Frau Rosenberg legt los - Ursula Schröder

  • Informationen zum Buch:


    Taschenbuch: 256 Seiten
    Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag (1. Juni 2014)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3423215178
    ISBN-13: 978-3423215176



    Kurzbeschreibung:


    »Die letzten Worte meines Mannes lauteten: ›Was bist du nur für eine blöde Kuh!‹ Und damit war eindeutig ich gemeint.« Isa Rosenberg kann den Tod ihres Mannes kaum betrauern. Roger war kein Märchenprinz, auch wenn er der Familie ein komfortables Leben ermöglicht hat. In ihrer neuen Situation als Witwe und Firmenerbin muss sie sich erst zurechtfinden. Tatkräftige Hilfe in Haus und Garten leistet der junge Yuri, in Fragen der Firma ist ihr Schwager zur Stelle. Rasch zeigt sich, dass nicht alles so ist, wie es scheint …



    Zur Autorin:


    Ursula Schröder, geboren 1957, veröffentlichte Kurzgeschichten, Sachtexte und schreibt erfolgreiche Frauenromane. Sie arbeitet als PR-Beraterin in ihrer eigenen »Text- & Ideenwerkstatt«, ist verheiratet und hat drei erwachsene Kinder.



    Eigene Meinung:


    Langsam kommt Isa Rosenberg wieder zu sich. Aber wo ist sie? In einem Krankenhaus? Was ist geschehen?


    Nach und nach kehrt Ihre Erinnerung wieder zurück. Der Streit mit ihrem Mann Roger, das Auto, das ihnen auf ihrer Fahrspur entgegen kam, der schreckliche Unfall…


    Aber wo ist Roger? Durch ihren Schwager Roderick erfährt sie, dass ihr Mann den Autounfall nicht überlebt hat und sie nun Witwe ist. Eigentlich sollte sie traurig sein, aber liegt es am Schock, dass sie so gelassen reagiert oder vielmehr daran, dass ihr Mann schon zu Lebzeiten kein liebenswerter Mann war?


    Ihre Freundin Mona geht die neue Situation ganz pragmatisch an und quartiert kurzerhand Yuri bei ihr ein. Dieser soll ein Auge auf Isa haben, ihr zur Hand gehen und sie beschützen. Schließlich lebte Isa die ganzen Jahre nur im Schatten ihres Mannes, der sie als nettes Anhängsel, Mutter und Haushaltshilfe betrachtet hat. Nun soll Isa plötzlich auf eigenen Beinen stehen? Das kann doch nicht gut gehen…. Oder etwa doch?


    Zwar beginnt der Roman sehr traurig, doch das bleibt nicht lange so. Isa hat viel zu viel um die Ohren. Ihre Mutter will sie ständig bevormunden, ihr Schwager hat nur die Firma im Kopf und Mona setzt ihr auch noch Yuri ins Haus. Für Isa ist das alles zu viel. Nach dem Tod ihres Mannes sieht sie sich neuen Lebensumständen gegenüber und müsste diese zunächst einmal ordnen. Daher war mir zu Beginn auch nicht ganz klar, trauert sie nicht, weil sie keine Zeit dazu findet – es strömt einfach zu viel auf sie ein – oder liegt es wirklich daran, weil sie ihren Mann gar nicht wirklich vermisst.


    Der Schreibstil ist sowohl unterhaltend wie auch leicht witzig. Man sieht Isa regelrecht vor sich, wie sie versucht, auf eigenen Beinen zu stehen und ihren Weg zu finden. Das ist nicht ganz einfach und manches Mal dachte ich schon, dass sie recht naiv handelt. Dem war aber nicht so. Hier überrascht die Autorin den Leser, ohne dabei unrealistisch zu werden. Die Wendungen sind gelungen und so erlebt nicht nur der Leser, sondern auch die anderen Protagonisten die eine oder andere Überraschung in dem Buch.



    Fazit:


    Ein tolles Buch über eine Frau, die den Sprung aus dem Schatten ihres Mannes geschafft hat. Das offene Ende lässt auf eine Fortsetzung hoffen, denn für mich fehlte da noch ein klein wenig etwas.

  • Ein wirklich schön geschriebenes Buch. Es erzählt die Geschichte einer Frau die bei einem Autounfall plötzlich als Witwe im Krankenhaus aufwacht. Sie muss sich gegen vieles durchsetzen und ist nun mal nicht die von Kummer zerfressen Witwe doch sie versucht ihr Leben wieder in den Griff zukriegen.

  • Meine Rezension

    Das einzig "Gute" am Kranksein ist, daß man nun endlich alle möglichen Bücher lesen kann, die sich hier angesammelt haben. Aber leicht muß es sein, schließlich saust und braust es im Kopf nur so wegen der miesen Erkältung.

    Heute war nun "Frau Rosenberg legt los" dran. Das Buch beginnt auch gleich mit einem fulminanten Schlag: dem Autounfall, der Roger Rosenberg das Leben kostet. Kurz zuvor beschimpft er seine Frau Isa noch auf sehr unnette Art und Weise und so wundert sich der Leser nicht allzu sehr darüber, daß Isa anscheinend nicht die gramgebeugte Witwe ist.


    Schnell stellt sich heraus, daß Isa nicht besonders glücklich war. Zwar lebte sie sorgenfrei im gemeinsamen Heim, doch ihre Ehe war lieblos und Roger stets bemüht, sie als kleines Ehefrauchen zu halten. Entsprechend hat Isa nun auch Probleme, ihrer neuen Realität zu begegnen. Auch ihre Umgebung nimmt sehr mißtrauisch wahr, daß sie anscheinend nicht so sehr trauert, wie es von ihr erwartet wird.


    Mit Rogers Ableben nimmt Isas Leben an Rasanz auf: ihre Freundin Mona quartiert ihr den "Problemmann" Yuri ein. Zum einen, damit er auf sie aufpasst und nicht so alleine ist. Und zum anderen, damit er endlich von seinem schlechten Umgang wegkommt und sein Leben vielleicht zukünftig führt, ohne Schlägereien und Ärger mit der Justiz.


    Auch ihr Schwager Roderick läßt sie nicht alleine und kümmert sich um sie. Lediglich ihre einstige Intimfeindin Tini Breitenbecker, die nun anscheinend wieder in den gemeinsamen Heimatort zurückgekehrt ist, schießt quer und jede ihrer Begegnungen ist irgendwie unangenehm. Als Herr Kalteis auftritt, wird es mysteriös: er bezeichnet sich als einstigen Geschäftspartner, der auf der Suche nach Firmenpapieren für ein Patent ist, das angeblich ihm gehört. Doch auch Roderick ist hinter diesen Papieren her und behauptet, sie gehören angeblich der Firma, die er mit seinem Bruder, Isas Mann, hat. Damit wird die Handlung turbulent, denn alles scheint sich nur um diese Papiere zu drehen.


    Wie sich das Ganze auflöst, wer mit wem kungelt und wie es Isa schafft, das Ganze Kuddelmuddel aufzudröseln, müßt ihr natürlich selbst nachlesen, ich verrate nix.

    Das Buch ist natürlich ein absolutes Leichtgewicht, aber für einen gemütlichen Nachmittag auf der Couch taugt es allemal. Mich hat es zumindest angenehm leicht unterhalten.


    ASIN/ISBN: 3423215178

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)