Die Geschichte spielt sich auf der Insel Java im heutigen Indonesien ca. 20-25 Jahre vor dem zweiten Weltkrieg ab. Daher habe ich sie hier bei den historischen Romanen eingestellt.
Herausgegeben wurde das Buch 1994 vom rororo-Verlag und ist mit 92 Seiten eher ein Büchlein, wenn auch dicht beschrieben.
OT: Oeroeg
Deutsch von Maria Csollany
Die niederländische Autorin Hella S. Haasse wurde 1918 in Jakarta geboren und verstarb im Jahre 2011. Sie erhielt z. B. 1983 den niederländischen Staatspreis für Literatur und veröffentlichte mehr als 17 Romane in diversen Zeitepochen, von historisch bis zeitgenössisch, bei uns z. B. "Wald der Erwartung" oder "Die scharlachrote Stadt".
Zum Inhalt:
Als das heutige Indonisien noch Niederländisch-Indisch war, wachsen auf Java zwei gleichaltrige Jungen in symbiotischer Freundschaft auf: der Sohn eines niederländischen Plantagenbesitzers und Urug, der Sohn eines einheimischen Landarbeiters.
Die sozialen Unterschiede und die politische Entwicklung ziehen tiefe Gräben zwischen die beiden.
Nach unterschiedlichen Entwicklungen der beiden Jungen steht Urug seinem Jugendfreund eines Tages als Partisanenkämpfer mit der Waffe in der Hand gegenüber.
Der Roman über das Schicksal einer Freundschaft in den Wirren der zu Ende gehenden niederländischen Kolonialzeit wurde auch verfilmt.
Meine Meinung:
Literarisch sicher gut geschrieben, belletristisch nicht sehr unterhaltend, ergibt dies einen trotz der wenigen Seitenzahlen eher langatmigen Roman, der mich ratlos zurücklässt. Wenn ich mankell aus einem Beitrag rezitieren darf (in einer Rezension zu Emily, allein von Stewart O´Nan), handelt es sich hier um:
ZitatLangeweile auf hohem Niveau.
Der Ich-Erzähler lässt keine Annäherung an ihn zu. Er möchte nur einen Bericht schreiben. Manchmal ziehen sich einzelne Augenblicke maßlos in die Länge, dann wieder werden einige Jahre kommentarlos übersprungen. Über die gegenwärtige Politik oder Stimmungen im Land wird überhaupt nichts berichtet, auch letztendlich nicht, wie Urug eigentlich zum Partisan wurde. Alles wird nur angedeutet, aber nicht ausgearbeitet.
Ich empfand das als eher schwach und ich denke, dies wird mein erster und letzter Roman der Autorin gewesen sein.
5 Punkte von mir.