'Die Stadt der schweigenden Berge' - Seiten 242 - 332

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Original von christabel
Glaube, weiter oben hat das schon mal jemand geschrieben..... Paul nimmt sich selbst seine Würde. Genau das macht ihn, in meinen Augen, irgendwie zu einer tragischen Figur...

Arman hingegen schafft es, sich immer seine Würde zu bewahren, egal wie sehr er von allen Seiten getreten wird. Dafür liebt ihn Amarna.... und ich kann sie gut verstehen.

Armut ist keine Schande, Würdelosigkeit hingegen schon...

schön gesagt!

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Original von Charlie

Ich auch. Sehr.
Das ist verblueffend schoen anzusehen und verblueffend selten.

Aber das Paulchen wuerde das ja auch gern koennen ...

Ihm fehlt einfach die innere Größe. Er kann einem schon leid tun aber trotzdem mochte ich ihn von Anfang an nicht besonders. Auch wenn er solch ein Mannsbild ist, das macht es allein ja nciht aus und ständig vermittelt er das Gefühl Amarna könnte nichts besseres passieren als ihn zum Mann zu bekommen. Aber vielleicht interpretiere ich das ja auch falsch.

Mich hat an Paul vor allem diese Gönnerhaftigkeit gestört. Er wirkte auf mich auch so, wie Amarna es empfunden hat - als würde er sie als Frau nicht zu 100% in ihrem Job akzeptieren und als würde er sich selber als das Beste sehen, was ihr je passieren könnte.
Wobei man ihm zu Gute halten muss, dass er selber Amarna ja auch immer als größten Glücksgriff für ihn gesehen hat.

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Original von beowulf
Ist euch schon der Gedanke gekommen, dass Irene die entlobte Verlobte von Tillmann sein könnte und Amarnas Mutter eine Einheimische? Merten macht eine Andeutung über die Qualifikation dieser Exverlobten.

Der Anschlag, der ja wohl kein Mordanschlag sondern mehr eine Morddrohung war könnte ganz einfach Amarnas Vater zugerechnet werden, wenn man davon ausgeht, dass er gegen die Person gerichtet ist, die sich am häufigsten in diesem Raum aufhält.

Ex-Verlobte - nein
Amarnas Mutter eine Einheimische ja.

Ich stelle mir jetzt auch vor, dass eine von Mertens Bestrafung für Arman möglicherweise etwas zu seiner eigenen Freude seine könnte. Mertens hat ja wohl keine Frau, Braut, Freundin.
Der Gedanke kam mir auch mit dem besoffenen Paul im Hotelzimmer.

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Original von Charlie

Au weia ... das klingt aber wirklich gruselig!

Nein, das sind nicht Mertens Beweggründe.
Ich habe ehrlich gesagt eine heimliche Schwäche für diese Figur (geht mir oft so bei besonders gut dargestellten Bösewichten).

Von wegen Ihr beiden.... die Schwäche für Merten habe ich genauso und so heimlich is die gar nicht

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Original von Saiya

Nein, das sind nicht Mertens Beweggründe.
Ich habe ehrlich gesagt eine heimliche Schwäche für diese Figur (geht mir oft so bei besonders gut dargestellten Bösewichten).

Mertens ist doch eher eine tragische Figur als ein Bösewicht

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Original von beowulf

Mertens ist doch eher eine tragische Figur als ein Bösewicht

Das stimmt. Ich hatte es allgemein formulieren wollen. Gegenspieler hätte vielleicht besser gepasst.

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Original von christabel
Paul finde ich, ehrlich gesagt, so langsam aber sicher richtig nervig
Das Schlimme ist wirklich, dass er genauso kleinbürgerlich ist, wie er es unbedingt eben nicht sein will. Man merkt ihm total deutlich seine Herkunft an und vor allem, wie er sie verbergen will. Er gesteht sich selbst überhaupt keinen Entwicklungsprozess zu, sondern möchte genauso sein wie Amarna, die ja aus dem intellektuellen Bürgertum kommt. Das ist wohl offensichtlich der einzige Grund, warum er sich so an sie klammert (anders kann man das ja wohl nicht bezeichnen). Liebe ist das jedenfalls nicht.... Außerdem redet er nach wie vor mit Amarna, als könnte sie nicht bis drei zählen

Einen ähnlichen Gedanken hatte ich auch.
Mir in in Bezug auf Paul ein Zitat eingefallen, das öfters in amerikanischen Filmen verwendet wird: Du kannst einen Menschen aus der Gosse holen, aber nicht die Gosse aus dem Menschen. "Gosse" ist in Bezug auf Pauls Herkunft natürlich sehr übertrieben, aber der Grundgedanke hinter dem Zitat passt.

Mich nervt Paul mittlerweile auch. Ich bin mir mittlerweile nicht einmal mehr sicher, ob er wirklich Amarna als Person liebt oder nicht eher das wofür sie steht bzw. wozu sie ihm Zugang verschaffen kann: ihren berühmten Vater.

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Original von Findus
Was mir jetzt aber doch zu schnell ging, waren die Erinnerungen Amarnas an die Kindheit mit Arman, die waren ja praktisch wie ein Kasperl aus der Kiste plötzlich alle wieder da. Ob das psychologisch korrekt wäre??

Hm, das ist eine gute Frage. Ich habe schon öfters gehört, dass bestimmte Ereignisse oder Empfindungen Erinnerungen hervorrufen können, die durch ein traumatisches Ereignis "verlorengegangen" sind. Aber von diesen "Phänomen" gelesen in einem wissenschaftlichen Artikel habe ich nicht.

Und damit spricht er den anderen die Fähigkeit ab, ihn als Menschen zu sehen und nicht nur den Sohn seiner Eltern.
[sp]Wobei Arman da ja nicht viel besser ist, der meint ja wohl auch, alle sehen ihn nur als Sohn seines Vaters. [/sp]

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Original von streifi
Und damit spricht er den anderen die Fähigkeit ab, ihn als Menschen zu sehen und nicht nur den Sohn seiner Eltern.

Zumal die wenigstens Menschen wissen, wie es um Pauls Herkunft bestellt ist. Die meisten sehen nur seine Leistungen und das ist es, was für sie zählt, und das ist auch richtig so. Aber das ist in Pauls Kopf leider nicht angekommen.

Irgendwie habe ich das Gefühl, als könnten die ersten Zeilen des Briefes von Arman direkt von Charlie sein (natürlich ist alles von Charlie, aber ihr wisst schon was ich meine *g* Auf der Suche nach Worten).

Die zwei sind wirklich schwer verliebt. Da verzeih ich es Amarna auch, dass sie ein klein wenig dussliges Zeug redet, wenn sie mit ihm zusammen ist. Verliebte halt.
Der plötzliche Erinnerungsschub gibt zumindest für ein paar Dinge Aufschluss. Die Schlange war nicht giftig. Hat Amarnas Vater das nicht gewusst? Irgendwie hab ich das Gefühl, dass mit "er hat versucht sie umzubringen" noch etwas anderes gemeint ist. Und er war als Kind in Berlin? Hatte ihr Vater oder Merten ihn mitgenommen? Aber warum ist er dann zurück? Heimweh?
Was er als Kind miterleben musste ist ganz schrecklich. Was hat es mit seiner Schwester auf sich? Ich finde es ein bisschen auffällig, dass sie immer als "das Genie" bezeichnet wird. Offenbar gab es ja eine Frau bei der Ausgrabung (nach Mertens wütendem Gerede) die offenbar auch Probleme verursacht hat. Ist das am Ende Amarnas Mutter? Die Verlobung mit Nora war ja offenbar zerrüttet. Wiederholt sich da die Geschichte bei Amarna und Paul, wie es schon bei ihrem Vater war?

Dieser Hass von Merten auf Arman ist schon eine richtige Obsession. Was um Himmels Willen kann der Junge denn getan haben um DAS heraufbeschworen zu haben, obwohl der seine ganze Vorgeschichte kennt? Irgendwie habe ich auch das Gefühl, dass Merten mehr wütend ist wegen irgendetwas dass er Tilman vermeintlich angetan hat? Aber was wiederum soll der getan haben, damit Arman ihn mit seinem Zorn verfolt? Hach, das ist alles noch so verworren. Ich bin gespannt.

Paul gibt in diesem Abschnitt keine sehr gute Figur ab. Er stapft von einem Fettnächpfen ins nächste, da tut er mir jetzt richtig leid. Sein ganzes Leben entgleitet ihm. Er will ja ein guter Kerl sein und zivilisiert und er mag es selber nicht, wenn er abwertend über den "Armenier" denkt, aber er ist auch kein Heiliger und ich denke kein Mensch kann erwarten, dass er einfach so klaglos zuschaut wie die Frau die er liebt sich an einen anderen hängt. Ich wünsche ihm, dass er eine gute Frau findet die ihn liebt und schätzt so wie er ist und für die er sich nicht verstellen muss.
Wenn die Türen offen waren, wäre es ja theoretisch auch möglich, dass ER in seinem Suff da reingestolpert ist und die Schraube gelockert das durchgefeilt hat, oder? Und jetzt erinnert er sich nicht mehr daran.

Hähnlein hat mich total positiv überrascht! Donnerlittchen! Ich hatte mir da so einen total verknöcherten, erzkonservativen Typen vorgestellt, aus den bisherigen Schilderungen. Aber wie er sich auf Armans Seite schlägt, gegen die beiden anderen fand ich ganz groß. Auch der Kurator des Museums war mir sofort sympathisch. Er scheint Arman sehr zu mögen und er weiß, wozu der fähig ist.
Ach ja, und der Moment das Wildschwein zu schütteln (ein klein wenig ) ist auch gekommen. Steht einfach stumm da und lässt alles mögliche über sich behaupten ohne zu widersprechen. Dummer sturer Kerl. Wobei ich bei ihm glaube ich eher das Ohr ziehen würde als gesamt zu schütteln, das ist das Ohr von ihm doch gewöhnt.
Er entstammt also einem alten Königsgeschlecht mit langer Geschichte und vielen Legenden. Da könnte ich ja auch ins Schwärmen geraten.

Wer sind eigentlich diese Kaskäer? Die wurden jetzt in beiden Zeitebenen erwähnt. Im Glossar stehen sie nicht. Hat man früher so die Armenier genannt? Ich google das jetzt bewusst erst mal nicht.

Bei diesem Abschnitt von Puduhepa und Urhi-Tesub habe ich mich gefragt ob zwischen den beiden jetzt schon etwas war, oder ob sie das erste mal miteinander schlafen oder sich auch nur ihre Gefühle gestehen. Irgendwie hatte ich das Gefühl, als ob das nicht nur eine unausgesprochene Leidenschaft war, sondern als ob die beiden sich vorher schon einmal so offen begegnet wären. Vielleicht kam das auch einfach daher, weil sie beide so schnell nachgegeben haben. Urhi-Tesub entschuldigt es damit, dass er ja als Labarna eigentlich auch das Recht dazu hat, aber immerhin Puduhepa spricht die Dinge aus wie sie sind, sie weiß es würde ihren Mann vernichten, wenn er das erfährt. Vielleicht wäre er sogar dazu in der Lage ihr etwas anzutun. Seine Kämpferei hat ihn offenbar doch mehr verändert als sie erst gedacht hatte. Ich sehe Unheil auf die drei zukommen...

Edit sagt: Die Schraube war wohl eher bei mir locker, die Halterung wurde ja durchgefeilt. ^^;

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Original von beowulf
Ist euch schon der Gedanke gekommen, dass Irene die entlobte Verlobte von Tillmann sein könnte und Amarnas Mutter eine Einheimische? Merten macht eine Andeutung über die Qualifikation dieser Exverlobten.

Stimmt, das hab ich in dem Moment auch gedacht. Aber warum sollte sie ihren Namen geändert haben? Oder hat Tilman "Nora" nur erfunden? Ich tendiere auf jeden Fall auch sehr stark in diese Richtung!

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Original von Charlie
In einem anderen Forum haben sie mich gefragt, ob ich denn in einen Fahrstuhl reingehen wuerde, wenn da Henry drin stuende. Das war sehr schwer, denn natuerlich wuerde ich unbedingt Henry vor dem boesen Fahrstuhl retten wollen. Aber ... ich fuercht', ich koennt's trotzdem nicht und muesste ihn schmaehlich im Stich lassen.

Ich mag auch keine Fahrstühle. Ist zwar keine Phobie, aber ich meide sie wenn es irgend geht. Und ... bitte nicht hauen, aber mit Henry würde ich auch in keinen steigen. Gibt's da nicht so ein maximal zulässiges Höchstgewicht?

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Original von nicigirl85
Unheimlich toll finde ich den Gedanken, dass der Sterbetag der Tag der Mutter ist und dass im Moment des Sterbens die eigene Mutter einem beisteht.

Das finde ich einen so wunderbaren, tröstlichen Gedanken. Das wollte ich mir noch notieren, aber ich war unterwegs. Danke, dass Du mich daran erinnert hast nicigirl85!

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Original von Charlie
aber ehe wir das erste Mal nach Armenien geflogen sind, hatten wir eine Trainerin, die uns (vergeblich) versuchte, so viel von der Sprache beizubringen, dass wir in Kombination mit meinem traurigen Rest-Russisch zumindest Fruchtjoghurt haetten kaufen koennen.

Jetzt muss ich gerade an Big Bang Theorie denken, als Sheldon der Meinung ist er würde perfekt Mandarin sprechen und sagt Dinge wie "In meinem Bett sind Ochsen, viele viele Ochsen."

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Original von Charlie
Das sieht nicht aus wie Schrift. Das sieht aus, als wenn du Spaghetti machst, die Haelfte faellt auf den Boden und der Hund wuehlt mit der Schnauze drin rum.

Das muss ich mir jetzt direkt mal anschauen. ... Stimmt, hat was nudliges. Ist dann ein Spagetthitopf für die sowas wie für uns Buchstabensuppe?
Aber sehr elegant schaut die Schrift auf jeden Fall aus.