'Die Entdeckungen der Gwen Carrick' - Seiten 139 - 233

  • Dieser Abschnitt war nicht mehr ganz so verworren wie der vorherige, aber meine Begeisterung hält sich in Grenzen.


    Edwards wird immer seltsamer, diese Aktion mit dem Mikroskop war ja völlig daneben. Und Gwen ist schwanger. Hab ich das richtig verstanden, dass sie das lange nicht wusste ?


    Endlich sind Gwen und Edwards auf Reisen, aber die dauernd erwähnte feuchte Hitze und ein paar Spinnen und andere Viecher sorgen trotzdem nicht für Kopfkino über ferne Gegenden. Schade....


    Isobel stirbt bei Euphemia, tödliche Gegend dieses Carrick House. Warum der Zwerg gestorben ist, ist immer noch unklar, auch war dieser Diamant kein Thema mehr.


    Und nach dem Zeitungsbericht scheint Gwen die Angeklagte zu sein...

  • Ich finde, alle werden immer noch seltsamer. :-(


    Es wird immer deutlicher, dass Gwen die Angeklagte in dem Mordprozess ist.
    Armer Mr. Pemberton. Wird ja wohl der zukünftige Ehemann von Gwen sein, den wir hier kennengelernt haben. Hätte er bloss Reißaus genommen :grin


    In Brasilien wird immer deutlicher, dass Gwen und Edward in dem jeweils anderen etwas sehen, was nicht da ist. Offenkundig haben sie sich nicht viel zu sagen. Nicht mal über die Schwangerschaft reden sie.
    Und die Geschichte mit Frome und dem Mikroskop fand ich zwar sehr erheiternd, aber verstanden habe ich sie nicht. Absurdes Theater.


    Isobel hat Edward also mit seinem Freund Charles betrogen, der sie dann mit Syphilis angesteckt hat, während Edward Isobel ebenfalls ständig betrügt. Nette Zustände.


    Was soll mir das Ganze nun sagen? Wo führt es hin? Ich weiß es nicht und eigentlich ist es mir auch egal. Die haben doch alle einen an der Klatsche :grin

  • Diesen Abschnitt fand ich richtig interessant. Aus den unterschiedlichsten Gründen.


    Zum einen sind sie endlich in Brasilien. Aber siehe da, Gwen ist gar nicht nach Forschen zumute. Das sie schwanger ist, kann man sich sehr schnell denken. Ich habe mich aber gefragt, ob sie es selber gemerkt hat. Hat sie wohl, aber gleichzeitig interessiert es sie nicht. Später fängt sie dann tatsächlich an zu zeichnen. Ich frage mich, ob sie evtl. eine falsche Selbstwahrnehmung hat. Sie sieht sich selbst als Künsterlin bzw gebildete, unabhängige Frau. Das blitzt aber nur selten auf. Zu Beginn ihres Brasilienaufenthaltes benimmt sie sich eher sehr zickig, unangepasst und wenig wissbegierig.


    Edward. Welch ein Minenfeld. Er hat also einen Brief an Gwen geschrieben, den Euphemia abgefangen hat. Ich frage mich, ob Gwen weiss, das er verheiratet ist, wenn sie diesen Brief nicht bekommen hat (der übrigens sehr merkwürdig formuliert war: "verhalte dich so, als hättest du diesen Brief nie bekommen"). Ich hatte im Abschnitt davor den Eindruck, das sie eigentlich auf einen Heiratsantrag gewartet hatte anstatt des Vorschlags, gemeinsam nach Brasilien zu gehen. Und angeblich hatte er nie die Ehe mit seiner Fau vollzogen. Woher dann die Schwangerschaft, fragt man sich. Dieses Detail gewinnt zum Schluss eine neue Bedeutung, als man von der Affäre seiner Frau liest. Vielleicht verhielt es sich tatsächlich so, vielleicht hat er nie mit ihr geschlafen (hätte er dann nicht auch Syphilis bekommen?). Das lässt mich die Frage, warum Edward sich ihr gegenüber so verhielt wie er es tat, neu überdenken.


    Gut beschrieben finde ich die sich verändernden Gefühle Gwens für Edward. Alle Verliebtheit ist weg auf ihrer Seite. Auf seiner Seite sehe ich meist nur Geilheit. Sein Verhalten ist sehr wechselhaft ihr gegenüber. Bests Beispiel der skurrile Besuch dieses krötenartigen Arztes. In ihren Dialogen fallen mir manchmal Brüche auf. So als würden sie aneinander vorbei reden.


    Das Buch bleibt voller seltsamer Geschehnisse. Der seltsame Besuch von Edwards Frau bei Euphemia und ihr Tod. Dann taucht Natalia auf, eine ebenso wenn nicht noch merkwürdigere Szene. Was hat es mit dem toten Bäcker auf sich.


    Mr Pemberton lernen wir auch kennen. Gwens potentiellen Ehemann in spe.


    Das Buch ist und bleibt sehr eigen. Es übt aber immer mehr eine gewisse Faszination auf mich aus. Ich möchte wissen, wie das alles aufgedröselt wird von der Autorin. Sie deckt nach und nach tiefere Schichten in den Charakteren und ihrer Verwicklungen auf.

  • Zitat

    Original von Darcy
    Das Buch ist und bleibt sehr eigen. Es übt aber immer mehr eine gewisse Faszination auf mich aus. Ich möchte wissen, wie das alles aufgedröselt wird von der Autorin. Sie deckt nach und nach tiefere Schichten in den Charakteren und ihrer Verwicklungen auf.


    Dieser merkwürdigen Faszination kann ich mich auch nicht entziehen. Allerdings fehlen mir die tieferen Schichten der Charaktere. Es kommen immer mehr Einzelheiten ans Licht, so dass sich ein klareres Bild ergibt, wie alles zusammenhängen könnte, aber wirkliche Einblicke in die Psyche der Personen erkenne ich hier nicht. Wenn sie doch mal mehr miteinander geredet hätten.

  • Das mit der Faszination kann ich nachvollziehen. Irgendwie will ich doch wissen, wie es weitergeht und was es denn nun mit Edwards Tod auf sich hat.


    Isabel war wohl auch ein etwas seltsamer Mensch, zumindestens kommt sie so rüber.
    Irgendwie sind alle seltsam in diesem Buch.


    Ich bin mal gespannt was aus Gwens Kind wird und wie sie das nicht verheiratet sein mit Edward erklären wird. Irgendwann muss sie es ja pemberton mal sagen.

  • Zitat

    Original von JaneDoe


    Dieser merkwürdigen Faszination kann ich mich auch nicht entziehen. Allerdings fehlen mir die tieferen Schichten der Charaktere. Es kommen immer mehr Einzelheiten ans Licht, so dass sich ein klareres Bild ergibt, wie alles zusammenhängen könnte, aber wirkliche Einblicke in die Psyche der Personen erkenne ich hier nicht. Wenn sie doch mal mehr miteinander geredet hätten.


    Hier passiert viel im Hintergrund, finde ich. Als Leser bekommt man immer nur häppchenweise Andeutungen. Z.B. erinnert sich Gwen an Unterhaltungen mit Edward, die wir als Leser nicht mitbekommen haben. Aber die tatsächlichen Dialoge, die wir lesen, haben mit "miteinander reden" in der Tat nichts zu tun.


    Mit meiner Aussage, das sich tiefere Schichten in den Charakteren auftun, habe ich mich vielleicht wirklich zu überschwänglich ausgedrückt, aber ich finde schon, das durch die Details und die Handlungen die Figuren mehr Kontur gewinnen und zumindest ich das Gefühl habe, das mein Bild von ihnen mehrschichtiger wird. In die Psyche dringt man allerdings wirklich nicht vor, da hast du recht, Jane. Mich würde vor allem Euphemias Psyche interessieren :pille

  • Zitat

    Original von Darcy


    Mr Pemberton lernen wir auch kennen. Gwens potentiellen Ehemann in spe.
    .


    Habe ich da was überlesen? Ist mir gar nicht aufgefallen?!
    Würde mich bei diesem etwas chaotischen Buch aber nicht wundern.... :help


    Was mich sehr erstaunt hat, das wohl jeder in Gwens Umgebung ihren "Zustand" bemerkt, nur sie selber nicht. Trotz Übelkeit, Kreislaufproblemen, dicker werdendem Bauch etc.
    Schon erschreckend, dass damals junge Frauen anscheinend überhaupt nichts über geschlechtliche Dinge wussten.


    Ich bin mir immer noch nicht sicher, wie ich dieses Buch einschätzen soll. Es ist zwar ziemlich verworren, aber irgendwie auch interessant. Auch mag ich immer noch die Schreibweise.
    Allerdings graust es mir schon vor der Rezi, die ich schreiben muss.... :wow

  • Zitat

    Original von Schneehase


    Habe ich da was überlesen? Ist mir gar nicht aufgefallen?!
    Würde mich bei diesem etwas chaotischen Buch aber nicht wundern.... :help


    Die Angeklagte aus dem Auftakt gleich am Anfang wird als Mrs. G. Pemberton bezeichnet. Also haben wir messerscharf geschlossen, dass G für Gwen steht und sie demnach irgendwann in der Zukunft geheiratet hat. :-) Und Mr. Pemberton dürfte dann der Glückliche sein.

  • Zitat

    Original von JaneDoe


    Die Angeklagte aus dem Auftakt gleich am Anfang wird als Mrs. G. Pemberton bezeichnet. Also haben wir messerscharf geschlossen, dass G für Gwen steht und sie demnach irgendwann in der Zukunft geheiratet hat. :-) Und Mr. Pemberton dürfte dann der Glückliche sein.


    Ne, das ist mir schon klar. :knuddel1


    Aber ist dieser Mr. Pemberton in der Story schon aufgetaucht?

  • also, Gwen ist die angeklagte Mörderin, aber momentan in Brasilien mit Edward.
    Edward hat Gwen in einem Brief geschrieben, dass er verheiratet ist, aber seine Frau nie angerührt hat , glaube ich übrigens nicht, sie haben sich eher auseinandergelebt und jeder ging eigener Wege.
    Den Brief, bekam Gwen nie , da ihre Schwester ihn abgefangen hat.
    Jetzt weiss ich auch warum seine Frau und ihr Baby starben. Syphilis, die sie durch Edwards Freund Charles bekam.
    Dieser Abschnitt gefiel mir jetzt besser. Bin gespannt wie es weitergeht. Gwen hat ihre Schwangerschaft ja ziemlich lange ausgeblendet. Wusste sie es nicht oder wollte sie es nicht wissen.
    Sie liebt Edward auf jeden Fall nicht mehr und das schon vor seiner Unverschämtheit, ihr Mikroskop verkaufen zu wollen.

  • Das interessante an dieser Runde ist ja wohl, dass alle ähnlich empfinden. :knuddel1


    Ich bin hin- und hergerissen zwischen "jetzt brech ich das Buch ab" und "ich will wissen, wie alles zusammenhängt".
    Mich stört zum einen, dass mir die Akteure allesamt unsympathisch sind UND ihr Verhalten unverständlich. Am ehesten geht noch die wirre Euphemia. Die ist halt einfach verrückt. :pille Nannte man das nicht zur damaligen Zeit hysterisch? Ich traue ihr zu, dass sie ihren Zwergen-Koch umgebracht hat. Und vielleicht ja auch Edward?


    Dass Gwen so lange nicht checkt, dass sie schwanger ist, fand ich seltsam. Schließlich ist sie ja naturwissenschaftlich sehr bewandert. Es wird ja damit erklärt, dass sie es einfach nicht wahrhaben will. Ist mir aber wieder mal zu dünn erklärt.
    Daran krant für mich die ganze Geschichte. Alle Beweggründe der Menschen sind mehr oder weniger seltsam. Oft wird auch etwas behauptet und erst später unzureichend erklärt. Manchmal ein paar Seiten später oder auch erst ganze Kapitel später, wenn es mich schon fast nervt, so lange im luftleeren Raum gehalten zu werden.


    Z.B. die Sache mit dem Brief, den Euphemia versteckt hat. Deshalb weiß Gwen nichts von der Ehefrau und Edward meint, sie wüsste alles von ihm. Kurz dachte ich, naja, wenigstens war er ehrlich ihr gegenüber, aber irgendwie ist die Erklärung für mich trotzdem unbefriedigend. Warum macht Euphemia das? Warum will sie nicht, dass Gwen alles weiß?. Was bezweckt sie damit?

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Zitat

    Original von JaneDoe


    Die Angeklagte aus dem Auftakt gleich am Anfang wird als Mrs. G. Pemberton bezeichnet. Also haben wir messerscharf geschlossen, dass G für Gwen steht und sie demnach irgendwann in der Zukunft geheiratet hat. :-) Und Mr. Pemberton dürfte dann der Glückliche sein.


    Ich hab es auch daraus geschlossen, wie über Mrs. Pemberton gesprochen wird. So in etwa, dass Scales sie ja schon früh kennengelernt hat und sie mit ihm nach Brasilien gereist ist, nachdem er sie aus ihrem sicheren Zuhause rausgeholt hat. Das trifft ja alles auf Gwen zu.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Zitat

    Original von hollyhollunder
    Daran krant für mich die ganze Geschichte. Alle Beweggründe der Menschen sind mehr oder weniger seltsam. Oft wird auch etwas behauptet und erst später unzureichend erklärt. Manchmal ein paar Seiten später oder auch erst ganze Kapitel später, wenn es mich schon fast nervt, so lange im luftleeren Raum gehalten zu werden.


    :write Seltsame Menschen, die seltsame Dinge in einem seltsamen Buch tun. :rolleyes

  • Ich tu mir schwer.... wahnsinnig schwer....
    und ich muß mich jedes mal dazu zwingen dieses Buch statt eines meiner 2 anderen in die Hand zu nehmen....
    das hätte ich so jetzt nicht gedacht, weil die Geschichte unheimlich interessant klang...


    Ich kann nach wie vor keinen der Hauptdarsteller in dieser Geschichte auch nur ansatzweise verstehen, bisher finde ich die durchgeknallte Euphemia wenigstens noch witzig, über alle anderen kann ich nur den Kopf schütteln. Das Gwen so lange nicht rafft das sie schwanger ist hat mich auch gewundert, eigentlich dachte ich das sie alleine mit ihrer Logik dahinter kommen müsste....

  • Zitat

    Original von Darcy
    Das Buch ist und bleibt sehr eigen. Es übt aber immer mehr eine gewisse Faszination auf mich aus. Ich möchte wissen, wie das alles aufgedröselt wird von der Autorin. Sie deckt nach und nach tiefere Schichten in den Charakteren und ihrer Verwicklungen auf.


    Ja, so in etwa geht es mir auch.
    Obgleich mir die tieferen Schichten ihrer Charaktere nicht sonderlich verständlich erscheinen :grin. Aber damit kann ich leben. Ich habe mich davon verabschiedet, alles verstehen zu wollen.


    Zitat

    Irgendwie sind alle seltsam in diesem Buch.


    Zitat

    Seltsame Menschen, die seltsame Dinge in einem seltsamen Buch tun.


    Auch da gebe ich euch völlig recht, es ist schon reichlich absurd.


    Ich habe auch herausgelesen, dass wohl Gwen die Angeklagte ist, die Anzeichen vermehren sich zunehmend.


    Ob sie Pemberton in Brasilien geheiratet hat? Damit sie einen Vater für ihr Kind hat?. Weil Edward sie hat fallen lassen? Oder sie ihn :gruebel.


    Gwen macht auf jeden Fall einen zunehmend genervten Eindruck was Edward angeht. Merkt sie langsam, was für eine Lusche er ist?


    Hatte eigentlich keiner von euch den Eindruck, Euphemia könnte auch schwanger sei? Es gab so ein paar Andeutungen, die mich das vermuten lassen.
    Würde irgendwie auch zu dieser eigenwilligen Geschichte passen, beide Schwestern schwanger vom gleichen Mann :grin.


    Und immer wieder diese kleinen Widerlichkeiten, hier z. B. wie der Speichel des ekligen Frome ihre Spitzenhandschuhe tränkt.

  • Zitat

    Original von Lumos


    Und immer wieder diese kleinen Widerlichkeiten, hier z. B. wie der Speichel des ekligen Frome ihre Spitzenhandschuhe tränkt.


    Das ist mir auch sauer aufgestoßen. Erstens weil es eklig ist und zweitens weil ich mich frage, wie der Mann denn ihre Hand küsst. Tropft er wie ein geifernder Rottweiler? :yikes

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

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