Titel: Schräges Licht. Erinnerungen ans Überleben und Leben
Autor: Klaus Harpprecht
Verlag: S. Fischer
Erschienen: November 2014
Seitenzahl: 559
ISBN-10: 310030067X
ISBN-13: 978-3100300676
Preis: 26.99 EUR
Klaus Harpprecht zählt ohne Frage zu den bekanntesten Publizisten in Deutschland. Er wurde 1927 in Stuttgart geboren und arbeitete viele Jahre für den RIAS Berlin, den SFB und für den WDR. Für das ZDF ging er als Auslandskorrespondent in die USA. Von 1966 bis 1969 leitete er den S. Fischer-Verlag und war von 1972 bis 1974 Redenschreiber für Willy Brandt.
Klaus Harpprecht ist auch der Autor einer beeindruckenden Biographie über Thomas Mann.
Dieses Buch ist eine interessante Reise durch die Zeitgeschichte. Da schreibt jemand der wirklich etwas zu erzählen hat. Zudem ist Klaus Harpprecht wahrscheinlich einer der letzten echten Liberalen. Immer interessiert an den Menschen, an deren Leben und auch daran wo sie leben. Aber er tauchte auch immer in die Kultur der Länder ein, die er bereiste.
Es macht Sinn Klaus Harpprecht zuzuhören, sein Blick auf die politischen Dinge – gerade auch sein Blick auf die Bonner Republik – war stets unbestechlich, trotzdem vertrat er engagiert seine Auffassungen und Überzeugungen.
Hervorzuheben ist, dass diese Autobiographie keine Buch ist, in welchem der Verfasser sich selbst auf einen Sockel stellt und sich dann quasi selbst anbetet. Ganz im Gegenteil. Harpprecht sieht sich durchaus auch selbstkritisch. Jemand der auch zu seinen Fehlern steht – etwas, dem man nicht so häufig begegnet. Er sieht sich nicht als den Nabel der Welt, das Personalpronomen „ich“ verwendet er nur, wenn es notwendig ist. Er ist kein Dampfplauderer und Dummschwätzer – im Gegensatz zu dem Inhaber des höchsten Staatsamtes in diesem Land.
Ein sehr lesenswertes Buch, interessant – nicht nur für den politisch interessierten Menschen. 8 Eulenpunkte.