'Wer war Jack the Ripper?' - Kapitel 01 - 07

  • @ BJ:
    Du hast absolut recht. Sie schreibt zwar, dass, als sie gefragt wurde, ob sie ihn wirklich für den Täter hält, aus tiefstem Herzen ja sagen kann und es deshalb vertreten kann dieses Buch zu schreiben. Da kann ich nur die Schlussfolgerung ziehen, dass sie nahezu wasserdichte Beweise anbringen wird. Ich bin gespannt!

  • Zitat

    Original von milla
    ..... dass sie nahezu wasserdichte Beweise anbringen wird. Ich bin gespannt!


    Genau das erwarte ich auch.... bin aber doch ein wenig skeptisch... wie wasserdicht Beweise nach so langer Zeit sein können.


    @ Doc:
    Klar ist das ganze schon mehr als 100 Jahre her, aber es gibt doch noch Nachkommen von Sickert oder zumindest Verwandte... ich könnte mir vorstellen, daß es nicht ganz unproblematisch ist, wenn ein Urgroßvater oder Großonkel oder was auch immer von einer Autorin als Jack the Ripper entlarvt wird... das hat bestimmt bei einigen Personen für Unmut gesorgt, auch jetzt noch.


    Aber ich bin gespannt was sie noch anbringt. :-]

  • Zitat

    Original von Babyjane


    Genau das erwarte ich auch.... bin aber doch ein wenig skeptisch... wie wasserdicht Beweise nach so langer Zeit sein können.


    Auch wenn ich damit wieder etwas vorgreife: Mich hat das Buch schon überzeugt. Man merkt, wie intensiv Cornwell sich mit Sickert und den Indizien beschäftigt hat. Man muß, und das gibt die Autorin auch zu Bedenken, berücksichtigen, daß mit der heutigen Ermittlungstechnik Sickert mit der größten anzunehmenden Wahrscheinlichkeit gefasst worden wäre. Die Indizien, die sie zusammenträgt sind in sich schlüssig und erdrückend. Wenn man die heutigen Mittel, wie Fingerabdrücke, DNA-Analyse, etc. damals schon gehabt hätte, dann wäre Jack niemals so berühmt geworden.


    Gruss,


    Doc

  • Was ich sehr interessant finde: Ich hatte innerhalb kürzerer Zeit ZWEI verschiedene Bücher zum Thema "Wer war Jack the Ripper?" gelesen.


    (wer Lust hat, kann sich dazu ja diesen Fred angucken)


    Jedenfalls kam für mich nicht nur die Spannung hinzu, ob Patricia Cornwell es schafft, daß ich die Ergebnisse ihrer Recherchen überzeugend befinde.


    Für mich kam noch die Frage hinzu, welchem der beiden Bücher ich mehr Glauben schenke... bei welchem ich mehr davon überzeugt bin "Ja, so könnte es gewesen sein!".

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • und zu welchem ergebnis bist du gekommen?


    Oh grade auf Link geklickt und frage erledigt :lache


    Bin jetzt an der Stelle, wo sie sich sehr ausführlich mit der Penisdeformation von Sickert auseinander setzt.... ist für mich ein bißchen zu ausführlich.... gut er hatte da irgendwie ein Loch drin, wo keins hingehört und durch die Ops vermutlich ein Trauma... aber darüber soooo viel zu schreiben, halte ich ein wenig für Effekthascherei und ich bin versucht diese STellen nur zu überfliegen...

  • Zitat

    Original von Babyjane
    Bin jetzt an der Stelle, wo sie sich sehr ausführlich mit der Penisdeforation von Sickert auseinander setzt.... ist für mich ein bißchen zu ausführlich.... gut er hatte da irgendwie ein Loch drin, wo keins hingehört und durch die Ops vermutlich ein Trauma... aber darüber soooo viel zu schreiben, halte ich ein wenig für Effekthascherei und ich bin versucht diese STellen nur zu überfliegen...


    Hm, gerade dieser Abschnitt des Buches macht doch gleich mit mehreren wichtigen Tatsachen dieser Zeit vertraut. Zum Einen beschreibt Cornwell die für uns heutzutage kaum mehr vorstellbaren medizinischen Operationsmethoden, die gerade ein Kind wahrscheinlich wirklich bis ins Mark erschütterten, und zum Anderen liefert sie dem Leser einen der möglichen Gründe für Sickerts gestörtes Verhältnis zu Sexualität und damit zu Frauen. Gerade mit dieser Beschreibung wird aber auch deutlich wie weit entfernt mittlerweile die Zeit der Industrialisierung und der industriellen Revolution für uns heute ist und mit welchen Methoden damals hantiert werden musste.


    Gruss,


    Doc

  • Also, ich finde auch, daß in dieser Deformation und den Qualen der OP's ein möglicher Schlüssel zum späteren Verhalten zu finden ist.


    Interessant war es allemal zu lesen. Da bin ich gleich noch viel viel froher, heute zu leben und nicht damals.


    Auch die Beschreibung des damaligen London... scheint an vielen Stellen kein schöner Ort zum Leben gewesen zu sein, damals...

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Doc & Batcat:


    Klar, liefert es Gründe und Anhaltspunkte, aber mir persönlich ist das alles zu weit ausgeholt. Man wird zu sehr und zu oft mit der Nase auf offensichtliches gestoßen. So etwas langweilt mich sehr schnell.... (ich mag es nicht wenn mir vom Autor nicht zugemutet wird gewisse Rückschlüsse selbst zu ziehen... ich hab jetzt nachgeguckt in dem Kapitel wird 4 mal gesagt, das die Operationen Sickert vermutlich traumatisiert haben... also 1 mal oder 2 mal hätte auch gereicht oder?)
    Trotzdem gefällt mir das Buch immer besser und ich konnte Tarzan sogar zum Ansehen der Bilder bewegen... :-]

  • Mir waren diese Beschreibungen nicht zu lang, ich fand es auch eher interessant zu lesen, so entsteht leichter ein Bild vor dem inneren Auge.
    Allerdings - und vielleicht überschneidet sich das mit dem, was du auch teilweise meinst @ BJ - hatte ich manchmal das Gefühl, dass es ein bisschen oberlehrerhaft geschrieben ist, hm ich kann jetzt leider kein konkretes Beispiel anbringen. Wisst ihr was ich meine?


    Dieser Sickert scheint ja ein recht berühmter Mann (gewesen) zu sein, ich hab vorher soweit ich mich erinnere noch nie von ihm gehört. Muss mir das jetzt peinlich sein? :gruebel


    So, nachdem ich google befragt habe und kaum eine deutsche Seite über Sickert gefunden habe (abgesehen von denen, die mit diesem Buch in Verbindung stehen), muss ich mich zumindest nicht in Grund und Boden schämen, dass ich ihn nicht kannte :grin
    Im deutschen Wikipedia taucht er übrigens gar nicht auf, und im englischen nimmt seine Biographie 1/3 und die Ripper-Theorie 2/3 des Textes ein. Schade eigentlich!

  • milla:
    ja ich glaub wir meinen das gleiche... (oberlehrerhaft)


    Sickert kannte ich vorher auch nicht... Tarzan hat hier zwar rumgetönt, er hätte schon von ihm gehört, konnte mir aber auch nichts genaues nennen... *seufz*
    also wenn du dich schämst, dann muß ich auch in die Schämecke :-(

  • Meiner trüben Erinnerung nach beschreibt die Autorin etwas später im Buch das Schaffen Sickerts. Er muß wohl ein nicht allzu bekannter Künstler geblieben sein. Interessanterweise sind einige Werke von ihm, die anscheinend in der JtR-Zeit oder danach entstanden sind, heute nicht mehr öffentlich zugänglich, sollen aber gerade im Zusammenhang mit JtR betrachtet recht aufschlußreich sein. Wobei man diese Kunstwerke sicherlich nicht als echte Indizien für eine Täterschaft Sickerts werten kann, was die Autorin meines Wissens nach aber auch nicht tut. Es ist nur ein weiterer auffällig passender Moaikstein.


    Gruss,


    Doc

  • Am Anfang des 6. Kapitels schreibt Cornwell z.B. dass Sickerts Biograph Dennis Sutton einige Kompromisse eingehen musste, was seine Darstellung Sickerts angeht, damit die Sickert-Stiftung ihr OK für die Veröffentlichung urheberrechtlich geschützter Dokumente gibt. Leider erwähnt sie aber nicht
    a) worauf sie diese Behauptung stützt
    b) worin diese Kompromisse bestehen


    Für mich klingt das irgendwie gewollt mysteriös dargestellt, hm.

  • Zitat

    Original von milla
    Für mich klingt das irgendwie gewollt mysteriös dargestellt, hm.


    Ja, das fand ich auch sehr interessant. Wobei ich das allerdings nicht als gewollt mysteriös aufgefasst habe, sondern eher als kleinen Fingerzeig darauf, daß wohl etwas verschleiert werden sollte.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)