'Im Hause Longbourn' - Seiten 391 - Ende

  • Zitat

    Original von Cith
    Mir hat das Buch insgesamt gut gefallen. Ich hatte vergnügliche Lesestunden damit und ich mochte die Geschichte und die Protagonisten. Am Anfang hatte ich etwas Mühe hineinzufinden und Sarah hat mich etwas genervt, mit ihrem Schwarz-Sehen, aber am Ende hat sie sich als eigenständige Frau entpuppt und dass sie loszieht um James zurückzuholen hat mir auch gefallen.


    Ja, ich fand es sehr mutig von Sarah, ihre Dienststelle zu kündigen und sich auf die Suche nach James zu machen; mit gewissen Risiken. Ich stell mir so etwas sehr schwer vor.

    Sasaornifee :eiskristall

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    "Ich habe nicht mehr Ambitionen zum Fliegen als ein verdammter Strandlöper!" - Die Insel der Tausend Leuchttürme - Walter Moers

  • Eigentlich fand ich das Buch gar nicht so schlecht, aber leider bleibt es in einigen guten Ansätzen letztlich stecken.
    zum Beispiel Sarahs grundsätzliche Unzufriedenheit mit der Stellung als Hausmädchen und James Probleme der Vergangenheit. Das wird viel bearbeitet, ohne großes Ergebnis, außer, dass die beiden ihre Stellungen aufgeben. Naja! Dennoch fand ich diese Ansätze grundsätzlich interessant.


    Darcy und Lizzy wurden schwach dargestellt. Das ist sicher auch nicht einfach bei so übergroßen Figuren der Weltliteratur. Als Leser von Jane Austen kann man damit nicht zufrieden sein.


    Dennoch: sollte einer der anderen Jo Baker-Romane, die nichts mit Jane Austen zu tun haben, in Deutsch übersetzt, würde ich ihn vielleicht lesen.

  • Zitat

    Original von Herr Palomar
    Dennoch: sollte einer der anderen Jo Baker-Romane, die nichts mit Jane Austen zu tun haben, in Deutsch übersetzt, würde ich ihn vielleicht lesen.


    Weiß ich nicht, ich habe mich über dieses Buch zu sehr geärgert.


    Hätte sich das Buch NICHT an "Stolz und Vorurteil"angehängt, hätte es mir, ich wiederhole mich, vermutlich relativ gut gefallen. Aber so fand ich es einfach unpassend, Themenverfehlung. Das ist übrigens das erste Buch seit vielen Jahren, welches ich direkt nach dem Lesen verkauft habe.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Letzte Woche hatte ich Ferien und hatte Zeit, das Buch endlich zu beenden. Aber es war ein harter Kampf!


    Der grosse Minuspunkt für mich war, dass die Geschichte mir quasi die Lieblingscharaktere aus Stolz und Vorurteil verdorben hat. Mr. Bennet hat mir immer sehr gefallen, weil er so eigen ist. Hier wird er aber völlig egoistisch und schwach dargestellt. Und dass er nun auf sein Alter mit Mrs. Hill in der Bibliothek zusammensitzt passt überhaupt nicht zu dem Bild, das ich von ihm hatte. Auch von der Darstellung von Elizabeth bin ich einfach nur enttäuscht. Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, dass sie sich für das Frühstück dermassen herausputzt. Und dann das: "Doch in Pemberley sass sie [Elizabeth] plötzlich mit grosser Ersthaftigkeit vor der Friesierkommode und schin sich, wie im Gebet, streng selbst zu befragen. 'Reicht es so?' 'Sie werden eine sehr gute Figur machen.' 'Meinst du wirklich?' Elizabeth wollte zum Frühstück nach unten gehen, und Sarah fädelte gerade ein Band durch ihre Locken. 'Natürlich. Mehr als das, Sie sehen hinreissend aus.' Elizabeth lächelte nicht einmal. 'Ich will unbedingt genau so sein, wie er mich haben will, verstehst du.'" (S. 419) Dieser letzte Satz ist so fehl am Platz!! Das ist nicht die Elizabeth, die Jane Austen uns gezeigt hat! Da hätte ich das Buch am liebsten zerfetzt/verbrannt/zerstört, so wütend war ich. Eigentlich bin ich froh, dass Mr. Darcy in der Geschichte so selten vorkommt, sonst wäre es mir bei ihm wohl genau so ergangen.


    Sehr unglaubwürdig fand ich, dass Sarah einfach so ihren Arbeitsplatz hinter sich lässt. Ich hätte eher erwatet, dass sie sich den Darcys anvertraut, die ihr irgendwie helfen, James zu finden. Wäre zwar auch noch kitschig, aber für mich irgendwie glaubwürdiger.


    James "Wanderjahre" in Spanien waren eher langweilig. Anfangs fand ich es ja noch spannend, etwas über das Weltgeschehen zu der Zeit zu erfahren, aber viel wurde in diesen Kapiteln dann nicht erzählt. Ich hätte mir jetzt vorstellen können, dass er Sarah ausgiebig von den Jahren in Spanien erzählen würde und damit ihre Beziehung vertieft hätte. Aber so wurde ja "nur" der Leser informiert, was dort alles vorgefallen ist. Weder Mrs. Hill noch Sarah wussten davon.


    Auch das Ende war mir dann zu viel des Guten. Pollys Zukunft wurde recht ausführlich erzählt, doch bei Sarah und James war alles so offen "à la Hauptsache sie sind zusammen, alles andere ist gleichgültig".


    Etwas Positives ist mir dennoch aufgefallen: Mit der Sprache hat die Autorin manchmal schöne Bilder dargestellt. Es gibt da glaube ich einen Fachausdruck, der mir momentan nicht einfällt. Wisst ihr was ich meine?


    So, ich habe geschlossen. Tut mir leid, aber irgendwie musste ich meine Eindrücke mal noch loswerden.

  • Zitat

    Original von merveille
    Sehr unglaubwürdig fand ich, dass Sarah einfach so ihren Arbeitsplatz hinter sich lässt. Ich hätte eher erwatet, dass sie sich den Darcys anvertraut, die ihr irgendwie helfen, James zu finden. Wäre zwar auch noch kitschig, aber für mich irgendwie glaubwürdiger.


    Ich weiß nicht, ob ich das schon mal erwähnt hatte, aber die Vorstellung, dass Darcys ihr helfen könnte, hatte ich auch gehabt.


    Zitat

    Original von merveille
    So, ich habe geschlossen. Tut mir leid, aber irgendwie musste ich meine Eindrücke mal noch loswerden.


    Ich habe darauf gewartet von deine Eindrücken zu erfahren! :-)

    Sasaornifee :eiskristall

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  • Zitat

    Original von Lesebiene
    Als Sarah wegging war Elizabeth doch noch nicht verheiratet. :gruebel


    Was ich noch weiß ist, dass Elizabeth schwanger war. Ich gehe davon aus, dass sie vorher geheiratet haben. Und sie hat immerhin bei Darcy gelebt.

    Sasaornifee :eiskristall

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  • Zitat

    Original von Lesebiene
    Wann war die Schwangerschaft? Vor oder nach Sarahs Abreise?


    Ich meine, sie war schwanger, als Sarah gekündigt hat. Allerdings kann ich nicht mehr nachlesen, das Buch habe ich längst verkauft.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier


    Ich meine, sie war schwanger, als Sarah gekündigt hat. Allerdings kann ich nicht mehr nachlesen, das Buch habe ich längst verkauft.


    So ist es. Die Darcys haben noch versucht, Sarah zum bleiben zu überreden, indem sie die Schwangerschaft ankündigten. Ich meinte, Elizabeth hat sinngemäss gesagt, wer ihr denn in der Zeit der Schwangerschaft beistehen soll.


    Ich muss das Buch auch irgendwie loswerden.