Kurzbeschreibung (gem. Amazon)
Ein Flohzirkus in London, eine verwunschene Villa
in Yorkshire und eine geheimnisvolle Meerjungfrau –
entdecken Sie eine ganz neue Welt!
Julius Birdwell, Goldschmiedemeister, Flohdompteur und unfreiwilliger Einbruchkünstler, wünscht sich nichts sehnlicher, als endlich eine ruhige, unbescholtene Existenz führen zu können. Doch als seine Flohartisten einem plötzlichen Nachtfrost zum Opfer fallen und die geheimnisvolle Elizabeth Thorn in sein Leben tritt, überstürzen sich die Ereignisse. Ein Magier wird ohnmächtig, eine alte Dame macht sich in einem gestohlenen Lastwagen davon, ein Detektiv mit Konzentrationsstörungen findet zu einem ungewöhnlichen Haustier, und Julius sieht sich auf einmal mit existentiellen Fragen konfrontiert: Wie befreit man eine Meerjungfrau? Wie viele Flöhe passen auf eine Nadelspitze? Und warum ist das Leben trotz allem kein Märchen? Julius bleibt nichts anderes übrig, als sich weit über den Tellerrand seiner Welt hinauszulehnen und den Sprung ins Unbekannte zu wagen. Ein phantastisches Abenteuer beginnt ...
über die Autorin
Gleich mit ihrem Debütroman hat die 1975 in Dachau bei München geborene Leonie Swann Buchgeschichte geschrieben: Ihr erster Schafskrimi "Glennkill" (2005), dem 2010 ein zweiter ("Garou") folgen sollte, wurde mehr als 1,5 Millionen Mal verkauft und in über 30 Sprachen übersetzt. Mit ihren ermittelnden Schafen rund um die sirupfressende "Miss Maple" und Leithammel Sir Ritchfeld schaffte es die unter Pseudonym schreibende Krimiautorin auf die Bestsellerlisten. Sie wurde zudem mit dem renommierten "Friedrich-Glauser-Preis" ausgezeichnet. Die studierte Philosophin, Psychologin und Literaturwissenschaftlerin lebt heute - nach längeren Aufenthalten in Paris - in Berlin.
meine Meinung
Julius besitzt einen Flohzirkus. Und eine seltsame Erinnerung. Er soll eine Nixe retten, doch weiß er weder wie noch woraus er sie retten soll. Aber vielleicht kann ihm Elizabeth Thorne helfen, auch wenn sie zwei Hörner hat.
Green ist Privatdetektiv. Kein besonders guter, wie es scheint, schließlich kann er nicht mal einen Leguan wiederfinden. Und doch wird er von einem kleinen Mädchen und ihrem Bodyguard beauftragt, eine ältere Dame zu finden. Was tut man nicht alles für Geld...
"Dunkelsprung" ist das neuste Werk von Leonie Swann. Die Autorin ist durch ihre Schafkrimis "Glennkill" und "Garou" bei uns bekannt geworden. "Dunkelsprung" klang für mich nach einem spannenden, leicht skurrilen Märchen. Beim Lesen habe ich dann gemerkt, dass das Werk nur eines war: Verwirrend.
Die Geschichte wird aus der Erzählerperspektive wiedergegeben. Man folgt verschiedenen Figuren und bekommt somit Einblicke in ihren Alltag. So dressiert man mit Julius Flöhe, ermittelt mit Green oder ist sogar mal als Floh unterwegs. Die Idee fand ich gar nicht übel, denn wer kann von sich schon behaupten, die Ansichten eines Flohs zu kennen? Das war für mich auch schon das Highlight des Romans.
Denn die Story selbst beginnt verwirrend, geht verworren weiter und endet genau so, wie sie angefangen hat: mit einem dicken Fragezeichen. Bis weit über die Hälfte des Buches wusste ich gar nicht, was manche Personen wollten und warum sie so sind, wie sie sind. Ich mag Übersinnliches und auch leicht abgedrehtes, doch in "Dunkelsprung" war es einfach zu viel.
Leonie Swann führt sehr viele Figuren ein, manche nur kurz, manche darf man länger begleiten, aber keine wird in meinen Augen wirklich gut beleuchtet. Ich konnte zwar zu Green eine Beziehung aufbauen, weil er einen größeren Abschnitt lang die Hauptperson war, aber auch diese Beziehung endete, als er auf Julius und seine Begleiter traf. Für mich waren es einfach zu viele und dazu zu außergewöhnliche Figuren. Hier hätte es der Geschichte gut getan, wenn sich die Autorin auf wenige beschränkt hätte. So hätte der Zauber auch auf mich überspringen können. Denn dass Swann kreativ ist, hat sie ja bewiesen.
Ich habe durchaus schon Bücher gelesen, bei denen es keinen roten Faden kam und mich dennoch sehr gut unterhalten gefühlt. Hier war das leider nicht der Fall. Die Autorin erzählt mit sehr viel Liebe zum Detail und auch sehr fantasiereich. Und stellt sich somit selbst ein Bein. Denn was nützt die märchenhafteste Sprache, wenn es zu viel von ihr gibt?
Statt ihren Zauber durch kleinere Dosen wirken zu lassen, wird man während des ganzen Romans mit Fantasie und Magie überschüttet, so dass man gar nicht weiß, wohin man zuerst schauen soll. Für mich war das nervend und zum Schluss hin war ich nur einfach froh, dass ich mich dem Ende genähert habe. Hätte ich das Buch nicht zusammen mit anderen gelesen, wäre es schon nach der Hälfte in die Ecke geflogen.
Fazit: Leonie Swann und ich, das wird in diesem Leben nichts mehr. Ich kann das Buch leider nicht empfehlen.