Kinderfreundlichkeit in Deutschland

  • Man bekommt dieses Problem nicht mit finanziellen Anreizen, die noch dazu erstmal finanzierbar sein müssten (Ha ha ha), in den Griff. Die Entscheidung pro oder contra Kinder muß an anderen Werten festgemacht werden, sicherlich nicht an materiellen.


    Man muß Kinder gesamtgesellschaftlich wieder mehr in den Mittelpunkt rücken. Ein Bewusstsein für Kinder schaffen, ein Klima der Akzeptanz. Den Menschen zeigen, wie wertvoll Kinder für die persönliche und gesamtgesellschaftliche Entwicklung sein können.


    Kinder sind sicherlich kein Allheilmittel, aber sie könnten - wenn ihnen wieder ein hoher Stellenwert beigemessen wird - mehr verändern, als man glauben mag. Nur haben im Moment eben weder Kinder- noch Familienpolitik einen besonders leichten Stand, weil sich eben jeder ungerecht behandelt fühlt. Der Ruf nach staatlichen Regelungen lenkt dabei aber nur davon ab, daß die Entscheidung für Kinder von einem selbst getroffen werden muss. Punkt.


    Übrigens war es unter der Regierung Kohl noch schlimmer um die Familienpolitik bestellt als heute. Da wurden jahrzehntelang hohe Kinderzahlen ignoriert und keinerlei Anstalten gemacht Kindergeld zu erhöhen oder Steuervorteile auszubauen. Klar, Kinder waren ja genug da. Da hat die sozialdemokratische Regierung gleich nach Ablösung von Kohl immerhin rasch gehandelt und wirklich was getan, nur kommen viele Lösungen eben zu spät und zu halbherzig.


    Gruss,


    Doc

  • Zitat

    Original von Doc Hollywood
    Hm...im Sinne von "finanziell erstrebenswert" halte ich für einen völlig falschen Ansatz, ehrlich gesagt.


    Doc, du solltest mich gut genug kennen, daß meine Frage keine nach Modellen war, wie der Staat es Freuen finanziell schmackhaft machen soll, Kinder zu kriegen, sondern es ging mir darum, daß überhaupt mal lösungsorientiert gedacht wird, anstatt daß einer nach dem anderen seine persönliche Klage und Schuldzuschreibung vom Stapel läßt. :rolleyes


    Auf "die Politiker" zu wettern ist nun wirklich keine Kunst. Schließlich gibt man seine Verantwortung doch nicht mit dem Wahlzettel ab! :pille

  • Zitat

    Original von Iris
    Doc, du solltest mich gut genug kennen, daß meine Frage keine nach Modellen war, wie der Staat es Frauen finanziell schmackhaft machen soll, Kinder zu kriegen, sondern es ging mir darum, daß überhaupt mal lösungsorientiert gedacht wird, anstatt daß einer nach dem anderen seine persönliche Klage und Schuldzuschreibung vom Stapel läßt. :rolleyes


    Aber Hase, a) klar kenne ich Dich gut genug und b) waren meine Postings auch genau in die von Dir eingeschlagene Richtung gedacht. Es ist, da sind wir uns denke ich mal einig, keine Lösung finanzielle Anreize zu schaffen. Denn die Finanzen sind m. E. nur der kleinste Baustein im sehr komplexen Gebilde "Kinder kriegen" bzw. "Kinder großziehen". Habe ich ja weiter oben schon versucht klarzumachen.


    Zitat


    Auf "die Politiker" zu wettern ist nun wirklich keine Kunst. Schließlich gibt man seine Verantwortung doch nicht mit dem Wahlzettel ab! :pille


    Meine Rede.


    Gruss,


    Doc

  • Hmm, sicher sollen keine "finanzielle Anreize" für kinderreiche Paare geschaffen werden, in dem Sinn, dass man "Kinderprämien" bekommt oder sowas. Denn Kinder sind selbstverständlich nicht mit Geld aufzuwiegen.


    Aber es sollte auch nicht so sein, dass sich ein Paar jeden Luxus abschminken muss, nur weil es Kinder aufzieht.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Da kann ich dir nicht so uneingeschränkt zustimmen, Alice. Daß Kinder nun einmal "Verzicht" bedeutet, ist seit Menschengedenken so. Was ist daran falsch? Sind wir heute schon so verwöhnt, daß wir nicht mehr die Bereitschaft aufbringen, auf etwas zu verzichten?
    Aber ich gebe dir insoweit Recht, daß dieses Problem wohl kaum über finanzielle Anreize zu lösen ist. Unsere Gesellschaft hat sich nach und nach in eine Richtung entwickelt, die sowohl Kinder als auch Alte als Belastung empfindet. Die familiären Bande zerböselten und die Verantwortungsbereitschaft, die früher selbstverständlich war, ging verloren. Diese Verluste kann man auf finanzieller Basis gar nicht ausgleichen, zumal sich immer deutlicher bereits die Unfähigkeit, eine dauerhafte Beziehung einzugehen, abzeichnet. Unsere Gesellschaft scheint sich zunehmend zu "Isolaten" (wenn ich mal bei Asimov klauen darf) zu entwickeln.
    Nach meiner Überzeugung fehlt hier die Überzeugungsarbeit, daß der Einzelne wieder Verantwortung für andere übernimmt und daß der Stellenwert der Familie gewaltig angehoben wird. Das wäre allerdings kontraproduktiv zu der derzeitigen Arbeitsmarktpolitik, die ja heute die absolute Flexibilität des Arbeitnehmers fordert - das Arbeitsnomadentum. Ich sehe in absehbarer Zeit jedenfalls keine tiefergreifende Lösung des Problems.

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

  • Zitat

    Original von Demosthenes
    Unsere Gesellschaft scheint sich zunehmend zu "Isolaten" (wenn ich mal bei Asimov klauen darf) zu entwickeln.


    Da triffst du sicher einen wunden Punkt, Demosthenes. Auch der Begriff "Ich-AG" ist zutreffend.


    Was ich auch ganz schlimm finde und du andeutest, ist das Ausspielen der Alten gegen die Jungen. Das darf nicht sein. Jeder muss das Recht haben, in der Gesellschaft seinen Platz zu behaupten.


    Und dass Kinder Verzicht bedeuten, ist so und war immer so. Das wissen und akzeptieren wohl auch alle Eltern. Das war auch nicht das, was ich sagen wollte. Mir ging es um die Rentenbeiträge, und dass das System so wie es ist unfinanzierbar ist, weil bei der Null- oder 1-Kind-Gesellschaft der Generationenvertrag nicht mehr erfüllbar ist und daher die Beiträge zwangsläufig für diese Betroffenen erhöht werden müssten.


    Noch einmal: ich will es nicht, aber es wäre ein Ausweg aus der Misere.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

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  • Zitat

    Original von Demosthenes
    Da kann ich dir nicht so uneingeschränkt zustimmen, Alice. Daß Kinder nun einmal "Verzicht" bedeutet, ist seit Menschengedenken so. Was ist daran falsch? Sind wir heute schon so verwöhnt, daß wir nicht mehr die Bereitschaft aufbringen, auf etwas zu verzichten?


    Ich habe zwei Söhne. Beides Wunschkinder. Sicherlich waren mein Mann und ich uns damals bewußt, daß wir auf einiges verzichten müßen.
    Aber die Kinder wogen bei weitem dieses "verzichten müßen" auf.
    Ich bereue meine Entscheidung nicht.


    Allerdings gibts da doch einige Ungerechtigkeiten:


    Vor ein paar Jahren hatte ich die Möglichkeit mit meinen beiden Kindern nach Ibiza zu reisen. Die Unterkunft wurde uns (von Freunden) umsonst zur Verfügung gestellt. So mußte ich "nur" noch die Flüge bezahlen.
    Von einer Freundin hatte ich kurz vorher erfahren, daß sie für ihren Flug nach Ibiza (im Mai) 200 DM bezahlt hatte.
    Ratet mal, wieviel ich für drei Personen (in den Sommerferien) zahlte!
    Nein, keine 600 DM ;-)
    600 DM mußte ich für meinen Flug hinlegen. Die Kinder hatten Ermäßigung! (lacht). Für sie bezahlte ich noch einmal 300 DM pro Flug.


    Sowas ärgert mich (finanziell) schon manchmal.
    Aber im großen ganzen kann ich mit den finanziellen Einschränkungen gut leben.
    Und ich finde auch nicht, daß es z. B. unbedingt nötig ist, den Eltern mehr finanzielle Zuschüsse zu gewähren. Freizeitmöglichkeiten, bei denen sich die Kinder mal so richtig austoben können (ohne daß sich jemand beschwert) sind auch oft ein teures finanzielles Vergnügen. Hier sollte der Staat/ die Stadt mal ansetzen. Mehr Grünflächen und Parks in denen Kinder spielen können und die keinen Eintritt kosten.
    Es gäbe so viele Möglichkeiten Deutschland kinderfreundlicher zu machen. Das Geld muß nicht unbedingt direkt in die Geldbörse der Eltern fliessen.

  • Zitat

    Original von Demosthenes
    Die familiären Bande zerböselten und die Verantwortungsbereitschaft, die früher selbstverständlich war, ging verloren. Diese Verluste kann man auf finanzieller Basis gar nicht ausgleichen, zumal sich immer deutlicher bereits die Unfähigkeit, eine dauerhafte Beziehung einzugehen, abzeichnet. Unsere Gesellschaft scheint sich zunehmend zu "Isolaten" (wenn ich mal bei Asimov klauen darf) zu entwickeln.


    Kein Wunder...


    Wir sollen doch alle so mobil und flexibel sein.
    Also entweder verzichtet die Gesellschaft auf Kinder oder sie verzichtet auf Kinder, die soziale Verantwortung in Freundeskreisen lernen (weil die Eltern mobil und flexibel sind).


    Irgendwer aus Politik oder Wirtschaft sollte mal erklären, wie alles zusammenpassen soll...

  • Zitat

    Original von Woltri
    Irgendwer aus Politik oder Wirtschaft sollte mal erklären, wie alles zusammenpassen soll...


    Mal abgesehen davon, daß die beiden Bereiche auch keine Erklärung anzubieten haben, ist das ganze Desaster eine Folge von falschen Wahlentscheidungen der Vergangenheit. Wir haben seit Jahrzehnten immer Politiker gewählt, die zu einer kreativen Voraussicht nicht fähig waren und damit immer nur von heute auf morgen reagierten. In aller Regel wurden in Berlin resp. damals Bonn Entscheidungen gefällt oder verworfen, von denen keiner auch nur entfernt ahnte, wohin das führen wird. Dieses hastig zusammen geschusterte Europa ist ein deutliches Beispiel.
    Eine so tiefgreifende Veränderung in der Gesellschaft erfolgt nicht von heute auf morgen. Das ist ein Prozess, der sich über längere Zeit erstreckt und dessen Anzeichen schon früh zu erkennen sind. Diese Entwicklung umzukehren halte ich heute für nahezu unmöglich. Zumal unsere Politik wie immer nur die Symtome und nicht die Ursache kurieren wird.

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

  • Wir haben seit Jahrzehnten Politiker gewählt, die Versprochen haben: "Macht Euch keine Sorgen, es geht weiter wie bisher."


    Jeder Politiker, der etwas sagte wie: "Das wird extrem teuer.", "Das wird Jahrzehnte dauern." oder "Wir werden komplett umdenken und viel Zeit und Geld investieren müssen." ist kläglich gescheitert.


    Sind wir also selbst schuld. Wir wissen, dass es nicht weiter gehen kann wie bisher und wir wissen, dass wir in Zukunft insgesamt erheblich weniger haben werden.
    Dennoch wählen wir wenns drauf ankommt immernoch die, die uns versprechen, dass alles beim alten bleiben kann und wird, allenfalls ein paar Schrauben müssen gedreht werden (und dann tun wir allesamt völlig entsetzt, wenns plötzlich weniger werden soll und springen sofort zu der Opposition auf den Karren, die auch kein Konzept hat aber immerhin mit uns gemeinsam wettert.


    Auf Dauer wird das nichts, wie ich zu prophezeien wage...

  • Ich fürchte, Woltri, du hast unsere Politik noch immer nicht so ganz durchschaut. Sicher, wer sich hinstellt und mit dem Programm antritt, daß künftig der Gürtel enger geschnallt werden soll, der dürfte massive Probleme haben.
    Dummerweise haben aber alle der großen Parteien kein nennenswertes Konzept, wie sie den Mist ihrer Vorgängerregierungen beseitigen können. Gerade die gesellschaftliche Veränderung setzte ja schon Ende der 50er Jahre ein. Kein einziger Politiker dachte damals weiter voraus und diese Kurzsichtigkeit hat sich bis heute erhalten. Wie kurz die Herrschaften denken, mag dir folgende neue Masche darstellen: In unserer Kleinstadt werden sogar Sanierungsarbeiten an öffentlichen Gebäuden international ausgeschrieben. So kommt es, daß jetzt ein rotchinesisches Planungsbüro die Sanierung des Feuerwehrhauses erhalten hat. Und da das kein Einzelfall ist, machen einige Ingenieurbüros dicht und setzen ihre Leute auf die Arbeitslosenliste. Hirnrissiger geht es kaum noch. Glaubst du ernsthaft, solche Leute wären in der Lage, die derzeitige Misere zu lösen?

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

  • Zitat

    Original von Charlotte


    Vor ein paar Jahren hatte ich die Möglichkeit mit meinen beiden Kindern nach Ibiza zu reisen. Die Unterkunft wurde uns (von Freunden) umsonst zur Verfügung gestellt. So mußte ich "nur" noch die Flüge bezahlen.
    Von einer Freundin hatte ich kurz vorher erfahren, daß sie für ihren Flug nach Ibiza (im Mai) 200 DM bezahlt hatte.
    Ratet mal, wieviel ich für drei Personen (in den Sommerferien) zahlte!
    Nein, keine 600 DM ;-)
    600 DM mußte ich für meinen Flug hinlegen. Die Kinder hatten Ermäßigung! (lacht). Für sie bezahlte ich noch einmal 300 DM pro Flug.


    DAS wäre doch mal ein konstruktiver Vorschlag zur Kinderfreundlichkeit: die Preisgestaltung in der Hauptsaison (die einzige Zeit, die Familien mit schulfplichtigen Kindern für Urlaub nützen können). Wie ich in einem anderen Beitrag auch sagte, können sich Familien mit mehr Kindern schon gar keinen Urlaub mehr leisten. Wenn man die Sache umkehren würde und die Hochsaison billiger oder zumindest gleich billig machen wie die Nach- und Zwischensaison, dann könnten wieder viel mehr Leute auf Urlaub fahren und die Tourismuswirtschaft ankurbeln.


    In den Nebensaisonen fahren die Leute ohne Kinder, die sich ihren Urlaub frei einteilen können. Die schwimmen eh meistens in Geld (ich kenne viele Beispiele), sie haben noch den Vorteil der angenehm leeren Strände und der erhöhten Freundlichkeit z.B. der Kellner, weil weniger zu tun ist und sie bezahlen auch noch weniger. Sowas ist ungerecht.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Alice, das folgende ist kein Angriff gegen dich, ich habe nur diese und ähnliche Ansichten schon zu oft gehört.



    Die krassen Preisunterschiede zwischen Neben- und Hauptsaison haben sich aus dem Grundsatz »Die Nachfrage bestimmt das Angebot« entwickelt. Die Preise in der Hauptsaison sind daher sicherlich höher als notwendig.
    Aus beruflicher Erfahrung weiß ich allerdings, daß die Preise der Nebensaison die Kosten nicht decken. Es ist die Differenz, die erst Gewinne ermöglicht. Wenn die Preise auf dem Niveau der Nebensaison festgesetzt werden, wovon sollen dann die Unternehmer in der Reisebranche leben? Wie sollen sie die Arbeitsplätze erhalten?
    Wenn aber niemand Urlaubsdomizile anbietet, gibt 's auch keinen Urlaub. :grin


    Und vor allem: Wer soll diese Festlegung vornehmen? "Der Staat"? Sind das nicht "die Politiker", die sowieso so krrupt sind, daß man ihnen kein Wort glauben darf?
    Und wer glaubt, da müsse man nur einmal eingreifen, danach pendele sich das schon wieder ein, denn von irgendwas müssen die auf Mallorca und in Thailand ja schließlich leben, sollte mal über den Zynismus solcher Ansichten nachdenken: »Brot für die Welt -- ich nehme mir die Wurst!«



    Punkt 2 ist, daß die Preisunterschiede weitestgehend "Tradition" geworden sind. Die Internationalisierung des Reisemarktes und die Abnahme der Geburtenzahlen haben dafür gesorgt, daß die Zahlen sich allmählich in neuen Rhythmen einpendeln. Haupt- und Nebensaison werden inzwischen mehr von klimatischen Voraussetzungen bestimmt als von den Ferienterminen der Schulen. Man verbringt den Winter doch lieber auf Mallorca (vor ewigen Zeiten war das mal spottbillig!) als in Nordfinnland, die Alpen sind noch immer interessanter als Reiseziel für Wintersportler als für -- iih, wie spießig! -- Bergwanderer, und ins europäische Ausland zieht 's uns doch auch eher im warmen, trockeneren Sommer als im kühlen, manchmal verregneten Winter? :grin





    Und was die grassierende Billigmeierei angeht, die immer nur das Billigste sucht, ohne zu merken, daß diese Ansicht, wenn sie vorherrscht, auch die eigene Existenz zu einem "Billigprodukt" herabwürdigt, empfehle ich Franz Kotteders Buch Die ALDI-Lüge, das im August erscheinen wird.

  • Zitat

    DAS wäre doch mal ein konstruktiver Vorschlag zur Kinderfreundlichkeit: die Preisgestaltung in der Hauptsaison (die einzige Zeit, die Familien mit schulfplichtigen Kindern für Urlaub nützen können).


    *kramtmalwiederdesteufelsanwaltraus*


    Geht doch garnicht...
    Das wäre ja keine Marktwirtschaft mehr, sondern Planwirtschaft. Die Preise müssen schon Angebot und Nachfrage orientiert sein.


    Man kann dann ja in Urlaub fliegen, wenn die Kinder aus dem Haus sind.


    *denanwaltwiederwegsteck*



    Das wäre eindeutig ein richtiger Schritt, aber dann wird sofort von Leuten, die entweder keiner Kinder oder genug Kohle haben das oben geschilderte Sozialismusgespenst rausgekramt.
    Hört Euch mal die Typen an, die in den Umfragen weit vorne liegen...


    Man möchte am liebsten die Koffer packen (und das nicht um zu verreisen) :( :(

    "Warum ich?" fragte der Frosch.
    "Geschmackssache." sagte der Storch.

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  • Das Problem ist wohl, dass jeder einsieht, dass es so nicht weitergehen kann, dass Opfer gebracht werden müssen, um ein System zu erhalten. Aber diese Opfer sollen gefälligst die anderen bringen. Schon wieder das Floriansprinzip *stöhn*

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Das Problem ist, dass jeder, der nicht nur einsieht, dass Opfer gemacht werden müssen, sondern (so er an verantwortlicher Stelle sitzt) auch versucht danach zu handeln sofort durch einen Ersetzt wird, der das Gegenteil verspricht.


    Und zwar vom Wähler.

  • So ist es leider. Und welcher Politiker hat schon den Mut, konsequent zu bleiben, gegen den Strom zu schwimmen und die Wähler zu vergraulen. Es geht ja um seinen Job.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Die Lösung des Problems beginnt im Kopf des Einzelnen. Und genau da liegt die Krux. Denn das überall durchschimmernde Anspruchsdenken umzukehren, dürfte wohl eine Herkulesarbeit sein. Mir fällt auf, daß in vielen Beiträgen zu dem Thema immer wieder "der Staat" gefordert wird. Merkt denn keiner dieser Rufer nach der höheren Instanz, daß er damit seine Freiheit mehr und mehr verschenkt? Und noch etwas, je mehr von "oben" geregelt wird, desto größer werden doch die Probleme und die auch die Kosten. Ich glaube Kennedy war es, der einmal sagte: "Frage nicht was der Staat für dich tun kann, sondern frage, was du für den Staat tun kannst".
    Ich gebe gerne zu, daß auch Begleitmaßnahmen des Staates viel bewirken können. Unser Nachbar Frankreich ist da sicher beispielhaft. Doch würde ich nicht wagen, unser Land mit Frankreich zu vergleichen. Die Grundbedindungen und Denkweisen sind völlig anders. Dort ist es völlig normal, daß die "Grand Nation" im Vordergrund steht und danach erst der Einzelne. National bezogenes Denken ist dagegen in Deutschland nicht sonderlich hoch im Kurs. (Ist zwar ein anders Thema, verdeutlicht aber das eigentliche Problem)
    Erst wenn die Menschen in unserem Lande mal wieder von ihrer Erwartungshaltung herunter kommen und sich selbst einbringen in das Staatsgefüge, können wir von einer echten Reform sprechen und erfolgversprechende Lösungen finden.

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

  • Zitat

    Original von Alice
    Und welcher Politiker hat schon den Mut, konsequent zu bleiben, gegen den Strom zu schwimmen und die Wähler zu vergraulen. Es geht ja um seinen Job.


    Alice, es ist nicht mal so, daß es demjenigen nur "um seinen Job" ginge -- er wäre einfach sofort weg vom Fenster. Und allein deshalb wäre schon der Versuch, darüber zu reden, vollkommen hirnrissig.


    Ich mag den Mann ja nicht, aber erinnert sich noch jemand, wie die meinungsmachenden Massenmedien auf Lafontaine eingeprügelt haben, als er 1990 auf die Kosten der bevorstehenden Einheit hinwies? Der Mann war damals politisch erst mal erledigt.


    Wir leben in einer "Informationsgesellschaft", die sich der unsystematischen Desinformation verschrieben hat: Keine Politpropaganda mit einer Linie, gegen die man andenken und anargumentieren kann, sondern die schaukelnden Eigeninteressen der Medienkonzernen und ihrer Teilhaber aus anderen Konzernen, diese "Elite" aus Managern und Lobbyisten bestimmt, was wir denken und welche Politik gemacht wird.
    Kein Wunder, daß der Kahn schlingert.


    Aber solange sich die "mündigen Bürger" von gewissen Massenmedien je nach Bedarf aufhetzen und einlullen lassen, wird das so bleiben.
    Oder bis die ganze Chose zusammenkracht. Was das wahrscheinlichste Ende dieses "Systems" ist, denn einen Zusammenhalt gibt es nicht, nur wechselnde, zeitweilige Interessensbündnisse.