Die Pestspur - Bernhard Wucherer

  • Klappentext:


    Der schwarze Tod
    Staufen im Jahre 1634. Die Pest wütet im Allgäu, in der Bevölkerung herrscht Angst. Lodewig und sein kleiner Bruder Diederich, Söhne des Kastellans Ulrich Dreyling von Wagrain, belauschen auf dem Friedhof ein folgenschweres Gespräch zwischen dem Totengräber und einem Unbekannten. Unfreiwillig werden sie dabei zu Mitwissern eines schrecklichen Geheimnisses. Als ein Geräusch die Jungen verrät, können sie gerade noch entkommen, werden jedoch von nun an unbarmherzig verfolgt. Obwohl statt ihrer zwei andere Knaben umkommen, schweben die beiden in ständiger Lebensgefahr. Und dann scheint auch noch die Pest ihre Opfer zu fordern ...


    Eine mörderische Jagd durch das Allgäu inmitten des Dreißigjährigen Krieges.
    Fesselnd, authentisch und brilliant recherchiert.


    Angaben über den Autor:


    Bernhard Wucherer, Jahrgang 1954, lebt wechselweise in seiner Allgäuer Heimat Oberstaufen, in Spanien und in Belgien.
    Vor seiner Tätigkeit als Leiter einer Werbe-, Marketing- und Eventagentur arbeitete der Grafikdesigner als Schriftsetzer, Lithograf und Drucker.
    Er ist selbst bereits Verfasser etlicher Aufsätze über das Mittelalter und zahlreicher Presseartikel.
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    Durch Zufall bin ich an dieses Buch gekommen und es lag lange auf meinem SuB.
    Es ist wenig bekannt, taucht nicht in den Bestsellerlisten auf und die wenigen Bewertungen bei Amazon und in einem anderen Forum sind nicht gerade berauschend.
    Und das hat dieses Buch nicht verdient !



    Wir befinden uns im Jahre 1634 in Staufen, einer kleinen Ortschaft im Allgäu.
    Ein Totengräber, der zu wenig Umsatz macht und ein versoffener Medicus setzen sich beim Bier im Wirtshaus zusammen und hecken einen teuflichen Plan aus, um für Umsatz zu sorgen.
    Die Pest, vor der sich die Einwohner fürchten, zieht auf einmal wieder im Örtchen ein.
    Die Bewohner tun alles, um sich zu schützen und erhalten "wirksame" Kräuter vom plötzlich so freundlichen Medicus.
    Nur seltsam, das die Pest nur in Staufen wütet.
    Alle anderen Ortschaften bleiben davon verschont.
    Und auch nur die Leute, die den Medicus aufsuchen, erkranken und sterben daran........


    Es ist leicht und flüssig zu lesen und die Personen werden sehr gut und ausführlich beschrieben.


    Die Hauptpersonen:


    Hannß Ulrich Dreyling von Wagrain:
    Der gräfliche Verwalter des Schlosses Staufen
    Gutmütig und gerecht. Seine stolze Erscheinung täuscht nicht immer darüber hinweg, dass er in familiären Dingen manchmal zu lasch ist, was ihm oft Ärger mit seiner Frau einbringt.


    Konstanze Dreyling von Wagrain:
    Das Eheweib des Schlossverwalters und Mutter seiner drei Söhne.
    Sie ist für den haushalt, den garten und die Kindererziehung zuständig, mischt sich aber gerne auch in alle anderen Dinge ein.


    Eginhard Dreyling von Wagrain:
    Ältester Sohn, studiert in einem Kloster die Medizin und die Naturheilkunde.
    Durch seine sanfte und ehrliche Art ist er allseits beliebt.


    Lodewig Dreyling von Wagrain:
    Der mittlere Sohn. Der ganz besonders gut aussehende Bursche ist fleißig und traditionsbewusst. Obwohl er weder Tod noch Teufel fürchtet und lieber zur Waffe, anstatt zur Feder greifen würde, ist er von sanfter Natur und feinfühlig.


    Heinrich Schwartz, der Medicus:
    Ein heruntergekommener Arzt, der dem Alkohol zu sehr frönt und zudem stinkfaul ist. Lieber sitzt er im Wirtshaus. Dennoch bekommt er einen eigenen Behandlungsraum, den er für seine Zwecke, aber nicht zum Wohle der Bevölkerung nutzen kann.


    Johannes Glatt, der Ortspfarrer:
    Manchmal etwas knorrig, sehr gottesfürchtig und ein guter Freund der von Wagrains.
    Er hat seine Schäfchen nicht immer im Griff.


    Fabio, der Dieb:
    Ein Herumtreiber, der seinen Namen nicht zu unrecht trägt.
    Allseits gemieden, mausert sich der faule Nichtsnutz unter der Obhut des Pfarrers zu einer großen Hilfe in Zeiten der Not.


    Til:
    Der "Kräutermann" betreibt zusammen mit seiner alten Mutter eine Kräuterplantage, wo allerhand gesundes und weniger gesundes angebaut wird.
    Sein weiser Rat ist allseits geschätzt.


    Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der sich für Romane, die in früheren Zeiten spielen, interessiert.
    Man wird Teil der Dorfgemeinschaft und lernt die Bewohner schätzen und lieben. (Oder auch nicht)


    Von mir 8 Punkte

    "Es gibt Dinge, die sind einfach gesetzt: die Existenz Gottes, das Pferd als schnellstes Transportmittel, die gesellschaftliche Funktion der Frau und die Beschaffenheit des Geldes." Samuel Bernard, frz. Bankier, 1716

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