'Mädchenware' - Seiten 096 - 177

  • Mir gefällt dieses Wechselspiel von Ernsthaftigkeit und dann wieder auflockernden, lustigen Szenen auch sehr. Die Metzgerei-Szene war herrlich, überspitzt und doch so aus dem Leben gegriffen.


    Die Rückblenden zeigen weiterhin ein elendes Leben der drei Blutsschwestern, die es irgendwann nicht mehr geschafft haben, einen gemeinsamen Weg zu gehen.

    Zitat

    Original von Lumos
    Nadeschda hat es als einzige der Blutsschwestern richtig gemacht, sich auf eigene Füße gestellt und nicht geheiratet.


    Sie hatte dazu aber auch Glück, dass sie mit Boris einen guten und gerechten Chef erwischt hat. Anastasia hätte es mit Walerij sicher auch besser getroffen als Dajana mit Oleg. Ihr hat das Schicksal noch mal übel mitgespielt. Dass Elena nun zurückgelassen in Jekaterinburg aufwachsen muss macht traurig. Und die Geschichte mit dem Finger ist absolut grausam. Wer sind diese Menschen, die das veranlassen?


    Wie Eva in die ganze Sache reinpassen soll, habe ich auch noch nicht geblickt. Ich glaub nicht, dass sie sich eingemietet hat und nur zufällig vor Ort war. Vielleicht hat sie irgendwie vom Schicksal der dort anschaffenden Mädchen erfahren und wollte ihnen helfen? Der Verein von Anita Eckhard scheint jedoch nicht involviert zu sein...


    Vielleicht bringt ja der nächste Abschnitt etwas mehr Licht ins Dunkel...

  • Zitat

    Original von Rumpelstilzchen
    Ich bin noch nicht ganz fertig mit diesem Abschnitt.
    Bevor ich es vergesse, möchte ich aber erwähnen, dass mir wieder gerade die leisen, unspektakulären Szenen gefallen.


    Es ist überhaupt eine ungewöhnliche Geschichte, diese Beziehung zwischen Steiger und Eva. Wie er dann während der Ermittlung damit umgeht, sich erst Jana und dann dem Freund anvertraut, das ist wunderbar beschreiben - überzeugend.


    Wie schön, liebe Rumpelstilzchen, dass dir grad diese kleinen, unspektakulären Sznene gefallen, denn das ist ein Ziel bei meinem Schreiben, auch Großes, Bedeutendes unspektakulär zu erzählen, denn die Größe und Bedeutung bekommt die Szene dann von ganz allein. Und so ein kurzes Gespräch unter Freunden sagt eben mehr über das Verhältnis der beiden aus als eine zehnseitige Beschreibung. Wenn es dann noch in entsprechender Sprache geschieht mit dem richtigen Wort am richtigen Ort, dann ist es gelungen.
    Das gilt natürlich auch für Steigers Verhältnis zu Eva. Die Idee dazu hatte ich von Anfang an, dass es in diesem Buch keinen Dialog zwiscen ihnen geben wird (bis auf den in Steigers Erinnerung bei Gespräch mimt Batto), dass aber dennoch ganz viel über ihre Liebe zu erfahren ist, einfach dadurch, wie Steiger sich ihr gegenüber verhält.

  • Zitat

    Original von Richie


    Und wer kann das, einem kleinen Mädchen einen Finger abschneiden??? Was sind das für Menschen :schlaeger


    Auch das ist leider nicht ausgedacht, sondern sondern beides ist vielleicht nicht häufige, aber doch vorkommende Realität.
    Einmal, dass viele (aber nicht alle) der jungen Frauen aus Osteuropa, die hier als Prostituierte arbeiten, das manchmal mit Billigung der Familien tun, denn sie verdienen hier sehr viel mehr als das zu Hause möglich wäre und unterstützen damit eben auch die Familie.
    Und zweitens haben viele von diesen Frauen Kinder, und weil sie selbst noch jung sind, meist kleine Kinder. Dass sie hier unter Druck gesetzt werden, damit sie diesen Job für andere ausüben ohne aufzumucken oder auszubrechen, auch das ist nicht selten, und dass dazu auch ihre Kinder in der Heimat "benutzt" werden, ist ebenfalls kein Einzelfall.