Daniel Wolf - Das Licht der Welt

  • Kurzbeschreibung (Quelle: amazon.de)
    In seiner Heimat tobt ein brutaler Krieg. Er kämpft für Frieden und Wohlstand. Doch er hat einen mächtigen Feind, der alles daransetzt, ihn zu vernichten.


    Varennes-Saint-Jacques im Jahre des Herrn 1218: Eine Stadt, drei Menschen, drei Schicksale. Der Buchmaler Rémy Fleury träumt von einer Schule, in der jedermann lesen und schreiben lernen kann. Sein Vater Michel, Bürgermeister von Varennes, will seine Heimat zu Frieden und Wohlstand führen, während in Lothringen Krieg herrscht. Die junge Patrizierin Philippine ist in ihrer Vergangenheit gefangen und trifft eine folgenschwere Entscheidung. Sie alle eint der Wunsch nach einer besseren Zukunft, doch ihre Feinde lassen nichts unversucht, sie aufzuhalten. Besonders der ehrgeizige Ratsherr Anseau Lefèvre hat geschworen, die Familie Fleury zu vernichten. Niemand ahnt, dass Lefèvre selbst ein grausiges Geheimnis hegt …


    Über den Autor (Quelle: amazon.de)
    Daniel Wolf, geboren 1977, arbeitete u.a. als Musiklehrer, in einer Chemiefabrik und im Öffentlichen Dienst, bevor er freier Schriftsteller wurde. Schon als Kind begeisterte er sich für alte Ruinen, Sagen und Ritterrüstungen; seine Leidenschaft für Geschichte und das Mittelalter führte ihn schließlich zum historischen Roman. Er lebt mit seiner Frau und zwei Katzen in einer der ältesten Städte Deutschlands.


    Meine Meinung
    Herzogtum Oberlothringen 1214 – 1248. Der Handlungsfaden des im Jahr 1206 endenden „Das Salz der Erde“ wird mit „Das Licht der Welt“ 8 Jahre später, während des Krieges zwischen Friedrich II. und dem lothringischen Herzog Thiebaut I., wieder aufgenommen. Die Protagonisten sind älter geworden und sind ihren Weg gegangen, aus Kindern wurden Erwachsene. So wurde aus dem jungen Rémy ein selbständiger Buchmaler, der die erste dem Rat unterstellte Schule gründen will. Sein Schicksal wird von einer komplizierten Liebe zu Philippine geprägt und auch das der Stadt wird davon beeinträchtigt. Michel, sein Vater, ist von Ehrgeiz getrieben. Als Bürgermeister von Varenne-Saint-Jaques möchte er seine Stadt aufblühen lassen. Von Friedrich II. wird der Stadt das Recht, eine Messe abhalten zu dürfen, gewährt – sehr zum Missfallen der Stadtoberen und Kaufleute des großen Metz. Diesen ist jedes Mittel recht, um die kleinere Nachbarstadt in ihre Schranken zu weisen. So wird man als Leser Zeuge von Intrigen, Verrat und kriegerischen Auseinandersetzungen, Liebe und Hoffnungen, familiären Freuden und Zwistigkeiten. Dabei gelingt es dem Autor das Leben der Menschen vor etwa 800 Jahren sehr bildhaft und glaubwürdig darzustellen. Es wird deutlich, welchen Einfluss politische und kirchliche Entscheidungen auf den Alltag der Bürger und die Handelsgeschäfte der Kaufleute hatten.


    Die Helden des Romans sind gut entwickelt. Hatte ich zu Beginn meiner Lektüre noch ein paar Bedenken, dass diese ein wenig zu sehr in Gutmenschen und Bösewichte kategorisiert werden könnten, relativierte sich dies jedoch recht schnell. Lediglich bei dem schwärzesten aller Charaktere, dem zu Beginn des Romans als Ratsherren tätigen Lefèvre, konnte ich beim besten Willen keine einzige positive Seite finden.


    „Das Salz der Erde“ und „Das Licht der Welt“ bilden mit jeweils 1152 Seiten ein monumentales Mittelalterepos, das ein ausgezeichnetes Zeit- und Sittenbild wiedergibt. Historische Fakten und fiktive Begebenheiten verschmelzen ebenso zu einem harmonischen Ganzen wie real existierende Personen mit Romanhelden Seite an Seite ihre Daseinsberechtigung haben.


    Trotz des Umfangs des Romans habe ich kaum Längen empfunden. Ich habe neben den historischen Fakten viel Interessantes über die Kunst der Buchmalerei und das mittelalterliche Kaufmannswesen erfahren. Diesen sehr komplexen, meinem Empfinden nach sehr gut recherchierten Roman habe ich sehr gern gelesen und empfehle ihn sehr gern allen Liebhabern dieses Genres weiter.

  • Ich habe das Buch im Rahmen der Leserunde gelesen und danke an dieser Stelle nochmals dem Autor für die Begleitung und seine ausführlichen Informationen.


    An dieses Buch bin ich mit sehr großen Erwartungen herangegangen, denn „Das Salz der Erde“ war schon sehr spannend zu lesen.


    Zuerst einmal auch der 2. Band ist vorbildlich aufgemacht. Das Cover mit einer schönen Verzierung, Klappeninnendeckel mit Stadtplan, einer Landkarte, Personenregister, Glossar und Anmerkungen bzw. Nachwort des Autors. Hier bleibt kein Wunsch offen.



    Schauplatz Oberlothringen in der Zeit von 1218 – 1248
    „Das Licht der Welt“ führt die Geschichte der Familie Fleury fort. Sie sind alle älter geworden und wir erleben eine aufregende Zeit sowohl für die Familie als auch die Stadt. Michel Fleury als Bürgermeister möchte Varennes zur Messestadt machen und sein Sohn Remy möchte eine Schule für Kinder eröffnen. Außerdem eröffnet Michel Filialen in Speyer und Metz. Remy trifft die Liebe seines Lebens. Damit es nicht zu harmonisch wird, begegnen wir Anseau Lefèvre ihrem ständigen Widersacher, sowie der Familie Bellegrée in Metz, die eigene und ganz andere Ziele verfolgt. Dies alles vor dem Hintergrund des Krieges in Lothringen.


    Auch in diesen 2. Band wurden verschiedene historische Persönlichkeiten mit einbezogen, was die Geschichte noch interessanter macht. Es ist ein Buch, bei welchem 1150 Seiten nur so dahinfliegen und ich habe auch viel Geschichtliches gelernt u. a. über Buchmalerei und das Kaufmannswesen. Der Autor hat es geschafft, so farbig zu erzählen, daß man als Leser direkt in die Zeit hineinversetzt wird und mit den Figuren lebt und leidet.


    Für mich ist es ein gut recherchierter Roman und ein echtes Leseerlebnis. Ich werde es sehr gerne weiter empfehlen.

  • Ich habe dieses Buch auch in der Leserunde mitgelesen.
    Mir hatte das erste Buch auch so gut gelfallen, daß ich spontan das Buch gekauft habe!


    Die Aufmachung des Buches war wieder hervorragend, und das ganze Beiwerk war enorm hilfreich beim Lesen.


    Die Handlung war so super in die echte Geschichte Lothringens eingewoben. Gleichzeitig erfährt der Leser wieder unheimlich viel über die Lebensweise und auch Denkweise der Menschen des 13.Jahrhunderts. Trotz der enormen Seitenzahl ist der Roman in keiner Weise langweilig oder langatmig geworden, und ich wurde hier wunderbar in die Welt des Hochmittelalters versetzt....


    Für dieses fulminante Werk gibt es von mir uneingeschränkt 10 Punkte!!! :anbet

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Daniel Wolf - Das Licht der Welt
    Nachfolgeband von "Das Salz der Erde"
    Goldmann Verlag, 08. Dezember 2014
    1152 Seiten


    Klappentext:
    In seiner Heimat tobt ein brutaler Krieg. Er kämpft für Frieden und Wohlstand. Doch er hat einen mächtigen Feind, der alles daransetzt, ihn zu vernichten.


    Varennes-Saint-Jacques im Jahre des Herrn 1218: Eine Stadt, drei Menschen, drei Schicksale. Der Buchmaler Rémy Fleury träumt von einer Schule, in der jedermann lesen und schreiben lernen kann. Sein Vater Michel, Bürgermeister von Varennes, will seine Heimat zu Frieden und Wohlstand führen, während in Lothringen Krieg herrscht. Die junge Patrizierin Philippine ist in ihrer Vergangenheit gefangen und trifft eine folgenschwere Entscheidung. Sie alle eint der Wunsch nach einer besseren Zukunft, doch ihre Feinde lassen nichts unversucht, sie aufzuhalten. Besonders der ehrgeizige Ratsherr Anseau Lefèvre hat geschworen, die Familie Fleury zu vernichten. Niemand ahnt, dass Lefèvre selbst ein grausiges Geheimnis hegt ...


    Autor: Daniel Wolf
    Daniel Wolf, geboren 1977, arbeitete u.a. als Musiklehrer, in einer Chemiefabrik und im Öffentlichen Dienst, bevor er freier Schriftsteller wurde. Schon als Kind begeisterte er sich für alte Ruinen, Sagen und Ritterrüstungen; seine Leidenschaft für Geschichte und das Mittelalter führte ihn schließlich zum historischen Roman. Er lebt mit seiner Frau und zwei Katzen in einer der ältesten Städte Deutschlands.


    Meine Meinung:
    Die Geschichte beginnt acht Jahre nach dem Ende von "Das Salz der Erde" und ist für mich eine überaus gelungene Fortsetzung davon. Rémy ist ein erwachsener Mann, der seine eigenen Ziele verfolgt und charakterlich seinem Vater Michel in nichts nachsteht. Ihr gleiches Wesen lässt sie des Öfteren aneinander geraten, aber entzweien kann sie nichts. Beide kämpfen für eine bessere Zukunft und die Freiheit Varennes, ihrer Familien und Freunde. Auch in Liebesdingen steht Rémy seinem Vater in nichts nach und verliert sein Herz an die geheimnisvolle Philippine, was auch Auswirkungen für Varennes haben wird. Mit der Öffnung seiner städtischen Schule und dem Wunsch, jedem Jungen Wissen zu vermitteln, zieht er vor allem die Missgunst der Kleriker auf sich. Daniel Wolf beschreibt hier sehr anschaulich, welche Macht die Kirche im Mittelalter hatte.


    Außderdem beobachtet die Stadt Metz mit Argusaugen das floriende Städtchen Varennes-Saint-Jacques und versucht mit allen Mitteln dessen Emporkommen im Keim zu ersticken.


    Der Wucherer Lefèvre will nicht nur die Fleurys vernichten, sondern auch alle Macht in Varennes an sich reißen. Stellenweise scheint es, dass niemand ihn und seine Verbündeten aufhalten kann. Er verkörpert für mich das reine Böse.


    Ich habe diesen historischen Roman im Rahmen der Leserunde innerhalb von 10 Tage gelesen. Das erste und letzte Drittel des Buchs ist nur so dahin geflogen. Beim Mittelteil
    ist es mir stellenweise etwas schwerer gefallen, mich auf die Geschichte einzulassen, da ich es manchmal etwas anstrengend fand, dass die Bösewichte mit allem durchkamen und es für meine "Freunde" in Varennes einen Schicksalsschlag nach dem anderen gab.


    Ob und wie es am Ende den Fleurys und ihren Freunden gelingt, das Blatt zu wenden, war für mich herausragend und äußert klug ausgetüftelt und dargestellt. Das hat mich auch am Ende für die kleine Durststrecke mehr wie entschädigt.


    Großen Respekt möchte ich Daniel Wolf für die sorgfältig ausgearbeiteten Charaktere und das Verweben des Romans in die reale Geschichte aussprechen. Auch ich habe mit vielen Personen gelebt und gelitten, so gefangen hat mich der Erzählstil. Leider hatte ich in meiner Schulzeit nie das Glück, dass meine Geschichtslehrer das Fach interessant gestaltet haben. So hat sich mein Interesse daran immer sehr in Grenzen gehalten. Aber im Verlauf des Buches habe ich einige interessante reale Personen dieser Zeit kennengelernt, über die ich gerne mehr erfahren möchte.


    Für mich (wie der Vorgänger) 9 von 10 Eulen


    P.S.: Vielen Dank an Daniel Wolf für die aktive Begleitung der Leserunde.
    P.S.S.: ...und ich würde mich über eine Verfilmung der beiden Teile freuen, wenn Daniel die Hand drauf hat... :-]

    “Lesen ist das Trinken von Buchstaben mit den Augen.” H. Lahm


    :lesend Erik Axl Sund - Scherbenseele


    SuB 01.09.: 159
    SuB-Abbau-Wette: 5. Runde 3/5

  • Als begeisterter Leser von "Das Salz der Erde" habe ich mich freudig wieder in die Welt der französichen Stadt Varennes gestürzt. Viele der Darsteller waren mir schon aus dem ersten Teil bekannt und gespannt habe ich verfolgt, wie sie sich in den vergangenen Jahren entwickelt hatten. Michel ist seit langem Bürgermeister und noch immer durch und durch integer und wortgewandt und interesssiert daran, dass seine Heimatstadt eine fortschrittliche und aufstrebende Handelsstadt bleibt. Neue Widersacher stellen sich ihm und seinen Freunden und seiner Familie in den Weg. Sein einziger Sohn Remy macht ihm alsbald den Rang als Hauptperson in dieser Geschichte streitig.


    Daniel Wolf schaffte es auch in diesem zweiten über 1100 Seiten dicken Histo-Wälzer mich über die ganze Strecke zu fesseln und den Spannungsbogen aufrecht zu halten. Das historische Setting und die geschichtlichen Fakten waren gut in die Geschichte verwoben und immer interessant und abwechslungsreich. Auch die Helden und die erfreulich starken Frauencharaktere waren glaubwürdig und liebenswert. Lediglich mit den Bösewichten tat sich mich streckenweise etwas schwer, da sie meist für meinen Geschmack zu eindimensional böse beschrieben waren. Im Laufe der Handlung wird das zwar etwas beser aber irgendwie waren die "Gegner" im ersten Teil lebensnaher und vielschichtiger.



    Trotz dieser kleinen Schwächen hat mir das Buch sehr sehr gut gefallen und ich freue mich, dass Daniel Wolf bereits an Neuem schreibt. Hoffentlich dann wieder mit einer Leserunde, die er mit seinen interessanten Erklärungen begleitet. :anbet


    Von mir gute 8 Punkte :-)

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Die Fortsetzung von „Das Salz der Erde“ ist Daniel Wolf nach meinem Dafürhalten perfekt gelungen. Wiederum über 1.100 Seiten unterhaltsames und informatives Lesevergnügen, ohne irgendwelche Längen – das muss man so erst mal hinkriegen, großes Kompliment! :anbet


    Man trifft lieb gewonnene Personen wieder, lernt neue kennen und lieben, verachten und hassen. Über die Jahre hinweg meint es das Schicksal nicht immer gut mit Varennes Saint Jacques und seinen Bewohnern. Mit ihnen durchlebt der Leser einiges an Höhen und Tiefen.


    Rémy, der Sohn von Michel und Isabelle ist für mich hier die wichtigste und auch meine liebste Figur mit all seine Stärken und Schwächen. Er bleibt sich treu von Anfang bis Ende, seine intelligente Ironie sowie die mit und von ihm geführten Dialoge zählen zum meinen Highlights in diesem Buch.


    Einen weiteren Höhepunkt bilden für mich die Streitgespräche zwischen den Mitgliedern im Rat von Varennes. Deren Auseinandersetzungen und Diskussionen hätten langweilig sein können in ihrer Ausführlichkeit, aber so authentisch und lebensnah wie sie geschildert werden, ist es für mich das reine Vergnügen gewesen ihnen zu folgen. Mich hat verblüfft, wie demokratisch es damals zuging, wie die Ratsherren, zumindest einige, auch mit Niederlagen umgehen und wie sich das Rechtsempfinden wandelt und entwickelt. Irgendwie scheinen sie mir ihrer Zeit deutlich voraus.


    Tatsächliche historische Ereignisse, Personen und Informationen fließen gekonnt mit ein, Prolog und Epilog runden die Geschichte perfekt ab.


    Auf das Ausschmücken von brutalen, bluttriefenden Szenen wird weitgehend verzichtet, trotzdem wird nichts beschönigt und wenn angebracht, findet der Autor klare Worte.


    Daniel Wolf erzählt seine Geschichte in einer für mich sehr angenehmen Sprache, bildhaft und mitreißend, aber doch nicht so überbordend, dass man sich davon erschlagen fühlt.


    Ich bedanke mich für die vielen spannenden und interessanten Lesestunden, die ich in Varennes Saint Jacques und mit ihren Bewohnern verbringen durfte. Im Gegensatz zu manch anderem Leser, hat mir hat diese Fortsetzung noch besser gefallen als der erste Teil, vielleicht mit etwas weniger Action, aber runder und stimmiger. Der Abschied ist nicht leicht gefallen.


    9 Punkte für diesen wirklich lesenswerten historischen Roman.
    Und 9.99 € für über 1.100 Seiten Lesevergnügen sind doch geschenkt, oder ;-).

  • Auch ich habe das Buch in der Leserunde mitgelesen.
    Wie schon den ersten Teil, so habe ich auch dieses Buch regelrecht verschlungen. Der flüssige Schreibstil und die immer wieder neuen spannenden Geschehnisse haben die 1100 Seiten nur so dahinfliegen lassen. Schnell hatte ich meine Sympathien verteilt, es gab wieder einige Personen, wie sie schrecklicher nicht sein können. Durch diverse Rückblicke hat der Leser auch die Möglichkeit, der Geschichte zu folgen, auch wenn er den ersten Teil nicht kennt. Mich haben die Rückblicke nicht gestört, haben sie doch vieles wieder in Erinnerung gerufen.
    Auch dieses Buch ist ein Muss für Freunde des historischen Romans und erhält von mir die volle Punktzahl.

  • Auch ich durfte dieses Buch in der Leserunde lesen und habe jede Seite genossen.
    Ja, wenn man diese historischen Bücher liest, freut man sich, dass man doch in der heutigen Zeit lebt. Fr auen werden verheiratet und wenn es mit dem Nachwuchs aus welchen Gründen auch immer nicht klappt, werden sie verflucht und abgeschoben. Nur mit einer Scheidung klappt es denn doch nicht so gut.
    Oder die Sache mit dem Schulunterricht. In der Klosterchule lernen sie nur aus der Bibel. Mädchen dürfen noch nicht einmal zur Klosterschule. Allgemeinbildung? Glückssache.


    9 Punkte von mir.

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Varennes-Saint-Jacques im Jahre des Herrn 1218: Eine Stadt, drei Menschen, drei Schicksale. Der Buchmaler Rémy Fleury träumt von einer Schule, in der jedermann lesen und schreiben lernen kann. Sein Vater Michel, Bürgermeister von Varennes, will seine Heimat zu Frieden und Wohlstand führen, während in Lothringen Krieg herrscht. Die junge Patrizierin Philippine ist in ihrer Vergangenheit gefangen und trifft eine folgenschwere Entscheidung. Sie alle eint der Wunsch nach einer besseren Zukunft, doch ihre Feinde lassen nichts unversucht, sie aufzuhalten. Besonders der ehrgeizige Ratsherr Anseau Lefèvre hat geschworen, die Familie Fleury zu vernichten. Niemand ahnt, dass Lefèvre selbst ein grausiges Geheimnis hegt ... (Quelle: www.randomhouse.de)


    Die Gestaltung des Buches lässt keine Wünsche offen: ein Stadtplan, ein Personenregister, Anmerkungen zum historischen Hintergrund und ein Glossar. Auch wenn das Buch über 1000 Seiten hat, so merkt man davon doch recht wenig, es liegt nicht allzu schwer in der Hand und ist auch gut gebunden.
    Mir hat die Fortsetzung von „Das Salz der Erde“ richtig gut gefallen, meiner Meinung nach steht der zweite Roman des Autors Daniel Wolf (Pseudonym von Christoph Lode) dem Ersten in nichts nach. Alle Personen die uns schon im ersten Band ans Herz gewachsen waren, treffen wir wieder, es ist ein klein wenig wie nach Hause kommen. Der Schreibstil des Autors ist flüssig und sehr gut zu lesen. Es bleibt kontinuierlich spannend, weil immer wieder etwas passiert. Durch die verschiedenen Protagonisten, erhält der Leser verschiedene Einblicke in die Geschichte und nimmt an den jeweiligen Leben teil. Auch die verschiedenen Schauplätze tragen zu einem sehr abwechslungsreichen und spannenden Roman bei, denn immer wieder wird von den anderen Städten erzählt, sodass man nicht nur einen Einblick von Varennes bekommt, sondern der gesamten Region.
    Besonders mitgefiebert habe ich mit Remy und seinem Plan, eine städtische Schule errichten zu dürfen. Hier wurde meiner Meinung nach besonders gut der Konflikt zwischen der Stadt und den Bürgern auf der einen Seiten und den Klöstern und dem Klerus auf der anderen Seite deutlich. Dennoch kämpft Remy unermüdlich für seinen Traum, den einfachen Jungen der Stadt eine gute Bildung zu ermöglichen, sodass sie ein gutes Handwerk erlernen können und die Handwerker, Kaufleute und nicht zuletzt die Gilden geeignete Lehrjungen und Gesellen bekommen, die den Fortbestand einer guten und erfolgreichen Stadt sichern. Er hat die Win-Win-Situation erkannt und hält an diesem Traum fest und begeistert immer mehr Menschen für sein Vorhaben, auch wenn die Ausgaben für die Stadt erst einmal hoch sind.


    Dieser Roman hat mir schöne Lesestunden beschert und ich würde mich über eine neuerliche Fortsetzung freuen, vielleicht gibt es ja wirklich eine Trilogie. Von mir bekommt der Roman auf jeden Fall volle Punktzahl! Eine klare Leseempfehlung.

  • Ein Krieg tobt in Oberlothringen zu Beginn des 13. Jahrhunderts.
    Das Buch erzählt die Geschichte der Familie Fleury aus Daniel Wolfs Bestseller "Das Salz der Erde" weiter. Im Buch geht es um drei Schicksale in der kleinen Stadt Verennes Saint Jaques. Der Bildmaler Rémy Fleury, Sohn von Bürgermeister und Kaufmann Michel Fleury, davon eine Schule zu eröffnen. Eine weltliche Schule, die für jedermann zugänglich ist und in der man Lesen und Schreiben lernen kann. Anders als Klosterschulen, welche nur die Bibellehre lehrt, sollen auch einfach Handwerkersöhne zu Bildung kommen.


    Der Vater Rémys ist der Bürgermeister Michel Fleury. Ihn kennen die Leser schon aus "Das Salz der Erde". Seinem Verhandlungsgeschick ist es zu verdanken, dass die freie Stadt Verennes ein Marktrecht erhält. Mit diesem Markt, will er der Stadt zu noch mehr Wohlstand verhelfen. Doch der Bürgermeister hat einen Gegenspieler: Anseau Lefèvre, ein Ratsherr, der die Bürger der Stadt in Schrecken und Angst versetzt und schließlich auch für dramatische Wendungen sorgt. Lefèvre ist eine zwielichte Person und einer von vielen düsteren Personen in Wolfs 1200 Seiten Werk.
    In der zweiten Hälfte taucht noch die schöne Patrizierin Philippine auf. Eine Dame mit einer geheimnisvollen Vergangenheit, welche sich noch als große Gefahr für Verennes Saint Jaques und die Familie Fleury herausstellen wird.


    Meine Meinung


    „Das Licht der Welt“ bildet die Fortsetzung zu „Das Salz der Erde“. Beide Bücher bestehen unabhängig davon, aber ich empfehle erst, das "Salz der Erde" zu lesen. Ich hatte mit beiden Büchern fantastische Lesestunde und hoffe, es gibt noch viel von Daniel Wolf zu lesen. Ich das "Licht der Welt" an einem Wochenende gelesen und dabei gelacht und geweint und mich bestens unterhalten gefühlt. Unbedingt lesen :) Ich gebe volle Punktzahl und würde mich sehr über eine Fortsetzung freuen.

  • Michel Fleury, Kaufmann und der jetzige Bürgermeister von Varennes-Saint-Jaques, hat einen sehr hohen Anteil daran, dass die Stadt in den letzten Jahren wachsen und gedeihen konnte. Und wie seinerzeit sein Vater, hat auch Rémy Fleury sehr hochfliegende Pläne, wenn es um das Wohl der Bürger geht. Auch er hat mit erheblichen Schwierigkeiten zu kämpfen, nicht nur mit den Vertretern des Klerus gerät er aneinander. Und es sieht düster aus für Varennes, denn das benachbarte Metz hat ihm den Krieg erklärt.


    Daniel Wolf bedient sich auch in der Fortsetzung von „Das Salz der Erde“ eines eingängigen, flüssigen Erzählstils, der die Seiten nur so dahinfliegen lässt. Historische Ereignisse und Personen werden gekonnt in die Handlung einbezogen und lassen das Mittelalter lebendig werden. Für mich weisen Handlungsaufbau und –verlauf in beiden Büchern gewisse Ähnlichkeiten auf, auch die Spannungskurve verläuft vergleichbar. Das trübt aber den Faktor der Unterhaltsamkeit nicht. Die Figuren bewegen sich stets in ihrem vorgegebenen Rahmen. Kritik gib es aus meiner Sicht aber nur am Detail, zum Beispiel an der schier unbezwingbaren Bösartigkeit eines der Antagonisten.

    Varennes ist für mich der eigentliche Star des Buches. Die Stadt, die sich nicht unterkriegen lässt trotz aller Widrigkeiten und der es immer wieder gelingt, dank ihrer klugen und tapferen Bürger sich von Krieg und Schrecken zu erholen. Auch wenn die Stadt fiktiv ist, ist sie mir doch ans Herz gewachsen und ich würde gerne wissen, wie es mit ihr weitergeht.


    Ich freue mich schon auf die Fortsetzung, klick :-)

  • Mit etwas Verzögerung las auch ich dieses Buch in besagter Leserunde und konnte von den interessanten Anmerkungen des Autors profitieren, Danke!


    Bereits der erste Teil hatte mir sehr gut gefallen und ich dachte eine Zeitlang, bereits jetzt möglicherweise einen Kandidaten für mein Jahreshighlight 2015 in den Händen zu halten. Die Kenntnis der Vorbandes ist nicht erforderlich. Eigentlich kann sie sogar ein wenig hinderlich sein, denn ich hatte gelegentlich ein leichtes Déjà-vu-Gefühl.
    Das Drumherum ist lobenswert: Karte, Stadtplan, Anmerkungen, Glossar, Personenverzeichnis mit Kennzeichnung der historischen Personen.
    Etwas gestört haben mich die Verzierungen an den Seitenzahlen, die mir das Erkennen ein wenig erschwerten. Das Cover hingegen ist toll und schließt gut an das des Vorbandes an.
    Auch die dem Verfassen unzweifelhaft vorausgegangene Recherche muss wieder sehr gründlich gewesen sein.
    Das Buch war bis zum Schluss sehr spannend, ich habe es in zwei Tagen regelrecht verschlungen.
    Einige Formulierungen störten mich (dies habe ich in der Leserunde vermerkt, mein Hauptkritikpunkt in diesem Zusammenhang im Kommentar zum letzten Leseabschnitt auch ausführlich begründet), ferner hätte für meinen Geschmack die perverse Seite des Hauptbösewichts nicht so detailliert in den Vordergrund gerückt werden müssen.


    Ich habe 8 von 10 möglichen Eulenpunkten gegeben.


    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

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  • 1218 in Oberlothringen. Michel Fleury ist immer noch Bürgermeister in Varennes-Saint –Jacques und führt zusammen mit seiner Frau Isabell ein gutgehendes Handelsgeschäft. Während hauptsächlich sie die Geschäfte führt, setzt er sich für das Wohlergehen seiner Stadt und seiner Bürger ein. Ihr Sohn Rémy führt seine Buchmalerwerkstatt, was der Kirche im Dorn im Auge ist, vor allem, als er mit einer städtischen Schule auch noch der Klosterschule Konkurrenz machen will. Die Stadt blüht auf und wird immer größer, allem Krieg und Steinen, die ihnen in den Weg gelegt werden zum Trotz. Zumindest bis die Händler in Metz beginnen Varennes-Saint –Jacques als Konkurrenz anzusehen und versuchen sie in die Knie zu zwingen …


    Es ist mittlerweile schon fast zwei Jahre her, dass ich den ersten Band rund um Varennes-Saint –Jacques gelesen habe. Trotzdem kann ich mich noch an die Handlung und sehr viele Details daraus erinnern, denn ich war damals total angetan von diesem Buch, das ich aufgrund seines Umfangs erst gar nicht lesen wollte, eben weil ich eigentlich auch kein großer Fan historischer Romane bin. Das hat sich mit diesem Buch allerdings etwas geändert, denn es hat mir damals so ausnehmend gut gefallen, dass ich seitdem eher und öfter mal zu einem historischen Roman greife. Als ich dann erfahren habe, dass es eine Fortsetzung geben wird, habe ich mich tierisch gefreut. Trotzdem hat es schließlich noch einige Monate gedauert, bis ich dieses Buch tatsächlich angefangen habe, denn der Umfang von fast 1200 Seiten schreckt doch erst einmal ab.


    Mittlerweile ärgere ich mich, dass ich dieses Buch nicht doch früher zur Hand genommen habe, denn mir hat dieser Roman wieder ausnehmend gut gefallen. Gerade aufgrund seiner Länge konnte ich mich über drei Tage intensiv ins 13. Jahrhundert versetzen lassen und mit den lieb gewonnenen Figuren aus Band 1, sowie zahlreichen neuen Figuren mitfiebern. Ich kann es gar nicht so recht beschreiben, aber ich fühle mich mit dieser Lektüre einfach nur wohl und genieße sie so, wie ich selten ein Buch genieße. Auch nicht die Bücher, die ich ansonsten als Highlights empfinde. Dieses Buch wirkt noch viel weiter.


    Die Geschichte beginnt im Jahre 1218, im Prolog erleben wir eine Szene die 1214 spielt und sich wie ein roter Faden über hunderte Seiten hinweg durchs Buch ziehen wird, und endet im Jahre 1248. Wieder begleiten wir zahlreiche Figuren, allen voran die Familie Fleury, die mir bereits im ersten Band sehr ans Herz gewachsen sind. So war es mir eine große Freude in diesem Band mitzuerleben, wie es dem Sohn Rémy ergeht und wie er sich entwickelt hat. Aber auch die Entwicklung vieler weiteren Figuren konnte man beinahe hautnah miterleben. Jedenfalls hatte ich bei vielen Figuren mittendrin immer wieder das Gefühl sie schon lange und gut zu kennen, so sehr sind sie mir ans Herz gewachsen. So ließ es sich auch nicht vermeiden, dass ich zwischendurch vor Wut schnaufen musste oder auch mal Tränen geflossen sind. Es ist selbst für mich nicht so ganz begreiflich, wie mich dieses Buch emotional mitzureißen vermag.


    Die Schauplätze und die Handlung sind teils erfunden, teils entsprechen sie der Realität. Der historische Kontext drum herum ist gut recherchiert und auch gut dargestellt, wenn auch nicht immer korrekt eingehalten, aber darauf geht Daniel Wolf in seinem abschließenden Bemerkungen auch ein. Wieder geht es nicht nur um die persönliche Geschichte der Figuren, sondern auch um Freiheit und Unabhängigkeit und das Leben zu dieser Zeit und die Willkür, die die Mächtigen der damaligen Zeit ausüben konnten.


    Trotz der fast 1200 Seiten, die sich über mehrere Jahre hinziehen und eine wirklich detaillierte Geschichte erzählen, hatte dieses Buch keine Längen. Zumindest habe ich mich zu keinem Zeitpunkt gelangweilt gefühlt. Im Gegenteil. Ich musste einfach lesen und lesen und immer weiter lesen. Zum Ende hin ging es mir dann tatsächlich auch wieder etwas zu schnell und ich hätte es mir zum Schluss noch ein wenig ausführlicher gewünscht. Ich glaube mich aber daran zu erinnern, dass ich das Ende des ersten Bandes ebenso empfunden habe.
    Tatsächlich war ich zum Schluss aber auch etwas traurig, als ich Abschied von all den lieb gewonnenen Figuren nehmen musste. Von mir aus dürfte es gerne weiter gehen, ich hätte nichts dagegen, wenn der Autor hier einen weiteren Wälzer nachschieben würde. Ich wäre dabei!


    Hinter dem Pseudonym Daniel Wolf steckt übrigens Christoph Lode, der bislang nicht nur bereits historische Romane geschrieben hat, sondern auch einige Fantasy-Romane.


    Fazit
    Für mich ist Das Licht der Welt ein großes Highlight. Nicht nur ein einfaches Lese-Highlight, sondern auch ein emotionales, denn ich kann mich wirklich nicht erinnern, dass ich mich bei einem Buch schon mal so arg involviert gefühlt habe.
    Daniel Wolf versteht es meisterhaft seine Figuren zum Leben zu erwecken. Michel und Rémy sind gute Freunde geworden und ich wünschte mir sehr, ich könnte mehr von ihnen hören.

  • Ich bin endlich auch mal dazugekommen, diesen zweiten Teil der Geschichte um die Familie Fleury zu lesen.

    Dieses Mal begleiten wir Michel, Isabelle und ihren Sohn Rémy auf einem Teil ihres Weges. Michel ist Bürgermeister in Varennes und arbeitet hart daran, dass Ansehen der Stadt zu mehren. Aus diesem Grund kümmert sich seine Frau Isabelle vermehrt darum seine Arbeit als Kaufmann zu übernehmen. Auf dem Weg zu mehr Ansehen machen die beiden sich jedoch nicht nur Freunde, sondern auch Feinde, die nicht nur in anderen konkurrierenden Städten zu finden sind, sondern auch in den eigenen Reihen sitzen und versuchen jedes Vorhaben zu untergraben.

    Rémy ihr einziger Sohn hat eine Lehre als Buchmaler abgeschlossen und baut sich nun in Varennes eine Buchmalereiwerkstatt auf. Diese ist dem ortsansässigen Kloster ein Dorn im Auge, da diese bislang alle in der Stadt anfallenden Schreibarbeiten übernommen haben und insbesondere auch für ihre Buchmalereien bekannt waren. So kommt es auch hier immer wieder zu Reibereien.


    Leider ist es bei mir schon einige Zeit her, dass ich den ersten Teil gelesen habe. Demnach kann ich mich auch nicht mehr an allzu viel aus dem ersten Teil erinnern. Vielleicht ist dies mit ein Grund, aus dem mir dieser zweite Teil nicht so zugesagt hat. Irgendwie bin ich mit den Protagonisten nicht so richtig warm geworden. Bis zum Schluss ist mir insbesondere Michel zu blass gewesen. Es mag sein, dass dies anders gewesen wäre, wenn man diesen Teil direkt im Anschluss an den ersten gelesen hätte. Nichtsdestotrotz sollte dieses Buch auch für sich alleine stehen können, da die Geschichten in beiden Büchern weitgehend unabhängig voneinander sind.

    Mit Rémy konnte ich mich ein stückweit mehr anfreunden, doch wirklich ans Herz gewachsen ist er mir auch nicht und bei einer Buchlänge von über 1000 Seiten finde ich es einfach schade, wenn ich nicht wirklich mitfiebern kann.


    Wenn dann mal Personen aufgetaucht sind, die mir auf Anhieb sympathisch waren, so hatten sie leider immer nur kurze Auftritte und haben nicht viel mehr zur Geschichte beigetragen. Da fand ich es etwas schade, dass der Autor sich doch recht viel Mühe gegeben hat, diese Personen einzuführen, nur um sie danach nicht mehr zu erwähnen. Irgendwie erwartet man nach einer solchen Einleitung, dass sie doch für die Geschichte wichtiger sind oder noch eine tiefere Rolle spielen werden. Vielleicht hätte man hier auch ein wenig kürzen können.


    Mein größter Kritikpunkt an dem Buch ist jedoch, dass die Figuren mir zu sehr schwarz-weiß waren. Michel wird immer als ach so toll und friedfertig dargestellt. Egal was er anpackt, es kann eigentlich nicht schief gehen und er ist der Retter der Welt. Auch dass die anderen Figuren im Buch an der ein oder anderen Stelle darüber lustig gemacht haben, hat die Sache für mich leider nicht besser gemacht. Auf der anderen Seite gibt es zum Beispiel Lefèvre, der Antagonist in Varennes, der als durch und durch böse dargestellt wird. Es gibt keine Schandtat, zu der er nicht bereit ist und so stellen seine Intrigen irgendwann einfach keine Überraschung mehr dar. Insgesamt hatten für mich also weder die Guten noch die Bösen genügend Ecken und Kanten.


    Ein wenig geärgert hat mich auch die Rückseite des Buches, auf der von einer Frau die Rede ist, die gegen ihre Vergangenheit ankämpft. Leider tritt diese erst im letzten Drittel des Buches auf. Damit wartet man irgendwie immer darauf, dass diese endlich ihren Auftritt hat. Ich weiß, dass der Autor in der Regel nichts für die Zusammenfassung auf dem Buchumschlag kann, trotzdem hat mich dieser Spoiler ziemlich gestört.


    Noch kurz zur Aufmachung des Buches (ich habe die Taschenbuch-Ausgabe gelesen): Diese ist recht ordentlich gemacht, es gibt ein Personenverzeichnis, am Ende einen Glossar und zu Beginn auch noch eine Karte, auf der man die ungefähre Lage Varennes im Moseltal, sowie die anderen Städte sieht. Zudem ist ein Stadtplan enthalten, auf dem die Lage der wichtigsten Gebäude eingezeichnet sind.


    Insgesamt konnte mich dieser zweite Teil um die Familie Fleury nicht wirklich überzeugen. Vielleicht bin ich auch etwas mit falschen Erwartungen an das Buch herangegangen. Ich hatte hier nämlich erwartet hauptsächlich über Rémy zu lesen, dass Michel und Isabelle einen ebenso großen Anteil an den Geschehnissen des Buches haben würden, damit habe ich schlichtweg einfach nicht gerechnet. Ob das Buch dadurch für mich wirklich besser oder schlechter wurde, kann ich so nicht genau sagen, ich hätte aber wahrscheinlich nicht das Gefühl gehabt, dass mir zu Michel etwas "Farbe" aus dem vorherigen Teil fehlt.

    Vielleicht war es auch das falsche Buch zur falschen Zeit, aber für mich waren es leider nur 4/10 Eulenpunkte.

    :lesend Jay Kristoff; Nevernight - Die Rache

    :lesend Laura Imai Messina; Die Telefonzelle am Ende der Welt (eBook)

    :lesend Rebecca Gablé; Teufelskrone (Hörbuch: Detlef Bierstedt)