Veilchens Winter - Joe Fischler

  • Kurzbeschreibung (gem. Amazon)
    Abenteuerlicher Einstand im "Heiligen Land" Tirol:
    Auf die feucht-fröhliche Willkommensfeier an ihrem neuen Innsbrucker Arbeitsplatz folgt für Oberstleutnant Valerie "Veilchen" Mauser direkt die Audienz beim Landeshauptmann. Und der Fall, der ihr dort übertragen wird, hat es in sich: Die Entführung einer russischen Oligarchentochter bei einem Skikurs darf keine Wellen schlagen. Die Untersuchungen müssen streng geheim bleiben. Und auch die neuen Kollegen machen der resoluten Ermittlerin das Leben nicht gerade leicht.


    Ermittlungen zwischen Skihotels, Hochfinanz und Landespolitik
    Eine Leiche taucht auf, und ehe sie sich's versieht, befindet sich Valerie in einem Fall, der rasant Fahrt aufnimmt und in dem sie mehr als nur einmal selbst ins Fadenkreuz gerät. Zwischen Skihotels, Hochfinanz und Landespolitik wittert Veilchen eine Verschwörung und begibt sich in ihrem neuen Revier schnell auf dünnes Eis.


    Zum Glück gibt es den Süßigkeitenladen um die Ecke und ihren früheren Einsatzpartner Manfred Stolwerk. Der ist stets zur Stelle, wenn es brenzlig wird, und sein Hang zum Genuss kommt ihm auch in den unpassendsten Momenten nicht abhanden.


    Ungleiches, charmantes Ermittlerduo
    Mit Veilchen und Stolwerk hat Krimidebütant Joe Fischler ein ungleiches, aber äußerst charmantes Ermittlerduo geschaffen. Zwischen Bergidyll und Innsbrucker Altstadtflair steuern die beiden zielsicher auf den grandiosen Showdown zu. Das ist pure Unterhaltung!


    über den Autor (gem. Amazon)
    Joe Fischler wurde 1975 in Innsbruck geboren und lebt in Tirol. Nach Jurastudium und Bankberuf machte er sich 2007 selbstständig und fasste 2014 den Entschluss, sich voll auf seine Bücher zu konzentrieren. "Veilchens Winter" ist der erste seiner Veilchen-Krimis und erscheint im Haymon Verlag. Der Autor mag Figuren mit Tiefgang, spritzige Dialoge, realistische, zufallsfreie Ermittlungsarbeit und Spannung, die sich knapp vor der Unerträglichkeit im großen Finale auflöst. Neben dem Schreiben ist die Musik seine zweite große Leidenschaft, und so kann es vorkommen, dass er während seiner Lesungen auch mal in die Saiten greift. Abschalten kann er in der Natur: Beim "Mountain Walking", einer Mischung aus Nordic Walking und Berggehen mit Stöcken, fliegen ihm die besten Ideen zu. Die verlorenen Kalorien gleicht er gerne mit gutem Essen und Rotwein aus, gefolgt vom geliebten Kaiserschmarrn, was ihn mit Stolwerk aus den Veilchen-Krimis verbindet.


    meine Meinung
    Valerie Mauser, von ihrem besten Freund auch Veilchen genannt, übernimmt die Leitung eines Teams in Innsbruck. Raus aus Wien und nach Tirol versetzt erhofft sie sich mehr Ruhe und wenig Stress. Doch schon ihr erster Fall zeigt Valerie die hässlichen Seiten Tirols: Landeshauptmann Freudenschuß bittet sie um diskrete Ermittlungen in einem Entführungsfall. Die kleine Tochter eines russischen Oligarchen wurde gekidnappt und nun fordern die Täter mehrere Millionen. Die Polizei soll dabei nicht hinzugezogen werden. Valerie macht sich an die Arbeit und muss schon bald erkennen, dass auch die Schönen und Reichen nur mit Wasser kochen...


    "Veilchens Winter" ist das Krimidebüt von Joe Fischler. Der Autor bloggte zwar schon eine ganze Weile und schreibt auch Sachbücher und der Krimi ist sein Debüt als Romanautor. Und das hat mir sehr gut gefallen.


    Die Geschichte wird aus der Erzählerperspektive berichtet, jedoch folgt man zum Großteil der Ermittlerin Valerie Mauser, deren erster Fall sie direkt in die High-Society von Tirol führt. Dabei muss Veilchen schnell lernen, dass in solchen Kreisen nichts geheim bleibt, was Ermittlungen angeht, aber alles verschwiegen wird, was zur Lösung des Falls beitragen könnte. Doch Valerie wäre nicht Valerie, wenn sie sich davon unterkriegen lassen würde.


    Durch ihren Kampfgeist, ihr Selbstbewusstsein und auch ihre leichte Selbstironie ist mir Veilchen direkt ans Herz gewachsen. Joe Fischler gibt seinen Lesern auch einen kleinen Einblick in das Privatleben seiner Ermittlerin, die sich mit einer verwitweten Mutter und einer hochmoralischen Schwester rumplagen muss. Diese Einblicke machten mich neugierig und ich hoffe, dass man in den Folgebänden mehr über Valeries Familie erfährt.


    Neben Veilchen hat es auch eine andere Figur geschafft, sich in mein Herz zu schleichen: Valeries bester Freund Stolwerk. Diesen Hünen von Mann mit einem Herz aus Gold muss man einfach lieb haben, auch wenn die Gags, die er reißt, schon von den Ägyptern wieder aus den Steintafeln entfernt wurden.


    Auch die Geschichte selbst ist spannend und fesselnd. Joe Fischler übertreibt es nicht mit Action, sondern lässt Veilchen einfach ihre Arbeit tun, was für mich mal eine angenehme Abwechslung war. Zudem wirkten dadurch die Ermittlungen realitätsnah und der Zauber Tirols konnte richtig gut zur Geltung kommen.


    Das Finale war für mich rund und stimmig. Der Fall wird gelöst und dennoch gibt es so einige offenen Fragen zu Valerie Mauser selbst und ihrem Team, dass ich schon gespannt auf einen weiteren Teil bin.


    Der Stil des Autors ist sehr gut und flüssig zu lesen. Seine Erzählweise ist unaufgeregt, entspannt und mit leichtem Humor. Ich habe bei der Lektüre sowohl gelacht als auch mit den Figuren gebangt. So muss das sein.


    Fazit: ein toller Krimi, der hoffenltich noch ganz viele Nachfolger bekommt. Eine klare Leseempfehlung!

  • Mir hat der Krimi sehr gut gefallen, ich musste mich allerdings erst ein wenig an die Sprache gewöhnen, einige Ausdrücke oder Satzformulierungen sind mir zu Anfang schwer gefallen. Aber nachdem ich mich „einglesen“ hatte, ging das Buch schneller zu Ende als mir lieb war. Die Charaktere Veilchen und Stolwerk sind schön ausgearbeitet und sympathisch. Ich habe mitgefiebert um die kleine Lizah, es gab mehrere Verdächtige und war dann doch vom Ende überrascht. Ich freue mich auf einen neuen Fall mit Veilchen und Stolwerk und einigen anderen sympathischen Kollegen. Für mich eine Leseempfehlung und 9 Eulenpunkte.

  • Vor kurzem habe ich mir Veilchens Winter auf den Kindle geladen und innerhalb kurzer Zeit gelesen.

    Eigentlich hätte ich das schon vor Jahren tun wollen. Nicht nur, weil ich die Schauplätze des Buches sehr gut kenne.

    Joe Fischler hat da ein feines Erstlingswerk abgeliefert: eine zwar nicht ganz originelle Handlung, aber spannend erzählt. Die Protagonistin ist sympathisch und alles andere als unfehlbar. Sie und Stolwerk bilden ein umwerfendes Ermittlerpaar, trotz aller Fehlschläge und Irrtümer. Gerade diese sehr menschliche Fehlbarkeit machen die Frau authentisch. Und letzten Endes kommt es zum dramatischen Showdown, der durchaus schlüssig ist.


    Bei den geschilderten Persönlichkeiten musste ich oft lachen. Auch wenn die Prominenz, allen voran der Landeshauptmann, natürlich absolut keine lebenden Vorbilder haben. ;)


    Besonders fiel mir der Stil des Autors auf und seine unkonventionelle Art der Sprache. Beides fand ich recht sympathisch.


    Ich denke, ich werde Veilchens weitere Fälle auch lesen.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde