Inhalt:
Paolo Hewitt erzählt hier - getrau dem Untertitel "my life in a children's home" - von seinem Leben und Aufwachsen unter der Obhut der englischen Fürsorge in den 60ern und 70ern.
Autor:
Paolo Hewitt wurde 1958 in England geboren, als Sohn der italienischen Insassin einer Nervenheilanstalt und verbrachte seine gesamte Kindheit und Jugend zuerst als Pflegekind und später in Waisenhäusern.
Als Erwachsener hat er sich seinen Kindheitstraum erfüllt und wurde zuerst Musikjournalist für den NME und später Autor vor allem von Büchern über Musik und Mode. Mit "The looked after kid" hat er sich zum ersten Mal seiner, wie er sagt sogar Freunden verheimlichten, Vergangenheit gestellt.
Meinung:
Dies ist eine ziemlich traurige und bewegende, aber letzten Endes - siehe seinen Lebenslauf - auch hoffnungsspendende Geschichte. Vor allem ist sie wunderschön geschrieben, denn es gelingt ihm, ganz klar aufzuzeigen, wie das ist für ein Kind, ohne die Liebe von Mutter oder Vater aufzuwachsen, ohne eigenes Zuhause, ohne Familie, ja in gewisser Weise sogar ohne Namen.
Er erzählt, wie ihn all das geprägt hat, aber auch, wie ihm Bücher und Musik - daher der Berufswunsch, über Musik zu schreiben - schon von Kindheit an Trost geboten haben.
Im Nachfolgebuch "But we all shine on" hat er die Geschichten von einigen Freunden und Gefährten aufgezeichnet und bezeichnet sie dort als seine "Brüder". Er hat somit wohl gelernt, den Begriff der Familie rückblickend für sich neu zu definieren. Gut für ihn, denn nachdem man dieses Buch gelesen hat, kann man gar nicht anders, als das Gefühl zu haben, ihn zu kennen und zu mögen.
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