Informationen zum Buch:
Taschenbuch: 336 Seiten
Verlag: Knaur TB (2. Februar 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3426514265
ISBN-13: 978-3426514269
Kurzbeschreibung:
Sie stand immer auf der Seite der Schwachen und Entrechteten. Jetzt steht sie knietief im Dispo: Billi Sander, Umweltaktivistin und frisch gefeuerte Enthüllungsreporterin, landet da, wo sie nie wieder hinwollte: zu Hause in der Heide. Um wieder zu Geld zu kommen, heuert Billi im Feuilleton der Lokalzeitung an. Unter Laienschauspielern, Freizeit-van Goghs und korrupten Landespolitikern stellt sie schließlich fest: Die Heide ist tatsächlich eine Kulturlandschaft. Und ihr Exfreund sieht besser aus, als sie ihn in Erinnerung hatte …
Zur Autorin:
Andrea Hackenberg kam 1973 zur Welt und wurschtelt sich seitdem so durch. Sie ist Journalistin. Ein paar Jahre lang tingelte sie als Lokal-Reporterin durch die Lüneburger Heide, bis sie bei einem dienstlichen Termin bäuchlings im Schweinemist landete und beschloss, den Glamour-Faktor in ihrem Leben anzuheben. Der Wechsel ins Beauty-Ressort einer Frauenzeitschrift brachte dann die erwarteten Gratis-Kosmetikproben, aber keine Zufriedenheit mit sich. Mittlerweile arbeitet Andrea für ein Fachmagazin. In ihrer Freizeit kauft sie hohe Schuhe, bemüht sich vergeblich, darin zu laufen - und schreibt Geschichten über Frauen, denen das besser gelingt als ihr.
www.andrea-hackenberg.de
Eigene Meinung:
Billi ist immer am Kämpfen. Als Reporterin bei der Berliner Hauptstadtzeitung hat sie schon so manche Enthüllungsgeschichte den Lesern präsentiert. Aber als sie den Landwirtschaftsminister mit seinem Bio-Hühnerhof ins Visier nimmt, begibt sie sich auf sehr dünnes Eis. Alles hätte gut gehen können, hätte sie ihre Kamera mit dem belastenden – wenn auch illegal entstandenem Material – nicht in einem Berliner Taxi vergessen.
Schneller als Billi gucken kann, steht sie frisch gefeuert auf der Straße und dank ihres Kontostands, bleibt ihr nichts anderes übrig, als wieder in ihre alte Heimat zurückzukehren.
Zu Hause in der Heide, zieht sie zunächst einmal wieder bei ihrer Mutter ein. Diese steht aber selbst unter Stress, da sie ein neues Heideblüten-Spa eröffnen will. Trotzdem schafft sie es, ihrer Tochter eine Stelle als Krankheitsvertretung bei der Grümmsteiner Zeitung zu besorgen.
Billi ist alles andere als begeistert. Zum einen wollte sie nie bei einer Provinzzeitung arbeiten und als sie sieht, wer ihr Ressortleiter ist, erst recht nicht. Immerhin gibt es doch schönere Orte, um seinem Ex-Freund zu begegnen – oder?
Billie kehrt zurück nach Grümmstein. Manchem Leser kommt dieser Ort sicherlich noch aus dem ersten Buch von Andrea Hackenberg – Abgeferkelt bekannt vor. Tatsächlich gibt es ein kurzes Wiedersehen mit Kati, die im ersten Buch ihre Geschichte zu Grümmstein erzählte.
In diesem Buch jedoch geht es im Billi und ihre Familie. Neben ihrer Mutter trifft Billi noch auf ihre Schwester Franzi, die eine Lehre im Hotel antritt und damit wohl ihre Bestimmung gefunden hat. Allerdings könnte ihr ihre Kleptomanie schnell einen Strich durch die Rechnung machen.
Billis Bruder Jörn ist mittlerweile der Oberbürgermeister von Grümmstein und mit seiner Frau Cordula ein angesehener Bürger. Aber auch bei ihm ist nicht alles so, wie es scheint.
Billis Mutter Antonia fiebert dagegen der Eröffnung ihres Heideblüten-Spas entgegen und die Eröffnung wird denkwürdiger, als sie sich das vorgestellt hat.
Und als würde ihr die eigene Familie nicht schon reichen, trifft Billi auch noch auf ihren Ex-Freund Manolo.
Die Geschichte ist herrlich komisch und mit den irrwitzigsten Szenen versehen. Billi wird dem Leser schnell sympathisch und man möchte sie von manchen Aktionen gerne abhalten. Aber so tappt Billi gerne mal ins Fettnäpfchen.
Andrea Hackenberg hat eine Familie geschaffen, bei der jeder einen eigenen individuellen authentischen Charakter hat, seine eigenen Macken und ein unverwechselbares Auftreten. Schnell lernt man die Familie kennen und lieben.
Mit viel Liebe und Humor erzählt Andrea Hackenberg eine Geschichte, die so unrealistisch gar nicht ist. Manche Handlungsweisen kann man durchaus nachvollziehen und stolpert Billi nicht gerade von einer lustigen Szene in die nächste, bekommt die Geschichte sogar einen kleinen krimimäßigen Unterton.
Fazit:
Ein Wiedersehen mit Grümmstein und eine Familie, bei der nicht nur die Frauen feststellen, wie wichtig es ist, dass die Familie in allen Lebenslagen zusammenhält.