Titel: Maskenhandlungen
Autor: Malte S. Sembten
Verlag: Golkonda
Erschienen: November 2013
Seitenzahl: 315
ISBN-10: 3942396890
ISBN-13: 978-3942396899
Preis: 16.90 EUR
Auf dem Buchrücken ist zu lesen:
„Gute Horrorautoren sind dünn gesät. Gute deutschsprachige Horrorautoren gleichen der sprichwörtlichen Stecknadel im Heuhaufen. Malte s. Sembten ist eine Klasse für sich.“
Die hier in chronologischer Reihenfolge gesammelten Erzählungen sind nicht schlecht, keineswegs – aber sie sind sicher auch nicht das Nonplusultra der Horrorliteratur. Zwar wird im Vorwort geschrieben, dass sich die einzelnen Erzählungen stilistisch nicht ähneln würden – aber beim Lesen der Geschichten hatte ich dann doch einen gegenteiligen Eindruck.
Und irgendwie waren es auch Erzählungen, die irgendwie auch schon mal dagewesen waren – keine Plagiate, beileibe nicht – aber vom Plot her, hat man das eine oder andere woanders doch schon einmal in ähnlicher Form gelesen.
Malte S. Sembten hat das Genre der Horrorerzählungen nicht neu erfunden.
Auch er orientiert sich an den Stilmitteln, zu denen auch andere Autoren schon gegriffen haben. Er macht seine Sache aber nicht schlecht, er kann erzählen und er schafft es auch ein gewisses „Horrorfeeling“ rüberzubringen.
Das war es dann aber auch schon.
Originelle Einfälle sucht man in seinen Erzählungen vergeblich.
Und so ersetzt er manchmal „originelle Einfälle“ durch eine Menge „Blutkonserven“. Denn in seinen Erzählungen geht es schon das eine oder andere ordentlich blutig zur Sache. Dabei ist ja Horror nicht automatisch mit „viel Blut muss fließen“ gleichzusetzen.
Bei den meisten seiner Erzählungen wartet man dann auf eine gute Schlusspointe – aber statt des lauten „Buff“ gibt es zumeist nur ein relativ leises „Plopp“. Auch da hätte ich persönlich etwas mehr erwartet.
Die Erzählung „Der Hautobiograph vom Grosvenor Square“ ist dann eine ziemlich plumpe Mischung aus Horror und SM, wobei beide Spielarten jedoch nicht auf ihre Kosten kommen. Da stimmte ganz einfach die Mischung nicht.
Diese Erzählungen sind nicht schlecht, sicher aber gibt es bessere Horrorliteratur. Stilistisch angenehm zu lesen, wenn auch der Ideenpegel eher ein wenig nach unten gerichtet ist, gibt es hier 5 Eulenpunkte. Mehr war leider nicht drin.