Titel: Die Hoffnung stirbt zuletzt. Biographie
Autorin: Halina Birenbaum
Verlag: Fischer Taschenbuch
Erschienen: Juni 1995
Seitenzahl: 199
ISBN-10: 3922957188
ISBN-13: 978-3922957188 Preis:
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(Die Fischer-Taschenbuchausgabe ist vergriffen, die ISBN-Nummern beziehen sich auf die Ausgabe beim Padligur Verlag Hagen)
Halina Birenbaum wurde 1929 in Warschau geboren. Nach dem zweiten Weltkrieg wanderte sie nach Israel aus, wo sie heute noch lebt.
Dieses Buch ist das ergreifende Zeugnis über den kaum vorstellbaren Leidensweg einer Jüdin aus Polen. Das Leid begann mit dem Überfall Nazi-Deutschlands auf Polen. Schnell besetzten deutsche Truppen Warschau und dann begann auch schon die Verfolgung der jüdischen Bevölkerung in Polen.
Halina Birenbaum hatte schon im Warschauer Ghetto täglich den Tod vor Augen. 1943, da war sie gerade 14 Jahre alt wurde sie in KZ Treblinka deportiert. Dort entging sie nur knapp den Gaskammern. 1944 kam sie dann ins KZ Auschwitz und schaffte es auch dort nur knapp zu überleben. Ihre Eltern und einer ihrer Brüder wurde ermordet. Nur ihr Bruder Marek überlebt.
Sie schildert detailliert aber stets um Sachlichkeit bemüht die Schrecken die sie im KZ erleben musste. Menschlichkeit war dort ein Fremdwort, auch wenn es immer wieder Menschen gab, die in dieser entmenschlichten Welt nie das Mitgefühl und die Empathie für andere Menschen verloren haben. Jeden Tag, jede Stunde war sie vom Tode bedroht. Jemand der das nicht erlebt hat, wird sich kaum in die Lage und in das Fühlen der Menschen hineinversetzen können, die durch diese Hölle gegangen sind.
Auch im KZ hat Halina Birenbaum Freundschaften geschlossen, aber nur ganz wenige dieser Menschen haben das Grauen überlebt.
Dieses Buch macht betroffen, dieses Buch macht nachdenklich – nicht zuletzt auch im Hinblick auf den gerade wieder aufkeimenden Antisemistismus in diesem Land und in Europa insgesamt.
Und wer dieses Buch gelesen hat, der wird sich sicher nicht den Dummköpfen anschliessen, die da meinen, man müsste endlich „Schluß mit der ganzen Sache machen“. Die Leute, die so etwas sagen, sind entwedet dumm wie drei Meter Feldweg oder sie haben nicht das Mindeste begriffen.
Ein sehr lesenswertes und unglaublich wichtiges Buch. Auch wenn ich von unserem Bundespräsidenten Gauck nicht viel halte so muss ich ihm in diesem Punkte recht geben:
Bundespräsident Joachim Gauck warnte die Menschen vor einem Schlussstrich unter den Holocaust. „Es gibt keine deutsche Identität ohne Auschwitz“, sagte er. „Die Erinnerung an den Holocaust bleibt eine Sache aller Bürger, die in Deutschland leben. Er gehört zur Geschichte dieses Landes.“ (Quelle: FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG).
9 Eulenpunkte für ein ergreifendes Lebenszeugnis.