Das kleine Etymologicum
Eine Entdeckungsreise durch die deutsche Sprache
Von Kristin Kopf
Klett-Cotta
2. Aufl. 2014, 284 Seiten,
gebunden mit Schutzumschlag
ISBN: 978-3-608-91341-5
Die Autorin
Kristin Kopf forscht und lehrt an der Universität Mainz im Bereich historische Sprachwissenschaft. Sie ist Mitbetreiberin von www.sprachlog.de, dem erfolgreichsten deutschen Sprachblog, und Mitglied in der Jury für den Anglizismus des Jahres.
Inhalt und meine Meinung
Es ist tatsächlich eine Reise, die man in diesem Buch unternimmt. Einmal eine Reise in die Vergangenheit, in der die vielfältigen Veränderungen betrachtet werden, die unsere Muttersprache im Laufe der Zeit mitgemacht hat. Gleichzeitig ist es auch eine Reise durch den weiten indogermanischen Sprachraum, der auf den inneren Umschlagseiten dargestellt wird.
Was hat es mit sprachgeschichtlichen Phänomenen wie Lautverschiebungen oder Verstärkungen auf sich? Wie kamen Hilfsverben zu ihrer grammatischen Aufgabe? Wo ist heutzutage eigentlich die gute alte Base geblieben? Und wie kommt es, dass ganz unterschiedlich aussehende Worte nah verwandt sind?
Auf diese und viele andere Fragen finden sich Antworten in diesem Buch. Die Autorin bringt eine ganze Menge Fachwissen anschaulich und äußerst vergnüglich an den Mann oder die Frau. Fachbegriffe und komplexe Zusammenhänge werden in eigenen Infoboxen erläutert.
Fasziniert haben mich die vielfältigen Einflüsse anderer Sprachen, die Entlehnungen und Rückentlehnungen, die Bedeutungswandel und kreativen Veränderungen. Außerdem habe ich mich noch nie so ausgiebig damit beschäftigt, wo ich welchen Laut im Mund bilde – so ein Kapitel hätte eigentlich in jeden Fremdsprachenunterricht gehört.
Für alle, die sich für die Entwicklung der deutschen Sprache interessieren, ein informatives und gleichzeitig unterhaltsames Buch. Es liest sich allerdings nicht mal eben nebenher.
9 von 10 Punkten