Taterndorf von Johanna Marie Jakob
über die Autorin:
Simone Knodel (Pseudonym Johanna Marie Jakob) lebt mit Mann und Kater Samuel im Südharz.
Seit ihrem Studium der Mathematik und Physik arbeitet sie als Lehrerin, heute an einem Nordhäuser Gymnasium.
2004 erschien ihr erster historischer Roman "Adelheid von Lare", 2008 dann "Radegunde von Thüringen", beide im amicus-Verlag.
Es folgte "Das Geheimnis der Äbtissin", Weltbild 2011, Droemer-Knaur Verlag 2012 und schließlich 2014 der Roman "Taterndorf". Dieser vierte Roman spiegelt die Geschichte des Heimatdorfes der Autorin im 19. Jahrhundert wieder.
Wer mehr wissen möchte: www.johanna-marie-jakob.de oder www.simone-knodel.de
Inhalt:
Preußen 1831: Wilhelm Blankenburg ist voller Enthusiasmus, als ihn der Naumburger Missionsverein mit einer ungewöhnlichen Aufgabe betraut: In dem Provinzdorf Friedrichslohra soll er einen Sinti-Stamm aus bitterer Armut führen, ansiedeln und die Kinder unterrichten. Er trifft mit seiner jungen Frau Magdalena auf ein kleines, lebenslustiges Volk, mittellos, verachtet und ausgenutzt von den Einheimischen. Das Dorf ist gespalten vom Gegensatz zweier Konfessionen, die Weber und Wollspinner fristen selbst ein karges Dasein. Die beiden Missionare gewinnen das Vertrauen der „Tatern“, bauen für sie eine Schule und ein Wohnhaus. Doch die Dörfler sind missgünstig und als Magdalena am Sinn ihrer Aufgabe zu zweifeln beginnt, droht nicht nur die Mission zu scheitern … Der historische Roman über die Zwangsansiedlung eines Sinti-Stammes in und das Nebeneinander zweier Religionen beruht auf sorgfältig recherchierten Tatsachen.
Meine Meinung:
Ich mag Romane, die sich auf Tatsachen beziehen, auf Orte oder Gebäude, die man sich heute auch noch anschauen kann.
Dieses Buch hat einen sehr aktuellen Bezug. Sehr anschaulich und klar geschrieben, man kann sich die Personen direkt vorstellen, auch deren Ehrgeiz und die Freude etwas bewirken zu wollen. Und am Anfang sieht ja alles auch recht gut aus für Wilhelm und Magdalena. Das die Dorfbewohner neidisch werden, sowas ist ja bis heute so geblieben und das sich Dörfer oder Länder streiten, weil man nicht der richtigen Religion angehört, das ist auch nichts neues.
Und wiedermal wird vorausgesetzt, das sich die Zigeuner so wie sie leben nicht wohl fühlen und das die zivilisierten Menschen ihnen ihre Vorstellung von einem besseren Leben überstülpen wollen. Auch das zeigt dieses Buch ganz hervorragend auf. Ein sehr gutes Buch, das ich nur empfehlen kann.
Einziger kleiner Kritikpunkt, ist das Cover, das mich so so gar nicht anspricht. Ich weiß, es soll eine alte Straße darstellen und die Zerrissenheit im Dorf, aber mir ist das Bild zu pixelig.
Aber das ist auch das einzige, was mir nicht gefallen hat.