'Franziska Linkerhand' - Kapitel 05 - 06

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    Original von Clare


    Ein wirklich kurzes Intermezzo, allerdings mit weitgehenden Folgen für Franziska. Dank seiner netten Familie hat sie nun nichts mehr und zieht mit ein paar Koffern um. Außerdem ist sie jetzt geschieden, damals (vielleicht) ein Makel, obwohl sie selber es wohl nicht so sieht. Ich denke, dass sie das Gefühl des Scheiterns viel mehr belastet hat, auch wenn sie es nicht zugibt.
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    Als Scheitern habe ich das Ende dieser Beziehung nicht empfunden, eher als Freude, den brutalen Ehemann los geworden zu sein. Diese schnelle erste Ehe bewerte ich mit Flucht aus dem Elternhaus.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

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    Original von Lipperin


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    Nun ist sie also in Neustadt. Eine furchtbare Stadt, „so billig wie möglich“ (Seite 144) gebaut, muss sie doch eine buchstäblich unglaubliche Wohnqualität ausstrahlen, vor allen Dingen, wenn alles so gleich ist und aussieht, dass man sich glatt verlaufen kann, dazu dann diese wie überall und immer wieder stattfindende Konzentration gewisser „Elemente“ in einem Block, man könnte es vielleicht sogar Ghetto nennen, dort wie überall ein Fehler, der Auswirkungen hat, die sich nicht nur nach Tagen bemessen lassen. Hoyerswerda wurde genannt, dort spürt(e) man es bis in unsere Tage. „Wir gründen unsere Städte nicht mehr für Generationen“ (Seite 154), eine Bankrotterklärung der besonderen Art. Ist den Planern und Machern eigentlich nie aufgegangen, was sie da eigentlich angerichtet haben, spätestens, als die Probleme immer mehr und größer wurden? Brauchte der „neue Mensch“ nichts fürs Auge? Nichts mehr zum Wohlfühlen, Geborgensein, weil er ja doch nur werkeln tut, für Andere, für die Gesellschaft, immer parat, immer einsatzbereit und Geheimnisse haben wir schon gar nicht voreinander? Funktional die Menschen, funktional die Wohnungen? Reimann beschreibt sie ja teils ironisch genug (beispielsweise als Franziska ihr Zimmer in Augenschein nimmt).
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    Bis jetzt ist diese Stelle diejenige, die mir bis jetzt am besten gefällt. Sehr treffend geschrieben.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

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    Original von Regenfisch


    Als Scheitern habe ich das Ende dieser Beziehung nicht empfunden, eher als Freude, den brutalen Ehemann los geworden zu sein. Diese schnelle erste Ehe bewerte ich mit Flucht aus dem Elternhaus.


    Als Flucht sehe ich diese Ehe auch, wenn ich auch nicht glaube, dass Franziska leichten Herzens gegangen ist und dass sie sich gescheitert fühlt. Sie trägt auch weiter den Trauring, vielleicht am ehsten wie einen Schutzschild vor Fragen.