Kurzbeschreibung:
Ein Skandal erschüttert das friedliche Städtchen Aurora an der amerikanischen Ostküste: 33 Jahre nachdem die zauberhafte Nola dort spurlos verschwand, taucht sie wieder auf. Als Skelett im Garten ihres einstigen Geliebten, des hochangesehenen Schriftstellers Harry Quebert. Als er verhaftet wird, ist der Einzige, der noch zu ihm hält, sein ehemaliger Schüler und Freund Marcus Goldman, inzwischen selbst ein erfolgreicher Autor. Überzeugt von der Unschuld seines Mentors – und auf der Suche nach einer Inspiration für seinen nächsten Roman – beginnt Goldman auf eigene Faust im Fall Nola zu ermitteln...
Über den Autor:
Joël Dicker, 1985 in Genf geboren, ist promovierter Jurist. Sein Roman WDie Wahrheit über den Fall Harry QuebertW wurde mit dem Grand Prix du Roman der Académie Française sowie dem Prix Goncourt des Lucéens ausgezeichnet.
Über den Sprecher:
Torben Kessler, geboren 1975, studierte Schauspiel, Gesang und Tanz an der Folkwang Hochschule Essen. Es folgten Engagements in Düsseldorf, Freiburg und Leipzig. Seit 2009 ist er festes Ensemblemitglied am Schauspiel Frankfurt. Daneben war er in Fernsehserien wie Tatort, SOKO Leipzig und Polizeiruf 110 sowie im Kinofilm Der Baader Meinhof Komplex zu sehen. Als Sprecher wirkte Kessler bereits in zahlreichen Hörspielen mit.
Meine Meinung:
Joel Dicker hat mich mit seinem Roman "Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert" von Beginn an in seinen Bann gezogen und mich bis zum Schluss gefesselt. Dank Sprecher Torben Kessler, der eine wirklich tolle Leseleistung zeigt, taucht man völlig in die Geschichte ein, die auf mehreren Zeitebenen erzählt wird. Mit der Identifikation der Figuren tut man sich allerdings zumindest teilweise recht schwer, sind doch einige Gewohnheiten (z.B. das ständige Siezen von Personen, die in enger Beziehung zueinander stehen) eher befremdlich und auch die Beziehungen der Personen untereinander teilweise diskussionswürdig, um es neutral zu formulieren. Dicker spielt mit den menschlichen Abgründen, die hinter der idyllischen Kulisse einer Kleinstadt lauern und legt dazu allerhand falsche Fährten, denen selbst versierte Krimi-Leser gutgläubig folgen. Gegen Ende werden die raffinierten Wendungen in ihrer Häufigkeit vielleicht etwas zu viel des Guten, bis schließlich die wirklich wahren Ereignisse enthüllt werden, die damals im Sommer 1975 die Kleinstadt Aurora in Aufruhr brachten. Alles in allem ein spannendes Hörerlebnis mit kleinen Abzügen, für das man dank der gelungenen Gesamtkonstruktion jedoch gerne mal einen Stau in Kauf nimmt, um zu erfahren, wie es weitergeht.
Von mir knappe 9 Punkte für diese ungekürzte Lesung!