Alles war so sauber. Der Parkettboden versiegelt, die Wände geweißt, die Räume geputzt. Es roch nach Reinigungsmitteln.
Annette Hohberg - Alles was bleibt
Alles war so sauber. Der Parkettboden versiegelt, die Wände geweißt, die Räume geputzt. Es roch nach Reinigungsmitteln.
Annette Hohberg - Alles was bleibt
Die Baumkronen breiteten sich wie das Dachgewölbe einer Kirche aus. Durch das Geäst und die jungen Blätter fiel das Sonnenlicht und zeichnete Muster auf den von Steinen begrenzten Pfad. Charlotte lehnte sich auf der schmiedeeisernen Bank zurück, legte den Kopf in den Nacken und blickte nach oben.
Die englische Gärtnerin (Band 1): Blaue Astern - Martina Sahler
Eine Krankenschwester wäscht einen ausgemergelten, blassen Körper, seift mit einem Waschlappen den Bauch und die Beine ein. Die Hüftknochen ragen aus dem Becken wie zwei Elchschaufeln. Daneben liegt eine dürre, adrige Hand.
Wir von der anderen Seite von Anika Decker
Die drei Pappkartons standen auf dem Boden des Kleiderschranks. Wisting zog den größten heraus, der an einer Ecke eingerissen war, und trug ihn vorsichtig ins Wohnzimmer. Die vier Deckelklappen des Kartons waren ineinandergesteckt.
Wisting und der Tag der Vermissten - Jørn Lier Horst
Jeden Tag nach dem Holzhacken saßen wir in unserem kleinen Zelt an der Uferböschung des Porcupine-Flusses, dort wo er in den Yukon mündet, und plauderten miteinander. Immer endete es damit, daß Mom mir eine Geschichte erzählte. (Ich war wahrhaftig längst kein Kind mehr, und meine Mutter erzählte mir immer noch Gutenachtgeschichten!)
Zwei alte Frauen - Velma Wallis
durch den Nebel ihrer Angst fragte sie sich, ob ihr Rausch Fluch oder Segen war. Sie hatte vertraut. Hatte an eine Aussöhnung mit all dem, was ihr angetan worden war, geglaubt.
Vernichtende Begierden - Mark Franley
Rana hockt an einen Erlenstamm gelehnt am Flussufer und lauscht dem Murmeln des Wassers. Es ist ein einsamer Ort tief im Wald. Sie ist schon oft hier gewesen, dabei noch nie auf menschliche Spuren gestoßen.
Ulf Schiewe - Die Kinder von Nebra
Es gibt Momente im Leben, die den Blick auf das eigene Ich entscheidend prägen. Es ist wie eine Art Verschiebung der Balance, ein Abschütteln des Gleichgewichts. Bestimmte Momente, in denen sich alles zum Besseren oder Schlechteren wendet.
Kirsty Moseley - Fighting to be free: Nie so geliebt (Band 1 von 2)
An diesem Tag aller Tage rührte sich etwas Fremdartiges tief im dämmernden Herzen des Hochhorstes, im verwirrenden Kaninchenbau der Burg mit ihren stillen Gängen und von Efeu überwucherten Höfen, in den Mönchszellen und den feuchten, schattendunklen Kammern, Höflinge und Dienerschaft, sie alle rissen die Augen auf und flüsterten, Küchenjungen tauschten über den Waschwannen bedeutungsvolle Blicke.
In allen Gängen und Torhöfen der gewaltigen Feste schienen sich Menschen mit gedämpfter Stimme zu unterhalten.
Der allgemeinen Stimmung atemloser Erwartung nach hätte es der erste Frühlingstag sein können, aber der große Kalender in Doktor Morgenes' vollgestopftem Zimmer zeigte etwas anderes: Man befand sich erst im Monat Novander.
Kim Wiesinger hielt die Waffe fest in der Hand, beide Arme nach vorn gestreckt.
Ihre Bewegungen liefen völlig automatisch ab.
Sie hatte es Tausende Male trainiert.
Nachtspiel von Catherine Shepherd (2. Band der Julia-Schwarz-Reihe)
They said, when they died, that all they could hear was the screaming.
I run ink across the page, watch the world through the windows of the train, grey clouds over Scotland, and though the screaming continues still, it does not bother me. Not any more.
Man trage seine Laster wie einen Königsmantel, ohne Hast. Wie eine Aureole, deren man sich nicht bewußt ist, die man nicht zu sehen vorgibt. Nur bei lasterhaften Wesen verschwimmt der Umriß nicht im glasigen Schmutz der Atmosphäre. Die Schönheit ist ein Laster, ein herrliches Laster, der Form.
César Moro, Tödliche Liebe
Vargas Llosa: Lob der Stiefmutter
Der Distelpfad war ein holpriger Weg.
Verwildert, überwuchert und stellenweise vollständig zugewachsen grub er sich durch das Gehölz.
Wahrlich, es war alles andere als leicht, diesem kleinen Pfad zu folgen, da man im Finsterwald für gewöhnlich kaum etwas sehen konnte.
Das Unkrautland 1: Auf den Spuren der Nebelfee von Stefan Seitz
Es ist zu dunkel, um hinauszugehen, aber zu heiß, um zu schlafen. Die Geräusche eines Sommerabends dringen durch das offene Fenster zu mir herein. Lachende Jugendliche, ein Ball, der über Asphalt springt.
Wen willst du noch töten - Joanna Schaffhausen
Der Mann saß gerade in der Maske des Fernsehsenders CBS, als sein Smartphone klingelte. Ein Umhang schützte seinen Anzug, während eine junge Maskenbildnerin sein Gesicht mit einem Pinsel bearbeitete. Als sie sich über ihn beugte, streifte ihr Busen seinen Oberarm.
Die Akte Rosenthal (Teil 1) - Hanni Münzer
New York, November 1891
Als Camille das Lokal betrat, fasste sie sofort den Mann hinter dem Tresen ins Auge.
Ein Blick von Delaney, dem Barchef, und sie wusste gleich, wie die Dinge standen. Wenn er nervös zur Seite und sofort wieder nach vorn schaute, dann hieß dies, dass Polizisten, Detektive der Pinkerton-Agentur oder die Hotelinhaber anwesend waren; schlug er die Augen nieder, dann gingen schon zu viele Mädchen in der Bar ihrem Geschäft nach,
Stadt in Angst - John Matthews
Die Nacht, die alles für immer veränderte, begann mit dem Klingeln eines Telefons. Der Anruf kam um Null Uhr zwanzig. Es war ein Montagabend, draußen herrschten acht Grad minus und ein Eisnebel, der alles verschluckte.
Donato Carrisi - Der Nebelmann
Das Lokal, in dem ich mich mit Robin traf, war gut gewählt. Schick, aber nicht mehr ganz hip. Hier konnten wir nach dem Essen noch in Ruhe plaudern, ohne von ungeduldig mit den Füßen scharrenden Kellnern belästigt zu werden, die Platz für die nachrückenden Gäste brauchen.
Agentin 006y: Liebe ist das größte Rätsel
ASIN/ISBN: B013RSNFDA |
Manchmal wunderte sich Jytta Madsen über sich selbst. Wie konnte man nur in einer Sekunde so viele verschiedene Gefühle in sich tragen? Gerade noch hätte sie am liebsten ihre Mutter erwürgt und dem Hund einen Tritt gegeben, jetzt streichelte sie das liebe Vieh und heulte ein paar Tränen, weil ihr leidtat, dass sie so gefaucht hatte.
Dänische Dämmerung - Lynn Andersen