Mini-LR Die rote Katze - Robert Brack

  • Diese Woche wurde bei vorablesen der Krimi Die rote Katze verlost. Wer zu den Gewinnern zählt, oder bereits das Buch von Virginia Doyle (Pseudonym von Brack) im Regal stehen hat, ist herzlich eingeladen, hier um den Täter mitzuspekulieren.


    Kurzbeschreibung bei Amazon:
    Mord in St. Pauli


    1903: Aus dem verruchten Hafenviertel St. Pauli ist eine Vergnügungsmeile erster Güte geworden. Besucher aus allen Volksschichten amüsieren sich in Volkstheatern, Operettenhäusern, Varietés, riesigen Bierhallen und mondänen Cafés. Der Mord an einer Tänzerin der Revue »Die rote Katze« ist der erste Fall für den jungen Polizisten Heinrich Hansen, der nach Jahren auf See an seinen Geburtsort St. Pauli zurückkehrt. Als so genannter »Vigilant«, als verdeckter Ermittler, macht sich Hansen in den Straßen seiner alten Heimat auf die Suche nach dem Mörder.


    Für alle Leser von Volker Kutscher und Susanne Goga: der erste Krimi der St.-Pauli-Trilogie mit dem Ermittler Heinrich Hansen.

  • So, die ersten Seiten habe ich schon mal überflogen, das waren ja die LP und jetzt bin ich gespannt, wie es weiter geht und wie Hansen Zugseilen ersten Fall kommt bzw. ihn auch lösen wird. Also dann mal ab auf die Reeperbahn.


    Ich hab mich allerdings schon gefragt, hieß die Reeperbahn immer Reeperbahn? Kam das nicht erst später? Reeper heißt doch Seil, daher Seilerstraße? Muss ich noch mal googeln.

    :write "Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein." -Albert Einstein-


    :lesend

  • Ich kannte nur den Ausdruck etwas "reepen". Das hat auch mit Seilen zu tun. Insofern liegt deine Vermutung nahe, Toebi.


    Das damalige Vergnügungsviertel unterscheidet sich nicht so viel vom heutigen. Was mir nie so ganz klar war, dass die Unterhaltungsvarietees erst um die Jahrhundertwende eröffnet wurden. Ich dachte immer, Sankt Pauli wäre schon immer Treffpunkt derjenigen gewesen, die sich um den Postillion nicht gekümmert haben. Wenn ich hier den Beschreibungen folge, scheint das Viertel aber 1903 erst so richtig in Schwung zu kommen.

  • Zitat aus Wikipedia:
    "Ein kleiner historischer Fehler ist der, dass die Hamburger Reeperbahn angeblich nicht die eigentliche Bahn der Reeper war, sondern die im Vergleich zur Reeperbahn schnurgerade verlaufende parallele Simon-von-Utrecht-Straße. Zwischen diesen beiden liegt noch heute die Seilerstraße; deren Name ist Programm. Der Begriff »Reeperbahn« steht also – neben Produktionsstätte für Tauwerk und Straße in Hamburg – heute als Synonym für: „Die sündige Meile“ bzw. ihr näheres Umfeld, meist aber einfach nur liebevoll „der Kiez“ genannt. Beim „Bummel über die Reeperbahn“ beschränkt man sich üblicherweise nicht auf die Straße Reeperbahn allein."


    Hansens Besuch beim Amtsarzt fand ich ganz amüsant. Ich hoffe die beiden werden viel zusammen arbeiten. Die beiden Stelle ich mir dann als Team so ein bisschen wie Börne und Thieles im MS Tatort vor :lache

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    :lesend

  • Ich muss mir glaube ich öfter mal sagen, dass hier ist kein Thriller, sondern ein Krimi. Es plätschert so ein bisschen vor sich hin. Die Ausbildung von Hansen ist allerdings ab und zu sehr amüsant. So "neumodischer Kram wie Fingerabdrücke nehmen" :rofl
    Hansen tut sich doch ziemlich schwer den Militärdrill abzulegen.


    Die Rückblende(n) in seine Kindheit habe ich noch nicht verstanden, wozu das noch gut sein wird.


    Er arbeitet quasi undercover, aber seine Vermieterin kennt ja seinen Beruf, ob das gut ist?

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  • Der Kollege Lehmann, mit dem Hansen da unterwegs ist, der ist mir irgendwie nicht ganz geheuer. Von der Theorie hat er wenig Ahnung. Kurz vor dem Leichenfund im Theater verschwindet er... Ich hatte schon überlegt, ob er der Mörder ist? Irgendwie kommt er mir einwenig zwielichtig vor...

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  • Ich habe das Buch heute in einem Rutsch zu Ende gelesen, weil mich das Rumgeeier dann doch eher störte. Die Ermittlungsarbeit ist vermutlich sehr authentisch wiedergegeben. Die Kommissare sind eben von Hinz zu Kunz gelaufen und haben Fragen gestellt, wurden angelogen, kamen erst nicht drauf, finden dann doch einen Hinweis, verfolgen zu Fuß einen flüchtenden Tatverdächtigen … (wird euch jetzt auch ein bisschen langweilig?).


    Zudem kamen dann immer die Einschübe aus Hansens Jugend. Insgesamt fand ich es interessant zu lesen, wie es wohl damals zuging,


    Als Krimi ist es ein typischer Doyle. Es tut sich lange Zeit nix, dann springt die Lösung wie Kai aus der Kiste. Für das Gesellschaftsportrait und der Beschreibung der damaligen Szenerie auf dem Kiez sowie der moderner werdenden Polizeiarbeit bekommt er aber volle Punktzahl.


    Ich bin ja gespannt, ob ihr früher als ich einen Verdacht habt.

  • Zitat

    Original von JaneDoe
    Büchersally ,
    das ist ja hochinteressant. Das ist das Pseudonym von Virginia Doyle? Das wußte ich nicht. Ich habe das Hörbuch zu "Und das Meer gab seine Toten wider" gehört und es hat mir ausgesprochen gut gefallen. Dann werde ich mir die "Katze" mal näher ansehen.


    Ich glaube eher andersrum. Auf dem Autorenfoto sieht Virginia sonst arg männlich aus. :lache


    Wieso dachte man eigentlich 2005 (als erstmals der Krimi als HC erschien), dass er sich mit einem eher englisch klingenden Namen besser auf dem Markt macht? Wollte man da an die anderen Cosys von Agatha Christie, M. C. Beaton oder Ann Granger anlehnen? Robert Brack ist Hamburger. Ihm nimmt man doch viel eher ab, dass er vor der Kulisse seinen Plot schildern kann.

  • Büchersally ich kann Dir zustimmen. Lange Zeit passiert nichts und dann geht es doch relativ flott. Hansen als angehender Krimpo fand ich aber sympathisch. Die Einschübe aus der Vergangenheit hätten aus meiner Sicht auch kürzer sein können. Hab echt lange gebraucht, um durchzukommen. Aber die Atmosphäre zur damaligen Zeit kommt gut rüber, da stimme ich auch zu.

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