'Die Stadt der schweigenden Berge' - Seiten 482 - Ende

  • Mein Bruder (Arzt!!!!!!) behauptet allen Ernstes: Das muss so sein, weil der Mann als Jaeger und Sammler vom Tod bedroht war, sobald ein Schnupfen ihn schwaechte (Big mammoth is watching you ....), waehrend die Frau in der Hoehle genesen konnte ...


    Der meint das ernst!


    Aber sonst ist er nett und zurechnungsfaehig.
    Wirklich ...

  • Welches ist denn mein London-Buch?


    Mein Olympia-Buch?
    Von der Lotti?
    (Das ist ein Berlin UND London Buch.)


    Toll!
    Ich freu mich.


    Und Ararat und ich werden dich bezirzen.

  • Zitat

    Original von Saiya
    Tilman kann ich in dieser Geschichte am wenigsten verstehen.
    Er hat sich 20 Jahre lang hinter seinem Schreibtisch verkrochen und Merten alles regeln lassen. Er hat seinen besten Freund am Galgen enden lassen und dessen Sohn über Merten verschwinden lassen. Aus dem Auge, aus dem Sinn. Er trägt auch an Mertens Verhalten Arman gegenüber eine Mitschuld. Er ist ein riesengroßer Feigling und ein Egoist, der sich wenig darum gekümmert hat, wie es den anderen geht.


    Wie diese Zitronen-Pfannkuchen schmecken, wüsste ich auch gern. Auf Bulgur habe ich eh die ganze Zeit Hunger, wenn wir hier über das Buch quatschen. :-)


    ich denke aus dem Sinn war es nicht, denn sonst hätte ihn nicht das schlechte Gewissen ständig geplagt. Er wollte ja mit den ganzen Ausgrabungen nichts mehr zu tun haben und Amarna durfte nur Archäologie studieren, damit sie aus dem Weg war und etwas sinnvolles zu tun hatte. Hätte sie ein anderes Fach gewählt wäre das für ihn sicher auch in Ordnung gewesen. Er hätte weiterhin so tun können als wäre nichts geschehen.


    Bulgur ja Pfannkuchen nein, ich hatte mir Dienstag einen Vanillepfannkuchen/krapfen mitgenommen, weil ich dachte hmm lecker aber das reicht wieder für ein paar Jahre. Mir ist das zu fettig.

  • Ich konnte jetzt nicht wirklich noch einen Tag warten um das Ende zu erfahren. Eigentlich bin ich total müde, aber es war wirklich sehr spannend.


    Irgendwie hatte ich mir schon gedacht, dass Nurdan Amarnas Mutter ist und irgendwer ein Verhältnis mit ihr angefangen hat. Aber ich wusste nicht, ob es Merten war, der ja auch irgendwie erwähnt hat, dass er unglücklich verliebt war, oder ob es Gaspar war. Jetzt weiß ich es und bin mit dem Ende der Geschichte zufrieden. Ich hätte mir nämlich nicht vorstellen können, dass Tilman Nurdan absichtlich getötet hat. Schlimm nur, dass Gaspar am Ende für alle der Schuldige war und büßen musste. Das war also die Schuld, die Tilman und Merten zu vertuschen versuchten.


    Am Ende hab ich kurz noch gedacht, dass Arman gestorben wäre. Das hätte mir nun wirklich das Herz gebrochen. Ich bin froh, dass die beiden jetzt hoffentlich erst mal in Frieden leben können und dass Amarna und auch Arman endlich die Wahrheit wissen. Tilman hätte sich viel ersparen können, wenn er ihr von Anfang an die Wahrheit gesagt hätte. Aber dann hätte es dieses Buch ja irgendwie auch nicht gegeben ;-)


    Mit Amarna, die mich anfangs wirklich sehr genervt hat, habe ich mich im Laufe des Buches auch versöhnt. Charlie, ich finde, dass deine Frauen in den Büchern immer etwas besonderes sind. Frag mich bitte nicht, was ich genau meine, ich kann es nicht erklären.


    Es hat mir richtig richtig gut gefallen und ich bin froh, dass ich ein relativ freies Wochenende hatte und am Buch dran bleiben konnte. Außerdem hast du mich sehr neugierig auf Gilgamesch gemacht, Charlie.


    Ich habe wie immer keine Ahnung, ob meine bald folgende Rezension meine Begeisterung wiederspiegeln kann. Am liebsten würde ich keine schreiben... Mal sehen...


    Zitat

    Original von jusch



    Diese Szene hat mich auch sehr berührt,


    Und ich dachte kurz, dass er der herzlose Kerl ist, den Arman Amarna glauben lassen wollte (versteht man das?). Wie froh ich war, dass er am Ende doch so war, wie ich ihn mir vorgestellt habe. Ich habe übrigens meinen eigenen Opa in ihm gesehen... Warum auch immer...

  • Willkommen im Ziel, Booklooker.


    Hatti und ich haben ein schlechtes Gewissen, weil wir dich um den Schlaf gebracht haben.
    Aber wir freuen uns auch. Und sind ein bisschen stolz.
    (Fuer mich ist das ein neues Gefuehl, stolz auf ein Buch zu sein, stelle ich gerade fest. Es ist mir noch ganz schoen fremd und manchmal erschreckt es mich und ich denke: Sach mal, biste jetzt groessenwahnsinnig, oder was? Dann lese ich ganz schnell Charles Lewinski, damit ich auf dem Teppich bleibe. Aber stolz bin ich weiter. Auch auf dem Teppich. Darauf dass ich weiss, dass meine Hatti mit Charles Lewinskis "Gerron" nicht mithalten kann. Und darauf, dass ich sie trotzdem schoen finde. Ein Buch VON MIR!)


    Mit meinen Frauen in Protagonistenrollen habe ich auch Schwierigkeiten (Paula zaehlt nicht. Die hatte ein lebendes Vorbild, das man einfach moegen musste). Partiell liegt das sicher daran, dass ich keine oder nur wenige Frauen in Progagonistenrollen schreiben wuerde, wenn ich das selbst bestimmen koennte (ich lese auch ganz erheblich weniger Buecher mit Frauen als Protagonistinnen). Die Frauen sind meist kuenstlich von mir eingesetzt, weil das eben im Genre verlangt wird. Das bedeutet, sie bleiben ueber lange Zeit - und allzu oft das ganze Buch hindurch - ohne Leben fuer mich, sind nur Funktionstraeger, keine Geschoepfe.


    Bei Amarna war das aber nie so. Sie war sofort mein, und ich war froh, sie zu haben. Bin ich jetzt auch noch. Wir passen zusammen. Seht's ihr also bitte ein bisschen (!) nach, wenn sie nervt. Zum Ausgleich nervt sie den sonst sehr leicht genervten Autor nicht, und irgendwen muss sie ja nerven duerfen ...


    Wenn Du jetzt Lust hast, Gilgamesch zu lesen, freut mich das ganz besonders.
    Und dass Du Bueyi als Opa adoptiert hast, auch. Du musst den aber teilen, ja? Ich armes Schweinlein hatte naemlich nie einen Opa (das ist jetzt meine Ausrede fuer die Tatsache, dass ich mir staendig irgendwo Kuschel-Rentner in Buecher schreibe), und der ist jetzt mein OPA ULTRA.
    Im zweiten Band muss an zentraler Stelle jemand sterben. In der Planung sitz ich da mit Mann, Sohn und Schwager und wir ueberlegen. Alles, was ich mir so vorstelle, klappt nicht. Ploetzlich sagt mein Mann: "Sag mal wieso bringst du nicht endlich mal diesen Bueyuekbaba um? Der muss doch inzwischen uralt sein ..."


    Ich habe vor Entsetzen nach Luft geschnappt und fuer ziemlich viel Lacherei gesorgt.


    Also, den Bueyi muss ich behalten duerfen - aber Opas koennen ja viele Enkel haben!


    Rezensionen - wobei ziemlich egal ist ob die gut oder schlecht sind, solange sie interessant klingen - sind eine tolle Sache fuer Buecher, besonders fuer eines wie dieses, das einen ganzen Sack voll Themen mitbringt, die nicht so richtig die Bringer sind. Dazu verpflichtet fuehlen, eine zu schreiben, sollte sich aber niemand (es sei denn, er hat ein Freiexemplar)! Lesen ist ja kein Job. Wer Lust hat, eine zu schreiben, schreibt sie, wer nicht, der nicht.


    Und um ganz ehrlich zu sein: Ich habe mich noch nie so wenig um Verkaufszahlen geschert wie bei diesem Buch. Dass es nicht sonderlich laufen wuerde, war klar, und ich war und bin dankbar, dass der Verlag das trotzdem durchgezogen hat. Natuerlich wuerde ich mir wuenschen, dass mein Lieblingsbuch auch mein bestverkauftes waere. Aber das ist ein absolut zweitrangiger Gedanke. Es ist mein Buch, ich bin froh, es zu haben, und daran aendert sich nichts (ein total faszinierendes Gefuehl), ob sich's verkauft oder nicht. Ihr habt's gelesen, ihr habt mit mir wundervolle Tage und Naechte lang darueber gesabbelt, und dafuer bin ich euch dankbar. Wer noch eine Rezension schreibt oder seinem Erbonkel Ruediger sagt, er soll sich doch auch eins kaufen, macht mir fraglos eine Riesenfreude - aber die habt ihr mir sowieso schon gemacht.


    Vielen Dank und alles Liebe.
    Charlie

  • Noch rasch etwas, das Booklooker in einem anderen Ordner ansprach - dieses Armband, das Amarna hat, und die Kette, die Nurdan sich in ihre Hutschachtel gestopft und mitgenommen hat, um sich und ihre Verwandten damit zu behaengen.


    Ueber 3000 Jahre alter Schmuck.


    Das ist mir ganz wichtig (danke fuers Erwaehnen, booklooker), denn sowas war in diesen Pionierzeiten der Archaeologie leider gang und gaebe. Leute aus allen Berufssparten, die rund um Grabungsstaetten beschaeftigt waren, haben sich da bedient wie im Selbstbedienungsladen. Nur ohne Kasse. Haben ihren Frauen huebsche Klunker umgehaengt und ihren Kindern luschtige Steinspielzeuglein hingestellt.
    Erst seit ich in einem Museum arbeite und mitbekomme, auf was fuer Speichern, in Vitrinen, in Kellerkisten unschaetzbare Artefakte, die Tausende von Jahren alt sind, gefunden werden, ist mir klar, wie gewaltig das Ausmass ist und was fuer ein Verlust dadurch fuer die Menschen entsteht, die an diesen Artefakten forschen. Und fuer uns alle.
    Das krasseste Beispiel ist wirklich unser Ark Tablet: Zweieinhalb Jahrtausende alt, ein einmaliges Dokument, das die gesamte Forschung zum Thema umwaelzt - und gelegen hat's bei irgendeinem Typen, der es von seinem in Mesopotamien stationierten Papi, der's da halt mal so mitgenommen hat, ZUM EXAMEN geschenkt bekommen hat und keine Ahnung hatte, was er da in der Hand hielt! Und der hat es dann auch noch ein paar Jahrzehnte lang luschtig behalten, bis Irving Finckel ihn ueberreden konnte, es ihm zu ueberlassen.
    HEUTE! Nicht 1931.
    Das ist fuer mich absolut skandaloes.
    Und wenn hier unter den Testlesern diskutiert wurde, ob die Nurdan auch nette Zuege hatte, hab ich immer gedacht: NEE. Die kann ich nicht ab. Aus vielen Gruenden und einer der schlimmsten ist der mit den blauen Perlen. (Hab ich total vergessen, als ich behauptet hab, das ist mein einziges Buch, wo ich alle Figuren mag. Die Perlenklauerin mag ich nicht.)
    Eigentlich fand ich, Amarna haette sich dafuer bei Arman entschuldigen muessen. Er war im Museum extrem doof zu ihr, und dafuer, dass sie mal ausrastet, hat sie mein Verstaendnis ja sowieso, aber fuer die Bemerkung mit der Hutschachtel haette sie ihn nicht schlagen duerfen, denn das ist absolut unmoeglich von der Nurdan.
    Mir wird anders, wenn ich mir vorstelle, was noch so alles in irgendwelchen Examens-Geschenk-Schraenken rumgammelt oder irgendwelchen Nurdans um den Hals baumelt!

  • Schliemann hat zwar den Schmuck seiner Griechin erst angehängt, dann aber wenigstens abgeliefert. Im Ergebnis ja sehr sinnvoll, weil die Bilder lange Jahre das Einzige waren, das vom "Schatz des Priamos" übrig war.


    Mir graust weniger vor dem was da noch in Schränken auf Dachböden oder in Kellern liegt, Schätze die noch zu heben sind. Mir graut vor übereifrigen Müttern und Ehefrauen, die den alten Krempel auf den Müll hauen.

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen übersiet :grin


    :lesend  :lesend

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von beowulf ()

  • Oh, eine Illusion zerstört. Ich hätte gedacht, was ein echter Archäologe ist, der klaut keine alten Dinge, sondern will sie der Nachwelt zur Verfügung stellen. Je mehr ich darüber nachdenke, desto schlimmer finde ich das.


    Ich habe schon immer ein Faible für "Altes" gehabt und wenn es nur altes aus der Familenchronik ist. Als meine Oma starb, gab es leider nicht viel, was aus ihrem Leben übrig blieb. Ein paar Briefe, ein paar Urkunden und Kleinigkeiten, wie z. B. der einzige verbleibende Löffel aus ihrer Aussteuer. Ich fand den spontan so toll, dass meine Ma die Idee hatte ihn zum Schmuck umzuarbeiten. Und er sieht so großartig aus. Mit ihrem Monogramm drauf und ich habe ihn ständig um. Er ist mein Teil meiner Oma, der immer bei mir ist.

  • Zitat

    Original von beowulf
    Mir graust weniger vor dem was da noch in Schränken auf Dachböden oder in Kellern liegt, Schätze die noch zu heben sind. Mir graut vor übereifrigen Müttern und Ehefrauen, die den alten Krempel auf den Müll hauen.


    Eigentlich finde ich's ziemlich frauenfeindlich von mir, dass ich darueber gerade laut gelacht hab.

  • Zitat

    Original von Booklooker
    Oh, eine Illusion zerstört. Ich hätte gedacht, was ein echter Archäologe ist, der klaut keine alten Dinge, sondern will sie der Nachwelt zur Verfügung stellen. Je mehr ich darüber nachdenke, desto schlimmer finde ich das.


    Ich auch!


    Stell Dir mal vor, diesen Loeffel von Deiner Omi graebt mal einer aus? Und rekonstruiert ihre Geschichte? Mich berauscht das. Das ist Teil meiner Thanatophobie-Therapie.

  • Na, jedenfalls hat er eine weite Reise hinter sich, da meine Oma aus der ehemaligen DDR in den Westen geflüchtet ist. Ich habe mal für die Schule ein Referat halten müssen und habe sie daher zum Kaffee eingeladen und mir alles erzählen lassen. Leider habe ich das Referat nicht mehr. Mich hätte interessiert, was ich damals geschrieben habe, denn so genau kann ich mich nicht mehr erinnern.

  • Schade, Booklooker!


    Meine Freunde Cyril, Sam und Nick haben alle Geschichten, die ihre Oma erzaehlt hat, alle Fetzen und Dokumente gesammelt und in Kisten verstaut. Das sie die Kisten irgendwie nie verwenden konnten, haben sie sie mir geschenkt.


    Das Ergebnis ist "Als wir unsterblich waren".


    You could be next ...

  • Ich bekomme gerade Gänsehaut :rolleyes


    Tja, ich schätze, ich war zu jung um den Wert zu sehen. Leider wurde meine Oma dement, als ich mich wieder daran erinnerte und hat mir nichts mehr erzählen können. Obwohl ich glaube ich aus einer Sache ein herzzereissendes Buch schreiben könnte, wenn ich dazu in der Lage wäre: Meine Oma war anscheinend zeitlebens in ihren Cousin verliebt, der erst eine andere geheiratet hat und dann im Krieg fiel. Wenn ich an Oma denke, denke ich auch immer an das Foto von ihm, das bis zu ihrem Tod auf ihrem Nachttisch stand. Ganz schön anrührend - zumindest für mich.

  • Zitat

    Original von Booklooker
    Ich bekomme gerade Gänsehaut :rolleyes


    Tja, ich schätze, ich war zu jung um den Wert zu sehen. Leider wurde meine Oma dement, als ich mich wieder daran erinnerte und hat mir nichts mehr erzählen können. Obwohl ich glaube ich aus einer Sache ein herzzereissendes Buch schreiben könnte, wenn ich dazu in der Lage wäre: Meine Oma war anscheinend zeitlebens in ihren Cousin verliebt, der erst eine andere geheiratet hat und dann im Krieg fiel. Wenn ich an Oma denke, denke ich auch immer an das Foto von ihm, das bis zu ihrem Tod auf ihrem Nachttisch stand. Ganz schön anrührend - zumindest für mich.


    schön, noch mehr interessante Familiengeschichten. Wahrscheinlich hat Charlie mit uns hier ausgesorgt und Stoff für den Rest ihres Lebens...

  • Jo ...
    (mich hamse mal gefragt, ob ich nen Job bei der Stasi hab, weil ich immer alles mitschreib. Erzaehlt also mal schoen weiter. Wunschzeit waeren die Dreissiger und Vierziger!)

  • Ich hatte tatsächlich mal überlegt, ob ich eine fiktive Geschichte über die beiden - also Oma und Cousin - schreibe. Aber ich bin sowas von talentfrei, dass ich doch lieber die Geschichten anderer lese. Leider bin ich mit viel Fantasie gestraft, was wiederum dazu führt, dass ich dauernd Geschichten im Kopf habe. Vielleicht sollte ich mir einen Ghostwriter zulegen :lache