Hier kann zu den Kapiteln 08 - 14 geschrieben werden...
'Wer war Jack the Ripper?' - Kapitel 08 - 14
Die tiefgreifenden System-Arbeiten sind soweit abgeschlossen. Weitere Arbeiten können - wie bisher - am laufenden System erfolgen und werden bis auf weiteres zu keinen Einschränkungen im Forenbetrieb führen.
-
-
Hallo zusammen,
also ich habe jetzt das 10. Kapitel beendet und wenn ich bislang nur etwas skeptisch war, rege ich mich im Moment ziemlich auf. Betitelt mit "Gerichtsmedizin" dachte ich "Oh super, jetzt wirds knallhart wissenschaftlich", aber leider leider - was tut sie da??? Um mal einige Beispiele zu nennen:
Von Genitaltätowierungen und Piercings auf eine Vorliebe für Analverkehr und
von einem rasierten weiblichen Schambereich auf die Fantasie des Partners, einmal mit einem Kind Sex haben zu wollen,
zu schließen, finde ich mehr als weit hergeholt.Gleiches gilt für das mühsame Zusammenbasteln des Namens "Jack the Ripper": Obwohl sie explizit schreibt, dass sie nur Vermutungen anstellt, argumentiert sie, dass Sickert Shakespeare-Fan war und immer aus seinen Werken (re)zitierte. Ein "Jack" kommt in drei Shakesperae'schen Werken vor, das Wort "Ripper" aber in keinem, nur in abgewandelter Form. Dann listet sie sämtliche möglichen Bedeutungen von "Jack" und "Ripper" auf und wäre das nicht genug des willkürlichen freien Assoziierens taucht am Ende noch eine Art pränatalen Traumas auf, dass Sickert als Fötus erlebt haben könnte.
HALLO????
Die Krönung des Ganzen und wahrscheinlich als Art Vorab-Entschuldigung für alle Leser, die diese Argumentation nicht verstehen (also auch für mich), erinnert sie daran, dass Sickert "sich nie an das Offenkundige hielt".
Aha.
P.S.: Für Erklärungen dieser Abschnitte, die ein bisschen Logik beinhalten, bin ich natürlich sehr dankbar...
--------------------------------------
EDIT: Nicht dass ich etwas gegen Spekulationen habe, aber unter solch hanebüchenen Assoziationen leidet meiner Meinung die gesamte Glaubwürdigkeit des Ansatzes, und das ist schade! -
Gut gefallen in diesem Teil haben mir aber die Seiten über Inspector Abberline, der die Ermittlungen geleitet hat. Wirklich schade, dass nur so wenig über ihn bekannt ist, es wäre bestimmt sehr interessant mehr über ihn zu erfahren!
Auch die jeweiligen Seiten zu den Opfern gefallen mir - eine gute Idee, auch wenn sie meiner Meinung nach ruhig noch etwas mehr Platz einnehmen könnten und stattdessen an den Spekulationen gespart wird *g*.
Apropos: Den Abschnitt über die DNA-Analysen insbesondere die mitochondriale DNA habe ich überhaupt nicht verstanden. Kann mir eine genetisch bewanderte Eule auf verständliche Weise helfen (den wikipedia-Artikel dazu HIER klamüser ich noch auseinander)?
-
Milla,
ich bin leider noch nicht ganz soweit wie du... arbeite mich gerade langsam durh das 10 Kapitel, denke aber, daß ich zu dem Genetikteil bestimmt ein bißchen was sagen kann..... es sei denn, der ist genauso weit hergeholt wie das was du da oben schilderst.
Ich finde ihre Argumentation bis jetzt auch mehr als bruchstückhaft und unzureichend... ich hoffe da kommt noch was... sonst bin ich arg enttäuscht.Was mich auch ziemlich ärgert sind die Dinge die sie nur kurz anreißt, obwohl sie aus meiner Sicht zum Beweis ihrer Theorie durchus längr hätten abgehandelt werden können.
Sie weist zum Beispiel auf die verschiedenen Arten des Papiers der Ripperbriefe hin und das diese Papiersorten meist auf einen wohlhabenden oder künstlerisch begabten Menschen hindeuten. Sie gibt aber nichts genaues an. mich würde interessieren wie sie zu ihren Rückschlüssen kommt. Sprich, welche Wasserzeichen wurden in Ripper Briefen gefunden, welche auf Briefen Sickerts?
Auch zu dem Vergleich der Zeichnungen in einem Gästebuch eines Hotels und denen in den Ripperbriefen (wobei nicht mal bekannt ist, ob die in dem Gästebuch tatsächlich von Sickert waren) wir lediglich gesagt, daß ein namhafter Kunstexperte der Meinung sei die Zeichnungen könnten von ein und der selben Person sein... nun in solchen Fällen steigert die Angabe des Namens des Experten eindeutig die Glaubwürdeigkeit... eine Namensangabe hab ich aber entweder überlesen oder aber es wird kein Experte genannt.... SCHADE.... schlampig würde mein Chef zu solch einer Zusammenfassung sagen -
Zitat
Original von Babyjane
Milla,
ich bin leider noch nicht ganz soweit wie du... arbeite mich gerade langsam durh das 10 Kapitel, denke aber, daß ich zu dem Genetikteil bestimmt ein bißchen was sagen kann..... es sei denn, der ist genauso weit hergeholt wie das was du da oben schilderst.
Ich finde ihre Argumentation bis jetzt auch mehr als bruchstückhaft und unzureichend... ich hoffe da kommt noch was... sonst bin ich arg enttäuscht.Was mich auch ziemlich ärgert sind die Dinge die sie nur kurz anreißt, obwohl sie aus meiner Sicht zum Beweis ihrer Theorie durchus längr hätten abgehandelt werden können.
Sie weist zum Beispiel auf die verschiedenen Arten des Papiers der Ripperbriefe hin und das diese Papiersorten meist auf einen wohlhabenden oder künstlerisch begabten Menschen hindeuten. Sie gibt aber nichts genaues an. mich würde interessieren wie sie zu ihren Rückschlüssen kommt. Sprich, welche Wasserzeichen wurden in Ripper Briefen gefunden, welche auf Briefen Sickerts?
Auch zu dem Vergleich der Zeichnungen in einem Gästebuch eines Hotels und denen in den Ripperbriefen (wobei nicht mal bekannt ist, ob die in dem Gästebuch tatsächlich von Sickert waren) wir lediglich gesagt, daß ein namhafter Kunstexperte der Meinung sei die Zeichnungen könnten von ein und der selben Person sein... nun in solchen Fällen steigert die Angabe des Namens des Experten eindeutig die Glaubwürdeigkeit... eine Namensangabe hab ich aber entweder überlesen oder aber es wird kein Experte genannt.... SCHADE.... schlampig würde mein Chef zu solch einer Zusammenfassung sagenHuhuu BJ,
super, ich bin gespannt auf deine Genetik-Erklärungen, ich hab nämlich irgendwann aufgegeben.
Zu den Papierarten und auch zu den Skizzen in dem Hotelbuch schreibt sie noch einiges, soweit ich mich erinnere. Ersteres habe ich allerdings ein bisschen quer gelesen, weil ich es nicht sonderlich interessant fand...
Liebe Grüße,
milla -
Irgendwie komm ich nicht zum Lesen zur Zeit, hat mir gestern im Dienst doch glatt der Kollege das Buch stibitzt und mal *Testgelesen*..... seufz er war begeistert.
Ich bin noch nicht bei dem Genetikteil angekommen und ärger mich immer mehr über die Vorenthaltung der offenbar doch vorhandenen *stichhaltigen* Beweise....
Das was sie erzählt, daß die Ripperbriefe an Orten aufgegeben wurden, die Sickert bekannt waren, ist ja ganz nett und informativ, aber es beweist nicht, daß Sickert Jack the Ripper ist.
Mann stelle sich vor, hier geht ein Serienmörder um und es wäre jeder verdächtig, dem die Tatorte bekannt sind..... nenenene.... Frau Cronwell so nicht.... -
Zitat
Original von Babyjane
... aber es beweist nicht, daß Sickert Jack the Ripper ist.Natürlich nicht, aber soweit ich mich noch entsinne schreibt die Autorin ja auch, daß es nach so langer Zeit keine hieb- und stichfesten Beweise geben kann. Sie zählt Indizien auf, nicht Beweise.
Gruss,
Doc
-
Nun ja, sie hat gesagt sie ist sich selbst 100 prozentig sicher..... aus den Dingen, die sie bisher schreibt kann man das meines Erachtens nach nicht sein.... Es sind Indizien, das ist richtig, aber auch da gibt es Unterschiede und zwar Indizien die tatsächlich so sind, und die Indizien die eventuell so gewesen sein könnten und von den letzten gibt es mir zu viele und von den ersten zu wenige ......... Wie schon gesagt, da muß noch einiges kommen, sonst bin ich nicht überzeugt.
Natürlich ist Sickert ein offenbar arg gestörter Mensch, aber was spricht bisher dagegen, daß er zwar die Ripperbriefe geschrieben hat, aber nicht der Ripper war??? Glaub mir, es gibt immer ein paar Gestörte, die sich als Täter hinstellen wollen oder einfach Freude daran haben die Polizei in die Irre zu führen.
Bis jetzt argumentiert sie zwar schlüssig, aber nicht stichhaltig genug..... leider -
@BJ
Kommt vielleicht darauf an mit welchen Erwartungen man an das Buch herangeht. Für mein Empfinden sagt die Autorin zwar deutlich ihre Meinung (was ja auch ihr gutes Recht ist) und hält Sickert sicherlich auch für den Täter, aber eben immer mit der Einschränkung, daß es so gewesen sein KÖNNTE. Diesen berühmtesten alles Kriminalfälle wird man wohl nie mehr letztendlich aufklären können, dazu ist zuviel Zeit vergangen.Das Buch zeigt m. E. einen möglichen Täter und führt eine sehr schlüssige Indizienkette dazu dem Leser vor Augen. Wenn man sich bei diversen anderen kruden Theorien mal schlau macht, was da bisher alles aufgeboten wurde, dann erscheint mir Cornwells Theorie am saubersten und besten recherchiert. Aber eben, wie alles zu dem Thema, nur eine Theorie.
Gruss,
Doc
-
oh mein gott, die anderen Theorien sind noch weiter an den Haaren herbeigezogen... *seufz*
Natürlich ist es nur eine Theorie, aber irgendwie spielt für mich die Ethik hier ne große Rolle, sie stellt hier jemanden als einen der größten Mörder da und belegt es für meinen Geschmack mit zu vagen Überlegungen.
Hätte man solcherlei von meinem Urgroßvater/Onkel/etc. behauptet, ob schlüssig oder nicht, ich hätte eine schöne Verleumdungsklage angestrengt...... mit erfolg vermutlich -
Zitat
Original von Babyjane
Natürlich ist es nur eine Theorie, aber irgendwie spielt für mich die Ethik hier ne große Rolle, sie stellt hier jemanden als einen der größten Mörder da und belegt es für meinen Geschmack mit zu vagen Überlegungen.
DANKE, ich dachte schon ich wäre zu streng -
so nun bin ich auch bei dem Gnetikkram angekommen und muß sagen....PUH.... da hat sich aber jemand arge Mühe gegeben, sich so kompliziert wie möglich auszudrücken..... obwohl ich mich für relativ informiert und belesen auf dem Gebiet der DNA halte, hatte ich hier erstmal die großen Fragezeichen vorm Kopf.....
Milla: was willst du denn wissen, dann würde ich mich da rein stürzen und noch mal meine Bücher wälzen....
Der Grundtenor ist aber auch hier, man hat zwar DNA gefunden, allerdings kann man sie nicht eindeutig zu ordnen, da man keine Originalvergleichsprobe von Sickert hat. Also alles nicht beweiserheblich.....
Man kann also nur durch gewisse Anhaltspunkte vermuten, daß Sickert diese Spur auf dem und dem Sickert-Brief hinterlassen hat und daß auf einem der Ripperbriefe eine zumindest ähnliche DNA auftaucht.
Auch arbeitet man hier nicht mit der eigentlichen Zellkern DNA, die hat man ja nicht gefunden, sondern mit den DNA-Strängen (mitochondriale DNA), die man an der Zellhülle auffindet. Dies ist aber nicht die komplette DNA-Kette, die väterliche Sequenz fehl hier. DNA setzt sich ja grob gesagt aus dem Erbgut der Mutter und dem des Vaters zusammen und die mitochondirale DNa ist lediglicher der Teil der Mutter. Nur im Zellkern findet man die komplette DNA.(sollte ein Gentechniker das hier lesen und nun wild den Kopf schütteln bitte ich um Entschuldigung, ich bin wie gesagt, bloß ein Laie, der ein bißchen was zu dem Thema gelesen hat)
Geärgert hat mich an der Stelle, daß sie einen sehr komplexen und komplizierten Text in ihr Buch setzt und dann sagt: " Das ist für die meisten Menschen ungefähr so leicht vorzustellen wie für mich die mathematische Gleichung der Relativitätstheorie E=mc2(mist wie macht man Quadratzahlen???) ."
Anstatt das Ganze dann aber mal zu erklären, springt sie nach einem verwirrenden Versuch zu belegen, daß man eben doch irgendwelche Übereinstimmungen gefunden hat (die aber nicht von Sickert, sondern auch von Ellen Sickert stammen können oder von jemandem der Sickert nahe gestanden hat und Zugriff auf Sickerts Breifpapier hatte) zum nächsten Thema, den Wasserzeichen.... und beißt sich dort fest.Also Ich würde sagen sie hat hier viel Wind um nichts gemacht.... die Genanalysen haben uns nicht weitergebracht als zu einem erneuten: "Es könnte Sickert gewesen sein, muß aber nicht."
Wie schon mal, wenn ich so arbeiten würe,würde mich jeder Staatsanwalt auslachen und mein Chef würde mich fragen, ob ich noch sauber ticke.
Jemanden einen Mörder zu nennen, nur weil es so gewesen sein könnte, aber nicht so gewesen sein muß.......halte ich wie schon gesagt für ethisch sehr sehr sehr heikel. -
PUUUUH, erstmal lieben Dank für die lange Erklärung BJ!
Wenn ich das richtig verstanden habe und die mitochondriale DNA nur mütterlicherseits weitergegeben wird, heißt dass dann, dass selbst eine mitochondriale Vergleichsprobe von Sickerts Tochter (hätte er denn eine gehabt) gar nix nutzen würde, richtig?
Mit anderen Worten: Man bräuchte um überhaupt was darüber aussagen zu können, zumindest die mitochondriale DNA eines weiblichen Vorfahren von Sickert?
Gibts aber nicht. Schade. *fg*
Ich bin mir nicht mehr sicher, aber wie "beweist" sie denn, dass die mitochondriale DNA von dem Sickert-Brief überhaupt von Sickert stammt oder geht sie einfach mal davon aus (wegen ihrer ähäm Herleitung aus dem Briefpapier etc.)? Letzteres oder?
EDIT: Du brauchst dich da nicht weiter einzulesen
-
Zitat
Original von milla
PUUUUH, erstmal lieben Dank für die lange Erklärung BJ!Kein Problem, so lang war sie ja nicht.
ZitatOriginal von milla
Wenn ich das richtig verstanden habe und die mitochondriale DNA nur mütterlicherseits weitergegeben wird, heißt dass dann, dass selbst eine mitochondriale Vergleichsprobe von Sickerts Tochter (hätte er denn eine gehabt) gar nix nutzen würde, richtig
Mit anderen Worten: Man bräuchte um überhaupt was darüber aussagen zu können, zumindest die mitochondriale DNA eines weiblichen Vorfahren von Sickert?Das, oder die komplette DNA von Sickert (DNa eines anderen Kindes der Mutter hätte glaub ich eventuell auch ausgereicht...) ... ich glaub das schreibt sie auch im Buch. Daß sie gerne irgendwen aus diesem Grund exhumiert hätte, dies aber aus Gründen der Verhältnismäßigkeit nicht durchsetzen konnte.
Und selbst wenn, es würde ja lediglich beweisen, daß Sickert mit diesem einen Ripperbrief irgendwann auf irgendeine Art und Weise in Berührung gekommen ist.......Das Sickert der Ripper ist beweist es nicht.ZitatOriginal von milla
Ich bin mir nicht mehr sicher, aber wie "beweist" sie denn, dass die mitochondriale DNA von dem Sickert-Brief überhaupt von Sickert stammt oder geht sie einfach mal davon aus (wegen ihrer ähäm Herleitung aus dem Briefpapier etc.)? Letzteres oder?Also sie leitet das (mom in Erinnerung kramen) glaub ich her, durch eine mitochondriale DNA, die man auf einem Brief Sickerts fand und deren Ähnlichkeit mit einer DNAspur, die man auf Sickerts Maleranzügen fand. Dies ließ, sie zu dem Ergebnis kommen, daß dies Sickerts DNA sein muß. Und diese Spur, fand sich dann wohl auf einem der 211 Ripperbriefe....
Böse gedacht, könnte die DNA auch von jemandem stammen, der sich vor der Cornwell mit dem Fall beschäftigte und alle dreiDinge in den Händen hatte, vielleicht hat der dann ein bißchen geschwitzt oder eine feuchte Aussprache gehabt und schon findet sich seine DNA auf allen drei *Spurenträgern*.....Das spricht sie in ihrem Buch natürlich nicht an.
ZitatOriginal von milla
EDIT: Du brauchst dich da nicht weiter einzulesenFein, hatte da auch keine große Lust zu, sehr trockener Stoff.....*seufz*
-
Zitat
Original von Babyjane
Also sie leitet das (mom in Erinnerung kramen) glaub ich her, durch eine mitochondriale DNA, die man auf einem Brief Sickerts fand und deren Ähnlichkeit mit einer DNAspur, die man auf Sickerts Maleranzügen fand. Dies ließ, sie zu dem Ergebnis kommen, daß dies Sickerts DNA sein muß. Und diese Spur, fand sich dann wohl auf einem der 211 Ripperbriefe....Böse gedacht, könnte die DNA auch von jemandem stammen, der sich vor der Cornwell mit dem Fall beschäftigte und alle dreiDinge in den Händen hatte, vielleicht hat der dann ein bißchen geschwitzt oder eine feuchte Aussprache gehabt und schon findet sich seine DNA auf allen drei *Spurenträgern*.....Das spricht sie in ihrem Buch natürlich nicht an.
Das meinte ich. Danke