Kurzbeschreibung
Ein Rachefeldzug König Brandins macht das einst blühende Tigana dem Erdboden gleich. Schlimmer noch - kraft seiner magischen Talente löscht der Tyrann den Namen Tigana aus dem Gedächtnis der Menschheit. Nur jene, die das Massaker überlebten, erinnern sich an das ehemals stolze Reich. Einzig Alessan, Sohn des letzten Prinzen von Tigana, schart ein Fähnlein Aufrechter um sich und schmiedet Vergeltungspläne. Doch Verrat lauert selbst in den eigenen Reihen...
Auf deutsch im Heyne Verlag erschienen als zwei TB, aber derzeit wohl nur antiquarisch zu finden:
Der Fluch
Der Hofnarr
Der Autor
Guy Gavriel Kay wurde 1954 in Weyburn, Saskatchewan, Kanada, geboren. Nachdem der kandadische Autor Michael Tolkien bei der Herausgabe des Silmarillion geholfen hatte, beschloß er, selbst Fantasy zu schreiben. Während seine erste Trilogie A Fionavar Tapestry sich stark am tolkienschen Stil orientiert, sind seine späteren Werke nahe am historischen Roman angesiedelt. Dabei zeichnet sich der ehemalige Anwalt durch genaue historische Recherchen aus, und vermutlich fließt auch die Tatsache in die Bücher mit ein, daß er sie meistens am Ort seiner Inspiration (in Europa) schreibt.
Meine Meinung
Es hat etwas gedauert bis ich mich in diesen Roman hab einlesen koennen. Es geht um den Befreiungskampf eines unterdrueckten Vokes, aber die Unterdruecker sind sowas von brutal, dass es stellenweise schon arg depressiv zu lesen ist. Richtig gut find ich die Stellen, wo sich dann wirklich was auf Seiten der Befreiungskaempfer tut. Das Buch hat fuer meinen Geschmack ein bischen zu viel Fantasy Elemente (bin eben sonst kein Fantasy Leser sondern mehr an den historischen Elemente bei Kays Buechern interessiert), die mich anfangs doch etwas stoerten.
Aber je weiter ich las, desto mehr ueberzeugte mich Kay mit der Entwicklung seiner Charaktere. Ja, es ist die klassische Geschichte von Gut und Boese. Doch hier ist es gar nicht so einfach dazwischen zu unterscheiden, die Charaktere sind vielschichtig, statt schwarz-weiss Malerei bekommt man viele sehr interessante Grautoene zu sehen. Selbst der Boesewicht erscheint teilweise gar nicht mehr so boese, ich bekam richtig Verstaendnis fuer ihn. Als ich eine Schluesselszene las, in der Brandin Gefuehle zeigt, musste ich heulen - und das mitten im Schwimmbad wo ich gerade auf meine Tochter wartete. Andererseits sind die Helden gezwungen auch mal so zu handeln, dass der Leser sich fragen muss "heiligt der Zweck alle Mittel?".
Auch die Geschichte ist vielschichtig gewoben. Die Plotwendungen sind nicht voraussehbar und doch in sich absolut logisch. Das Ende kommt fuer viele sehr ueberraschend und hat auch fuer Kritik bei einigen Lesern gesorgt. Mich hat es voll ueberzeugt und ueber die kleineren Schwaechen voll hinweg sehen lassen.
Ich hab auch eine von Kay autorisierte Fanpage entdeckt, die sehr viel interessante Hintergrundinformationen hat: