'Mädchenware' - Seiten 096 - 177

  • Anastasia ist tatsächlich verletzt, ist aber nicht diejenige die ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Das ist nämlich Eva, eine Freundin von Steiger, sie wurde bei dem Überfall ebenfalls schwer verletzt.


    Und Dajana ist immer noch nicht identifiziert.
    Mir drängt sich immer mehr der Gedanke auf, dass die Geschichte um Dajana, Anastasia und Nadeschda, zwar tragisch, aber eventuell gar nichts mit dem Überfall zu tun haben könnte. Genauso wenig wie irgendwelche Gebietskämpfe der Zuhälter. Vielleicht sollte bei der Schießerei eine ganz andere Person, aus völlig anderen Gründen getötet werden? Beispielsweise der Freier, der gerade zu diesem Zeitpunkt bei Dajana war?


    Jetzt wissen wir aber, wie Dajana und Anastasia nach Deutschland gekommen sind. Oleg, Dajanas Mann ist ja ein absoluter Kotzbrocken. Schickt seine Frau anschaffen, und als Anastasias Ehemann stirbt, diese auch.
    Und was wollen die Bulgaren bezwecken, die der kleinen Elena einen Finger abschneiden und mitnehmen?
    Nadeschda erfährt davon und ich vermute, sie wird sich bald auf den Weg nach Deutschland machen.


    Von Volker Schwarz gibt's noch nichts Neues, irgendwie macht mich das stutzig.
    War er vielleicht der Freier, der zum Zeitpunkt des Überfalls bei Dajana war? Vielleicht war er ja auch das eigentliche Ziel, und wenn ja, warum? :gruebel

  • Dass Eva die Verletzte im Krankenhaus ist, hat mich ja schon ein bisschen schockiert! :yikes Genauso wie Steiger vermutlich... Ich finde es übrigens total süß, wie seine zarten Gefühle Eva gegenüber beschrieben werden. Ich glaube, er liebt sie wirklich, auch wenn er sich das vielleicht nicht eingestehen mag.
    Ich bin jedenfalls sehr gespannt, wie Eva in diese Geschichte verstrickt ist! Merkwürdig ist es ja schon, wo sie doch eigentlich in ihrer eigenen Wohnung und auf eigene Rechnung arbeitet!


    Die Geschichte um Anastasia und Dajana verwirrt mich auch, aber ich denke, wir werden schon noch sehen, wie alles zusammenhängt. Die Sache mit dem abgeschnittenen Finger des kleinen Mädchens fand ich auch gruselig - vermutlich sollte damit erreicht werden, dass die Familie ja nicht versucht, Anastasia wieder zurückzuholen!


    Ich vermute ja auch, dass Volker Schwarz mit in dem Haus war. Ob als Freier oder aus einem anderen Grund, bleibt weiter im Dunkeln.


    LG, Bella

  • Ich bin noch nicht ganz fertig mit diesem Abschnitt.
    Bevor ich es vergesse, möchte ich aber erwähnen, dass mir wieder gerade die leisen, unspektakulären Szenen gefallen. Es geht im neuen Abschnitt gleich los, als Steiger sich mit seinem Freund Batto trifft und von der Prostata Biopsie erfährt. Bei dieser Szene musste ich erst schmunzeln und bei der Beschreibung der Pumpe bin ich vor Lachen bald vom Stuhl gefallen.


    Es ist überhaupt eine ungewöhnliche Geschichte, diese Beziehung zwischen Steiger und Eva. Wie er dann während der Ermittlung damit umgeht, sich erst Jana und dann dem Freund anvertraut, das ist wunderbar beschreiben - überzeugend.

  • Mir hat ja die Szene in der Metzgerei am besten gefallen :grin Da will er sich ein Mettbrötchen holen aber die Maden und das abgefressene Bein lassen ihm den Appetit vergehen.
    Nicht dass da so grob beschrieben wird, nein, nur, "was fünf Sekunden im Leben ausmachen"


    Es ist auf jeden Fall kein Krimi der gewöhnlichen Sorte, nichts spektakuläres aber dennoch geht er mit seiner Erzählung der Lebensgeschichte der Zwangs Huren und die einzelnen Begegnungen Steigers mit ihnen unter die Haut.


    Ja die Beziehung zu Eva scheint schon eine besondere zu sein, das ließ sich schon im Vorgängerband absehen. Nur die Männner brauchen halt bis sie es begreifen.

  • Stimmt Findus, die Szene in der Metzgerei ist auch ganz besonders. Da sollte man doch meinen, so ein Polizist kann was ab, und dann bestellt er nach dieser Schilderung doch lieber das Käsebrötchen.


    Naja, eine Beziehung zu einer Hure ist doch noch ein großes Tabu-Thema. Darauf lässt sich sicher so leicht niemand ein - und davon berichten schon gerade gar nicht.

  • Das gefällt mir an diesem Krimi auch, man kann immer wieder herzhaft lachen.


    In dem Absatz hatte ich auch einen Anfall bei der Metzgerei. So viele gruselige Beschreibungen, daß Steiger am Ende nur noch Käsebrötchen will :chen


    Dann das Gespräch unter Männern über die Prostata - ernste Sache :chen


    Und auf der anderen Seite gefällt es mir, wie sensibel Steiger doch ist. Hier vor allem sichtbar bei seinem Verhältnis zu Eva.


    Und die drei Mädels orientieren sich an Karl May und werden Blutsschwestern. Alles kleine Begebenheiten, die den Krimi für mich menschlich machen.


    Oleg ein Kotzbrocken, das trifft es. Schickt erst die Frau und dann die Schwägerin anschaffen :fetch


    Und wer kann das, einem kleinen Mädchen einen Finger abschneiden??? Was sind das für Menschen :schlaeger

  • Die Situatiom in der Anastasia, ihre Freundin und die Familie leben ist unerträglich. Diese Kälte und Brutalität, die nur durch Alkohol und Drogen ausgehalten werden kann. Anastasia wird wahrscheinlich erpresst. Sie wissen, wo das Kind sich aufhält und beweisen so, dass sie es jederzeit verletzen oder umbringen können. Furchtbar. Dajans könnte die getötete Frau sein. Anastasia die Verschleppte, aber wie Eva dazu passt, kann ich mir noch nicht vorstellen.


    Igitt, das Gespräch beim Metger war nicht gerade verkaufsfördernd. :lache


    Steiger ist manchmal richtig witzig, ich musste lachen über die Bemerkung, dass ein Comedian zu Gast ist.

  • Ja, dieses Gespräch beim Metzger war schon krass, die beiden Frauen haben sich ja gar nicht mehr eingekriegt in ihren Beschreibungen von diversen netten Krankheiten. :grin
    Da hatte Steiger mal Appetit auf ein Mettbrötchen und dann das, iihh. An seiner Stelle hätte ich noch nicht einmal ein Käsebrötchen gekauft.

  • Zitat


    Original von xania
    aber wie Eva dazu passt, kann ich mir noch nicht vorstellen.


    Wenn ich das richtig verstanden habe, konnten die Frauen dort selbst ein Zimmer mieten, und vielleicht hat sie sich in einem Klub sicherer gefühlt als in ihrer Wohnung. Eventuell kam es in ihrer Wohnung wieder zu einem Zwischenfall vom wir noch nichts wissen?

  • Zitat

    Original von Richie



    Und die drei Mädels orientieren sich an Karl May und werden Blutsschwestern. Alles kleine Begebenheiten, die den Krimi für mich menschlich machen.


    Nicht nur menschlich sondern irgendwie lebensnah, nicht so abgehoben und distanziert, als wäre Polizeiarbeit jenseits von Gut und Böse oder jeglichen Gefühls.


    Norbert Horst geht nicht marktschreierisch mit seiner Geschichte um, das gefällt mir ganz besonders.

  • Zitat

    Original von Findus
    Mir hat ja die Szene in der Metzgerei am besten gefallen :grin Da will er sich ein Mettbrötchen holen aber die Maden und das abgefressene Bein lassen ihm den Appetit vergehen.
    Nicht dass da so grob beschrieben wird, nein, nur, "was fünf Sekunden im Leben ausmachen"


    Ja, danach hätte ich auch keinen Hunger auf Mettbrötchen mehr gehabt :grin.


    Dass die Verletzte im Krankenhaus sich als Eva herausstellt, tut mir sehr leid für Steiger. Wie schrecklich. Was hat sie nur in dem Haus zu tun gehabt? Hoffentlich kommt sie durch. Das wird ihre Beziehung zu Steiger dann sicherlich auf eine neue Stufe stellen. Ich glaube, er begreift gerade, wieviel sie ihm bedeutet.


    Putzig finde ich auch Jenny, das Mädchen, das bei Steiger im Haus wohnt und das unbedingt mit ihm über Mänenr sprechen will. Hoffentlich hat sie sich nciht in einen wesentlich älteren Typen verguckt.


    Wie passt das ganze eigentlich zeitlich zusammen? Ist Nadeschda schon in Deutschland? Und wenn ja , seit wann? Hat sie die Freundinnen gefunden und versucht, sie nach Hause zu holen?

  • Zitat

    Original von JaneDoe


    Putzig finde ich auch Jenny, das Mädchen, das bei Steiger im Haus wohnt und das unbedingt mit ihm über Mänenr sprechen will. Hoffentlich hat sie sich nciht in einen wesentlich älteren Typen verguckt.


    Wie passt das ganze eigentlich zeitlich zusammen? Ist Nadeschda schon in Deutschland? Und wenn ja , seit wann? Hat sie die Freundinnen gefunden und versucht, sie nach Hause zu holen?


    Ich fand ja, dass diese Jenny ziemlich kluge Fragen gestellt hat, vor allem die Letzte hat ihn dann noch zum grübeln gebracht.


    Nadeshda ist hier auf dem Weg nach Jekaterinburg, der letzten ihr bekannten Wohnung der beiden.
    Das müsste entweder kurz vor der Schießerei oder kurz danach sein.

  • Ich habe mit solchen Gesprächen wie dem beim Metzger auch kein Problem! :grin Was meint Ihr, was der Inhalt der Tischgespräche letztens beim 80. Geburtstag meiner Schwiemu waren...


    Jenny mag ich auch. Ich hoffe nur immer, das Steiger in seiner unbeholfenen Art sie nicht komplett vor den Kopf stößt, denn er scheint ja der einzige zu sein, der ihr so ein bisschen Halt gibt. Von ihrer Mutter kann sie da wohl nicht viel erwarten...


    LG, Bella

  • Viel weiter sind sie ja noch nicht mit ihren Ermittlungen gekommen.


    Die Verletzte ist Eva, das ist natürlich übel für Steiger. Nicht nur weil keiner von der Beziehung weiß (außer Batto) sondern auch für seine Gefühlswelt.


    Die Geschichte der russischen Mädchen nähert sich von der Jahreszahl her an die heutige Zeit an. Bald werden diese beiden Handlungsstränge sich begegnen.
    Und jetzt wissen wir auch, wie die Mädchen nach Deutschland gekommen sind.



    Die Szenen beim Metzger waren wirklich gut. :lache Das Thema ist schon sehr ernst. Da tut es gut, wenn man auch mal lachen kann.

  • Zitat

    Original von Rumpelstilzchen
    Es ist überhaupt eine ungewöhnliche Geschichte, diese Beziehung zwischen Steiger und Eva. Wie er dann während der Ermittlung damit umgeht, sich erst Jana und dann dem Freund anvertraut, das ist wunderbar beschreiben - überzeugend.


    :write
    Ich mag auch diese Freundschaft zwischen Steiger und Batto, es sind gute Gespräche zwischen den beiden, mal ernst, und auch mal albern :-]. Und auch kein Rumgezicke, wen mal etwas für sich behält (S. 134). Unter Frauen wäre das sicher anders. Eine solche Freundschaft ist viel wert. Batto und Steiger sind beide richtig gute Typen, jeder auf seine Art.


    Zitat

    Original von Xania
    Die Situatiom in der Anastasia, ihre Freundin und die Familie leben ist unerträglich. Diese Kälte und Brutalität, die nur durch Alkohol und Drogen ausgehalten werden kann.


    Für mich fühlen sich die Rückblenden in die Vergangenheit der Mädchen an wie ein Blick ins vorige Jahrhundert. Aber ich fürchte, ein solches Leben ist auch heute keine Ausnahme, furchtbar :-(.


    Dass es sich bei der Verletzten um Eva handelt, habe ich schon vermutet, als ich die Kurzinfo auf der Buchrückseite gelesen hatte. Nun frage ich mich auch, wie sie da wohl mit drin hängt.


    Nadeschda hat es als einzige der Blutsschwestern richtig gemacht, sich auf eigene Füße gestellt und nicht geheiratet. Sie kommt jetzt sicher nach Dortmund und sucht nach den Freundinnen.
    Bin mal gespannt ob sie irgendwann gemeinsam mit Steiger forscht oder sich ihre Wege erst am Ende kreuzen.



    Die Szene in der Metzgerei wurde ja bereits ausreichend gewürdigt, mir hat sie auch gefallen :-].

  • Zitat

    Original von Lumos


    Nadeschda hat es als einzige der Blutsschwestern richtig gemacht, sich auf eigene Füße gestellt und nicht geheiratet. Sie kommt jetzt sicher nach Dortmund und sucht nach den Freundinnen.
    Bin mal gespannt ob sie irgendwann gemeinsam mit Steiger forscht oder sich ihre Wege erst am Ende kreuzen.


    .


    Das fand ich auch gut und für sie folgerichtig nach ihren Kindheitserlebnissen. Dass Boris ihr dabei geholfen hat, umso besser, es gibt eben nicht nur korrupte Menschen.

  • Ich bin auch immer verwirrter was das mögliche Motiv für die Schüsse angeht. Mord und Totschlag im Rotlichtmilieu ist ja nichts neues, aber ich sehr hier vor allem kein Motiv gut verdienende Frauen zu erschiessen. Ok, vielleicht ein Querschläger aber doch nicht gleich mehrere??? Da wird es also noch spannend werden.


    Am traurigsten finde ich die Situation in Jekatarinenburg. Schrecklich, dass dem Baby der Finger abgeschnitten wurde. Und der Junge, der unter Tränen die Situation erklärt, hat ja auch keinerlei Zukunftsperspektiven.


    Nadeschda hat sicherlich einige gute Entscheidungen getroffen. Aber sie hat auch mit Boris einen echten Glückstreffer gelandet. Sie hätte genauso gut in irgendeiner Fabrik unter einem Ausbeuter landen können ...


    Mir gefällt die Mischung zwischen leichtem Humor und auch leiseren nachdenklichen Tönen. S. 153 hat mich aufhorchen lassen:

    "Aber manchmal sah einen die Traurigkeit in einer Furcht einflößenden Größe in Momenten an, in denen man gar nicht damit rechnete."

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich