Felix Gutmann - Peter Härtling

  • Gebundene Ausgabe: 318 Seiten
    Verlag: Kiepenheuer&Witsch


    Kurzbeschreibung:
    Der Protagonist, geboren 1906, wächst behütet auf und beginnt in Berlin das Leben eines jungen Anwalts mit Zukunft. Distanziert beobachtet er die politischen Geschehnisse und versucht, sich der täglichen Gewalt und bindenden Verpflichtungen zu entziehen.


    Über den Autor:
    Peter Härtling, geboren am 13. November 1933 in Chemnitz, Gymnasium in Nürtingen bis 1952. Danach journalistische Tätigkeit; von 1955 bis 1962 Redakteur bei der "Deutschen Zeitung", von 1962 bis 1970 Mitherausgeber der Zeitschrift "Der Monat", von 1967 bis 1968 Cheflektor und danach bis Ende 1973 Geschäftsführer des S. Fischer Verlages. Seit Anfang 1974 lebt er als freier Schriftsteller in der Nähe von Frankfurt. 1995 wurde ihm das Große Bundesverdienstkreuz verliehen.


    Mein Eindruck:
    Peter Härtling, der im Februar den Elisabeth-Langgässer-Literaturpreis erhalten wird, hat mit Felix Guttmann 1985 ein wichtiges Buch geschrieben.
    Er bzw. ein Ich-Erzähler, der Peter Härtlings Lebensdaten teilt, erzählt das Leben eines Mannes namens Felix Guttmann. Es wird auch klar, dass es tatsächliche eine reale Person gab, der Felix Guttmann nachempfunden ist.
    Laut Frankfurter Neue Presse war es Alexander Besser, ein Nachbar und Freund Härtlings.


    Diese Erzählmethode bereichert die Geschichte und ist gut gewählt.
    Davon abgesehen schreibt Peter Härtling gewohnt ungekünstelt.


    Felix Guttmann ist ein 1906 in Breslau geborener Jude, der später in Berlin Jura studiert und Rechtsanwalt wird.
    Die einzelnen Teile des Romans sind in Zeitabschnitte aufgeteilt, wobei die Stimmung der Zeit auch eine Rolle spielt.
    1906 - 1924 Felix Kindheit und Jugend in Breslau
    1925 - 1932 Felix studiert in Berlin Jura und wird Anwalt
    1933 - 1977 Berufsverbot, Auswanderung, Rückkehr nach dem Krieg


    Ich habe diese Lebensgeschichte mit Faszination gelesen. Felix Guttmann ist ein vielschichtiger Mensch.
    Auch einige Nebenfiguren sind vom Autor geschickt und lebendig gestaltet.
    Ich denke, Peter Härtling ist es gelungen, mit Felix Guttmann dem realen Vorbild ein literarisches Denkmal zu setzen.
    Es ist aber keine Biographie sondern ein Roman, bei dem Härtling Daten veränderte und literarisch arbeitete.