'Das Hurenschiff' - Seiten 290 - Ende

  • So, da sind wir nun also am Ende unserer Reise..... :-(


    Das Paradies isses nun wirklich nicht. Aber, ehrlich gesagt, war zu erwarten, das England sich um die Strafkolonien am anderen Ende der Welt relativ wenig Gedanken macht. Der Ärger des Gouverneurs, der lediglich ein paar Frauen angefordert hat aber gleich über 100 bekommt (und etliche Babys gleich noch dazu), ist nur allzu verständlich. Das macht eben auch deutlich, dass man die Kolonien als eine Art "Entsorgungsstätte" für die völlig überfüllten Gefängnisse in England betrachtet hat. Aus den Augen, aus dem Sinn.....


    Und nun heisst es Abschied nehmen... für Molly & Will, John Nicol & Sarah, Jack Barnes & Laurie, erstaunlicherweise Ben Benson & Dorothy :zwinker und all die anderen.


    Die größte Überraschung für mich in diesem Abschnitt war Henry.... an der Stelle hätte ich wohl nicht mehr mit ihm gerechnet. Und, in der Tasche hat er zudem Claires Freispruch.... :wow

  • Ich bin am Ende gelandet.
    Das war wirklich kein Paradies, na gut sollte es ja auch nicht sein, aber so eine große Not.


    Die Frauen, die auf dem Schiff einen Partner hatten waren jetzt noch mehr gestraft, viele hatten jetzt auch noch Babys.


    Das Schiff mit den männlichen Sträflingen kam auch an, denen ist es sehr viel schlechter gegangen. Viele haben die Reise nicht überlebt.


    Als endlich ein Schiff mit Lebensmitteln und Tieren gab, da gab es wieder eine schöne Szene wie Molly und Hanna die Ziegen in den Pferch trieben.


    Claire hat dann unerwartet Glück, ihr Henry kam tatsächlich mit einer Begnadigung.

  • Das Happy-End für Claire mit Henry und der Rehabilitation ist vielleicht nicht besonders realistisch, aber ich freue mich für sie und gönne es ihr. Es wäre sonst schwer für Claire geworden.


    Auf die anderen 200 Frauen wartet vermutlich keine einfache Zukunft, da sie nicht willkommen geheißen werden. Die Aussicht auf Heirat ist vermutlich nur für die wenigsten gegeben.

  • Zitat

    Original von Herr Palomar
    Das Happy-End für Claire mit Henry und der Rehabilitation ist vielleicht nicht besonders realistisch, aber ich freue mich für sie und gönne es ihr.


    Doch, eine ähnliche Geschichte hat sich tatsächlich zugetragen, aber ich verstehe schon, was du meinst. Ich bin ganz dankbar, dass mir jemand wie Claire eingefallen ist, die für das Zarte, das Romantische, das glückliche Ende steht. Ein Rundherum-Happy-End hätte es nicht geben können, dagegen hat sich in mir alles gesträubt. Ich hoffe, die Leserinnen die sich mehr Glück am Ende versprochen haben, mit Claire zu vertrösten.
    Der Folgeband wird allerdings keine Fragen offen lassen. Das verspreche ich.


    LG


    Martina

  • Ehrlich gesagt, fand ich das Happy-End zwischen Claire und Henry eher unrealistisch und gerade deshalb total verblüffend.


    Mein erster Gedanke war ganz klar: Henry ist so klassischer Abenteurer, der die Naivität von Claire ausnutzt und sie bei erster Gelegenheit fallen lässt. Damit, dass er sie wirklich liebt und ihr nachgereist ist, habe ich absolut nicht gerechnet.
    Eine angenehme Überraschung und ich gönne es Claire von Herzen.
    Ich schätze, nach all den Erfahrungen wird sie ihm eine wesentlich interessantere und wertvollere Partnerin sein als zuvor. Allerdings vielleicht auch etwas unbequemer, weil deutlich selbstbewusster ;-).


    Wird die Fortsetzung erzählen, wie es in Australien weitergeht?

  • Zitat

    Original von Tina


    Doch, eine ähnliche Geschichte hat sich tatsächlich zugetragen,


    Das kann gut sein, aber hier im Roman kam es jedenfalls für mich vollkommen unerwartet!


    Zitat

    Original von Lumos
    Ich schätze, nach all den Erfahrungen wird sie ihm eine wesentlich interessantere und wertvollere Partnerin sein als zuvor. Allerdings vielleicht auch etwas unbequemer, weil deutlich selbstbewusster ;-).


    Ich glaube auch, dass Claire die Erfahrung dieser Reise nicht vergessen wird und viellieicht gerade deswegen ihr Leben an der Seite von Henry noch mehr wertschätzen wird.

  • Zitat

    Original von Lumos


    Ich schätze, nach all den Erfahrungen wird sie ihm eine wesentlich interessantere und wertvollere Partnerin sein als zuvor. Allerdings vielleicht auch etwas unbequemer, weil deutlich selbstbewusster ;-).


    Diese Schlussfolgerung gefällt mir sehr!


    Zitat

    Original von Lumos
    Wird die Fortsetzung erzählen, wie es in Australien weitergeht?


    Ja,natürlich, davon handelt die Fortsetzung. Ich freue mich, wenn ihr dann wieder mit dabei seid.



    Frage an alle: Stimmt ihr mir zu, dass man mit der Ankunft der Lady Juliana einen Cut machen musste, obwohl es nicht für alle ein Happy End sein kann? Oder hättet ihr es besser gefunden, wenn die Geschichte nach der Ankunft gleich weitergegangen wäre?


    LG


    Martina


  • Für mich war das Ende so gerade richtig.


    Auf die Fortsetzung freue ich mich.

  • Im Buch dreht es sich fast ausschließlich um die Reise und passt der Cut, als die Juliana in Sydney ankommt genau.


    Ein Happy End für alle ist zwar ganz nett, auch für den Leser, hätte aber hier nicht gepasst, selbst wenn der erzählerische Schwerpunkt mehr auf Unterhaltung als auf Drama liegt.


    Ich fand es schon "happy" genug, dass die Justinian voller Vorräte einläuft und so die unmittelbare Gefahr des Verhungerns erst mal gebannt ist. Da braucht man sich nicht zu sehr zu sorgen um die Frauen ;-).

  • Zum Buchtitel:


    Als ich das erste mal von Das Hurenschiff hörte, schreckte mich der Titel ab. Ich dachte, wie kann ein Buch nur so heißen?
    Erst als ich mich mehr mit der Handlung beschäftigte, war ich interessiert.


    Jetzt wo ich den Roman gelesen habe, finde ich den Titel jedoch passend.
    Tatsächlich waren ja wohl wirklich viele der Mitreisenden Callgirls!

  • Jetzt ist am Ende für Claire genau das eingetroffen, was ich erwartet hatte, zuckersüßes Happy End, zumindest für sie, dass das Ganze eine reale Vorlage hat, versöhnt mich ein bisschen, aber ich hätte einfach den ganzen Handlungstrang rund um Claire nicht gebraucht.


    Ansonsten fand ich das Buch gut und auf die Fortsetzung bin ich auch schon sehr gespannt!

  • Zitat

    Original von Zwergin
    Jetzt ist am Ende für Claire genau das eingetroffen, was ich erwartet hatte, zuckersüßes Happy End, zumindest für sie, dass das Ganze eine reale Vorlage hat, versöhnt mich ein bisschen, aber ich hätte einfach den ganzen Handlungstrang rund um Claire nicht gebraucht.


    So sehe ich das auch. Claires Schicksal hat mich nur am Anfang interessiert, dann waren mir die anderen wichtiger

  • Ich habe diesen letzten Abschnitt genauso verschlungen wie den Rest des Buches.


    Das Ende des Kochs war überraschend problemlos, kam wohl öfters vor, dass einer über Bord ging. :gruebel Und keiner der "Mit-Wisser" hat doch noch irgendwann getratscht. Aber es sei Molly und den anderen gegönnt.


    Claires Wiedersehen mit Henry war mir zu kitschig (auch wenn es eine reale Vorlage gibt). Aber insgesamt fand ich den Schluss gelungen!


    Zum Buchtitel: Ich fand ihn passend, habe aber dauernd gehofft, dass meine kleine Tochter ihre Leseübungen (1. Klasse) nicht gerade an meinem Buch macht und ich mit unliebsamen Fragen gelöchert werde... :chen


    Herzlichen Dank auch nochmal für die Begleitung der Leserunde und die vielen Zusatzinfos!! :wave

  • S. 298 wird dann die „Bounty“ erwähnt. Vor Jahren habe ich den Film zur „Meuterei auf der Bounty“ gesehen. Und die „Guardian“ hat es nicht geschafft.


    Aber Dorothy glaubt nicht, daß Pietro tot ist und macht sich auf den Weg, das selbst zu erledigen. Das war dann ja wie in einem ordentlichen Western. :grin Aber Pietro ist wirklich tot, und vielleicht kann sie jetzt etwas zur Ruhe kommen. Ben scheint ja wirklich etwas an Dorothy zu liegen, aber ob das eine Zukunft hat?


    Die Ankunft in Sydney Cove ist dann auch alles andere als erfreulich. Vom Regen in die Traufe. Ne, nicht mal. An Bord gab es genug zu essen, hier hungern alle.


    Die Ereignisse dort sind wohl im Zeitraffer dargestellt, denn daß sich die Schiffe praktisch am Kai ablösten, denke ich eher nicht.


    Wenn sie es überleben, werden die meisten der Frauen wohl tatsächlich ein besseres Leben als zuhause in England führen können. Und für Claire löst sich alles in Wohlgefallen auf: die Intrige (dachte ich es mir doch) entdeckt, sie begnadigt und quasi mit ihrem Verloben auf dem Heimweg. Ich schätze, sie hat die Lektion ihres Lebens gelernt und ist lebenstüchtiger, als sie es ansonsten gewesen wäre.



    Zitat

    Original von Tina
    Frage an alle: Stimmt ihr mir zu, dass man mit der Ankunft der Lady Juliana einen Cut machen musste, obwohl es nicht für alle ein Happy End sein kann? Oder hättet ihr es besser gefunden, wenn die Geschichte nach der Ankunft gleich weitergegangen wäre?


    Es spricht sowohl für das Eine wie das Andere manches und manches dagegen. Aber wenn ich länger drüber nachdenke, war der Schnitt am Ende der Reise sicherlich richtig.
    Die Fortsetzung werde ich sicherlich lesen, hoffentlich in einer Leserunde hier. :-)


    Und auch von mir jetzt schon mal danke für die gute Begleitung der Leserunde! :wave

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Auch ich habe diesen letzten Teil leider schon durch :cry Ich hätte schon noch weiterlesen können.


    Über die Kolonie habe ich mir keine großen Gedanken gemacht, das muss ich ehrlich gestehen. Mir kam nie in den Sinn, dass die Bewohner dort Hunger leiden müssen, und nun kommen auch noch so viele Frauen und Kinder, die wollen ja auch alle versorgt sein.


    Schön fand ich das, für mich unerwartete, Wiedersehen von Claire und Henry. Außerdem hat Henry auch noch ihren Freispruch mitgebracht.


    Ich könnte mir sehr gut eine Fortsetzung vorstellen. Ich habe sehr sehr schöne Lesestunden erlebt:anbet


    Viele Grüße :wave