Jahresleseflops 2014

  • Zitat

    Original von Cyriacos
    Insgesamt hat das Ganze auf mich wie eine Materialsammlung gewirkt, ein gigantischer Zettelkasten, in den alles hineingeworfen wurde, was auch nur entfernt mit der behandelten Figur zu tun haben könnte. Ich sehe keinen roten Faden. Ich sehe oberflächlich gesichtete Zufallslektüre, die mehr schlecht als recht verklammert wurde.


    Vielen Dank für die ausführliche Analyse! :wave

  • Meine absoluten Flops waren:


    Lyndsay Faye - Der Teufel von New York (abgebrochen)


    Richard Laymon - Das Treffen (mein erster Laymon und ich war total enttäuscht)


    Donna Tartt - Der Distelfink (extrem langatmige Geschichte, habe es nur beendet, weil ich es im Rahmen der Leserunde gelesen habe)


    Paulo Coelho - Untreue (furchtbare Protagonistin und auch die Geschichte selbst war nicht gut)

    Einige Bücher soll man schmecken, andere verschlucken und einige wenige kauen und verdauen.

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  • Voltaire, siehst Du: Und das war der zweite Grund, aus dem ich solange gezögert habe. Könnte es womöglich sein, dass es seltsam rüberkommen könnte, wenn ich jemanden kritisiere, der meine eigene Veröffentlichung kritisiert hat? Letztlich und endlich bin ich zu den Einschätzung gekommen, dass ich damit dann wohl leben muss. Wobei, wenn ich nach diesen Maßstäben verfahre, sich nun wohl SiCollier Gedanken machen muss, womit er meine zeushaften Zorn auf sich gezogen habe könnte, nachdem er in meiner Leserunde mehr Hintergrund vermittelt hat als jeder andere, der Autor eingeschlossen. Und mir dafür auch noch fünf Sterne verpasst hat.


    Himmel, ich will doch auch ein bisschen Freizeit haben. :-)


    Was ich allerdings nicht ausschließen möchte: Dass ich mich angepieselt fühle, wenn's gegen Thomas Mann geht. Der bedeutendste deutsche Autor der letzten zweihundert Jahre. Kritisiert, weil er vermeintlich nicht unterhaltsam schreibt. - Da bin ich dann auch nur ein Mensch. :-)

    "Ich bin nicht der Meinung, dass jemand, der eine andere Meinung hat als ich, nur deswegen kritisiert werden muss. Er muss dann kritisiert werden, wenn er etwas vertritt, was nicht echt ist." (Helmut Schmidt)

  • Lieber Cypriacos,


    ich finde Thomas Mann schlichtweg Schxxxxx!
    Den Schriftsteller, den man immer so verächtlich nur "den Bruder" nennt, finde ich dagegen genial.


    Für mich ist Thomas Mann nicht der "bedeutendste Autor der letzten beiden Jahrhunderte" - da gab es Bedeutendere. Theodor Fontane um nur einen zu nennen.


    Aber so hat jeder halt seine ganz persönliche Sichtweise. Und das ist auch gut so. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von Voltaire


    Die "Buddenbrooks" gelten als der erste Gesellschaftsroman in deutscher Sprache. Und Gesellschaftsroman kann mit Unterhaltungsroman gleichgesetzt werden.


    Seit wann das denn bitte? Wo ist das her? Wikipedia oder sogar nur Facebook?

    Man möchte manchmal Kannibale sein, nicht um den oder jenen aufzufressen, sondern um ihn auszukotzen.


    Johann Nepomuk Nestroy
    (1801 - 1862), österreichischer Dramatiker, Schauspieler und Bühnenautor

  • Zitat

    Original von Frettchen


    Seit wann das denn bitte? Wo ist das her? Wikipedia oder sogar nur Facebook?


    Aus der Biographie über Thomas Mann von Herrmann Kurzke. Zufrieden?

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zu der Thomas Mann / Buddenbrooks - Diskussion:


    Es wäre vielleicht ne Anregung, künftig bei nem Thema, welches Diskussionen, Erläuterungen, Auslegungen usw. verursacht (was ja schön und lehrreich ist und das Forum belebt usw. ) einen extra Diskussions-Thread zu eröffnen!


    Denn hier im Thread Jahres-Lese-Flops 2014 sprengt es den Rahmen, was für diejenigen schade ist, die einfach ne Übersicht über die Flops 2014 sehen möchten, und geht außerdem irgendwann einmal total unter, was schade ist für diejenigen, die zu der Diskussion gern was beisteuern möchten oder diejenigen, die sich vielleicht für kontroverse Ansichten zu Mann / Buddenbrooks interessieren.


    Im Rezi-Thread z.B. wäre das doch viel besser aufgehoben?! :gruebel

  • Sorry, Belle Affaire, das ist meine Schuld. :vergrab Da kenne ich mich noch nicht aus.


    Aber der Rader hat mir wirklich nicht gefallen. :-)

    "Ich bin nicht der Meinung, dass jemand, der eine andere Meinung hat als ich, nur deswegen kritisiert werden muss. Er muss dann kritisiert werden, wenn er etwas vertritt, was nicht echt ist." (Helmut Schmidt)

  • Eigentlich wollte ich mich in diesem Thread nicht mehr melden, weil das hier ins OT gerät. Aber wenn es nochmals hochkam, muß ich wohl doch wollen tun.


    Also.


    Zitat

    Original von Cyriakos
    1) Wenn mir die Umstände dieser Zeit und dieser Situation nicht ausreichend bekannt sind, dann kann ich das nicht dem Autor anlasten. 2) Das Grundthema der Buddenbrooks vermittelt im Übrigen schon der vollständige Titel: "Buddenbrooks: Verfall einer Familie".


    Ad 1). Zustimmung. Allerdings ist Thomas Mann bisher der erste und einzige Autor, zu dem ich solches gesagt habe, bei keinem anderen (auch Klassiker) hatte ich bisher so etwas anzumerken.


    Ad 2). Ein Buch mit so einem Untertitel würde ich normalerweise überhaupt nicht lesen, es sei denn, es liegen besondere Umstände vor. Diese waren hier zum einen Thomas Mann, von dem ich etwas lesen wollte (nachdem ich vor zwei oder drei Jahren den „Zauberberg“ während der Bad Hersfelder Festspiele gesehen habe und begeistert war) und zum zweiten die Leserunde zu den „Buddenbrooks“, aus der ich mich dann aus verschiedenen Gründen ausgeklinkt habe.



    Zitat

    Original von Cyriakos
    Mit Sicherheit aber handelt es sich um einen ausgesprochen protestantischen Roman.


    Vielleicht liegt auch darin das Problem? Ich bin eher "ausgesprochen katholisch".



    Zitat

    Original von Cyriakos
    Ob es sich um einen 'Kaufmannsroman' handelt?


    Nein, denke ich nicht. Wenn ich aber einem Roman lese, der in einem bestimmten Milieu spielt, erwarte ich deutlich mehr als (überspitzt gesagt) „Er ging ins Büro“ als einzigen Hinweis auf die Tätigkeit und nicht mal in Nebensätzen eine Vermutung, daß der Autor eine Ahnung davon hat, womit seine Figuren ihr Geld verdienen.



    Zitat

    Original von Cyriakos
    Wie jedes Werk der Kunst gewinnt auch dieses seinen Wert vor dem Hintergrund der Zeit und der Umstände seiner Entstehung.


    :gruebel Dieses Argument kam, auch in veränderter Form, meine ich schon mehrfach. Bedeutet das aber im Umkehrschluß nicht, daß ein solches Werk nur in der Zeit wichtig und verständlich ist, in der es entstand? Und danach - überspitzt ausgedrückt - in den Archiven verschwinden und nur noch für wissenschaftliches Arbeiten zur Verfügung stehen sollte?



    Zitat

    Original von Cyriakos
    Was hingegen eine solche Kategorie darstellt: Originalität. Die aber kann eben nur vor dem Hintergrund eines bestimmten Wissens um Kunst, um Literatur erkannt werden. Eine "Meinung" darf ich natürlich zu allem und jedem haben - wäre aber vorsichtig, mit meiner Unwissenheit zu kokettieren und gleichzeitig jemanden als "Schwafelbruder" abzuqualifizieren.


    Es tut mir fürchterlich traurig, aber meine Meinung zu den „Buddenbrooks“ bleibt. Durch die Diskussion hier habe ich mich inzwischen mental mehr mit dem Buch beschäftigt, als ich eigentlich wollte - und komme zu keinem anderen Ergebnis. Wenn mich das für manche abqualifiziert, kann ich es nicht ändern. Der Text hat so auf mich gewirkt, wie ich es schon geschrieben habe.



    Zitat

    Original von Cyriakos
    Wobei, wenn ich nach diesen Maßstäben verfahre, sich nun wohl SiCollier Gedanken machen muss, womit er meine zeushaften Zorn auf sich gezogen habe könnte, nachdem er in meiner Leserunde mehr Hintergrund vermittelt hat als jeder andere, der Autor eingeschlossen. Und mir dafür auch noch fünf Sterne verpasst hat.
    (...)
    Was ich allerdings nicht ausschließen möchte: Dass ich mich angepieselt fühle, wenn's gegen Thomas Mann geht. Der bedeutendste deutsche Autor der letzten zweihundert Jahre. Kritisiert, weil er vermeintlich nicht unterhaltsam schreibt. - Da bin ich dann auch nur ein Mensch.


    Keine falschen Befürchtungen (oder Hoffungen?) - ich kündige die Freundschaft nicht auf. ;-)


    Ich weiß, daß ich mit meiner Meinung zu dem Buch ziemlich alleine stehe, mit ein Grund, weshalb ich keine Rezi dazu geschrieben habe. Wenn ein Buch, das ich persönlich sehr mag, schlecht beurteilt wird (und das kam hier im Forum auch schon vor), fühle ich mich auch „angepieselt“ - und das ist ein sehr freundlicher Ausdruck; will sagen, ich kann das nachvollziehen.


    Ich war, wie erwähnt, mehrfach positiv auf die „Buddenbrooks“ eingestimmt. Während, das sei hier erwähnt, ich einige Zeit überlegt habe, ob ich die „Welt in Flammen“ lesen sollte. (Die Zeit und Thematik ist bei mir negativ besetzt; letztlich gab den Ausschlag der Simplon Orient Expreß.)


    Ob Thomas Mann allerdings der bedeutendste deusche Autor der letzten zweihundert Jahre ist, müssen wir hier hoffentlich nicht entscheiden. Ich lese gerade eine Biographie über E. T. A. Hoffmann und käme alleine schon aus dem bisher über dessen Werk gesagten zu einem vermutlich anderen Ergebnis.




    Ich habe schon mal zu einem Buch, das bei den Eulen eher beliebt ist, eine negative Meinung abgegeben, und damals eigentlich beschlossen, solches nicht mehr zu tun. Jetzt dachte ich, ich könnte das im „Flopthread“ verstecken, daß ich die „Buddenbrooks“ nicht unbedingt so gut fand - schief gelaufen, ist doch aufgefallen. Vermutlich sollte ich meine Lektüre so wählen, daß es keine Flops gibt. ;-)


    Allerdings will ich noch den „Zauberberg“ lesen, und wer weiß, was ich dann für eine Meinung habe. :yikes :grin ;-)



    Zitat

    Original von Belle Affaire
    Es wäre vielleicht ne Anregung, künftig bei nem Thema, welches Diskussionen, Erläuterungen, Auslegungen usw. verursacht (was ja schön und lehrreich ist und das Forum belebt usw. ) einen extra Diskussions-Thread zu eröffnen!


    Im Prinzip hast Du recht, allerdings habe ich bewußt im Rezithread nicht geschrieben, und ob ich mich an einem allgemeinen Diskussionsthread dazu beteiligen würde, steht in den Sternen. Hätte ich gewußt, daß das hier so hochkocht, wäre ich auch hier ruhig gewesen.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

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  • Zitat

    Original von SiCollier
    ...
    Im Prinzip hast Du recht, allerdings habe ich bewußt im Rezithread nicht geschrieben, und ob ich mich an einem allgemeinen Diskussionsthread dazu beteiligen würde, steht in den Sternen. Hätte ich gewußt, daß das hier so hochkocht, wäre ich auch hier ruhig gewesen.


    SiCollier, das finde ich sehr schade und ich bedauere immer noch, dass du dich aus der Leserunde zu den Buddenbrooks herausgezogen hast. Gerade verschiedene Meinungen zu einem Buch bereichern meine Gedanken ungemein und geben ihnen einen neuen Anstoß.
    Letztlich gibt es doch kein "richtig" und "falsch", sondern nur verschiedene Sichtweisen.
    Und jede Sicht ist wertvoll.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • SiCollier : ich finds schön, wenn Du Dich äußerst.


    Ich glaube, es liegt auch gar nicht dran, dass Du den Mann als Flop genannt hast. Aufgeheizt hat die Diskussion doch erst Voltaire, der eben nicht seine Meinung äußerte, sondern es als Tatsache hinstellte, dass Thomas Mann ein überschätzter Autor von unterdurchschnittlicher Unterhaltungsliteratur war. Der Ansicht kann man sein, aber zu sagen: das ist so, das finde ich schon äußerst gewagt.


    Aber ist doch legitim, Bücher nicht zu mögen, Klassiker hin oder her oder wie viele andere sie mögen. Ich mag Dan Brown nicht. Die Bücher, die ich von ihm las, fand ich furchtbar. Und Thomas Mann mag ich auch nicht. Außer Tonio Kröger - das hat mich irgendwie berührt. Aber ansonsten finde ich seine Bücher auch öde.


    Aber nur weil ich was öde finde, ist es noch lange nicht schlecht.
    Das kann mein Flop des Jahres sein. Aber ich würde mich hüten, das hinzustellen, als wär das ne Tatsache, dass das Buch Mist ist. Bzw. gleich der Autor immer nur Mist produziert hat.


    Mein Flop des Jahres war übrigens:


    Eismond von Jan Costin Wagner.
    Das Buch war eigentlich gar nicht sooo schlecht, aber aufgrund zahlreicher extrem positiver Rezis war ich am Ende dann doch sehr enttäuscht. Ich hatte viel mehr erwartet.

    Man möchte manchmal Kannibale sein, nicht um den oder jenen aufzufressen, sondern um ihn auszukotzen.


    Johann Nepomuk Nestroy
    (1801 - 1862), österreichischer Dramatiker, Schauspieler und Bühnenautor

  • Ich hab ein bisschen überlegt: Natürlich geht's um Thomas Mann, aber die Gedanken, die hier vorgetragen werden, weisen doch über den konkreten Titel hinaus und thematisieren, warum der eine oder die andere einen Titel als Flop empfindet. Ich persönlich finde das interessant und nach meinem Gefühl gehört es auch ins Thema.


    Falls es doch lediglich um Auflistungen gehen soll, den Rest als Spoiler, um niemandem den Überblick zu verstören.



    Tatsächlich war ich zuerst auf SiColliers Aussage getroffen und wollte dazu etwas anmerken. Dann sah ich Voltaires Einlassung - da galt das quasi im Quadrat. Wenn ich immer erst überlegen müsste, ob jemand eins meiner Bücher kritisiert hat, bevor ich irgendwas anmerke, würde das auf die Dauer ziemlich anstrengend.


    SiCollier Protestantisch - ich glaube, dass das wirklich eine große Rolle spielt. Diese Leute quälen sich ab, richten sich - Thomas - körperlich zugrunde, mit dem Erfolg, dass der Karren immer weiter in den Dreck fährt. Und doch gibt es den gerechten, den gütigen Gott. Sola fide, würden Luther und Melanchthon sagen. Man muss schon ziemlich gläubig sein, um das zu glauben.


    Zum Wert eines literarischen Textes aus der historischen Situation des Verfassers heraus schreibst Du:


    "Grübeln Dieses Argume...chiven verschwinden und nur noch für wissenschaftliches Arbeiten zur Verfügung stehen sollte?"


    Hm, nein, das sehe ich nicht so. Allerdings ist es für uns schwieriger, es zu verstehen, weil wir uns ein Stück weit über die Zeit kundig machen müssen, um die Erfahrungen des Autors mit und in seiner Zeit nachvollziehen zu können, die er im Text niedergelegt hat.


    Ob wir es unterhaltsam finden, steht dann noch einmal auf einem anderen Blatt. Wie das mit dem literarischen Wert des Textes korrespondiert, darüber müsste ich genauer nachdenken. Auch unser Verhältnis zum "Unterhaltsamen" hat sich in der Epoche der cheap thrills ja gewandelt. Nach meinem Empfinden lässt sich Goethes Wilhelm Meister heute vergleichsweise süffig lesen - wegen seiner literarischen Qualitäten. Den Rinaldo Rinaldini seines Schwagers Vulpius dagegen - seinerzeit ein veritabler Bestseller - empfinde ich als zäh, weil ihm diese Qualitäten fehlen und nur das heute antiquierte Unterhaltungselement geblieben ist.

    "Ich bin nicht der Meinung, dass jemand, der eine andere Meinung hat als ich, nur deswegen kritisiert werden muss. Er muss dann kritisiert werden, wenn er etwas vertritt, was nicht echt ist." (Helmut Schmidt)


  • Ich habe meine Meinung geäußert - keine "Tatsache" verkündet. Das war aus meinem Beitrag auch klar ersichtlich.


    Aber offenbar versteht man dann etwas falsch, wenn man etwas falsch verstehen will.


    Wahrscheinlich aber muss man so manchem Zeitgenossen täglich in die Fontanelle hämmern, dass wir in diesem Land eine grundgesetzlich geschützte Meinungsfreiheit haben - auch wenn es einigen Leuten nicht gefällt.


    Übrigens, ich die "Buddenbrooks" als unterdurchschnittliche Unterhaltungsliteratur bezeichnet, nicht den Autor Thomas Mann in seiner Gesamtheit. Einfach mal aufmerksam lesen - kann nie schaden.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • @ Regenfisch


    Ich habe nochmals geschaut, wann die Leserunde begann: terminiert war sie auf den 21. Juni. Wegen unseres Umzugs zum 1. August habe ich im Juni und Juli kein einziges Buch (fertig) gelesen - das erste Mal seit vielen Jahren! Das war terminlich einfach zu unpassend. Erst seit etwa Oktober habe ich - fast - mein normales Lesetempo und -pensum wieder erreicht.



    Zitat

    Original von Regenfisch
    Letztlich gibt es doch kein "richtig" und "falsch", sondern nur verschiedene Sichtweisen.


    Im Prinzip ja, aber siehe z. B. diesen Thread. ;-)
    Ich habe verschiedentlich, auch hier im Forum, die Erfahrung gemacht, daß Meinungsfreiheit und Meinungsäußerungsfreiheit zwei Dinge sind, die miteinander nicht viel zu tun haben. Leider vergesse ich das manchmal immer noch.



    @ Frettchen und auch Cyriakos:


    Also genau genommen habe ich geschrieben:

    Zitat

    Original von SiCollier
    Als "Flop" im eigentlichen Sinne würde ich es nicht bezeichnen, aber meine größte Enttäuschung 2014 war das auf jeden Fall:


    Ein richtiger Flop wäre es gewesen, wenn ich das Buch rundum für schlecht befunden hätte, habe ich aber nicht. Stilistisch hat mir das Buch wirklich gefallen (drum habe ich auch ausgelesen). Diese etwas altertümliche Sprache ist einfach wundervoll! Nicht zuletzt deshalb werde ich ja mindestens noch ein weiteres Buch von Thomas Mann lesen.



    Zitat

    Original von Cyriakos
    Natürlich geht's um Thomas Mann, aber die Gedanken, die hier vorgetragen werden, weisen doch über den konkreten Titel hinaus und thematisieren, warum der eine oder die andere einen Titel als Flop empfindet. Ich persönlich finde das interessant und nach meinem Gefühl gehört es auch ins Thema.


    :write Durch die Diskussion hier mußte ich nochmals über meine Meinung nachdenken. Ich schrieb ja von Enttäuschung. Inzwischen vermute ich, daß ich mit falschen Erwartungen an das Buch herangegangen bin und darum ent-täuscht wurde. Vielleicht hätte ich mich vorher überhaupt nicht zu Buch und Autor erkundigen sollen?


    Aber, ich wiederhole mich, Thomas Mann ist der erste (klassische) Autor, mit dem mir so etwas passiert ist. Und da war ich nun überhaupt nicht darauf vorbereitet.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Meine persönlichen Flops 2014 sind:


    Heidi Rehn - Der Sommer der Freiheit
    Ich hatte einen historischen Roman erwartet, leider hatte ich das Gefühl, ständig nur über die Garderobe der Oberschicht informiert zu werden.


    Conn Iggulden - Sturmvogel
    Dichterische Freiheit in einem historischen Roman ist für mich so lange in Ordnung, wenn nicht die Ereignisse so verbogen werden, dass sie überhaupt nichts mehr mit der Historie zu tun haben. Abgesehen davon hatte ich oft das Gefühl, die Geschichte rund um die Bogenschießerei schon einmal gelesen zu haben, nämlich bei Cornwell und der kann das besser.


    Dan Simmons - Der Berg
    Eines der wenigen Bücher, die ich 2014 abgebrochen habe. Es passiert einfach nichts. Ich habe mich beim Lesen schon lange nicht mehr so gelangweilt.


    Wolfgang Herrndorf - Bilder einer großen Liebe
    Ich weiß immer noch nicht, wie ich in Worte fassen soll was ich über dieses Fragment eines Romans denken soll. Ich wünschte jedenfalls, es wäre so nie erschienen.

  • Ich hatte keine Flops. Was mir nicht gefallen hat, lag schlichtweg an mir. Mir fehlte der Bezug zum Buch, weil ich in einer ganz anderen Ideenwelt wohne.


    Die Diskussion über Thomas Mann ist ... au cul, um's charmanter auszudrücken. Wer will das in einem Bücherforum bestreiten - jemand, der glaubt, über Geschmack streiten zu können?

  • Zitat

    Original von beisswenger


    Die Diskussion über Thomas Mann ist ... au cul, um's charmanter auszudrücken. Wer will das in einem Bücherforum bestreiten - jemand, der glaubt, über Geschmack streiten zu können?


    Dann diskutieren wir in einem Bücherforum eben nicht mehr über Bücher. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Lieber Kollege Voltaire, darüber lässt sich diskutieren, aber natürlich! Wir können Meinungen austauschen, Bücher empfehlen, verreißen und wir können auch fachsimpeln. Aber über ein Buch streiten, macht so wenig Sinn, wie über ein Kleid streiten. Geschmäcker sind verschieden und relativ-objektive Kriterien gibt es nur für Literatur-Wissenschaftler. Hilft uns das? Nein. Also lassen wir es besser.

  • Meine Flops des Jahres 2014 waren:


    Andrzej Stasiuk - Die Welt hinter Dukla
    Zu diesem Buch habe ich keinen Zugang gefunden. Da es keinen durchgehenden Handlungsstrang hatte, konnte ich mit den kurzen Erinnerungsfetzen nicht viel anfangen.


    Krystyna Kuhn - Die Entscheidung
    Für das große "Finale" der Das Tal - Reihe einfach nur enttäuschend...