Titel: "Die Zarin der Nacht".
Autor: Eva Stachniak
ISBN: 978-3458359562
Seiten: 491
Originalsprache: englisch
Originaltitel: The Empress of the Night
Über den Autor
Eva Stachniak, geboren im polnischen WrocBaw, lebt in Toronto. Sie hat für Radio Canada International gearbeitet und als Dozentin für Englisch und Geisteswissenschaften am Sheridan College gelehrt. Mit Necessary Lies gewann sie den Canada First Novel Award.
Inhalt
Katharina steht auf dem Gipfel ihrer Macht: Einst war sie als schüchterne Prinzessin nach St. Petersburg gekommen, nun hat sie ihren Ehemann, Zar Peter III., vom Thron gestürzt. Jahrelang hatte er sie gedemütigt und zurückgewiesen, nun reißt sie die Macht an sich und krönt sich zur Alleinherrscherin über ein Weltreich. An ihrer Seite steht Grigori Orlow, ihr Geliebter, ebenso mutig wie sie, mit demselben Willen zur Macht. Doch Katharina ist nicht nur von Günstlingen umgeben, sondern auch von Neidern und falschen Freunden, ihre Herrschaft ist stets bedroht: Hinter jedem Vertrauten lauert ein Dolch, und jedes Lächeln kann die Maske eines Verrats sein … Eva Stachniak knüpft an ihren Bestsellererfolg »Der Winterpalast« an und erweckt den russischen Zarenhof mit Glanz und Gloria zum Leben. Sie entführt ihre Leser in die prunkvolle Welt St. Petersburgs, in schillernde Paläste und in die geheimen Gemächer der größten Kaiserin aller Zeiten.
Mein Fazit
Konnte der erste Teil, „Der Winterpalast“ zumindest noch mit einem schönen Erzählstil und einer an sich schlüssigen Story aufwarten, fehlt mir beides in diesem Buch komplett.
An sich gut fand ich die Idee, die Geschehnisse aus dem ersten Band nochmals aufzugreifen und aus der Sicht der späteren Katharina II. erzählen zu lassen. Das hätte durchaus um einige Seiten kürzer ausfallen dürfen – spricht aber insgesamt nicht gegen das Buch.
Auch mit der Idee, die Regierungszeit aus Katharinas Sicht rückwirkend schildern zu lassen fand ich anfangs interessant und hatte mir einige Hoffnungen gemacht. Leider wurde ich in diesem Punkt ziemlich enttäuscht. Die Handlung springt immer wieder zwischen diversen Zeitpunkten in der Vergangenheit und der Gegenwart hin und her. So sieht Katharina nach einem Schlaganfall ihr bisheriges Leben noch einmal an sich vorüberziehen. Leider ist der Gesichtspunkt so gar nicht auf die Regierungszeit Katharinas gerichtet, sondern auf die Männergeschichten in ihrem Leben. Wer gerade welcher Favorit ist, welches Enkelkind mit wem verheiratet ist. Der Tod Potjomkins, der ihr zweifelsohne sehr Nahe stand und im Gegensatz zu den vielen deutlich jüngeren Männern nicht nur das Bett mit ihr teilte, wird so kurz abgekanzelt, dass man ihn beinahe überlesen könnte.
Ich empfinde den Schreibstil als trocken, und habe lange mit mir gekämpft: abbrechen oder zu Ende lesen? Denn bisher hat die Geschichte keinen Schwung aufgenommen – es wird immer nur von dem Gefühlsleben Katharinas berichtet, die Liebhaber kommen und gehen.... Dazu schreibt die Autorin oftmals in kurzen und abgehackten Sätzen. Als würden einzelne Fotos oder Bilder beschrieben werden. Das ist nicht nur relativ anstrengend zu lesen, es kommt dabei auch keine Handlung zustande. Für mich ist das Buch mehr als enttäuschend und ich werde es an dieser Stelle auch abbrechen.
Von mir daher nur 4/10