Das Buch
Hardcover, 175 Seiten
Dt. Erstausgabe
Wilhelm Heyne Verlag, München 2013
Originalausgabe A christmas garland, Headline Publishing Group, London 2012
Übersetzt aus dem Englischen von Regina Schirp
Die Kurzbeschreibung (Buchrückseite)
Eine unmenschliche Tat
Kurz vor Weihnachten wird der Gefängniswärter eines britischen Militärlagers in Indien brutal ermordet. Der Schuldige soll schnell gefunden und verurteilt werden, da der Verrat aus den eigenen Reihen die Moral der Truppe untergräbt. Es kann nur der beliebte Militärarzt Sanitäter John Tallis gewesen sein, der einzige ohne Alibi. Doch Tallis beteuert seine Unschuld. Der rechtschaffene Leutnant Victor Narraway beginnt nachzuforschen und deckt in letzter Sekunde das Unfassbare auf.
Die Autorin (Buch)
Die Engländerin Anne Perry, 1938 in London geboren, verbrachte einen Teil ihrer Jugend in Neuseeland und auf den Bahamas. Schon früh begann sie zu schreiben. Ihre historischen Kriminalromane zeichnen ein lebendiges Bild des viktorianischen England und begeistern ein Millionenpublikum. Anne Perry lebt und schreibt in Schottland.
Meine Meinung
Ein Roman, der Länge nach eher eine Erzählung, der ganz unweihnachtlich beginnt. Historischer Hintergrund ist der Indische Aufstand von 1857, vor allem ein blutiges Massaker an englischen Zivilisten in Kanpur. Genau dort soll der junge Offizier Victor Narraway einen Sanitäter verteidigen, der allen Anschein nach einen Gefängniswärter brutal ermordet und dem Gefangenen zur Flucht verholfen hat.
Die Erzählung hält sich dabei eng an Narraway mit einem gradlinigen Handlungsverlauf. Wahrscheinlich bedingt durch die Kürze gibt es auch keine Nebenstränge. Für mich war relativ schnell klar, wie die Tat abgelaufen sein könnte und es kam eher darauf an, wann Narraway die richtigen Fragen stellt. Lange Zeit passiert wenig, erst auf den letzten Seiten kommt Bewegung in die Geschichte. Ein ausgewogener Spannungsverlauf hätte mir dabei besser gefallen.
Lange Zeit hatte ich Probleme damit, warum das Buch als „Weihnachtskrimi“ angepriesen wird, außer dem Zeitpunkt der Handlung (einige Tage vor Weihnachten) sah ich keinen Bezug. Doch im Laufe des Buches kam immer wieder die Frage nach dem Sinn des Lebens (und angesichts der historische Umstände der Sinn des Sterbens und Krieges) auf, durchaus weihnachlichte Gedanken. So war es doch ein Weihnachtsbuch, wenn auch ganz anders als gedacht.
Fazit: Beim Gesamtfazit tue ich mich etwas schwer. Den historischen Hintergrund fand ich gut eingebunden, auch die tiefergehenden Gedanken, die es dann doch zu einem ganz besonderen „Weihnachtsbuch“ machen. Die Krimihandlung ist aber leider nur durchschnittlich. Von daher entscheide ich mich nach längerem Nachdenken doch für 7 Punkte mit Tendenz nach oben.