Hier kann zu den Seiten 057 - 120 (1. Band - Kapitel 06 - 11) geschrieben werden.
'Im Hause Longbourn' - Seiten 057 - 120
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Der zweite Abschnitt hat mir schon wesentlich besser gefallen.
Das sich die Handlung an zentrale Eckpunkte aus Stolz und Vorurteil anlehnt, funktioniert ganz gut.Sarah und Polly habe ich jetzt doch mehr ins Herz geschlossen.
Auch James ist eine interessante Figur! Das findet wohl auch Sarah!Das Buch, dass Sarah von Elizabeth geliehen bekommt und auf das sie wegen einiger delikater Szenen stark reagiert, ist vermutlich:
Pamela, or Virtue Rewarded (dt. Pamela oder die belohnte Tugend) von Samuel Richardson, ein Briefroman von 1740.
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Zitat
Original von Herr Palomar
Das Buch, dass Sarah von Elizabeth geliehen bekommt und auf das sie wegen einiger delikater Szenen stark reagiert, ist vermutlich:Pamela, or Virtue Rewarded (dt. Pamela oder die belohnte Tugend) von Samuel Richardson, ein Briefroman von 1740.
Na, das wäre zu Sarahs Zeit dann schon ziemlich alt. Die Erstfassung von "Stolz und Vorurteil" war etwa 1797 fertig, erschienen ist es 1813.Mrs. Bennet scheint mir recht gut getroffen zu sein. Ich habe übrigens immer die (Original-) Stimme der Mrs. Bennet aus der 1995-er BBC-Verfilmung im Kopf. Und sie sieht für mich auch so aus wie in diesem 6-Teiler.
Ich entsinne mich zwar, daß die Bingleys ihr Geld durch Geschäfte verdient haben, aber oder das Zuckerplantagen waren, weiß ich jetzt gerade nicht. Aber einen ehemaligen Sklaven führt Mr. Bingley also in seinem Haushalt.
S. 71, um die Zeit, in der das Buch spielt, wurden Korsetts eher nicht getragen, die kamen erst später wieder in Mode.
Daß James ein Geheimnis umgibt, wissen wir schon aus dem Klappentext. Aber auch Sarah scheint nicht nur die zu sein, die sie zu ein scheint. Als sie an ihre Kindheit (S. 76) denkt, habe ich mich gefragt, wie sie als Dienstmädchen „enden“ konnte. Irgendwie paßt das nicht so recht zu ihrer Erinnerung. Aber vielleicht sind die hier noch nicht vollständig.
Sie mißtraut jedenfalls James. Und will ihn sogar anzeigen (S. 86f)! Wenn sie sich da mal nur nicht in Phantasien verrennt und eher Schlimmes denn Gutes anrichtet.
S. 100: Es war sehr rücksichtsvoll - ganz Jane eben -, nicht zu Hause krank zu werden.
Auch die Bennet-Töchter, soweit sie auftauchen, sind gut getroffen und entsprechen in ihrem Verhalten dem der Vorlage.Dann sind es die eher kleinen Dinge, die Sarah eine Freude bereiten, wie der „Spaziergang“ nach Meryton (S. 105)
Dann wird mein bisher nur leises Unbehagen bei diesem Buch etwas lauter, als die Bestrafung des Soldaten geschildert wird. Damit wird die Stimmung der Vorlage endgültig und gründlich zerstört (S. 109f). Das ist modern, ich weiß. Nur mögen muß ich es dennoch nicht.
Tja, die gute Mrs. Hill (S. 112f). Sie könnte sich James und Sarah also als Ehepaar vorstellen. Und wenn sie das kann, gehört es sich wohl auch so.
Am Ende von Kap. 10 dann endgültig die Ernüchterung, daß dies ein modernes Buch ist und eher in unsere Zeit denn in die von „Stolz und Vorurteil“ gehört. Wie ein üblicher deutscher Weihnachtsfilm (weshalb ich fast nur amerikanische anschaue): Hauptsache Tendenz düster und depressiv.
Immerhin gleicht die Autorin ihr Buch insoweit an die Vorlage an, daß es ebenfalls in drei Teile gegliedert ist.
In meiner Rezi zu „Der Tod kommt nach Pemberley“ habe ich geschrieben:
Wer auch stimmungsmäßig in die Welt der Jane Austen zurückkehren möchte, wird nicht so richtig zufriedengestellt, (...)
Und genau das trifft hier für mich auch zu, im Gegensatz etwa zu den beiden Büchern von Brigitte H. Hammerschmidt.
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Meine Lieblingsfigur im Buch ist bisher Polly!
Sie ist zwar einfach und wirkt manchmal fast noch kindlich, aber aufgrund ihrer Herkunft als Findelkind und Aufwachsen im Armenhaus kennt sie im Gegensatz zu Sarah kein Bedauern über ihre Lage. Sie hatte nie eine bessere und lebt nur für den Tag, macht sich sonst keine Gedanken! Ganz im Gegensatz zu Sarah, die einen Hang zum Grübeln hat!Außerdem hat Pol als eine der wenigen in diesem Buch ein bisschen Humor, wobei das immer mit Jammern verbunden ist und das Jammern überwiegt.
Vom Aussehen her stelle ich sie mir vor wie die Küchenhilfe Daisy (Sophie McShera) aus Downton Abbey.
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Hier bin ich auch durch.
Es liest sich jetzt schon viel besser. So langsam gewöhne ich mich an diesen Schreibstil hier.
SiCollier
Es ist wohl modern geschrieben, aber es tauchen für mich viele fremdartige Wörter auf, die ich erst Mal nachschlagen muss, um besser verstehen zu können.Was mich wundert ist, dass Mr. Bennet und Mrs. Bennet immer wieder abgekürzt werden; Mr. B. und Mrs. B.. Das verwirrt mich manchmal. Ich komme eh immer wieder ganz durcheinander mit Bennet und Bingley.
ZitatOriginal SiCollier
S. 100: Es war sehr rücksichtsvoll - ganz Jane eben -, nicht zu Hause krank zu werden.
Auch die Bennet-Töchter, soweit sie auftauchen, sind gut getroffen und entsprechen in ihrem Verhalten dem der Vorlage.
Ich finde auch, dass die Charaktere gut getroffen sind.
Und als Mrs. Bennet zu Mrs. Hill sagt, Mrs. Hill hätte mehr Einfluss auf Mr. Bennet als sie selbst, wird einem klar, dass die Ehe ziemlich kaputt ist. So sehe ich das zumindest.Es ist in dem Buch davon die Rede, das der Vater von Mr. Bingley mit Zucker gehandelt hat. Ich habe mich ja schon immer gefragt, wie Mr. Bennets, Mr. Darcy und Mr. Bingley eigentlich zu ihr Geld kommen. Kann mich jedenfalls nicht erinnern, dass das in Stolz und Vorurteil zur Sprache kam. Bin gespannt ob ich noch mehr erfahre.
Warum findet es Mrs. Hill eigentlich schlimm, dass Sarah und der Mulatte sich so füreinander interessieren? Hat es nur was damit zu tun, dass Mrs. Hill vielleicht befürchtet, Sarah könnte eines Tages weg sein, wenn sie heiratet. Wäre sie deshalb froh, wenn Jamie und Sarah ein Ehepaar werden. Kann Sarah denn selbst entscheiden, wen sie heiratet. Und wenn es ein Dienstbote ist, wird sie dann automatisch dort arbeiten, wo ihr Ehemann arbeitet? Diese Fragen gehen mir so durch den Kopf. Wüsste gerne, wie das früher so war.
Manchmal bekomme ich auch so den Eindruck, dass mit Absicht parallelen zwischen der Familie im Haus und den Dienern gezogen werden.
Lydia - Polly (wie sie über Mr. Hill sprechen)
Darcy/Wickham - James/Mulatte(Ptolemy) (sind sich feindlich gegenüber und haben Interesse an Sarah)
Jane - Sarah (sind beide erkältet)
Hm -
Ich muss gestehen, dass mir diese Parallelen gar nicht aufgefallen sind.
Aber jetzt, wo Du es sagst... -
Zitat
Original von sasaornifee
Was mich wundert ist, dass Mr. Bennet und Mrs. Bennet immer wieder abgekürzt werden; (...)
Ja, das verwirrt mich auch manchmal.ZitatOriginal von sasaornifee
Warum findet es Mrs. Hill eigentlich schlimm, dass Sarah und der Mulatte sich so füreinander interessieren?
Na ja, Sklaverei gab es damals im Empire noch, und da Mrs. Hill doch sehr im 18. Jahrhundert verwurzelt sein dürfte, ist so eine Verbindung für sie vermutlich undenkbar.ZitatOriginal von sasaornifee
Manchmal bekomme ich auch so den Eindruck, dass mit Absicht parallelen zwischen der Familie im Haus und den Dienern gezogen werden.
Lydia - Polly (wie sie über Mr. Hill sprechen)
Darcy/Wickham - James/Mulatte(Ptolemy) (sind sich feindlich gegenüber und haben Interesse an Sarah)
Jane - Sarah (sind beide erkältet)
Hm
Ja, das ist mir auch schon aufgefallen und soll wohl andeuten, daß man "unten" genau so lebt bzw. die gleichen Probleme hat wie "oben". -
Zitat
Original von SiCollier
Ja, das verwirrt mich auch manchmal.Ich muss mich mal einmischen.... Verfolge Eure LR, weil ich das Buch selbst noch lesen möchte....
Zu Eurer indirekten Frage.... Die Reduzierung des Nachnamens auf den Anfangsbuchstaben mit entsprechen Mr. oder Mrs. davor ist, meiner Meinung nach, eine typisch englische Art der Anrede (wenn eine Art Vertrautheit vorhanden ist).
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Zitat
Original von christabel
Ich muss mich mal einmischen.... Verfolge Eure LR, weil ich das Buch selbst noch lesen möchte....
Dann viel Spaß damit; ich werde mein Exemplar nach der LR vermutlich wieder verkaufen.ZitatOriginal von christabel
Zu Eurer indirekten Frage.... Die Reduzierung des Nachnamens auf den Anfangsbuchstaben mit entsprechen Mr. oder Mrs. davor ist, meiner Meinung nach, eine typisch englische Art der Anrede (wenn eine Art Vertrautheit vorhanden ist).
Mag sein, ich kann mich nur nicht entsinnen, das je in einem Buch so gelesen zu haben. -
Nun habe ich auch den 2. Abschnitt beendet. Es macht Spaß das Buch zu lesen, es ist eine perfekt, leichte Wochenendlektüre. Ein bisschen vorhersehbar wird es durch den wohl beabsichtigten Vergleich zu der Vorlage. Zumindest kommt es mir so vor. Aber so hatte ich es auch erwartet.
Ich mag James. Die Szene als er auf dem Kutsche sitzt und geschildert wird, wie froh und zufrieden er ist, in Longbourn sein zu dürfen, fand ich sehr schön.
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Zitat
Original von christabel
Die Reduzierung des Nachnamens auf den Anfangsbuchstaben mit entsprechen Mr. oder Mrs. davor ist, meiner Meinung nach, eine typisch englische Art der Anrede (wenn eine Art Vertrautheit vorhanden ist).Dazu fällt mir die Stelle aus Jane Austens "Emma" ein, in der Mrs Elton von ihrem Ehemann als "Mr. E." spricht (Kapitel 32).
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Zitat
Original von Saiya
Ich mag James. Die Szene als er auf dem Kutsche sitzt und geschildert wird, wie froh und zufrieden er ist, in Longbourn sein zu dürfen, fand ich sehr schön.
Ja, das hat mir auch sehr gut gefallen. -
Wie alt schätzt ihr Polly? In einer Szene in diesem Abschnitt nuckelt sie am Daumen...?!
Die Bestrafung des Soldaten finde ich mehr als fehl am Platz. Schade. Ich habe grosszügig darüber hinweg gelesen.
Gut gefällt mir, wie auch schon jemand hier bemerkte, dass die Handlung parallel wie die Handlung in Stolz und Vorurteil läuft.
Das Buch liest sich weiterhin sehr leicht, habe den Abschnitt während des heute sehr kurzen Mittagsschlafes von Junior geschafft.
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Zitat
Original von Faraday
Wie alt schätzt ihr Polly? In einer Szene in diesem Abschnitt nuckelt sie am Daumen...Später erfährt man, dass sie ungefähr 12 Jahre alt ist. Polly weiß es selber gar nicht genau -
In diesem Abschnitt bin ich jetzt schon etwas wärmer geworden mit den Personen.
Ich bin gespannt, ob wir noch etwas mehr über Sarahs Herkunft erfahren. Denn einige Andeutungen, über ihre Kindheit gab es ja schon und auch auf ihrem Weg nach Meryton wurde ja auch erwähnt, dass die Leute wüssten, wer ihr Vater war.
Mittlerweile machen für mich auch die Kapitel Überschriften Sinn.
ZitatOriginal von Herr Palomar
Vom Aussehen her stelle ich sie mir vor wie die Küchenhilfe Daisy (Sophie McShera) aus Downton Abbey.
Genau die hatte ich auch vor Augen. -
Ich habe mich gefragt, wie alt Sarah und James wohl sind. Es wird erwähnt, dass sie nun eine junge Frau ist, aber so richtig eine Vorstellung was das heißt habe ich nicht.
Die Sprache gefällt mir immer besser:
ZitatEr nickte ihnen grüßend zu, spannte aber stattdessen die Pferde aus und führte sie zu einem Wassertrog auf dem Marktplatz. Als sie tranken, zerbrach der Mond auf der Wasseroberfläche in schillernde Scherben. Aus dem Ballsaal drang Stimmengewirr. Lautes Gelächter, nicht die Worte selbst, sondern deren Konturen hingen in der Luft. (S. 80)
An dieser Stelle schafft die Autorin es wunderbar die Stimmung zu vermitteln. Auch der Vergleich seiner Ankunft mit einem Kieselwurf in einen Fluss hat mir gut gefallen.
Außerdem mochte ich, dass man einen kleinen Blick auf James' Blickwinkel und seine Sicht der Dinge erhascht. Er wurde mir dadurch sympathischer und ich hatte mehr das Gefühl, dass Sarah Vorurteile ihm gegenüber hat.
Auch der Rückgriff zu Sarahs Empfindungen hat mir gefallen: Sie wünscht sich, dass sie mal „sein“ kann, anstatt immer etwas „tun“ zu müssen, aber er freut sich still darüber, dass er auf der Kutschfahrt zurück nach Longbourn einfach „sein“ kann.
James scheint Sarah zwar ignorieren zu wollen, sie aber dennoch ansprechend zu finden. Und er reizt Sarah ja auch auf eine gewisse Weise, auch wenn momentan noch eher negativ. Wohingegen sie dem Hausangestellten von Netherfield ausgesprochen positive Gefühle entgegen bringt.
Es gibt jedenfalls immer mehr interessante Fragen: Welchen Schmerz fühlt James? Und wie kommt es, dass er „nach Hause“ kommt, ist er auf Longbourn aufgewachsen?Auf S. 86 musste ich lachen. Sarah sieht ja überhaupt nicht das Gute im Menschen, im Gegenteil sie sucht nach möglichen negativen Erklärungen. Anstatt anzunehmen, dass James aus irgendeinem nachvollziehbaren "guten" Grund Angst vor der Miliz hat, nimmt sie an, dass er ein Mörder ist und von ihr gesucht wird. Das ist wahrlich Phantasie. Aber wer weiß, wer weiß. Ich sehe James momentan jedoch noch eher im positiven Licht, auch wenn er seine Geheimnisse zu haben scheint.
Und nun wie immer, nachdem ich eure Beiträge gelesen habe, meine Anmerkungen dazu:
- Die Bestrafung fand ich auch schrecklich, aber ich habe das Gefühl, dass das noch irgendeinen weiteren Sinn macht, dass das vorkam. Ansonsten fände ich es auch fürchterlich und vorallem unnötig das so zu schildern.
- Ich bin schon etwas weiter in den Abschnitten und hatte auch Mühe mit Pollys Alter, habe sie auch erst für älter gehalten. Aber jetzt mit dem Alter erklärt sich auch ihre Tagträumerei und "Faulheit" (die wohl mehr typisch kindliches Verhalten ist) besser. Ich mag sie auch sehr gerne. -
Korsett ? In meiner Ausgabe ist Elizabeth bis auf den Petticoat angezogen und hat auch die Haare gesteckt. Sarah sieht ihr das Kleid an und schliesst alle Haken und lauter kleine Knoepfe.
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In meiner Ausgabe heißt es:
Zitatshe (Elizabeth) now waited, in shift and stays and petticoat, to be dressed. (S. 76)
Hat „stays“ nicht u. a. die Bedeutung „Korsett“?
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Zitat
Original von Cith
Ich habe mich gefragt, wie alt Sarah und James wohl sind. Es wird erwähnt, dass sie nun eine junge Frau ist, aber so richtig eine Vorstellung was das heißt habe ich nicht.
Irgendwo stand es, Sarah ist ungefähr so alt wie Elizabeth, also um die 20/21, James muß zwei bis drei Jahre älter sein, [sp]wie sich später im Buch ergibt.[/sp] -
Mit dem zweiten Abschnitt kam ich besser klar, hier stellte sich etwas "Jane Austen Gefühl" bei mir ein. Gerade als Sarah Jane und Elizabeth half sich für den Ball zu richten, da fühlte ich mich "zuhause".
Allerdings werde ich mit der Figur Sarah weiterhin nicht wirklich warm.
James scheint eine Vergangenheit zu haben, welche er wohl gern vergessen würde, ich bin gespannt, was das ist. Ob es mit dem Militär zu tun hat? War er mal in Gefangenschaft? Selbst beim Militär? Ich werde sehen.
Sarah scheint ja auch ein Geheimnis zu vermuten, geht wieder mal vom Schlimmsten aus und durchwühlt seine Sachen
Welche Rolle der Diener von Netherfield noch spielen wird? Er hat ja wohl ein Auge auf Sarah geworfen, und ich hoffe mal für sie, das sie nicht auf ihn hereinfällt...Weil der erweckt mir den eindruck, als wolle er nur seinen Spaß haben.