Agnès Martin-Lugand - Glückliche Menschen küssen auch im Regen

  • Kurzbeschreibung (Quelle: Blanvalet Verlag)
    Was bleibt, wenn man alles verliert, was man je geliebt hat?


    Seitdem ihr Mann Colin und ihre Tochter Clara bei einem Unfall starben, lebt Diane zurückgezogen. Der Einzige, den sie in ihre Wohnung lässt, ist ihr Freund Félix, mit dem sie bis vor einem Jahr ein Literaturcafé betrieben hat. Eines Tages jedoch beschließt sie Hals über Kopf, Paris zu verlassen und nach Irland zu ziehen, was ursprünglich einmal Colins Traum war. Ihr Ziel heißt: Mulranny. In dem kleinen Dorf am Meer hofft sie ein neues Leben aufbauen zu können – an einem Ort, an dem Claras Lachen nie erklang. Sie hätte aber nie erwartet, dass es ausgerechnet im regnerischsten Kaff der Welt jemanden gibt, der wieder Licht in ihr Leben bringt …


    Über die Autorin (Quelle: Blanvalet Verlag)
    Agnès Martin-Lugand ist Psychologin und war sechs Jahre im Rahmen eines Kinderschutzprogramms tätig. Seit dem Riesenerfolg von Glückliche Menschen küssen auch im Regen, das demnächst verfilmt wird, widmet sie sich nur noch dem Schreiben. Agnès Martin-Lugand lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Söhnen in der Normandie.


    Meine Meinung
    Diane halt nach dem Unfalltod ihres Ehemannes und ihrer Tochter, den Boden unter den Füßen verloren, sie kümmert sich nicht um ihr Literatur-Café Glückliche Menschen, hat sich zurückgezogen und lebt eingeigelt in ihrer Welt, die hauptsächlich aus Andenken und Erinnerungen an die geliebten Menschen besteht. Ihr bester Freund Félix versucht immer wieder vergeblich, sie von ihrer Trauer abzulenken. Als Diane dann plötzlich beschließt, nach Mulranny in Irland zu ziehen, das war immer der Traum ihres Mannes, kann er nichts unternehmen, um sie von diesem Vorhaben abzubringen. Dort mietet sie ein Cottage und muss schnell feststellen, dass ihr Nachbar von ihrer Anwesenheit überhaupt nicht angetan ist...


    Als der Roman mit dem Tod von Colin und Clare begann, dachte ich, ein emotionsgeladenes Buch über eine starke Frau und ihren Weg zurück in ein erfülltes Leben vor mir zu haben. Das war es dann aber auch schon mit den Gefühlen, bei allem, was folgte, machte sich bei mir eigentlich nur noch Langeweile breit. Die Protagonisten agierten lediglich zwischen Kaffeetasse und Zigarettenschachtel und das ohne Unterlass. Ihre Charaktere waren ebenso oberflächlich wie ihre Dialoge und Klischees wurden über Gebühr strapaziert. Sprachlich ist das Buch durch sehr kurze, einfachste Sätze, unter weitgehender Vermeidung von Nebensätzen, geprägt.


    „Jetzt ging er wirklich. Eine klare Herausforderung. Ich rauchte erst mal eine. Dann kniete ich mich hin. Nur so konnte ich mich der Kante nähern, robbend.“ S.131


    So las ich mich recht schnell und emotionslos durch die gut 200 mit großer Schrift bedruckten Seiten und bin eigentlich sehr enttäuscht von diesem Roman, dessen Titel mir eine leichte Unterhaltung versprach und sich mir beim Lesen es Buches nicht vollends erschloss. Er entpuppte sich dann aber doch eher als sehr seicht und schrammt nur haarscharf am Niveau eines Groschenromans vorbei. Schade, in der Geschichte steckte so viel mehr Potential, das leider ungenutzt blieb.


    Trotzdem bedanke ich mich, dass ich bei dieser Lesernde abei sein durfte.

  • Leider muss ich mich der Meinung der threaderöffnerin anschließen:
    Ich bin sehr enttäuscht und das sowohl vom Inhalt als auch vom Stil her.


    Trotzdem bedanke ich mich bei Wolke und dem Verlag, dass ich an dieser Leserunde mit einem Gewinnexemplar teilnehmen durfte.


    Diese Leserunde war dann für mich auch das Beste am ganzen Buch.
    Nicht zuletzt wegen dieses von einer Mitleserin beigesteuerten Zitates einer Vivian Greene:


    "Life isn't about waiting for the storm to pass.
    It' s about learning to dance in the rain."

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Diane verliert bei einem Unfall ihren Mann und ihre Tochter. Die tiefe Trauer darüber lähmt sie seit einem Jahr. Lediglich ihr Freund und Geschäftspartner Félix ist ihr eine Stütze. Immer wieder bemüht er sich, Diane ins Leben zurück zu holen. Doch sie flieht aus Paris und ihrer gewohnten Umgebung, um endlich zu vergessen. In einem kleinen Dorf in Irland sucht sie die Einsamkeit. Es wäre allerdings kein Roman, wenn sie nicht auch einen attraktiven Iren kennenlernen würde.


    Agnès Martin-Lugand hat mit diesem Debüt ein interessantes Thema aufgegriffen. Einer Frau wird mitten im Leben alles genommen, was ihr wichtig ist. Von einem Augenblick zum nächsten wird ihr ganzer Lebenssinn in Frage gestellt. Sie wird von ihrer tiefen Trauer am Weiterleben gehindert und fällt immer weiter in ein schwarzes Loch. Ihre Eltern meinen es zwar gut mit ihr, haben aber keinen Zugang zu ihr. Diane entschließt sich zur Flucht aus dem bekannten Umfeld und mietet sich ein Cottage in Irland. Das romantisch anmutende Land soll ihr wieder Kraft geben. Doch zunächst muss sie sich mit ihrem Nachbarn arrangieren, der aus unerklärlichen Gründen ablehnend auf den Neuzugang reagiert. Hier liegt auch die Schwäche in dem ansonsten leicht zu lesenden Buch. Die Autorin macht sich nicht die Mühe, Situationen herzuleiten. Ohne Erklärung lässt sie ihre Figuren agieren, was in den meisten Fällen wie willkürliches Aneinanderreihen von Situationen scheint. Weiterhin vermisste ich das Geschick, glaubhafte Dialoge aufzubauen. Wohlwollend könnte man nach landestypischen Eigenheiten suchen, findet aber nur platte Konfrontation mit Zigarettenpausen.


    Da auch die Zeichnung der Charaktere nicht in die Tiefe geht, war es mir nicht möglich, Empathie aufzubauen. Die meiste Zeit sind die Akteure anstrengend und man möchte ihnen am liebsten aus dem Weg gehen. Entweder sie streiten sich bis aufs Blut oder schließen nach nur einem Blick Waffenstillstand. Die dazwischenliegenden Grautöne werden außer Acht gelassen. Auch die immer wiederkehrenden Wiederholungen bei den Handlungen und Gedanken langweilen eher, als dass sie die Dramatik unterstreichen. 206 Seiten lassen wirklich nicht viel Platz, um dermaßen viele Emotionen zu transportieren, die bei diesem Thema nötig wären. Vielleicht hatte ich auch aufgrund der vielen Lobeshymnen in der Klappbroschur eine andere Erwartung. "Unser Lieblingsbuch für kalte Wintertage!" heißt es auf dem Titel. Daraus lässt sich erkennen, dass Geschmäcker halt unterschiedlich sind. Mein Lieblingsbuch muss definitiv mehr bieten als eine gute Idee und einen überraschenden Schluss. Übertragen auf die Seitenzahl ergibt das eine Bewertung von 3 Punkten.

  • Diesmal gehöre ich zur Fraktion derer, die das Buch besser finden als die meisten hier. Ich bin eigentlich keine Leserin von seichter Liebesschnulzlektüre und habe hier nur mitgemacht, weil mir der Titel gut gefallen hat und der Klappentext sich ganz interessant angehört hat. Ich bin also mit geringen Erwartungen an dieses sehr dünne Büchlein herangegangen. Dann war ich selber überrascht, dass ich es in einem Rutsch durchgelesen habe. Ich wollte unbedingt wissen, wie alles aus geht.


    Die Leserunde hat also begonnen, NACHDEM ich schon mit dem Buch durch war. Das war für mich in diesem Fall auch gut so, denn in der Leserunde war ja die Mehrzahl nicht begeistert von dem Buch oder fand es sogar sehr schlecht und die Begründungen haben sicherlich alle ihre Berechtigung. Hätte ich Stück für Stück gelesen und debattiert, wie sonst immer, wäre mir wahrscheinlich der Spaß auch verloren gegangen. So aber hatte ich ja mein Leseerlebnis schon abgeschlossen und das waren halt 2 1/2 Stunden leichte Unterhaltung.


    Es hat einen einfachen Schreibstil, der Handlungsbogen ist überschaubar und bis auf das Ende - welches Gott sei Dank nicht rosarot und himmelblau war - ohne große Überraschungen. Nicht jede Handlung der Hauptprotagonisten ist wirklich logisch und die Nebendarsteller sind teilweise etwas blass. Außerdem war das Buch einfach zu dünn, um alle Entwicklungen so darzustellen, dass sie einen durchgehenden Fluss hatten und manches wirkte etwas abgehackt oder überstürzt.


    Und dennoch. Mir hat das Büchlein durchaus gefallen. Ich fand den knappen Erzählstil sehr angenehm, weil überhaupt NICHT kitischig sondern eher humorvoll, trotz all der Trauer. Mich haben die Ungereimtheiten nur ganz wenig gestört, da ich von dieser Lektüre keinen besonderen Tiefgang erwartet habe. Das Kopfkino hat bei mir gut funktioniert. Ich kann mir gut vorstellen, dass man es unterhaltsam verfilmt. Es gab zwei drei sehr schöne Szenen im Buch, bei denen ich tatsächlich ein, zwei Mal feuchte Augen bekommen habe. Ich habe wohl mehr zwischen den Zeilen rausgelesen oder reininterpretiert. Vielleicht war ich auch nur gerade in der Stimmung für so eine Lektüre und die Autorin hat genau den Ton dafür gefunden.


    Von mir bekommt es zufriedene 7 Punkte und ich würde tatsächlich auch ein weiteres Buch dieser Autorin ausprobieren, weil ich finde, sie hat durchaus Potential.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Diane und Edward haben mich in "Glückliche Menschen küssen auch im Regen" gut unterhalten. Die mit knapp über 200 Seiten ziemlich kurze Geschichte ist schnell ausgelesen und schnell wieder vergessen.


    Hohe Erwartungen sollte man allerdings keine haben. Es ist definitiv kein Buch, in dem man Sätze mehrmals liest, weil sie so schön sind oder bei dem ob der Sprache und der Erzählweise ein Wohlgefühl entwickelt, so wie es einen die Kommentare auf und in dem Klappcover suggerieren wollen. Im Gegenteil, man darf nicht länger über die Figuren und die Ereignisse nachgrübeln, denn sonst erkennt man ziemlich schnell, dass bis auf ein paar gute Einfälle, leider nicht sehr viel Substanz hinter der ganzen Sache steckt. Auch das locker-flockige Cover mit dem knutschenden Pärchen weckt falsche Erwartungen. Hauptsächlich geht es in dem Buch um die verwöhnte und verhätschelte Französin Diane und ihren Kampf darum, mit einem dramatischen Verlust fertig zu werden und endlich ihr Leben in die eigenen Hände zu nehmen.


    Die Geschichte hat aber trotz der aufgeführten Minuspunkte für mich funktioniert, da ich ohne höhrere Erwartungen an sie heran gegangen bin. Die einfache Sprache hat mich nicht gestört. Im Gegenteil, dadurch lies sie sich ziemlich schnell runterlesen. Von mir gibt es deswegen 7 Punkte.


    Wenn ich allerdings der Verlag wäre, würde ich es tunlichst vermeiden, durch das Cover und die Klappentexte zu hohe und falsche Erwartungen zu wecken, denn als Leser fühle ich mich bei so etwas veräppelt. Anstelle des knutschenden Pärchens hätte man eine "unverfänglichere" Szene des Buches darstellen können. Auf die Lobeshymnen auf den Innenseiten des Einbandes würde ich auf jeden Fall verzichten. Es ist megapeinlich, wie weit der Inhalt und die Lobpreisungen auseinandergehen. Ich würde Szenen aus dem Buch in Scherenschnittoptik bringen, mit dem ein oder anderen Zitat aus dem Buch, z.B. den Sympathieträger Postman Pat beim Spielen mit Diane am Meer.

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Nun ja.............


    ...........mich hat das schöne Cover und die neugierig machende Beschreibung dazu verleitet, "Glückliche Menschen küssen auch im Regen" zu lesen.
    Die 200 Seiten sind recht schnell gelesen und lassen mich nun leider mit einem schalen Gefühl zurück.
    Der Beginn ist sehr vielversprechend, die Situation von Diane wird gut und nachvollziehbar beschrieben.
    Auch ihr Entschluss, nach Irland zu ziehen, hat mir gefallen. Obwohl ich manchmal so vor mich hin dachte wie "gut" sie es doch hat, so "privilegiert leiden zu dürfen". Nicht darauf angewiesen zu sein, arbeiten zu müssen. Sondern ihren Kummer und ihr Leid voll ausleben kann.
    In Irland bessert sich zunächst nichts - ausser dass ein auf den ersten Blick unsympathischer Nachbar dazu kommt. Natürlich weiss man als Leser sofort, dass sich hier etwas zwischen den Beiden anbahnen wird.
    Wie sich das alles entwickelt und welche Schwierigkeiten es gibt, hat mich letztendlich unentschlossen zurück gelassen. Manche Szenen fand ich einfach nur schön - andere wiederum waren billigster Kitsch und sehr schlecht beschrieben.
    Das Ende konnte ich nur bedingt nachvollziehen und das Verhalten von Diane in einer bestimmten Szene hat mir gar nicht gefallen.
    Dass endlos geraucht und getrunken wird ist ein weiteres Merkmal des Buches - bin mal gespannt, wie das in der wohl anstehenden Verfilmung umgesetzt wird.
    Insgesamt konnte das Buch für mich nicht halten, was die Lobeshymnen auf dem Cover versprochen haben.
    Schade.


    6 von 10 Punkten gibt es dafür von mir.

  • Ich durfte das Buch in der Leserunde mitlesen (vielen Dank dafür! :-)) und hatte mich sehr auf die Lektüre gefreut: das Cover ist wunderschön, der Titel gefällt mir auch und der Klappentext war sehr vielversprechend.


    Doch leider wurde ich dann ziemlich enttäuscht. Die ganze Geschichte bleibt mehr als oberflächlich, der Handlungsverlauf ist vorhersehbar und die Figuren sind farblos und stereotyp. Dazu werden noch jede Menge Klischees bedient, sei es der schwule Freund, der Guinness-trinkende, rauchende Ire oder die böse Ex-Freundin. Geraucht und gesoffen wird in dem Buch überhaupt sehr viel, was mich doch sehr gestört hat - ein bisschen weniger Alkohol- und Tabakkonsum hätte mir doch besser gefallen.


    Auch der Schreibstil hat mir nicht sonderlich gut gefallen. Sehr einfach, teilweise sogar unbeholfen, wenn z.B. reihenweise kurze Sätze aufeinander folgen, die alle mit "Ich..." beginnen.


    Einzig das Ende des Buches konnte mich nochmal versöhnen - es ist einigermaßen realistisch, nicht zu kitschig und lässt die Geschichte im richtigen Moment enden.


    Eine wirkliche Leseempfehlung kann ich nicht aussprechen, es sei denn, man sucht ein Buch, dass man während einer Bahnfahrt lesen kann, ohne sich allzu sehr auf die Lektüre konzentrieren zu müssen. Dann kann man am Zielort das Buch auch getrost im Zug liegen lassen für den nächsten Fahrgast, der sich langweilt... :grin


    Von mir gibt es diesmal nur 4 Eulenpunkte.


    LG, Bella

  • Ein dünnes Büchlein mit einem ansprechenden Cover. Auch die Kurzbeschreibung fand ich reizvoll.
    Misstrauisch wurde ich, als ich die Lobeshymnen auf der Innenseite fand, vor allem, nachdem ich gesehen habe, von wem sie stammen.


    Die Geschichte ist schnell gelesen. An die Leserin werden keine hohen Ansprüche gestellt, die Sprache ist nicht kompliziert und die meisten Figuren werden eher oberflächlich abgehandelt. Es fehlt nicht an Klischees. So sitzen irische Männer im Pub und trinken Guinness. Auch Regen kommt häufig vor und der unvermeidlich auftauchende Hund ist ein echter Sympathieträger. Es fehlen nur die friedlich grasenden Schafe vorm Haus.


    Diane, die Protagonistin wird ausführlicher beschrieben, aber selbst sie bleibt häufig merkwürdig blass und emotionslos. Zu Beginn ist das noch nachvollziehbar, weil sie nach dem Unfalltod ihrer Familie völlig abtaucht und in einen Zustand der Erstarrung fällt. Daran ändert zunächst auch ihr Aufenthalt in einem irischen Dorf nichts. Erst als Edward als unerwünschter Nachbar auftaucht, verwandelt sich ihre Erstarrung in Wut, Ärger, Abneigung. Verständlich, weil auch Edward ein echter Miesepeter ist. Zwischen beiden entwickelt sich dann eine Liebesgeschichte, über deren Wirrungen ich hier nicht schreiben will.
    Mir gefällt an diesem Buch nicht, wie wenig Gefühle tatsächlich gefühlt und beschrieben werden. Alles bleibt oberflächlich oder schrill, endet in schreien, wegrennen oder Türen schlagen. Manchmal erscheinen mir Episoden fast wie eine Parodie auf schon häufig gesehene Filmszenen und es gelingt mir einfach nicht, den Personen nahezukommen.
    Der Schluss versöhnt mich dann wieder ein wenig, da hier Diane für mich zum erstenmal als lebendige, trauernde und empfindsame Frau erkennbar wird.


    Insgesamt bekommt dieses Buch 5 von 10 Punkten

  • Auch ich durfte das Buch im Rahmen der Leserunde lesen. Und ich muss sagen, ich habe mich sehr auf die Leserunde gefreut, der Klappentext hat mich sofort angesprochen.
    Leider sind meine Erwartungen nicht erfüllt worden.
    Der Geschichte fehlt der Tiefgang, die Charaktere sind mir zu oberflächlich, der Schreibstil sehr einfach. Die Dialoge erscheinen mir zum Teil unglaubwürdig. Das dann doch schlüssige Ende konnte mich trotzdem nicht versöhnen, so dass ich nicht unbedingt eine Leseempfehlung aussprechen kann.
    Von mir gibt es 4 von 10 Eulenpunkten


    Ich möchte mich trotzdem bei Wolke und dem Verlag bedanken, dass ich an der Leserunde teilnehmen konnte.

  • Glückliche Menschen küssen auch im Regen - Agnès Martin-Lugand


    Mein Eindruck:
    Ich war ganz zufrieden mit diesem relativ kurzen Roman, der mir ein paar unbeschwerte Lesestunden bot. Es ist ein Roman voller Leichtigkeit, trotz dem schwierigen Thema Trauer und Neuanfang.
    Dem Thema beigegeben ist eine Liebesgeschichte zwischen zwei sehr unterschiedlichen Menschen, die sich anfangs überhaupt nicht verstehen, dann wohl aber gerade dadurch, dass sie sich aneinander abarbeiten auch Interesse aneinander finden.


    Dann bietet der Roman aber unerwartet einige Elemente, die kritik-, aber auf jeden Fall diskussionswürdig sind.
    Die Protagonistin verhält sich irrational, manchmal hysterisch. Manches ist nicht ganz nachvollziehbar. Es gibt sogar krass unrealistische Szene. Für mich als neutraler Leser war das kein Problem, obwohl es mich wunderte und ich kann verstehen, dass es viele Leser stört.


    Als Resümee bleibt mir jedoch ein Buch, das ich einfach gerne gelesen habe!

  • Diane hat durch einen Unfall ihren Mann und ihre Tochter verloren. Seitdem verlässt sie ihre Wohnung nicht mehr, raucht wie ein Schlot und verteufelt alles, was mit der Außenwelt zu tun hat. Lediglich ihr bester Freund Félix findet Zugang zu ihr. Und als er sie unter Druck setzt, fasst Diane einen Plan: sie wandert nach Irland aus. Einfach so und eigentlich ohne Plan stürzt sie sich in ein neues Leben. Kann das gut sein?


    "Glückliche Menschen küssen auch im Regen" war mein erster Roman von Agnès Martin – Lugand und er lässt mich zwiegespalten zurück. Der Beginn und das Ende konnten mich durchaus überzeugen, der Mittelteil hingegen hat mich wütend gemacht und enttäuscht.


    Die Geschichte wird von Diane selbst erzählt. Dabei merkt man schnell, dass sie noch voll und ganz in ihrer Trauer steckt, ihr Leben hasst und diesen Selbsthass auch noch auf andere projiziert. Das bekommt auch ihr bester Freund zu spüren, dem das aber nicht viel auszumachen scheint.


    Während ich es durchaus nachvollziehen konnte, dass Diane Félix anschnauzt, war es mir sehr suspekt, dass sie auch wildfremde Menschen, wie zum Beispiel ihren neuen Nachbar Edward, anschnauzt, ankeift oder Erklärungen für etwas verlangt, was sie gar nichts angeht. Daher konnte mir Diane auch nicht sympathisch werden. Sie reagiert in vielen Situationen über, wird hysterisch und zeigt sich dann wieder von einer schwachen Seite. Teilweise könnte man das mit der Trauer um ihren Mann und ihre Tochter erklären, doch selbst dann ist ihr Verhalten arg übertrieben. Das fand ich schade.


    Der Roman beginnt sehr traurig, denn man lernt Diane in tiefster Trauer kennen. Diesen Einstieg fand ich ungewöhnlich, aber dennoch interessant. Auch das Ende hat mich leicht überrascht und konnte mich überzeugen.


    Der Mittelteil hat mir hingegen die Freude am Lesen fast verdorben. Hier häuft die Autorin Klischees ohne Ende an, stückelt Begebenheiten aneinander und lässt die Figuren so ausgeluscht agieren, dass ich fast die Unterhaltungen vorhersagen konnte. Zudem entwickelt sich die Beziehung zwischen Diane und Edward genau so, wie man es erwartet. Da ist weder Spannung noch Kribbeln dabei. Echt schade!


    Der Stil von Martin – Lugand ist sehr gut und flüssig zu lesen. Ihre Erzählweise ist eher einfach gehalten und wartet nicht mit geistreichen Dialogen auf. Dennoch lässt sich der Roman gut an einem Nachmittag durchlesen.


    Fazit: die Geschichte hat so viel Potenzial geboten und die Autorin lässt diese Chance verstreichen. Wer was leichtes für zwischendurch sucht, könnte hier richtig liegen.

  • Diane verliert durch einen tragischen Unfall ihren Mann und ihre Tochter und verliert sich in ihrer Trauer.


    Was so vielversprechend begann - vor allem, da die Autorin nicht "übertränendrüsenlastig" in die Thematik einstieg - endet flach und oberflächlich. Die Personen blieben eindimensional, die Handlung dümpelt so dahin. Mir wurde in dem Buch zu viel geraucht und gesoffen, teilweise kam es mir vor, als wolle Agnès Martin-Lugand für den vermehrten Zigarettenkonsum Werbung machen.


    Diane bleibt mir als unsympathische Zicke in Erinnerung, da sie ihren besten Freund Félix und auch später ihren Nachbarn Edward dauernd anranzt. Sie wird auch von der Autorin als unselbständiges Dummchen dargestellt, die weder eine herausgesprungene Stromsicherung ersetzen noch auf eigenen Beinen stehen kann.


    Positiv anmerken möchte ich, dass das Buch ein ansprechendes Cover aufweist und dass der Schreibstil leicht und locker ist. Frau Martin-Lugand verliert sich nicht in ellenlangen Schachtelsätzen, man kann den Roman als geübte Leserin durchaus an einem Nachmittag durchlesen.


    Leider kann ich für dieses Buch nur 4 Eulenpunkte vergeben. Ich bedanke mich bei Wolke und dem Verlag, dass ich an dieser Leserunde teilnehmen durfte!

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

  • Der Roman Glücklliche Menschen küssen auch im Regen hat ein ansprechendes Cover.


    Diane hat ihren Mann und die Tochter bei einem Unfall verloren. Sie lebt ihre Trauer aus und verlässt ein Jahr lang nicht ihre Wohnung. Nur ihr Geschäftspartner Felix darf sie aufsuchen.
    Plötzlich beschließt sie nach Mulranny zu fahren um ganz allein zu sein, aber die Vermieter sind freundlich hilfreich


    De Roman liest sich leicht und schnell. Der Schreibstil ist einfach und knapp. Zwar gibt es zwischendurch ein paar Ungereimtheiten aber die haben mich nicht gestört und es gab auch einiges was ich gut nachvollziehen konnte.
    Diese Geschichte hat mich gut unterhalten, mit den 200 Seiten ist sie schnell durch.
    Ich würde ein weiteres Buch von der Autorin durchaus lesen.

  • Dieses Buch durfte ich im Rahmen einer Leserunde lesen, danke dafür nochmals an Wolke und den Verlag.


    Eine Meinung zu schreiben, fällt mir in diesem Fall direkt ein bisschen schwer, da ich das Buch einerseits sehr gerne gelesen habe weil ich die Personen und Szenarien mochte, andererseits war vieles für mich einfach unlogisch und an den Haaren herbeigezogen.


    Der Schreibstil ist leicht und angenehm, so dass man zügig vorankommt, auch inhaltlich war ich mit einigen Ausnahmen interessiert, wie es denn nun endet. Es wurde ja angekündigt, dass es verfilmt wird, darauf bin ich durchaus auch neugierig weil ich denke dass man schon etwas daraus machen kann. Die Vorstellung von so einem kleinen Literaturcafe wäre ja schon ein Traum.

  • Titel, Cover und Kurzbeschreibung haben mich ein Buch im Stile von Maeve Binchys erwarten lassen. Eine warmherzig erzählte Geschichte, voller Atmosphäre, mit einer kurzweiligen Handlung und liebenswerten Figuren.


    Das Einzige, was letztlich meinen Vorstellungen entsprach, war der Plot als solcher. Wie die Autorin diesen dann sprachlich und stilistisch gestaltete, ließ mich leider vollkommen unberührt. Eine Handlung fand sich kaum, nur Momentaufnahmen von Drama und Emotion, mit Dialogen, die für mich bis auf wenige Ausnahmen unglaubwürdig und befremdlich wirkten.


    Wenig subtil, schlicht und irgendwie lieblos, so wurde die Geschichte für mein Empfinden erzählt. Phasenweise beginnt nahezu jeder Satz mit „er“ oder „ich“. Dabei hatte ich durchaus das Gefühl, die Autorin könnte sich gut ausdrücken, so sie denn wollte. Manchmal schimmerte es durch. Keine Ahnung, warum sie es die meiste Zeit nicht tat. Wollte sie mit diesem Stil provozieren? Aus der Rolle fallen? Sich von anderen Büchern dieses Genres abheben? Und was hat Agnès Martin-Lugand wohl bewogen, den Zigarettenkonsum eine derart große Rolle spielen zu lassen? Ich glaube nicht, dass es viele Seiten gibt, auf den nicht mindestens einmal die Worte rauchen und/oder Zigarette vorkommen.


    Trotz aller Kritik und Enttäuschung ließ sich das Buch leicht und locker lesen. Insbesondere, wenn man sich einfach unterhalten lässt und nichts hinterfragt. Insofern war es für eine Leserunde ungeeignet, weil dort ganz viel hinterfragt, kritisiert und zerpflückt wird ;-).

  • Auch ich durfte das Buch im Rahmen der Leserunde lesen. Es ist auch schon ein paar Tage her, dass ich es beendet habe und noch immer fällt es mir schwer, ein abschließendes Urteil zu fällen, das dem Buch in allem gerecht wird und nicht nur der bereits hier angeführten, durchaus berechtigten, Kritik.


    Vielleicht sollte ich einfach schreiben, was ich beim Lesen empfunden habe. Ich glaube, das gibt meine Meinung noch am besten wieder:


    Das erste Kapitel schildert das, was uns auch der Klappentext verrät: Ein Jahr nach dem Unfalltod ihres Mannes und ihrer Tochter lebt die Hauptfigur vollkommen zurückgezogen, geht nicht zur Arbeit, lässt sich gehen und lebt in ihren Erinnerungen. Diese Erinnerungen an den letzten Tag dieser kleinen, glücklichen Familie und Dianes Empfindungen werden sehr intensiv geschildert und haben mich wirklich mitgenommen. An dem Punkt hatte ich sehr große Erwartungen an das Buch. Das hat die Autorin wirklich sehr gut geschildert und auch die "richtige Sprache" verwendet.


    Leider sackt das Niveau, auch sprachlich, danach ab. Ich war teilweise regelrecht genervt von den Figuren, deren seltsamen Handlungen, der Qualmerei und Sauferei, aber auch von der platten Sprache, die die Autorin dafür gewählt hat.
    Allerdings blitzten zwischendurch dann auch wieder schöne Momente auf, die dazu geführt haben, dass ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen habe. Hier hebt sich das Buch sprachlich auch wieder vom Rest ab. Das Ende hat mich dann ebenfalls wieder positiv überrascht und mich mit dem Buch dann doch wieder versöhnt.
    Ich hatte oft das Gefühl, dass sie ein wenig versucht hat, wie Anna Gavalda zu schreiben, was ihr aber in meinen Augen nicht gelungen ist.


    Insgesamt war es also ein seltsames Leseerlebnis mit allen Höhen und Tiefen, die man beim Lesen einer solchen Geschichte nur haben kann.
    Ich glaube, hätte man der Autorin mehr Raum gegeben führ ihre Ideen, hätte sie mehr Seiten geschrieben und den Figuren mehr Platz zur Entwicklung geben dürfen, wäre es ein wirklich gutes Buch geworden. Das Buch ist so einfach zu kurz.


    Sucht man allerdings ein Buch für einen ruhigen, verregneten Nachmittag, das leicht und schnell zu lesen ist, ist dies vielleicht genau die richtige Geschichte. Allerdings sollte man nicht zu hohe Erwartungen haben.
    Der Preis für dieses Buch ist allerdings nicht gerechtfertigt.


    Ich vergebe 6 Punkte und sollte die Autorin ein weiteres Buch schreiben, werde ich es vielleicht sogar lesen, allerdings sollte es ein paar Seiten mehr haben. ;-)