Nagars Nacht – Astrid Dehe, Achim Engstler
Erinnern als Lebensinhalt, Erinnern als Daseinszweck. Erinnern, um nicht zu vergessen, was war, wer man ist, warum man zu dem wurde, der man ist. Es ist nicht unbedingt ein fröhliches Buch, ein wenig düster kommt es daher und das nicht nur, weil der Schutzumschlag so sehr dunkel ist. Sie haben nicht mehr viel zu lachen, wenigstens zwei der drei Männer, die Protagonisten des Romans sind. Der Name Eichmann allein genügt, viele, vielleicht zu viele ihrer Gedanken kreisen allein um den Träger dieses Namens. Mir haben Dehe und Engstler mit ihrem Buch klar gemacht, zu welchen Verheerungen der Holocaust auch in nachfolgenden Generationen führen kann. Und auch, was die eigentliche Banalität des Bösen ist, nicht unbedingt im Sinne der Frau, die diesen Begriff prägte, vermutlich.