'Mädchenware' - Seiten 001 - 095

  • Mir fiel der Einstieg hier auch etwas schwerer. Zeit- und Ortssprünge gleich zu Anfang sind nicht immer leicht.

    Jana hat bei der Abfrage einen Fehler gemacht, der zur Verletzung des Kollegen führte. Aber, selbst wenn sie korrekte Angaben zu Ina Meier erhalten hätte, hätte es Probleme beim Einsatz geben können. Eine negative Polas Auskunft (ich vermute mal, das war mit der Abfrage gemeint) ist noch kein Garant für einen erfolgreichen Einsatz. Das weiß der Autor natürlich auch. Ich vermute daher mal, dass Janas Fehler nur deshalb so dargestellt wurde, weil der Autor Jana etwas Problembehafteter machen wollte. Ist vielleicht noch für die Beziehung innerhalb des Teams wichtig.


    Jetzt lese ich den Klappentext extra nicht und dann verratet ihr, dass die Tote Dajana ist. Das hatte ich jetzt noch nicht vermutet. Sicher, die Verbindung zu den Mädchen aus den Abschnitten aus den Jahren 2003 ist schon da.


    Die Szenen bei der Obduktion kann ich gut nachvollziehen. Ist schon sehr bildhaft geschildert, vor allem dann, wann man das schon einmal live erlebt hat. Bei der Obduktion, bei der ich anwesend war, haben mir nicht die visuellen Eindrücke Probleme gemacht sondern eher der Geruch. Alles andere war viel zu interessant als das es abstoßend war.

  • Zitat

    Original von Richie
    Ich hatte den ersten Band schon vor einiger Zeit gelesen, aber Steiger, Jana und Batto waren sofort wieder präsent.


    So ging es mir auch. Vor allem Steiger ist mir gut im Gedächtnis geblieben.


    Zitat

    Original von Richie
    Mir gefällt auch die Schilderung des Polizeialltags wieder sehr gut und authentisch. Z.B. hat mir gut gefallen, wie geschildert wurde, daß sich die Kollegen jeden Tag bei der Begrüßung die Hand geben aus Respekt. In der heutigen Zeit mit Sicherheit eine Ausnahme. Und auch ihr Mitgefühl mit Jana scheint von Herzen zu kommen, weil sich jeder bewußt ist, daß es ihm auch passieren könnte.


    Diese Begrüßung per Handschlag im Job, vor allem mit Leuten, die man täglich sieht, finde ich ehrlich gesagt völlig überflüssig. Aber ich gebe eh nicht gerne die Hand. Obwohl mancher Händedruck schon viel über das Gegenüber aussagt, wenn man zum ersten Mal aufeinander trifft :-)


    Zitat

    Original von Findus
    Die Polizeiszenen sind richtig schön nüchtern geschildert, kein Glamour kein Rambofeeling wie in so manch anderen Krimis.


    Bei der Obduktion sind Steiners Gedanken ja schon morbide... Wie er sagt, nach dem wieder hochziehen der Gesichtshaut ist das Gesicht nicht mehr so wie vorher. Das möchte ich mir gar nicht vorstellen.


    Das hat mir besonders gut gefallen. a) der sachlich geschilderte Polizeialltag und b) Steiners Gedanken bei der Obduktion. Das konnte ich sehr gut nachvollziehen. Ich glaube, über so was würde ich mir auch Gedanken machen, wenn ich daran teilnehmen müsste.


    Zitat

    Original von Bücherfreund


    Das ist mir auch aufgefallen, ich hatte zuerst einige Schwierigkeiten damit.
    Allerdings kommt das nur bei kurzen Fragestellungen auf, z.B. - "Willst du etwas trinken." oder "Noch Fragen." Seltsam liest sich das schon, mittlerweile ignoriere ich das einfach. :grin


    Mich irritiert es auch. Beim ersten Mal dachte ich, es sei ein Fehler und das Fragezeichen sei vergessen worden. Aber es scheint Absicht zu sein, also lese ich darüber hinweg.


    Es geht also um Menschenhandel und illegale Prostitution, nahegebracht durch das Schicksal der drei jungen Frauen Anastasia, Nadaschja und Dajana, von denen nun eine tot, eine im Krankenhaus und eine vermutlich auf der Flucht ist. Den Klappentext hatte ich vorher noch nicht gelesen. Ich finde es auch nicht schlimm, jetzt schon zu wissen, wer tot ist. Die Rückblicke geben zwar Einblicke in den Hintergrund der Mädchen, mir ist aber noch keine sympathischer als die andere. Also ist es im Moment für mich egal, wer überlebt und wer nicht. Am liebsten natürlich alle drei, aber dann hätten wir diese Geschichte nicht.


    Auf S. 90 ist mir ein kleiner Fehler aufgefallen: Steiner greift zum Zigarillo. Das geht aber nicht, weil auf S. 87 steht, dass er sie zu Hause vergessen hat und er war zwischenzeitlich nicht daheim. ;-)

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    Original von Bücherfreund
    Obwohl es jetzt einige Monate her ist, dass ich den Vorgänger "Splitter im Auge" gelesen habe, waren mir die Personen Steiger, Batto und Jana Goll direkt wieder präsent.Bisher gefällt mir das Buch gut, es ist gut zu lesen und ich bin gespannt wie sich alles zusammensetzen wird, denn irgendwann müssen die drei russischen Mädchen ja mal in Deutschland auftauchen.


    :write Jawohl, geht mir genau so.


    Zitat

    Original von Findus
    Die Nadeshda spielte die nciht in Tatort mit???


    An die hab ich auch gleich gedacht - Münster-Tatort :-). Und ich meine, es gab auch schon einen Münster-Tatort, der sich mit diesem Thema beschäftigt.


    Zitat

    Original von Xania
    Die Fragezeichen sind mr nicht aufgefallen, nicht einmal nachdem ich hier schon davon gelesen hatte.


    Mir auch nicht :wow.


    Mir gefällt das Buch bisher wieder ausnehmend gut. Der Stil von Norbert Horst überzeugt mich und das Lesen macht Spaß.

  • Das fiel mir auch auf, ich habe mir dann aber zusammenfantasiert, dass er unterwegs welche gekauft hat, das aber nicht erwähnt wurde - oder so... ;-)

  • Jetzt bin ich auch endlich angefangen und war sofort in der Geschichte drin. Der Schreibstil liegt mir sehr, einerseits sehr sachlich und andererseits doch auch sehr menschlich.


    Auch Steiger gefällt mir als Protagonist, scheint nicht total abgesoffen oder sonstwie verkorkst zu sein wie so mancher Detektiv in anderen Serien. Der kleine Nebensatz zur Erklärung seines Namens (der Vater war der letzte Steiger auf der Zeche in Gelsenkirchen) ist auch wieder sehr aufschlussreich und lokalisiert die Geschichte sogleich.


    Das ist für mich immer wieder total interessant, denn das sind die kleinen Stellen, wo ich genau weiss, dass ist eben ein deutscher Krimi und kein amerikanischer.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Ich bin auch schon wieder gut in die Geschichte reingekommen. Den ersten Teil "Splitter im Auge" habe ich ja gerade erste gelesen, für mich ist das also ein nahtloser Übergang zwischen den beiden Teilen. Und auch ich freu mich, Steiger, Batto und Jana wieder zu begleiten.


    Janas Missgeschick mit dem Zahlendreher ist zwar menschlich, aber durch diese schwere Konsequenz für Sven nicht leicht wegzustecken. Sie hat sehr schwer daran zu knabbern, hoffentlich kann sie im Verlauf der aktuellen Ermittlungen etwas besser damit umgehen. (Und hoffentlich wird sie nicht durch eine Unachtsamkeit Opfer des Täters...)


    Die Rückblenden finde ich gut, das war ja auch im ersten Band immer schon so. Anastasia, Nadeschda und Dajana sind Freundinnen und teilen ein hartes Schicksal. Irgendwie sind sie in die Prostitution gerutscht - aus Flucht vor einer harten/qualvollen Kindheit/Jugend in Russland? (Oder irgendwo in Osteuropa...) Ich bin gespannt, wie der weitere Verlauf der Rückblenden sein wird.


    Wie Steigers persönliche Verstrickung in den Fall aussieht (siehe Klappentext), kann ich mir schon vorstellen, wahrscheinlich spielt Eva noch eine Rolle.

  • Das ist ein Förderturm einer Zeche auf dem Cover.


    Ja, das ist wohl ein alter Förderturm, von dem ich leider nicht weiß, wo steht. Der Verlag hat sich erfreulicherweise darauf eingelassen, die Cover ruhrgebietstypisch zu gestalten, sogar sehr künstlerisch fotografiert, ohne dass sie zu folkloristisch wirken. Sie haben mir von Anfang an sehr gefallen.
    Der Ventilator bei "Splitter" war aus dem Industriepark Duisburg. Woher der Förderturm ist, weiß wie gesagt nicht.

  • Zitat

    Original von Findus


    Bei der Obduktion sind Steiners Gedanken ja schon morbide... Wie er sagt, nach dem wieder hochziehen der Gesichtshaut ist das Gesicht nicht mehr so wie vorher. Das möchte ich mir garnicht vorstellen.


    Das ist Teil eines wichtigen Themas bei meinen Krimis, der Realitätsbezug. Mir ist das schon wichtig, dass meine Romane in der Wirklichkeit, was die Polizeiarbeit angeht, fast genau so ablaufen würden, denn ich weiß ja, dass auch die sehr spannend sein kann.
    Und vor diesem Hintergrund ist mir wichtig, mit verschiedenen Klischees aufzuräumen. U. a. mit dem, dass Polizisten, die Tötungsdelikte bearbeiten, in der Gegenwart von Leichen entweder coole, blöde Sprüche machen, Mettbrötchen essen oder gar kotzen. In den Krimis ist es immer sehr eigenartig, dass die Obduzenten ALLE kein Problem haben, einen Toten in Stücke zu schneiden, die Polizisten aber meist so reagieren wie oben beschrieben. Dabei muss man wissen, dass Mordermittler meist auch Leichensachbearbeiter (die heißen wirklich so) in ihren Behörden sind. Denn die Polizei muss sich nicht nur um Mordopfer kümmern, sondern um alle Toten, bei denen der Arzt keinen normalen Tod bescheinigt, und das sind einige. Ein normaler Todesermittler hat in seinem Leben also neben den Mordopfern unzählige Leichen als "Leichensachen" besarbeitet, d. h. er hat sie komplett ausgezogen und genau untersucht, unabhängig vom Fäulniszustand (jedenfalls fast). Und er hat viele, viele Obduktionen erlebt. Die allerallermeisten reagieren deshalb professionell, d. h. es interessiert sie das an der Leiche, was für ihre Arbeit wichtig ist.
    Bei der Sache mit der Gesichtshaut muss ich dazu sagen, dass das mein Eindruch bei den Obduktionen war, die ich miterlebt habe. Mein Kollege aus Bielefeld, der sich ständig mit Leichen beschäftigt, empfindet das anders.

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    Original von xania


    Witzig, dass das Händeschütteln extra erwähnt wird. Ich finde das besser, als wenn kaum ein "Guten Morgen" gegrummelt wird. Leicht übertrieben sind Betriebe in denen es morgens Küsschen/Handschlag für die ganze Belegschaft gibt.


    Ich glaube, dass das Händeschütteln eher eine Kulturfrage bei der Polizei ist. Zumindest im Wachdienst kenne ich es in den Dienststellen, in denen ich in NRW gearbeitet habe (vom Rheinlans bis Ostwestfalen) nur so. Hat vielleicht auch mit der besonderen Kollegiallität im Wachdienst zu tun, da komme ich aber später noch drauf.

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    Original von JaneDoe
    schichte nicht.


    Auf S. 90 ist mir ein kleiner Fehler aufgefallen: Steiner greift zum Zigarillo. Das geht aber nicht, weil auf S. 87 steht, dass er sie zu Hause vergessen hat und er war zwischenzeitlich nicht daheim. ;-)


    Ertappt, liebe JaneDoe, das ist in der Tat ein Fehler :-). Schon erstaunlich, dass es davon immer noch welche in jedem Buch gibt, denn es wird mehrfach von verschiedenen Profis gelesen.

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    Original von LeseBär


    Die Rückblenden finde ich gut, das war ja auch im ersten Band immer schon so. Anastasia, Nadeschda und Dajana sind Freundinnen und teilen ein hartes Schicksal. Irgendwie sind sie in die Prostitution gerutscht - aus Flucht vor einer harten/qualvollen Kindheit/Jugend in Russland? (Oder irgendwo in Osteuropa...) Ich bin gespannt, wie der weitere Verlauf der Rückblenden sein wird.


    Das ist übrigens nicht zusammen fantasiert, sonder recherchiert. Ich war mir erst nicht sicher, denn ich wollte keineswegs die russische Gesellschaft diskreditieren, aber ich habe vor allem mit Frauen gesprochen, die bestätigten, dass in Russland mehr geschlagen wurde und auch diese "Ferienlager" gab es.

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    Original von Norbert Horst


    Das ist übrigens nicht zusammen fantasiert, sonder recherchiert. Ich war mir erst nicht sicher, denn ich wollte keineswegs die russische Gesellschaft diskreditieren, aber ich habe vor allem mit Frauen gesprochen, die bestätigten, dass in Russland mehr geschlagen wurde und auch diese "Ferienlager" gab es.



    Wobei hier ja diese Ferienlagen ein Segen für die Mädchen waren, die sich extra dafür aufgeführt haben um reinzukommen. Und Nadeshda lernte Boris kennen, der ihr ein Leben bzw. eine Arbeit jenseits der Prostitution ermöglichte. Russland ist eben immer noch von Männern dominiert und die Frauen müssen kuschen.