Kurzbeschreibung (Quelle: amazon.de)
In seiner Heimat tobt ein brutaler Krieg. Er kämpft für Frieden und Wohlstand. Doch er hat einen mächtigen Feind, der alles daransetzt, ihn zu vernichten.
Varennes-Saint-Jacques im Jahre des Herrn 1218: Eine Stadt, drei Menschen, drei Schicksale. Der Buchmaler Rémy Fleury träumt von einer Schule, in der jedermann lesen und schreiben lernen kann. Sein Vater Michel, Bürgermeister von Varennes, will seine Heimat zu Frieden und Wohlstand führen, während in Lothringen Krieg herrscht. Die junge Patrizierin Philippine ist in ihrer Vergangenheit gefangen und trifft eine folgenschwere Entscheidung. Sie alle eint der Wunsch nach einer besseren Zukunft, doch ihre Feinde lassen nichts unversucht, sie aufzuhalten. Besonders der ehrgeizige Ratsherr Anseau Lefèvre hat geschworen, die Familie Fleury zu vernichten. Niemand ahnt, dass Lefèvre selbst ein grausiges Geheimnis hegt …
Über den Autor (Quelle: amazon.de)
Daniel Wolf, geboren 1977, arbeitete u.a. als Musiklehrer, in einer Chemiefabrik und im Öffentlichen Dienst, bevor er freier Schriftsteller wurde. Schon als Kind begeisterte er sich für alte Ruinen, Sagen und Ritterrüstungen; seine Leidenschaft für Geschichte und das Mittelalter führte ihn schließlich zum historischen Roman. Er lebt mit seiner Frau und zwei Katzen in einer der ältesten Städte Deutschlands.
Meine Meinung
Herzogtum Oberlothringen 1214 – 1248. Der Handlungsfaden des im Jahr 1206 endenden „Das Salz der Erde“ wird mit „Das Licht der Welt“ 8 Jahre später, während des Krieges zwischen Friedrich II. und dem lothringischen Herzog Thiebaut I., wieder aufgenommen. Die Protagonisten sind älter geworden und sind ihren Weg gegangen, aus Kindern wurden Erwachsene. So wurde aus dem jungen Rémy ein selbständiger Buchmaler, der die erste dem Rat unterstellte Schule gründen will. Sein Schicksal wird von einer komplizierten Liebe zu Philippine geprägt und auch das der Stadt wird davon beeinträchtigt. Michel, sein Vater, ist von Ehrgeiz getrieben. Als Bürgermeister von Varenne-Saint-Jaques möchte er seine Stadt aufblühen lassen. Von Friedrich II. wird der Stadt das Recht, eine Messe abhalten zu dürfen, gewährt – sehr zum Missfallen der Stadtoberen und Kaufleute des großen Metz. Diesen ist jedes Mittel recht, um die kleinere Nachbarstadt in ihre Schranken zu weisen. So wird man als Leser Zeuge von Intrigen, Verrat und kriegerischen Auseinandersetzungen, Liebe und Hoffnungen, familiären Freuden und Zwistigkeiten. Dabei gelingt es dem Autor das Leben der Menschen vor etwa 800 Jahren sehr bildhaft und glaubwürdig darzustellen. Es wird deutlich, welchen Einfluss politische und kirchliche Entscheidungen auf den Alltag der Bürger und die Handelsgeschäfte der Kaufleute hatten.
Die Helden des Romans sind gut entwickelt. Hatte ich zu Beginn meiner Lektüre noch ein paar Bedenken, dass diese ein wenig zu sehr in Gutmenschen und Bösewichte kategorisiert werden könnten, relativierte sich dies jedoch recht schnell. Lediglich bei dem schwärzesten aller Charaktere, dem zu Beginn des Romans als Ratsherren tätigen Lefèvre, konnte ich beim besten Willen keine einzige positive Seite finden.
„Das Salz der Erde“ und „Das Licht der Welt“ bilden mit jeweils 1152 Seiten ein monumentales Mittelalterepos, das ein ausgezeichnetes Zeit- und Sittenbild wiedergibt. Historische Fakten und fiktive Begebenheiten verschmelzen ebenso zu einem harmonischen Ganzen wie real existierende Personen mit Romanhelden Seite an Seite ihre Daseinsberechtigung haben.
Trotz des Umfangs des Romans habe ich kaum Längen empfunden. Ich habe neben den historischen Fakten viel Interessantes über die Kunst der Buchmalerei und das mittelalterliche Kaufmannswesen erfahren. Diesen sehr komplexen, meinem Empfinden nach sehr gut recherchierten Roman habe ich sehr gern gelesen und empfehle ihn sehr gern allen Liebhabern dieses Genres weiter.