Sean Thomas Russell - Unter feindlicher Flagge
Inhalt:
1793.
Der Konflikt zwischen England und Frankreich spitzt sich zu. Auch der Halbfranzose Charles Hayden, Lieutenant in der Royal Navy, bekommt die wachsende Feindseligkeit gegenüber Frankreich zu spüren, als er den verhassten Posten des Ersten Offiziers auf der Fregatte Themis übernehmen muss. Hier hat Captain Josiah Hart das Kommando, dem der Ruf eines Feiglings und Tyrannen vorauseilt. Zu Recht, wie Hayden am eigenen Leib erfahren muss, als die Fregatte in See sticht, um französische Kriegsschiffe aufzubringen. Trotzdem hält der junge Lieutenant an den militärischen Prinzipien von Pflicht und Gehorsam fest - und gerät so bald zwischen die Fronten einer meuternden Crew und eines brutalen Captains...
Der Autor:
Sean Thomas Russell wurde 1952 im kanadischen Toronto geboren und ist mit Herz und Seele Autor, Segel- und Geschichts-Fan. Er lebt mit seiner Familie auf Vancouver Island, nur zwei Minuten von der Küste entfernt.
Meine Meinung:
Am Anfang musste ich mich erst ein wenig mit Charles, dem Hauptcharakter in diesem ersten Band (und den Folgebänden) der Reihe von Sean Thomas Russell, anfreunden.
Die Zeit an Land war zu Beginn etwas schleppend, aber als Charles das erste Mal die Themis unter der Führung des umstrittenen Kapitäns Hart betritt, wird das Buch schnell spannend. Am Anfang war ich mit der Dichte der nautischen Begriffe (aber es gibt am Ende ein Glossar, falls man etwas nicht weiß) und auch der Personenanzahl doch eher überfordert, aber mit der ersten Zeit auf See lichtet sich das und die Nebenpersonen bekommen mehr Raum und man lernt sie auch alle besser kennen.
Leider verlor ich da auch den Bezug zu Charles selbst und fand die Leute wie Wickham und Hawthorne interessanter.
Was man an "Seeschlachten" und anderen Schlachten in diesem Buch miterlebt, wirkt rückblickend doch nach sehr viel Action, ist aber immer sehr gut verknüpft. Der Krieg zwischen England und Frankreich hat durch Charles' halbfranzösische Herkunft immer einen persönlichen Bezug und diese Tatsache ist mal Fluch (für ihn), mal Segen (für alle).
Daneben geht es auch um Macht und Intrigen, Meuterei und damit verbundene Konflikte auf allen Positionsebenen des Schiffs. Teils derber Humor und philosophische Gedanken kommen aber auch nicht zu kurz, so kleine besondere Rollen wie den Arzt Griffiths und Mr Muhlhauser und Mr Archer wird man da auch im Gedächtnis behalten.
Am Ende hat mich das Buch dann leider wieder verloren, als sie wieder im englischen Hafen waren. Die Landteile konnten mich trotz der eigentlichen Dramatik
Der Seeteil gefiel mir hingegen ausgesprochen gut, genauso die Charakterzeichnungen und das alles wäre mir 10 Punkte wert, aber durch Anfang und Ende, wo ich insbesondere am Ende fast nur noch überflogen habe, muss ich leider
8 Punkte
geben.