Klappentext:
Eine Impfung hat Nebenwirkungen, ganz klar. Doch was Olivia und einigen ihrer Freunde nach der jährlichen Grippeimmunisierung an der New York City Highschool widerfährt, ist dann doch etwas unerwartet: Plötzlich können sie hören, was die Menschen, mit denen sie täglich zu tun haben, denken. Ihre Eltern, ihre Lehrer, ihre Mitschüler – keiner, der irgendetwas vor ihnen verbergen könnte. Nach dem ersten Schock freuen sie sich zunächst darüber, wie einfach das Leben auf einmal ist: Bei Prüfungen müssen sie nichts anderes tun, als sich neben den Klassenstreber zu setzen und seine klugen Gedanken aufzufangen. Sie können ihre jeweiligen Freunde und Freundinnen abservieren, ehe diese das tun. Und die geheimsten Wünsche und Sorgen der anderen zu kennen verleiht Macht. Doch wollen sie wirklich wissen, dass Tess schon lange in ihren besten Freund Teddy verliebt ist? Dass Mackenzie ihren Freund Cooper betrogen hat und nicht drüber hinwegkommt? […] Mehr und mehr wünschen sie sich ihre Ahnungslosigkeit zurück.
Meine Meinung:
Geschichten, in denen eine Person plötzlich die Gedanken anderer lesen kann, gibt es einige. Doch dass eine große Gruppe Jugendlicher plötzlich die Gedanken anderer und damit auch die Gedanken von anderen Gruppenmitglieder lesen kann, war zumindest für mich eine neue Idee, die auch ein ganz anderes Potenzial bietet. So kann man ganze Unterhaltungen nur über die Gedanken führen, was durchaus praktisch wäre, wenn man denn seine Gedanken kontrollieren könnte. Nun aber hat keiner mehr ein Geheimnis. Alle wissen alles! Und nicht nur das: Jeder bekommt die Reaktion der anderen auf seine Geheimnisse mit.
Sarah Mlynowski hat eine nette kleine Highschool-Geschichte der anderen Art geschrieben: Natürlich geht es auch hier um Intrigen, Freundschaften, die erste Liebe… alles nichts Neues, doch dadurch, dass es keine Geheimnisse mehr gibt, hat man doch nicht das Gefühl, eine Geschichte zu lesen, die man schon durch zig Bücher und Filme kennt.
Trotzdem konnte mich das Buch nicht vollends begeistern. Die Geschichte ist nett, aber in meinen Augen eher belanglos, was eventuell auch daran liegen kann, dass ich mit meinem Altern nicht mehr dem Zielpublikum entspreche. Der Schreibstil ist zunächst ungewohnt, da die Geschichte oftmals aus der Wir-Perspektive geschrieben ist – es gibt eben kein Ich mehr, sondern nur noch ein Wir. Andererseits ließ sich die Geschichte sehr flüssig lesen und ich hatte das Buch, obwohl es mich nicht total gefesselt hat, unheimlich schnell durch.
“Ich weiß, was du gestern gedacht hast” hat Stärken und Schwächen. Die größte Schwäche war für mich die Tatsache, dass mich die Geschichte nicht wirklich interessiert, geschweige denn berührt hat. Gut gefallen hat mir hingegen die neuartige Idee, dass eine Gruppe Jugendlicher die Gedanken aller Personen lesen konnte, und die schreiberische Umsetzung: Das Buch liest sich wirklich sehr angenehm. Insgesamt vergebe ich sehr gute 5 von 10 Sternen und empfehle das Buch vor allem jugendlichen Lesern.