Dirk Kruse: Tod im Botanischen Garten
Verlag: ars vivendi 2012. 320 Seiten
ISBN-13: 978-3869131702. 14,90€
Verlagstext
Als Frank Beaufort ein Hilferuf seines alten Doktorvaters erreicht, erklärt er sich bereit, inkognito zu ermitteln. Denn aus der Schatzkammer der Erlanger Universitätsbibliothek verschwinden wertvolle Bücher und Kunstwerke. Doch schon bald stößt der bibliophile Gentleman-Detektiv auf einen Toten. Warum musste der Wissenschaftler sterben? Je tiefer Frank Beaufort und seine Freundin Anne Kamlin in die Mysterien der anatomischen Präparate, exotischen Pflanzen, ausgestopften Gorillas und antiken Statuen vordringen, desto gefährlicher wird es auch für sie selbst. Der Mörder ist zu allem bereit, um sein dunkles Geheimnis zu schützen ...
Der Autor
Dirk Kruse wurde 1964 in Geesthacht geboren. Nach einer Krankenpflegeausbildung in Hamburg studierte er in Erlangen Politikwissenschaft, Germanistik und Theaterwissenschaft. Seit 1995 ist er hauptberuflich für den Bayerischen Rundfunk (Studio Franken) in Nürnberg als Literatur- und Musikkritiker, Moderator bei BR Klassik, Nachrichtenreporter und Featureautor tätig. Dirk Kruse arbeitet außerdem als freier Moderator (Erlanger Poetenfest, LesArt, u.a), Rezitator, Herausgeber sowie als Dozent für Literaturkritik und Literaturgeschichte an der Hochschule Ansbach. Darüberhinaus ist er Künstlerischer Leiter des "Fränkischen Krimifestivals" in Weißenburg und von "Krimi International" in Nürnberg. Als Autor von Romanen und Erzählungen hat Dirk Kruse die Kriminalliteratur um die Figur des Gentleman-Detektivs Frank Beaufort ("Tod im Augustinerhof", "Requiem", "Tod im Botanischen Garten") bereichert.
Inhalt
Frank Beaufort kann sich ein Dasein als idealistischer Gentleman-Detektiv leisten, nachdem er über den Gentleman-Detektiv in der Kriminalliteratur promoviert und die elterliche Firma zu einem guten Preis verkauft hat. Als persönlichen Gefallen gegenüber seinem Doktorvater Harsdörffer recherchiert Frank im Fall von Diebstählen wertvoller Bücher aus der Handschriftenabteilung der Universität Erlangen-Nürnberg. Als leidenschaftlicher Sammler antiquarischer Bücher scheint Frank die Idealbesetzung dieser Rolle zu sein. Natürlich fragt man sich als Leser, warum in diesem Fall inkognito und nicht offiziell von der Polizei ermittelt werden muss und was die Uni wohl zu verbergen hat. Während Frank noch darüber nachsinnt, wer ein Motiv und die Gelegenheit zur Tat haben könnte, zwingt ihn der Tod eines seiner Zeugen zum Handeln. Beauforts Recherchen in den Sammlungen der Universität und unter den dazugehörigen Kuratoren konfrontiert ihn mit mancherlei Auswüchsen des menschlichen Sammeltriebs, mit knallharten Kämpfen um Planstellen, Forschungsmittel und den so genannten wissenschaftlichen Ruf. Beaufort arbeitet dabei mit seiner Freundin Anne zusammen, die als Journalistin des BR als Ermittlungsmethode erfolgreich das System Charme + Dekolleté kultiviert hat.
Fazit
„Tod im Botanischen Garten“ verlief anders als ich mir aufgrund des Covers versprochen hatte; der Botanische Garten spielt in der Handlung nur eine Nebenrolle. Beauforts dritte Ermittlung erstreckt sich als regionaler Campus-Krimi ausschweifend und dabei durchaus fesselnd über die Magazine und Keller der wissenschaftlichen Sammlungen der Uni Erlangen-Nürnberg. Intellektuelle Scharmützel, der Belehrungsdrang fanatischer Sammler und die teils geschraubte Ausdrucksweise von Kruses Krimi-Personal werden nicht jedermanns Sache sein.
7 von 10 Punkten