'Allee der Kosmonauten' - Seiten 198 - 298

Die tiefgreifenden System-Arbeiten sind soweit abgeschlossen. Weitere Arbeiten können - wie bisher - am laufenden System erfolgen und werden bis auf weiteres zu keinen Einschränkungen im Forenbetrieb führen.
  • Ich bin zwar noch nicht mit dem Lesen dieses Abschnitts fertig, aber mich würde mal interessieren, ob ihr findet, dass dies ein Buch ist, das Jugendliche ab 16 Jahren interessieren könnte. Was meint ihr?

  • Im dritten Teil kündigt Mathilda von einem Tag auf den anderen ihre Stelle im Supermarkt, was - hoffentlich - ungeahnte Energien freisetzen könnte.


    Von John bekommt Mathilda einen echten russischen Kosmonautenhelm. Mathildas sich weg Träumen in die Vergangenheit hat mich von Anfang an beunruhigt. Sollte nicht jede Generation ihre eigenen Idole haben und nicht die der Eltern behalten? Nun wird Gagarin zu ihrem Beichtvater.


    Die Kinder bildeten damals einen Timurtrupp, der gute Taten begehen sollte, ein sozialistisches Fähnlein Fieselschweif.


    S. 223 ist eine Katastrophenszene, in der alle nur gute Ratschläge geben, die Mathilda nicht gebrauchen kann.


    Nicht an allen Stellen nehme ich der Icherzählerin ihre Erzählposition ab, wenn es zu gestelzt wird, so auf S. 228 der Begriff "veranlasst".


    Mathildas Großmutter stammt aus dem Fischland. Da bietet sich doch ein Ortswechsel und ein neuer Job am Meer an.


    Eine Internetpartnerbörse schwemmt Daniel an, einen Westberliner, der Kuchen mag, aber keine Raucher.


    Die Hilfsorganisation will sparen und evtl. das Büro nach Köln verlegen. Warum ist das so Angst erregend? Wie kann man so unglaublich naiv sein und nicht wissen, woher das Geld kommt, mit dem das eigene Gehalt bezahlt wird? Entweder Mathilda bekommt ein Zeugnis oder eine neue Chance oder sie zieht um. An dieser Stelle fiel mir besonders auf, dass Mathilda keinen Sport treibt und keine Freunde hat, mit denen sie ein Hobby teilt. Was hält sie eigentlich in Berlin?


    Als väterlicher Mentor taucht Jacob auf, der den Laden der verlorenen Dinge betreibt. Das ist jetzt grob geschätzt das 8. Buch in kurzer Zeit, in dem ein gelassener älterer Mensch als Mentor eines jungen Protagonisten auftaucht. Aber Anne Krüger kann ja nicht ahnen, an welchen Figuren andere Autoren gerade arbeiten …


    Die Beziehung zu Daniel kann ich nur schwer mit ansehen, ohne dass sich mir entsetzt die Fußnägel aufwölben. Ade, sozialistisches Frauenbild. Mathilda bedient ihn, Daniel patronisiert sie und wir lernen, dass man im Westen gekauften Kartoffelsalat isst. Das muss einem ahnungslosen Wessi ja mal gesagt werden … ;-) ;-)


    Ungeahnte Bewährungsprobe über Silvester im Büro. Das hätte ich Mathilda nicht zugetraut.

  • Das Buch bleibt weiterhin interessant und sehr gut lesbar! Ich komme schnell voran.


    Der neue Job ist spannend und Mathilda bekommt ein wenig Auftrieb.
    Sie hatte aber auch viel Glück, dass sie die Kündigungsfrist nicht einhalten musste. An der Szene fand ich seltsam, dass Mathilde sich darüber anscheinend keinerlei Gedanken gemacht hatte.


    Mathilda macht die neue Position als Sekretärin Spaß, findet es nur schade, dass sie weniger Zeit zum Träumen hat.


    Wie es aber weitergeht, wenn die Zweigstelle der Hilfsorganisation nach Köln umzieht, weiß Mathilda nicht.
    Zurück an die Kasse wird dann umso schwerer!

  • Zitat

    Original von Saiya
    Ich bin zwar noch nicht mit dem Lesen dieses Abschnitts fertig, aber mich würde mal interessieren, ob ihr findet, dass dies ein Buch ist, das Jugendliche ab 16 Jahren interessieren könnte. Was meint ihr?


    Der Script5-Verlag sagt selbst über sich:


    Zitat

    Seit September 2009 schließt script5 die Lücke zwischen Jugendbuch und Belletristik. Mit „junger Belletristik“ für Leser zwischen 16 und 30 Jahren, für Menschen also, die vielleicht schon volljährig sind, ihren Platz im Leben aber noch suchen,...[


    Ich denke, dass erfüllen sie mit diesem Buch sehr gut!

  • Ich las nur etwas von einer Altesangabe ab 16. Mir ging dabei einfach durch den Kopf, dass ich es mit 16 furchtbar uninteressant und deprimierend gefunden hätte. Deshalb kam es zu der Frage.


    Mir geht es jetzt mit über 40 aber auch ein bisschen so... ;-)

  • Von der zweiten Hälfte des Buches bin ich überrascht. Mathilda wächst über sich hinaus. Sie mag ihren neuen Job, wirkt souverän und hat einen Freund, mit dem sie zusammengezogen ist.
    Mir macht das Lesen wieder mehr Spaß, es ist schön, zu verfolgen, wie sie ihr Leben in die Hand nimmt.


    Ob die Firma nun nach Köln zieht, da bin ich mal gespannt, obwohl ich Mathilda sogar zutrauen würde, dass sie mitgeht. Aber nun hat sie Daniel, das dürfte nicht so leicht werden.


    Es ist schade, dass am Anfang das Buch so deprimierend war, dadurch könnten Leser das Interesse verlieren und den zweiten, deutlich besser zu lesenden und zu verstehenden Teil verpassen.


    Saiya : Ich denke auch, dass das nicht altersabhängig ist. Man kann es immer deprimierend finden.

  • Ja, die zweite Hälfte gefällt mir ebenfalls etwas besser als die erste.
    Die Tätigkeit in der Hilfsorganisation tut Mathilda gut (stimmt in beiden möglichen Bedeutungen :grin), während des Tsunami-bedingten Ansturms wächst sie geradezu über sich hinaus und bekommt dadurch auch gleich etwas mehr Selbstbewusstsein. Und wenn es an einer Baustelle klappt, geht damit oft eine positive Entwicklung an anderen Knackpunkten einher. So auch hier. Daniel scheint der erste Mann zu sein, der nicht ein wesentlich geringeres Interesse an ihr hat als umgekehrt: Er bietet von sich aus an, zu ihr zu ziehen.


    Als für 16jährige Leser geschrieben wirkt der Roman für mich nicht direkt.


    Beruhigend, dass Mathilda ihre Oma noch lebend antrifft; da sie die Besuche immer wieder aufschiebt, befürchtete ich schon das Schlimmste.


    Merkwürdig, Buchdoktor, so wie du habe ich die Beziehung zu Daniel überhaupt nicht gesehen. Wie sehen das denn die anderen Eulen?

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Ich empfinde das ähnlich wie Buchdoktor.
    Sie kocht für ihn, lässt sich bei der Frisur bevormunden, etc. Ehrlich gesagt gibt es für mich nur einen Unterschied zu ihren bisherigen Männern: er scheint ebenfalls eine feste Beziehung zu wollen. Ansonsten ist das Beziehungsschema bzw. Mathildas Verhalten immer noch das Gleiche.

  • Zitat

    Original von maikaefer
    Merkwürdig, Buchdoktor, so wie du habe ich die Beziehung zu Daniel überhaupt nicht gesehen. Wie sehen das denn die anderen Eulen?


    Ein bisschen sehe ich es auch so, er hat sie im Griff, trotzdem raucht sie immer noch, zwar auf dem Balkon, aber immerhin. :grin


    Worüber ich lachen musste: Bibelhund :lache

  • Mathilda hält sich selbst für wertlos und hat Angst, diese Beziehung könnte wieder scheitern. Das Bedienen drängt Daniel in die Rolle eines Kindes. Das ist keine Partnerschaft auf Augenhöhe und aus dieser Position kann ich mir nur schwer gemeinsamen Projekte vorstellen (Familie, Umzug, Partei gründen, Geschäft eröffnen).

  • Ich bin so fasziniert von dem Buch. Mathilda hat eine für mich sehr komische Gefühls- und Gedankenwelt und dennoch kann ich sie verstehen. Ihre Beziehung mit Daniel scheint sich flott zu entwickeln, so empfinde ich das zumindest. Interessant fand ich, dass das Thema Ost/West nur mal bei den Eltern, als sie zu Besuch waren, aufkam. Die beiden selbst scheint das überhaupt nicht zu interessieren.


    Ansonsten wirkt Mathilda weiterhin auf mich getrieben und gleichzeitig ohne Elan. Als ob sie die Welt erobern will und Angst vor dem ersten Schritt hat. Der Tod der Katze hat sie nur kurzzeitig aus der Bahn geworfen. Hier hätte ich gedacht, dass sie länger trauert.


    Die Begebenheit mit der Frisur zeigt mir, dass Mathilda gern anders wäre, ausbrechen möchte. Aber auch hier sind nur ihre Worte stark, der Rest ist Fassade. Ich mag das Buch.

  • In diesem Kapitel bin ich auch endlich mal mit Mathilde warm geworden. Und Mathilde hat vielleicht endlich ihren Traumprinzen gefunden- zu wünschen wäre es ihr. Daniel scheint aber auch ein netter Mann zu sein, dennoch habe ich das Gefühl, dass er noch für eine (hoffentlich schöne) Überraschung gut sein wird.


    :lesend

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

  • Die Art und Weise, wie Mathilda ihre Stelle kündigt hat was. Ich schwanke da zwischen Naivität und totaler Unglaubwürdigkeit. Danach wandelt sich das Buch zu einem Mutmach-Buch für vom Leben geschlagene Frauen. Jedenfalls wird auf einmal alles so schön rosarot. Eine echte Beziehung flammt auf. Mathilda löst mal rasch ein Naturkatastrophen-Problem in einem Drittweltland und auch sonst verflüchtigen sich viele menschliche Konflikte spätestens Weihnachten, wie das ja häufig so ist. Oder auch nicht.


    Dieser Schwenk ins Positive ist mir etwas zu drastisch. Die Vergangenheitseinschübe haben mich auf den letzten Hundert Seiten nicht sonderlich überzeugt. Aber ich lese das Teil nicht ungern, weil es ziemlich eigen ist.


    Noch satte Hundert Seiten, worauf mag der Roman hinauslaufen? Ehrlich gesagt habe ich da keinen Schimmer.

  • Ich bin mit diesem Abschnitt nun auch durch.


    Mathildas Kündigung erscheint fast aus freier Laune heraus. Sie hat sich vorher keine Gedanken gemacht das es eine Frist einzuhalten gibt und das diese schriftlich eingereicht werden muss. Nur gut das ihre alte Chefin nicht so war und nicht auf den Monat bestand und sie die Kündigung auch nachreichen kann.


    Ihr neuer Job scheint ihr zu gefallen und bei dem Unglück um Weihnachten herum hat sie jede Menge mit ihrer Kollegin zu tun und wächst ein wenig über sich hinaus.


    Daniel gefällt mir, er scheint auch gut zu Mathilda zu passen. Er scheint jemand zu sein der es mal ernster mit ihr meint und ist schon so gut wie eingezogen bei ihr.

  • ich hab den Abschnitt auch durch und muss sagen, das ich bei Mathilda einige "Blauäugigkeiten" entdecke.


    Zum einen, ohne über irgendwelche Nachteile nachzudenken, kündigt sie den Job im Supermarkt. Keinen Gedanken, das eine Kündigungsfrist vorhanden ist, keinen Gedanken, das sie vielleicht ein Zeugnis abfordern sollte oder so.


    Das sie sich grundsätzlich auf die "Jagd" nach einem neuen Job gemacht hat, ist ja sehr positiv. Das sie sich "um einen neuen Typen" kümmert, ist auch i.O. denn so wird die Geschichte "Magnus und John" endlich tatsächlich Vergangenheit sein.


    Irgendwie kriege ich noch nicht so den Kopf an die Geschichte mit Daniel. Braucht sie jemanden, den sie bemuttern kann, braucht sie jemanden, der sie beschützt oder einfach nur jemanden, der da ist damit sie nicht alleine ist?


    Schade fand ich, das das Wort "Tsunami" nicht genannt wurde, ich habe einen Augenblick gebraucht, bis ich dahinter gekommen bin, was mit diesem "furchtbaren Unglücksfall" gemeint war.


    Mal sehen, wie es weitergeht. Heute Abend wird auf alle Fälle gelesen!!!!

  • Mathildas Unausgeglichenheit stört mich immer mehr. Einmal denkt man, jaa, sie nimmt ihr Leben endlich in die Hand, sie schafft was, sie strengt sich an und im nächsten Moment bläst sie wiedere Trübsal wie kein anderer. Dieses ewige Hin und Her stört mich.


    Auch, dass sie den dritten Mann innerhalb von 300 Seiten hat, sagt mir persönlich nicht grade zu.

  • Zitat

    Original von Herr Palomar
    Der Script5-Verlag sagt selbst über sich:



    Ich denke, dass erfüllen sie mit diesem Buch sehr gut!


    Danke Herr Palomar für die Info, denn das war mir bisher völlig unbekannt. Ich habe immer gedacht, dass Script5 reine Jugendbücher bis 17/ 18 Jahren herausgibt. Wieder was dazu gelernt. :-)