Kurzbeschreibung (Quelle: amazon.de)
York 1644, zur Zeit des englischen Bürgerkriegs: Während die Stadt von Rebellen belagert wird, wartet Esther im Kerker auf ihre Hinrichtung. Sie soll ihren Ehemann vergiftet haben. Doch ihre Freundin, die einflussreiche Hebamme Bridget, erklärt Esther kurzerhand für schwanger und verschafft sich so Zeit, deren Unschuld zu beweisen. Gemeinsam mit ihrer Magd Martha macht sich Bridget auf die Suche nach dem wahren Mörder - eine Suche, die die beiden Frauen von den Gassen der Elendsviertel bis zu den mächtigsten Familien der Stadt führt - Der erste Fall für Hebamme Bridget und ihre Magd Martha - "Das überragende Romandebüt des Historikers Sam Thomas" Publishers Weekly
Autor (Quelle: http://samthomasbooks.com/about.html)
Sam Thomas ist promovierter Historiker und Lehrer an einer weiterführenden Schule bei Cleveland/Ohio.
Meine Meinung
Lady Bridget Hodgson, wohlhabend und zum zweiten Mal verwitwet, verdingt sich als Hebamme im York des 17. Jahrhunderts. Sie ist allseits geachtet und aufgrund ihres Standes in der Lage, selbstbestimmt und dennoch ehrbar Teil der Gesellschaft zu sein. Immer wieder werden die damaligen Pflichten einer Hebamme dargestellt, dies hat mir an der ganzen Geschichte am besten gefallen. Der Autor versteht es geschickt, seine fiktive Geschichte mit Alltagssituationen zu spicken, die eine längst vergangene Zeit wieder lebendig werden lassen. Bei Lady Bridget Hodgson handelt es sich übrigens um eine historisch belegte Person, wie der Autor auf seiner Homepage schreibt.
Es ist Bürgerkrieg in York, die Stadt wird von Rebellen belagert. Da geschieht ein Mord an einem Ratsmitglied. Das Tatwerkzeug (ein Fläschchen Rattengift) wird im Kleiderschrank der Ehefrau gefunden und somit ist der Fall schnell klar: Sie ist die Mörderin. Es wird kurzer Prozess gemacht und nur durch Bridgets Hilfe, die als zuständige Hebamme eine Schwangerschaft bestätigt, entgeht die Verurteilte vorerst der Hinrichtung. Fortan steht neben den Pflichten als Hebamme auch die Aufklärung des Mordfalls auf dem Plan. Hier geht Bridget mehr oder weniger geschickt vor, an ihrer Seite stets die Magd Martha, die sich in verzwackten Situationen als sehr hilfreich erweist.
Bei diesem Kriminalfall hat mir zuweilen ein wenig die Spannung gefehlt. Zwar versucht der Autor, mehrere Spuren zu legen, welche lose miteinander verknüpft sind und unterschiedlich stark verfolgt werden. Manch eine Fährte habe ich jedoch derart schnell aus den Augen verloren, dass sie von vornherein keine (für mich) ernstzunehmende Spur war. Vielleicht lag es auch an meiner knapp bemessenen Lesezeit und dem nur stückchenweise Vorankommen, so dass mir das ein oder andere Detail nicht in Erinnerung geblieben ist. Der Krimi-Teil konnte mich jedenfalls nicht ganz so fesseln.
Dennoch war die Geschichte schön zu lesen und wie gesagt, die immer wieder eingestreuten Informationen zum damaligen Leben einer Hebamme haben mir gut gefallen. Da mir das Gespann Bridget – Martha sympathisch ist und ich mir vorstellen kann, dass noch einiges an Entwicklungspotential in der Figur der Martha steckt, werde ich den im nächsten Jahr erscheinenden zweiten Teil sicherlich auch lesen. Für diesen Teil vergebe ich 7 von 10 Eulenpunkten.