'Die Stadt der schweigenden Berge' - Seiten 160 - 241

Der Schluss dieses Abschnitts, Amarnas Zusammentreffen mit Nathan Rosen, hat mir am besten gefallen.

Auch ich fand seine ruhige, schlichte und unaufdringliche Erzählweise sehr bewegend. Die Vorstellung, dass sich seine Schilderung über den Versuch der Ausrottung des Armenischen Volkes in Kürze in Deutschland wiederholen wird, nimmt einem fast den Atem
Irgendwie bin ich momentan auch der Meinung, dass Amarnas Leben sehr eng mit dem Schicksal des armenischen Volkes verbunden ist, ihre Mutter vielleicht auch Armenierin war.... Das würde auch ihr 'sich hingezogenfühlen' zu Arman erklären, dieses tiefe 'Angekommensein', wenn sie mit ihm zusammen ist....

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Original von Bookworm

Die Deutschen waren auch beteiligt, was mich nichts gutes für Tilmans und Mertens Rolle erahnen lässt. Noch kann ich mir nicht vorstellen, dass sie direkt beteiligt waren. doch was ruft diesen Hass auf Arman hervor? Obwohl ich mir nicht mal sicher bin, ob es Hass ist. Ich glaube, was damals vorgefallen ist, ist viel komplexer. in diesem Zusammenhang ist es mir bei einem Satz eiskalt den Rücken runtergelaufen: "Die Wirklichkeit ist immer schlimmer als das Ausgemalte, weil sie nämlich blutet, stinkt und stirbt." S. 208

Den Kosenamen 'Lajvard' für Amarna finde ich übrigens total schön!

Und jetzt bin ich mal total gespannt, was Hugo Winckler zu seinen Grabungen in Hattusa geschrieben hat.....

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Original von Charlie

Danke, streifi.

Es war meine erste Liebesszene, die ich mochte.
So ein I-did-it-Gefuehl, das kann ich nicht beschreiben. Noch schoener als meinen ersten Marathon zu laufen. Noch aufregender. Noch unglaublicher. Ist schon anderthalb Jahre her, und ich glaub's immer noch nicht.

I did it!

Wenn ich das lese, was Du Dir denkst, denk ich: Hol mal Dein Notizbuch raus, Alte. Da kannst Du jemandes Ideen klauen, da konstruiert Dir einer genau das Buch, das Dir noch fehlt. Darf es bitte in Van spielen?

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Du darfst gerne klauen was du willst Nachdem ich vielleicht die Idee habe aber nicht die Möglichkeit sie auszuformulieren, überlasse ich das gerne Dir und lese dannmit Vergüngen das Ergebnis

Ich schreib Dir dafür gerne auch irgendne Anleitung wenn du mal was technisches erklärt haben willst....

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Dass Du Nathan Rosen ein bisschen prophetisch findest, mag ich so sehr. Deshalb verspreche ich: Ich bring ihn rechtzeitig raus.

Das freut mich sehr!

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Und zu dem anderen, was Du geschrieben hast: "Wer spricht denn heute noch von der Vernichtung er Armenier?", soll Hitler im August 1939 gesagt haben, um klarzumachen, dass er nichts zu fuerchten hatte, wenn er seine Plaene umsetzte.
Ich musste deshalb noch ein zweites Buch schreiben, weil das in mir so gehaemmert hat - mann, sag mal, du kannst die doch nicht da lassen - neunzehnhunderteinunddreissig! - und ich bin so froh, dass mein Verlag mich laesst.

Danke, dass Du das geschrieben hast.
Charlie

Mir kam beim lesen so der Gedanke: Was wäre wohl passiert, wenn der Völkermord an den Armeniern nicht so totgeschwiegen worden wäre.... Hätte es Auschwitz verhindert? Oder zumindestens ein paar Juden und anderen Verfolgten das Leben gerettet, weil die Welt früher eingegriffen hätte?
Von daher finde ich es schon wichtig, dass der Holocaust nicht totgeschwiegen wird, auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass er meinen Kindern nicht schon in der dritten Klasse begegnet.

Falscher Abschnitt.

Die Übersetzung von Lajvard finde ich toll für Amarna. Nur frage ich mich, wie Laj(wie ai?)vard ausgesprochen wird.

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Original von Charlie
Du bist herzlos, Paradise!
Jetzt hab ich in meiner Gier gedacht, ich krieg noch eine.

Ne, nur scheinbar blind.

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Original von Saiya
Das Leben ist nicht immer planbar. Manchmal trifft es dich wie ein Blitz und man tut Dinge, die man sonst nie tun würde. Man hätte vorher alles verwettet, dass man niemals in einer solchen Situation so handeln würde und dann tritt sie ein und man benimmt sich völlig anders, als man von sich selbst erwartet. So ist das, was zwischen Amarna und Arman passiert. Es passt zu der Geschichte der beiden, zu ihrer jeweiligen Einsamkeit und ihrer Sehnsucht.
Ich hätte ihnen nur gewünscht, diese Stunden hätten ein weniger grausames Ende gefunden.
Mertens Verhalten ging mir durch und durch. Das Bild werde ich nicht so schnell los. Paul hat mich allerdings mal wieder überrascht.

Das ist eine sehr schöne Zusammenfassung.
Mich hat dieser schnelle Ablauf nicht wirklich verwundert. Schon beim Zusammentreffen im Museum hatte ich den Eindruck, dass zwischen den Beiden ein besonderes Band besteht. Dass sie schnell im Bett landen, war da irgendwie abzusehen.
Mertens Verhalten hat mich erstaunt. So eine Wut hätte ich ihm nicht zugetraut. Ich hoffe bloß, dass Arman von dem Sturz gegen die Vitrine nichts zurückbehalten hat. Wie oft hört man, dass so ein Schlag gegen den Kopf tödlich endet.

Ich bin gespannt wann Paul merkt, dass er nicht mehr der einzige Mann in Amarnas Leben ist und dass sie nun nicht mehr Jungfrau ist, falls sie es vorher überhaupt noch war.

Über das Wiedersehen mit Nathan Rosen habe ich mich auch gefreut. Seine Schilderungen über die Armenier waren sehr gut gelungen. Es war genau die richtige Dosis zwischen dem was Nathan wirklich geschildert hat und was man sich als Leser noch dazudenken kann. Ich hoffe wir werden Nathan später noch einmal wiedersehen.

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Original von beowulf
Ich bin der Ansicht Puduhepa liebt ihren Schwager und gibt sich das nicht zu, weil es zu ungeheuerlich ist.

Das Gleiche denke ich auch.

Charlie
wenn ich dann mal fahre (mit Baby-Hund, 2 Katzen, 2 Schlangen und nem Mann ist das gar nicht so einfach zu planen ), gebe ich dir Bescheid. Denn was könnte besser sein als Insidertipps?

Ich muss es ja zugeben, ich mag die Liebesszenen und überhaupt das miteinander/zueinander von A&A

(sorry für die Abkürzung, aber die Buchstaben verwechseln sich ständig wenn ich versuche die Namen zu schreiben, ich habe aber auch eine Namensschwäche, ich kann mir NIE Namen merken, ganz schlimm)

Und ja, Nathan Rosen mag ich auch ...
Aber warum meinst Du ihn als Vermittler zu nehmen wäre feige Charlie?

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Die Entscheidung fuer Nathan Rosen war eine fuer die Zweite-Hand-Erzaehlung, Inge. Das ist ein bisschen feige, vielleicht - es ist das Bekenntnis, fuer eine Erste-Hand-Erzaehlung nicht die Mittel zu haben. Ich wuerde das wieder so machen, weil ich sie eben wirklich nicht habe. Aber ich verstehe auch jemanden, der sagt: das muss man sich anders trauen, wenn man das Thema anfasst.

Ich finde das Mittel hier genau richtig , also für mich als bis dahion absolut unwissender Leser ... so bekomme ich die Geschichte in annehmbaren Häppchen serviert so dass ich sie verstehe und nicht direkt mit Daten udn Fakten völlig überfordert werde
Nathan , und damit Du , versteht es gerade so viel preiszugeben dass man die Zusammenhänge versteht und auch gleichzeitig neugierig wird sich weiter zu informieren

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Original von Charlie
Das wuerde mich sehr freuen, denn so war's gedacht!

Mein Freund nennt das zwar immer "Geschichte vorkauen" aber ich finde daran nichts negatives, immerhin reden wir hier immer noch von Unterhaltungsliteratur und es ist doch perfekt wenn genau das Lust auf mehr macht

So, jetzt bin ich aber wirklich hier angekommen!

Ich hatte ja schon so den Verdacht, dass Arman nur zum Teil eine Reinigungsverwaltungsfachkraft ist (oder wie man das aktuell nennt *gg*). Bildhauer ist natürlich noch viel besser, noch dazu einer der so viel Interesse an der alten Kultur hat und alles in sich aufsaugt wie ein trockner Schwamm. Sowas finde ich auch immer total beeindruckend und ich kann mich auch sehr gut reinversetzen (nur mit dem Merken ist es so eine Sache, leider vergesse ich nach einziger Zeit auch immer wieder so viel ).
Was für eine Rolle spielt Rehan in seinem Leben? Hat er ihr einfach nur Unterschlupf gewährt, vielleicht weil sie auch eine Armenierin ist? (klingt zumindest wahrscheinlich)

Tjaaaa... es ging schon ein bisschen sehr schnell, mit dem Wildschwein und der Zitronenpfannkuchenesserin. Es gibt Bücher da stört mich das, aber hier kann ich damit leben, weil für mich schon frühzeitig das Konzept der tiefen seelischen Verbundenheit (nicht zuletzt durch das immer wieder angeführte Beispiel von Gilgamesch und Enkidu) eingeführt wurde. Seelengefährten, wenn ich diesen etwas abgedroschenen Begriff mal in den Raum stellen darf. Ich hatte einfach das Gefühl: Da sind zwei, die gehören zusammen. Punkt. Es kam nicht aus heiterem Himmel sondern irgendwie war es die einzige mögliche Entwicklung. Dass natürlich auch die Realität ihren Tribut fordert (Paul völlig zu vergessen war nicht die feine englische Art, aber das realisiert sie ja selbst auch am nächsten Tag), ist klar und wird auch aufgezeigt. Somit bin ich zufrieden.
Und die Kiste, die er Amarna besorgt hat ist TOLL!
Aber welchen Grund sollte er haben, ihren Vater so zu hassen? Hat er irgendwie Schuld am Tod von Armans Mutter oder sowas? Und wie hat sich dieser "Hass" bisher geäußert?
Ist das Geld, das Merten bekommt vielleicht gar nicht für ihn? Leitet er es vielleicht als Schweigegeld oder Schmerzensgeld oder so an Arman weiter? *wild spekulier*

Äußerst positiv überrascht hat mich in dem Zusammenhang wirklich Paul. Ich bin mir zwar nicht sicher, ob er bei der Begegnung schon zu 100% überrissen hat, was in der Nacht zwischen Arman und Amarna (sagt das 5x schnell hintereinander ) passiert ist, aber er prescht vor und stellt sich vor die geschundene Kreatur. Eine Art instinktive Zivilcourage, wie schon auf dem Fahrrad, nur dass er diesmal ja wirklich auch Grund gehabt hätte, erst mal misstrauisch und mit Eifersucht zu reagieren, noch dazu wo sein Mentor so rumgeschimpft hat. Ich hoffe nur, er bleibt so und kriegt nicht doch irgendwann einen jähzornigen Anfall, den er dann an Arman auslässt.
Aber wahrscheinlich stellt sich am Schluss eh raus, Paul ist Gilgamesch und Arman ist sein Enkidu und am Ende hüpfen die beiden händchenhaltend über die Wiesen (oder den Ararat) und Amarna steht da und denkt sich: "Ja wie jetzt...?!" (Tschuldigung, extremer Anfall von alberner Doofheit)

Der Hattusa-Abschnitt hat mich auch wieder sehr fasziniert, vor allem das Neujahrsritual. Puduhepa scheint ja doch unter ihrer oberflächlichen Verachtung für Urs... Ush... verdammt ... moment ich schlags schnell nach... Urhi-Tesub auch etwas für ihn zu empfinden. Sonst würde sie seinen Körper nicht so detailliert zur Kenntnis nehmen. Aber ob der Bruderschwur auch vorsieht, eine Frau zu teilen? Könnte das am Ende der Grund für den Untergang des Reiches sein? Es wurde ja erwähnt, dass das Reich so lange hält, wie sich nicht "Bruder gegen Bruder" stellt (so aus dem Gedächtnis zitiert).
Dieser Schlangendämon schien für Puduhepa richtig echt zu sein, also ich hatte nicht das Gefühl dass sie wusste, dass es sich dabei vermutlich um Priester oder Tempeldiener gehandelt hat oder so. Aber sie ist ja auch ein "Landei" und hat das noch nie miterlebt. Urhi-Tesubs Angst war ja auch nicht gespielt, kein Wunder, wenn er wusste was für Schläge auf ihn warten und er nichts dagegen tun kann als sie zu ertragen.

Die Schilderung von dem was da mit den Armeniern gemacht wurde ist ja wirklich furchtbar. Ich hab dazu jetzt auch mal ein bisschen gegoogelt und recherchiert. Da fehlen einem schlicht die Worte.