Wir sind das Salz von Florenz - Tilman Röhrig

  • Florenz im Mai 1470. Ein Mann wird zum Schafott geführt. In der johlenden Menge stehen zwei junge, reich gekleidete Edelleute. Es sind Lorenzo de' Medici und sein Bruder Giuliano. Sie sind die ungekrönten Fürsten der Stadt, und sie genießen ihr Leben, ihren Reichtum und die neue Zeit der Kunst, Philosophie und Wissenschaft, die sich rings umher entfaltet.


    Wenige Tagreisen weiter nördlich, in Ferrara, steht ein junger Student namens Girolamo Savonarola über sein Schreibpult gebeugt. Er ist unsterblich verliebt in Laodomia, die Tochter des Patriziers Strozzi. Als das Mädchen ihn zurückweist, beschließt er, der sündigen Welt den Rücken zu kehren und in ein Kloster zu gehen. Laodomia Strozzi dagegen zieht es nach Florenz, wo sie ihr Glück zu finden hofft. Verstrickt in ein Netz politischer Intrigen, wird sie zur Frau, zur Witwe, zur Geliebten. Aber Laodomia will sich von niemandem vorschreiben lassen, wie sie ihr Leben zu führen hat. Auch nicht von dem neuen Prediger von San Marco, Fra Girolamo. Aus dem gehemmten Mönch von einst ist ein glühender Prophet geworden. Er geißelt die Verwilderung der Sitten; selbst gegen Lorenzo den Prächtigen erhebt er die Faust. Sonntag für Sonntag strömen mehr Leute zum Dom, um seine Predigt zu hören. Sein Ziel ist es, in der Stadt das Königreich Christi zu errichten. Auf dem Scheiterhaufen der Eitelkeiten will er alle Todsünden dem Feuer übergeben.


    Und das Volk von Florenz folgt seinem Ruf, während im fernen Rom der Papst schweigt und auf seine Stunde wartet. In dem großen Bilderreigen einer bewegten Zeit lässt Tilman Röhrig das dramatische 15. Jahrhundert lebendig werden, mit überraschenden und bisweilen erschreckenden Parallelen zu unserer Gegenwart.



    Dieses Buch ist einfach klasse und wer Wie ein Lamm unter Löwen gut fand, der wird dieses Buch lieben.Während ich dieses Buch gelesen hab, hatte ich ein Buch neben mir liegen über die Paläste von Florenz, indem ich mir die Paläste der Medicis und der Strozzis genau anschauen konnte.Dadurch wurde meine Faszination für das Buch nochmal gesteigert.
    Also ich kann nur sagen:Lest es es ist der Wahnsinn :anbet


    gruß orquidea

  • Aus der Erinnerung, da es schon eine Weile her ist:
    Ohne Frage ist es ein sehr lesenswertes Buch,
    wobei mir aber am Ende die Sache um Savonarola
    etwas zu viel und zu erdrückend war.
    Auch muss ich Sex in historischen Romanen nicht
    haben und das Wörtchen "Lanze" wurde doch für
    meinen Geschmack ziemlich strapaziert.
    Weniger ist manchmal mehr.


    Viele Grüße
    Kalypso

  • :-)


    Dieses Buch hat mir auch sehr gut gefalllen. Diese Intrigen und Machtkämpfe zwischen den Kaufleuten und der Kirche mit Schauplatz Florenz war schon sehr interessant und auch spannend geschrieben.
    Ich lese Tilman Röhrig wirklich gern.
    Allerdings fand ich "Wie ein Lamm unter Löwen" noch besser.


    LG Fortuna

  • Ein wirklich guter Roman. Das Buch schafft es perfekt das Renaissance Florenz einzufangen und interessant wiederzugeben.


    Vor allem die Handlung um Lorenzo de Medici und Savonarola fand ich besonders gut gelungen.


    Dazu kommt, dass die historischen Fakten stimmen.

  • Nachdem ich den Einstieg etwas sperrig fand, hab ich aber dann doch rasch hineingefunden in das Buch.


    Ich fand es sehr gut geschrieben (bis auf die tatsächlich etwas schamhaft beschriebenen und umschriebenen Liebesszenen), interessant und auch spannend. Die Stimmung im von Savonarola beherrschten Florenz ist sehr gut geschildert. Ich spürte förmlich die Furcht und die Unterdrückung, die von seiner Engelsarmee ausging.


    Tilman Röhrig ist wirklich ein eindrucksvolles Bild dieser Zeit gelungen :anbet

  • Ich fand das Buch nicht völlig übel, aber doch etwas seicht. Es gibt bessere Bücher, die die Frage der Bessessenheit des Mönchs nicht so platt an sublimierter Sexualität festmacht. Der Vielschichtigkeit dieser Figur wird mit der bloßen Dämonisierung nicht herausgearbeitet. Aber schön und leicht lesbar.

  • Ich hatte furchtbare Probleme mit diesem Buch. Ich finde den Schreibstil des Autoren recht :gruebel seltsam, ständig diese aneinandergerreihten Hauptsätze... aber markant und nicht ganz uninteressant.
    Aber diese Skizzenblätter zwischendurch :fetch, ich möchte eine zusammenhänge Geschichte lesen und nicht irgendwelche Zusammenfassungen, die sprachlich gegenüber dem Rest abfallen und wie schlechte Zeitungsartikel wirken. :fetch Das Buch ist zwar lang, aber das kann doch nicht der Grund sein, zwischendurch immer mal bis zu fünf Seiten Zusammenfassung einzuschieben, oder? Ich habe es schließlich entnervt abgebrochen.


    Da ich wenig Erfahrung mit historischen Romanen habe, würde ich gerne Wissen, ob damit häufiger zu rechnen ist oder ob das eine Ausnahme ist. Falls dies so wäre, würde ich mich vielleicht an ein anderes Buch des Autoren wagen.


    Fazit:
    Leider nichts für mich, abgebrochen
    1/10 Punkten.

  • Wir hatten damals ne Lesung mit Herrn Röhrig und ich durfte die Abendkasse machen, also blieb ich auch zur Lesung.
    Nach der Lesung war ich total begeistert und wollte das Buch unbedingt lesen.
    Historische Romane sind nicht unbedingt mein bevorzugtes Genre. Ich habe sehr lange für das Buch gebraucht und zum Schluß nur noch „durchgekämpft“, da ich es zu Ende lesen wollte.
    Die Liebschaften und sexuellen Verhältnisse fand ich auch nicht so toll.


    Liebe Grüße


    Beatrice