Muß man große Autoren wie Nobelpreisträger unbedingt toll finden ?

  • Angeregt durch die Postings im Thread Jahresflops wegen den Buddenbrocks hab ich mich gefragt muß man den die Werke von Nobelpreisträgern und anderen preisgekrönten Autoren wirklich supertoll finden?


    Ich persönlich finde nicht das man das muß :grin


    Ich für meinen Teil werde nie einen Günther Grass lesen .. wieso ... ich hab ihn einmal in einem Interview gesehen. Er ist mir massiv unsympathisch allein schon durch den Mist den er da von sich gegeben hat und seine Selbstgefälligkeit. Ich kann ja sowas überhaupt nicht ausstehen :fetch



    Ich kann ein Buch sehr wohl verstehen daran muß es sicher nicht liegen und es trotzdem nicht mögen egal wie hochgelobt der Autor ist :grin


    Wär jetzt mal auf andere Eulenmeinungen gespannt und auf Euer Outing welchen preisgekrönten Autor Ihr nicht mögt :lache und vielleicht auch wieso nicht :grin

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    c0624.gif Sommer in der kleinen Bäckerei am Strandweg--Jenny Colgan

    Chroniken von Deverry 2 --Katharine Kerr
    Drachenelfen , die Windgängerin -- Bernhard Hennen

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  • Herr Palomar wenn mir ein Mensch aber total widerstrebt und ich ihm sprichwörtlich eine mit dem Hammer überziehen könnte wenn ich ihn so selbstgefällig daher reden höre ... habe ich wirklich kein Bedürfnis mir eins seiner Bücher an zu tun :grin.


    Ansonsten besteht immer das Risko wenn man ein Buch gelesen hat und es einem dann überhaupt nicht gefällt das man von dem Autor nichts mehr anfaßt .. egal wie bekannt oder hoch gelobt er den sein mag

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  • Grundsätzlich bekommt jeder Autor bei mir eine Chance - selbst ein Nobelpreisträger. :grin
    Aber ob ich seine Werke lese, kommt ganz darauf an, ob sie mir in die Hände fallen und ob sie mir gefallen.
    Grass habe ich schon mehrfach versucht und abgebrochen. Da es aber besonders schöne Ausgaben sind, gebe ich sie nicht weg. Mein Opa war ein glühender Verehrer und hat sie mir geschenkt.
    Von Thomas Mann habe ich schon drei Werke gelesen und würde noch ein weiteres lesen.
    Hauptmann habe ich aus der Schule in guter Erinnerung; Böll ebenfalls.
    Hesse habe ich in Jugendjahren verschlungen, aber danach nicht wieder gelesen.
    Steinbeck habe ich schon begeistert gelesen und subt bei mir noch.
    Sartre war zu Abizeiten total "in", da habe ich mehr das pseudointellektuelle Geschwafel drumrum in Erinnerung.
    Marquez konnte mich ebenfalls begeistern.


    Mehr fallen mir im Moment nicht ein.


    Sind doch einige Schätze darunter, merke ich gerade.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Zitat

    Original von Herr Palomar
    Viele große Autoren haben ein umfangreiches Werk, das für viele Leser Bedeutung hatte. Da gibt es viel an Sprache und Themen zu entdecken.
    Also sollte man diese Autoren nicht generell ablehnen.


    Ich habe den Einstiegspost jetzt auch nicht so verstanden, dass es um generelle Ablehnung geht. Ich habe das auf Einzelfälle bezogen, bei denen man feststellt, dass man Autoren bzw. seine Werke nicht mag. Man kann ja auch feststellen, dass einem der Stil / die Sprache / die Botschaft nicht liegt.
    Bei mir war es z.B. Elfriede Jelinek. Nachdem Sie eine Auszeichnung bekam, wurde ich neugierig und habe versucht, "Die Klavierspielerin" zu lesen. Das habe ich noch direkt auf der ersten Seite abgebrochen, weil ich mich in ihren Stil und ihre Gedanken so gar nicht einfinden konnte.

  • Dass ein Autor preisgekrönt wurde, ist für mich kein Grund, dessen Bücher zu lesen. Manche Literaturnobelpreisträger schreiben Theaterstücke oder Lyrik oder stammen aus einem Land, aus dem mir Bücher bisher noch nie gefallen haben. In dem Fall wäre ein Autor für mich sehr wahrscheinlich uninteressant.


    Ein Literaturpreis ist häufig einfach eine Gelegenheit, unbeschwert einen Autor (wieder) zu entdecken, für den man früher noch zu jung war oder mit dem man in der Schule genervt wurde.


    Leider kann ich dir nur positive Beispiele bieten: die Kindheitserinnerungen von Wole Soyinka fand ich wunderbar, noch zu einer Zeit, als ich glaubte, afrikanische Autoren würden mich nie interessieren.


    Alice Munro war für mich eine kanadische Hausfrau, deren Bücher ich zufällig auf dem Wühltisch im Supermarkt entdeckt hatte und von der ich lange glaubte, niemand in Europa würde ihre Geschichten lesen.


    Le Clézio war mir vor dem Preis völlig unbekannt - und natürlich haben mir seine Bücher gefallen, weil ich gern in Beschreibungen von fernen Ländern versinke.

  • Zitat

    Original von Marlowe
    Man sollte nur eines: eine eigene Meinung haben (dürfen)! :-)



    :write


    Regenfisch ich finde es total toll und großzügig von dir das du auch preisgekrönten Autoren eine Chance gibst :rofl



    Ich hab mit 13 glaub ich (ist ja schon 1000 Jahre her :grin) von Steinbeck Jenseits von Enden gelesen , ich kann mich noch erinnern das ich mir schwer getan habe. Der Schritt über Kinderbücher und Ludwig Ganghofer zu Steinbeck war schon anstrengend.. ich hab das Buch gegen den Wunsch meiner Eltern gelesen sie waren dagegen weil ich noch zu jung dafür wäre. Sie haben es mir dann aber trotzdem gegeben und gemeint nach ein paar Seiten würde ich sicher aufgeben :grin hab ich nicht

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  • Ah, Günter Grass! Die Blechtrommel hab ich gelesen und fand ich auch gut. Aber seitdem lese ich von diesem Menschen nix mehr, weil ich ihn einfach als Menschen nicht mag und ich es unmöglich finde, wie der sich alle paar Jahr aufführt. Da entgehen mir vielleicht gute Bücher, aber damit kann ich leben.


    Nobelpreisträger. Ich wollte mal alle Nobelpreisträger lesen. Bei Knut Hamsuns Segen der Erde checkte ich aus. Das war bestimmt kein schlechtes Buch. Aber keins, das mir was gegeben hätte.


    Mit vielen nobelpreisgekrönten Büchern konnte ich nichts anfangen. 100 Jahre Einsamkeit. Dieser ganze Inzest und dann hießen die auch noch alle immer gleich. Da geht die Omma mit dem Enkel ins Bett und die Nichte mit dem Enkel und die Kinder heißen dann auch noch alle Aureliano.
    Bombe in die Familie nach 20 Seiten und dann nur noch Landschaftsbeschreibung, wenn es nach mir gegangen wäre. Nee, das war kein Buch für mich.


    Daher: ich lese keine Nobelpreisträger mehr. Irgendwie kann ich mit denen nix anfangen.


    Und wenn mir ein Autor unsympathisch ist, les ich ihn auch nicht. Aber das ist ja selten so wie bei Grass, dass sich ein Autor so ins Rampenlicht drängt. Über die meisten Autoren, die ich lese, weiß ich nur das, was vorn im Buch steht. Die wenigsten sind ja so geltungssüchtig, dass sie ständig Schlagzeilen machen.


    Daher: Nobelpreisträger lese ich nur noch, wenn mir das Buch echt zusagt.
    Und unsympathische Autoren sind mir bis auf Grass bisher zum Glück noch nicht aufgefallen.


    Außer L.F. Celine. Die "normalen" Bücher hab ich gelesen, als er dann zu rechts wurde, bin ich ausgecheckt.

    Man möchte manchmal Kannibale sein, nicht um den oder jenen aufzufressen, sondern um ihn auszukotzen.


    Johann Nepomuk Nestroy
    (1801 - 1862), österreichischer Dramatiker, Schauspieler und Bühnenautor


  • Den Einwand der Eltern kann ich verstehen. Ich habe das Buch auch (heimlich) in dem Alter gelesen. Mich hat das verstört.



    Ich hab es lesen wollen wegen des Films. Auf solche Szenen war ich nicht gefasst und mich hat das schon arg mitgenommen. Ab 12 würde ich das Buch auch nicht freigeben, wenn ich Mutter wär.

    Man möchte manchmal Kannibale sein, nicht um den oder jenen aufzufressen, sondern um ihn auszukotzen.


    Johann Nepomuk Nestroy
    (1801 - 1862), österreichischer Dramatiker, Schauspieler und Bühnenautor

  • Mir ging es damals auch so ich hatte den Film gesehen heimlich :grin und wollte dann das Buch lesen... ich hatte daran zu kauen das weis ich noch .. hab oft nicht mehr als 2 oder 3 Seiten geschafft daran kann ich mich erinnern .. wie gesagt ist schon sehr lange her. Ich hab das Buch beim Räumen der Wohnung meiner Mutter wieder gefunden und mir vorgenommen es irgendwann noch einmal zu lesen. Das ist jetzt noch in den Bücherbergen verborgen die ich von da mitgenommen habe

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    Drachenelfen , die Windgängerin -- Bernhard Hennen

  • Zitat

    Original von Dreamchen
    Mir ging es damals auch so ich hatte den Film gesehen heimlich :grin und wollte dann das Buch lesen... ich hatte daran zu kauen das weis ich noch .. hab oft nicht mehr als 2 oder 3 Seiten geschafft daran kann ich mich erinnern .. wie gesagt ist schon sehr lange her. Ich hab das Buch beim Räumen der Wohnung meiner Mutter wieder gefunden und mir vorgenommen es irgendwann noch einmal zu lesen. Das ist jetzt noch in den Bücherbergen verborgen die ich von da mitgenommen habe


    Von den gruseligen Szenen abgesehen, fand ich es damals öd. Ich wollte von Cal lesen. Und das Buch umfasst ja mehrere Generationen. Ich glaube, ich muss das auch noch mal lesen. Damals fand ich den größten Teil ekelig oder öd. Gefallen hat mir nur der Teil mit Cal. Ich war halt James Dean-Fan*g*

    Man möchte manchmal Kannibale sein, nicht um den oder jenen aufzufressen, sondern um ihn auszukotzen.


    Johann Nepomuk Nestroy
    (1801 - 1862), österreichischer Dramatiker, Schauspieler und Bühnenautor

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  • Ich lese ein Buch, weil es mich anspricht, mich interessiert oder ich den Autor gut finde.
    Und nicht, weil der Schriftsteller mal einen Preis erhalten hat.

    "Es gibt Dinge, die sind einfach gesetzt: die Existenz Gottes, das Pferd als schnellstes Transportmittel, die gesellschaftliche Funktion der Frau und die Beschaffenheit des Geldes." Samuel Bernard, frz. Bankier, 1716

  • Nein, denn müssen muss man gar nichts.


    Unabhängig davon schadet es sicher nicht, wenn man auch Bücher von Literatur-Nobelpreisträgern liest - und sei es auch nur darum, sich hinterher ordentlich darüber aufzuregen.


    Wichtig ist auch - und das gilt generell - das man zwischen Buch und Autorin/Autor trennt. Grass empfinde ich als Mensch einfach nur zum Kotzen, seine Bücher dagegen halte ich für genial.


    Und das ein Nobelpreiskomitee auch daneben liegen kann - bei seiner Auswahl, sieht man beispielsweise bei der Preisvergabe an Thomas Mann oder auch jetzt an Patrick Modiano. Beide Autoren Meister nichtssagender Beliebigkeit.


    Nein, lesen muss man sie nicht, die Nobelpreisträger - aber schaden tut es ganz gewiß nicht.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Was Thomas Mann und Patrick Modiano anbelangt, bin ich entschieden anderer Meinung, Kollege Voltaire: Beide hatten es verdient.


    Aber natürlich muss man keinen einzigen Nobelpreisträger toll finden. Warum auch?

  • Zitat

    Original von beisswenger
    Was Thomas Mann und Patrick Modiano anbelangt, bin ich entschieden anderer Meinung, Kollege Voltaire: Beide hatten es verdient.


    Aber natürlich muss man keinen einzigen Nobelpreisträger toll finden. Warum auch?


    Werter Kollege Beisswenger, das du mal wieder anderer Meinung bist, war klar. Daher bin ich gern bereit dir in privatissimo ein wenig Wissen zur Literatur zu vermitteln.


    Unabhängig davon, kann man statt der Nobelpreisträger auch dieses Buch lesen.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Das ist wirklich eine komische Fragestellung, wer sollte hierauf denn mit „Unbedingt“ antworten? Auch das Nobelpreiskomitee ist ja ein Komitee, besteht also aus mehreren Menschen, die sich mit allergrößter Sicherheit auch nicht jedes Jahr einig sind. Das ist doch auch das Schöne daran. Dass man drüber diskutieren kann. Ich glaube, ein Preis hat nicht zuletzt den Sinn, eine Diskussion zu entfachen, unter den Juroren, den Kritikern, den Wissenschaftlern, im Publikum. Und das gelingt dem Nobelpreis sowie einigen anderen Preisen doch jedes Jahr sehr gut, oder nicht? Mission accomplished.

  • Zitat

    Original von Bartlebooth
    Das ist wirklich eine komische Fragestellung.........


    Es gibt keine komischen oder dummen Fragen. Es gibt aber möglicherweise unglaublich bescheuerte Antworten. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Nun streitet Euch doch nicht.


    Derjenige, der einen Nobelpreis bekommt, hat diesen nach Meinung der Jury verdient.
    Egal ob Literatur, Wiisenschaft oder Frieden.
    Ich bin da auch oft gaaanz anderer Meinung.


    Theoretisch könnte ich ja einen "Derfel-Preis" vergeben.
    Und ich bin sicher, einige von Euch würden zustimmen, der Großteil jedoch hätte jemanden ganz anderes vorgeschlagen.

    "Es gibt Dinge, die sind einfach gesetzt: die Existenz Gottes, das Pferd als schnellstes Transportmittel, die gesellschaftliche Funktion der Frau und die Beschaffenheit des Geldes." Samuel Bernard, frz. Bankier, 1716