'Glückliche Menschen küssen auch im Regen' - Seiten 067 - 129

  • In diesem zweiten Abschnitt empfinde ich die Geschichte als deutlich oberflächlicher. Mich stört auch ein wenig, dass anscheinend nur gesoffen und geraucht wird. Die seltsame Agressivität zwischen Diane und Edward erschließt sich mir auch nicht ganz. Die Geschichte scheint doch eher eine Liebesgeschichte mit vorhersehbarem Ende zu sein. Aber noch bin ich nicht ganz fertig mit dem Abschnitt.

  • Die Geschichte könnte sooo schön sein vom Thema her, wäre sie doch nur ein bisschen subtiler geschrieben. Alles kommt irgendwie mit dem Holzhammer, auch und vor allem die Gefühle. Sehr schade :-(.


    Aber das ist wohl auch Geschmackssache, es wird sicher Leser geben, die es genau so mögen. Und als direktes Folgebuch nach "Der Seidenspinner" von Robert Galbraith hätten es viele Bücher schwer sprachlich dagegen bei mir zu bestehen ;-).


    Mit den Dialogen zwischen Edward und Diane kann ich nach wie vor nix anfangen :pille.


    Auch S. 112 - Diane und Felix klatschen sich ab, weil er Edward eine gescheuert hat und das Blut in Strömen floss - und dann führt sie einen Freudentanz auf. Für mich fühlt sich das nach Kindergarten an, sogar pubertierende Teenager scheinen mir reifer zu sein.


    S. 119 spricht Diane von ihrem "Erzfeind" (Edward), auch das scheint mir sehr übertrieben, sie kennt ihn doch kaum.
    Ich meine immer noch, es muss an der Übersetzung liegen, die Autorin ist Psychologin und das Buch in Frankreich ein großer Erfolg :wow.


    Mich wundert auch ein wenig die Leichtfertigkeit, mit der Diane und Felix mit diesem Literaturcafe umgehen. Das ist doch eigentlich ihre Lebensgrundlage und sie haben viel Arbeit hineingesteckt.


    Zitat

    Original von Saiya
    Die Geschichte scheint doch eher eine Liebesgeschichte mit vorhersehbarem Ende zu sein.


    Der Eindruck drängt sich auf, aber mir hat jemand erzählt, es würde sehr überraschend und anders als erwartet enden.
    Nun bin ich natürlich sehr gespannt.


    Nervig ist die unablässige Qualmerei, da schließe ich mich dir an, Saiya.

  • Zitat

    Original von Lumos
    Und als direktes Folgebuch nach "Der Seidenspinner" von Robert Galbraith hätten es viele Bücher schwer sprachlich dagegen bei mir zu bestehen ;-).


    Ja gut das kann ich verstehen, diese beiden Bücher und Schreibstile kann man absolut nicht vergleichen. Aber mal ehrlich es wäre ja schlimm, wenn J.K. Rowling da nicht die Nase vorn hätte, oder?


    Zitat

    Original von Lumos
    Mit den Dialogen zwischen Edward und Diane kann ich nach wie vor nix anfangen :pille.


    Ich finde die Dialoge total witzig und könnte mich kringeln vor Lachen. Die beiden sind wie Feuer und Wasser.

  • An den Dialogen hätte ich auch nichts auszusetzen. Dass sich Edward und Diane so bekriegen kann ich nur zum Teil nachvollziehen. Gut, er ist ein Ekelpaket, aber dann mache ich einen Bogen um ihn und fange nicht bei jeder Gelegenheit das Streiten an. Vermutlich ist es einfach seine Art, die Diane so auf die Palme bringt. Vielleicht meint sie ja auch, etwas beweisen zu müssen. Ihre Kämpfe auszufechten und ihre Probleme nicht mehr von anderen lösen zu lassen, die bisher immer bequem zur Hand waren und ihr geholfen haben, ihre Eltern, Colin, Felix.

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Ich weiß gar nicht, was ich noch schreiben soll. Der Stil ist mir zu einfach. Nebensätze scheint die Autorin, wenn möglich, vermeiden zu wollen. Bei der Handlung macht sich Langeweile breit. Alles geschieht zwischen Kaffeetasse und Zigarette. Dabei steckt in dem Plot doch Potential. Schade, ich hatte einen schönen Winterabendroman erwartet.

  • Zitat

    Original von Karthause
    Bei der Handlung macht sich Langeweile breit. Alles geschieht zwischen Kaffeetasse und Zigarette. Dabei steckt in dem Plot doch Potential. Schade, ich hatte einen schönen Winterabendroman erwartet.


    Im Prinzip gibt es kaum eine Handlung. Nur Momentaufnahmen von Gefühlen und Zuständen. Und was deren Beschreibung angeht trennen sich die Gemüter.


    Zitat

    Original von nicigirl
    Ich finde die Dialoge total witzig und könnte mich kringeln vor Lachen. Die beiden sind wie Feuer und Wasser.


    Genau das meine ich damit ;-). Mir kringeln sich die Fußnägel bei den Dialogen.


    Für mich passt nichts zusammen, nichts baut nachvollziehbar aufeinander auf.
    Man sollte keine Ansprüche stellen und nichts hinterfragen, sondern sich einfach berieseln lassen. Eine Buch, welches einem keine große Aufmerksamkeit abverlangt ist auch mal ganz entspannend zwischendurch.

  • Seite 68
    Diane genießt den Song Dog Days Are Over von der englischen Band Florence and the Machine


    Die Hundszeiten sind vorbei,
    die Hundszeiten sind getan,
    kannst du die Pferde hören?
    denn hier kommen sie.





    Textlich vielleicht ein Schritt in die richtige Richtung für Diane, auch wenn es den Nachbarn stört.

  • Zitat

    Original von Suzann
    An den Dialogen hätte ich auch nichts auszusetzen. Dass sich Edward und Diane so bekriegen kann ich nur zum Teil nachvollziehen. Gut, er ist ein Ekelpaket, aber dann mache ich einen Bogen um ihn und fange nicht bei jeder Gelegenheit das Streiten an. Vermutlich ist es einfach seine Art, die Diane so auf die Palme bringt. Vielleicht meint sie ja auch, etwas beweisen zu müssen. Ihre Kämpfe auszufechten und ihre Probleme nicht mehr von anderen lösen zu lassen, die bisher immer bequem zur Hand waren und ihr geholfen haben, ihre Eltern, Colin, Felix.


    Ich habe es so empfunden, dass beide die Anziehung, die sie vielleicht für den anderen empfinden könnten, mit Garstigkeit niederkämpfen. Beide wollen nicht wahrhaben, dass da was sein könnte.


    Ich dachte mir zwischendurch immer wieder, dass das Buch etwas dicker und intensiver sein sollte. Mir gefällt die Grundgeschichte gut und ich finde, die Autorin hätte durchaus Potenial.


    Zitat

    Original von LumosMan sollte keine Ansprüche stellen und nichts hinterfragen, sondern sich einfach berieseln lassen. Eine Buch, welches einem keine große Aufmerksamkeit abverlangt ist auch mal ganz entspannend zwischendurch.


    ...


    Mich wundert auch ein wenig die Leichtfertigkeit, mit der Diane und Felix mit diesem Literaturcafe umgehen. Das ist doch eigentlich ihre Lebensgrundlage und sie haben viel Arbeit hineingesteckt.


    Stimmt. Nach meinem letzten Buch, 1100 Seiten von Daniel Wolf, ist das dünne hier angenehm wegzuschwarten.


    Realistisch ist das Büchlein nicht wirklich. So ein Literaturcafe wäre ja immer mein Traum, den würde ich nicht einem promiskutiven Freund überlassen.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Das habe ich gerade in einer Amazon-Rezi entdeckt:


    Zitat

    Vielleicht wurde das Manuskript ja vom Interessenverband der Tabakindustrie gesponsert, und der Roman hätte heißen sollen: Glückliche Menschen rauchen auch im Regen.


    - ohne Kommentar -


    Eine solche Vermutung bezüglich "Sponsoring" hatte ich auch schon, bei den Krimis von Tom Hillenbrand - und die mochte ich sehr.

  • Seite 81:
    Ich habe den Eindruck, dass das Hundehüten eine gute Sache für Diane ist. Postman Pat hält sie auf Trapp! Auch die extrovertierte, offene Judith ist eine gute Begegnung, da Judith ihr sofort die Freundschaft anbietet.
    Durch Judith erfährt man auch etwas mehr über Edward.


    Judith gefällt mir gut, aber ich befürchte, sie wird nur eine Nebenfigur bleiben.
    Wäre das Buch dicker, bekäme sie viellleicht auch einen kleinen eigenen Handlungsstrang.

  • Zitat

    Original von Lumos
    S. 112 - Diane und Felix klatschen sich ab, weil er Edward eine gescheuert hat und das Blut in Strömen floss - und dann führt sie einen Freudentanz auf.


    Also, eine gewisse Komik hat das schon.


    Grundsätzlich schätze ich es, wenn in Romanen komische wie tragische Momente kombiniert werden.



    Miich erinnert das Buch an den Plot von Celia Aherns P.S. Ich liebe dich. Stilistisch etwas Anna Gavalda, hinzu eine Prise Jojo Moyes.

  • Ich bin von dem Buch auch zunehmend enttäuscht. Die Grundidee hätte so viel Potential, aber irgendwie bleibt alles nur oberflächlich und dazu werden noch jede Menge Klischees über Irland und die Iren bedient.


    Postman Pat ist bislang meine Lieblingsfigur - so einen Hund hätte ich auch gern! :-)


    Und weil wir hier schon mal Vampir-Assoziationen hatten: Edwards Schwester Judith erinnert mich ein bisschen an die Alice aus Twilight. Sie ist genauso flippig, quirlig, gut gelaunt und klärt Diane darüber auf, warum ihr Bruder so ist, wie er ist.


    Na, mal sehen, wie es noch weitergeht. Irgendwie scheint mir alles so vorprogrammiert: Diane wird in Irland aus ihrem Trauer-Phlegma gerissen, dann fliegen zwischen ihr und dem widerborstigen Nachbarn erstmal die Fetzen und dann??? Hoffentlich kein schmalztriefendes Happy-End... *seufz*


    LG, Bella

  • Zitat

    Original von Herr Palomar
    Seite 81:
    Ich habe den Eindruck, dass das Hundehüten eine gute Sache für Diane ist. Postman Pat hält sie auf Trapp! Auch die extrovertierte, offene Judith ist eine gute Begegnung, da Judith ihr sofort die Freundschaft anbietet.


    Ich bin sehr gespannt, ob sich im weiteren Verlauf der Geschichte eine stabile Freundschaft zwischen Diane und Judith entwickeln kann.

    Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne. (Jean Paul)



  • Zitat

    Original von Lumos
    Ich meine immer noch, es muss an der Übersetzung liegen, die Autorin ist Psychologin und das Buch in Frankreich ein großer Erfolg :wow.


    Am Anfang kam das Buch nur als Selfpublishing heraus und auch jetzt kostet es als Ebook nur 3 Euro. Vielleicht deshalb?

  • Ich stimme euch zu!
    Eigentlich hat die Geschichte viel Potential, aber hier wurde nicht geschrieben, sondern dauerrauchend geholzhämmert. Es wäre nicht einmal eine neue Geschichte gewesen, aber sie hätte mit Finesse und Esprit erzählt werden können bzw müssen. Ob das aber an der Autorin oder der Übersetzung liegt, vermag ich nicht zu beurteilen.

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

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