Englisch im Kindergarten

  • Bei uns gibt es einen Kindergarten, der bald pro Tag 2 Std. Englischunterricht für die 3 bis 6 jährigen anbieten soll. Wer hat da schon Erfahrung gemacht, wer kennt sich da aus? Ist das sinnvoll? Verwirrt das die Kleinen nicht nur? Lernen sie dann auch richtig Deutsch? Wäre dankbar für Eure Meinung!

  • Als ich in den Kindergarten ging, hatten wir eine englischsprachige Kindergärtnerin und sie brachte uns auch Englisch bei. Das war absolut super und hat mir auf meinem Weg sehr viel gebracht. Das Verständnis als kleines Kind ist viel eher da und man lernt sehr viel leichter und schneller Sprachen.
    Natürlich lernen die Kinder da auch richtig deutsch. Es sei denn, du und dein Mann haben vor, nur noch englisch zu reden. An 2 Stunden Englisch pro Tag scheitert das Deutschlernen nicht.
    Mein Patenkind ist 4 Jahre alt und hat auch schon Englisch im Unterricht und ich staune manchmal sehr, dass sie die Sprache teilweise so selbstverständlich spricht. Sie lacht sich halb tot, wenn mein Papa sich einen abbricht beim Versuch Englisch zu reden!


    Grüße,


    Lolita

  • Also bei unseren Kiddies wurde ein bisschen English im Kindergarten gesungen und teilweise gespielt. Find ich gar nicht schlecht - das bisschen!


    Doch 2 Stunden am Tag? und was, die normalen Vorschulunterrichte im Kindi bestehen doch aus basteln, etc. einfach etwas um die Regeln für die Schule anzulernen. Sie können nicht lesen und schreiben, was wollen die dann 2 Stunden dort tun?


    Ausserdem sind viele ausländische Kinder teilweise noch nicht mal der deutschen Sprache mächtig, wenn sie in den Kindi kommen - wie will man da dann Englisch "unterrichten"?

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Hallo,


    durch meinem eigenen derzeitigen Englisch-Kurs habe ich Kontakt zu einer Frau, die ebenfalls in einem Kindergarten ein paar Male in der Woche die Kleinen spielerisch an die englische Sprache heranführt.


    Von einem regelrechten Unterricht kann man da ja noch nicht reden und das soll m.E. auch gar nicht das Ziel sein.


    Eher soll das Gefühl für die Sprache und das Interesse der Kinder geweckt werden...und es scheint so, als hätten alle einfach Spaß daran...:-)


    :wave
    Baumbart

  • Richtig.


    Das Gehirn bildet bis zum 6. Lebensjahr das Sprachzentrum aus. Alles, was bis dahin gelernt wurde, kommt in das Sprachzentrum für die Muttersprache. Danach werden Sprachen woanders (sogar in der anderen Gehirnhälfte) abgespeichert und daher spricht man diese niemals so gut wie die eigene Sprache.


    Auch Musikinstrumente sollten während dieser Zeit den Kindern zugeführt werden.

  • Ich kenn sowas bei uns nicht. Im Kindergarten meiner Nichte wird sowas leider nicht gemacht. Die Idee find ich aber super... Spielerisch an eine fremde Sprache herangeführt zu werden und das in so jungem Alter, find ich klasse... :-)

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • Ich finde es gut, dass schon im Kindergarten mit dem Fremdsprachenunterricht begonnen wird. Allerdings war das bei mir noch nicht der Fall. Ich hatte in der 2. oder 3. Klasse das erstemal Englisch und fand es gut. Aber desto früher desto besser.

    Auch aus Steinen,
    die dir in den Weg gelegt werden,
    kannst du etwas Schönes bauen

    Erich Kästner

  • Vanessa hat ja seit letztem Jahr auch jeden Montag eine Stunde Englisch und ich finde es klasse, die Kinder werden spielerisch an die Sprache herangeführt und Vanni gefällt es sehr gut, nur muß ich mir jetzt was einfallen lassen das sie weiter Englisch hat, da sie ja im September in die Schule kommt und erst ab der 3ten Klasse wieder Englisch hat und bis dahin hätte sie viel zuviel vergessen. Also ich finds klasse wenn im Kindergarten Englisch angeboten wird

  • Solange es spielerisch und in Maßen passiert, ist nichts dagegen einzuwenden. Allerdings muß man dabei aufpassen, daß die Muttersprache nicht zu kurz kommt, bzw. es zu Verwechslungen kommt, und die Kinder einen Mischmasch aus zwei Sprachen sprechen, wie es oft bei Kindern vorkommt, wo ein Teil oder beide Teile der Eltern nicht Native Speaker sind.

  • Ich glaube weiter oben wurde der Punkt schon mal genannt. Macht es wirklich Sinn mit Kleinkindern Englisch zu üben (auch wenn es nur spielerisch geschieht), wenn ein großer Teil der Kinder nicht mal richtig Deutsch kann?
    Kann ja sein, daß die Kindergärten im Umland nur wenig ausländische bzw. ausländerstämmige Kinder zu betreuen haben und dort sich so ein Problem nicht stellt, aber in den Großstädten sehen die Zahlen nun mal anders aus. Da sind die Kindergärtnerinnen froh, wenn sie eine Gruppe haben, mit der man sich halbwegs mit Deutsch verständigen kann. Meiner Meinung nach macht es da wenig Sinn solchen Kindern zusätzlich noch eine zweite "Fremd"sprache zuzumuten. Die meisten haben schon damit zu kämpfen Deutsch so zu lernen, daß sie damit in der Schule später halbwegs klarkommen.


    Bei uns gibt es für Kleinkinder spezielle Angebote Englisch spielerisch zu lernen. Ausserhalb des Kindergartens und mit Beteiligung der Eltern. Das macht auch Sinn, weil eben dort die Kinder herangeführt werden für die Deutsch keine Fremdsprache ist.


    Gruss,


    Doc

  • nun bei uns ist es ja im Kiga so das wir Eltern das bezahlen und der Kiga nur die Räumlichkeiten zur Verfügung stellt, also wer nicht möchte das sein Kind Englisch lernt der schickt sein Kind da nicht hin, aus dem Grund ist es auch erst von Halb vier bis halb fünf

  • Als ich damals noch in der Kita arbeitete, hatten wir im im Team auch schon mit der Idee gespielt und dazu eine solche Lehrerin konsultiert. Leider wurde aus der Sache nichts, weil die Kita vorher geschlossen wurde.


    Sinn der Aktion war, den Kindern im Tagesablauf einige Worte oder kleine Redewendungen zu vermitteln. Nicht stures auswendiglernen.
    Es sollten immer mal Gegenstände mit einfachen engl. Bezeichnungen auch englisch benannt werden. So Dinge wie Buch, Tuüt, Fenster, Auto, Puppe,Tomate, Kartoffeln, Handtuch.....eben womit sie ja ständig umgehen. Diese Worte prägen sich schon beim hören bei den Kindern mit der Zeit ein ohne dass sie die wie in der Schule ständig nachsprechen müssen. Auch morgentliche Begrüßungen wie Good morning, goosd bye, plaese....
    Mit der Zeit verwenden die Kinder von selbst diese Worte, wenn gerade in englisch kommuniziert wird und kennen beiderlei Bedeutungen. Wie halt in Familien wo Kinder zweisprachig aufwachsen.
    Es sollte kein muss werden, dass in bestimmten Zeiten NUR englisch gesprochen wird, sondern es sollte fließend ineinander übergehen.


    Die Idee fanden wir sehr gut. Auch nur vom hören her lernt es sich für Kinder zunächst leicht und wenn andere englisch antworten macht es Freude und animiert zum mitmachen.


    Es sollte auch etwas Kosten, aber der Preis war gering und pauschal veranschlagt, so dass am Vormittag für alle geboten wurde und die Summe auf alle verteilt werden konnte.
    Die Eltern waren damit einverstanden. Tja, nur wurde leider nie was draus. :-(

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    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)

  • Eine Frage:


    Ist es mittlerweile überall üblich, dass man schon in der Grundschule Englisch lernt? Fände ich ja gut, genauso wie im Kindergarten.


    Bei uns gab es Englisch allerdings erst ab der 5. Klasse Hauptschule oder Gymnasium.

  • @Doc...ich glaube, der Begriff "Englisch üben" wäre - nach dem Bericht der von mir erwähnten Frau, die sich in einem Kindergarten mit den Kindern beschäftigt - schon zuviel gesagt.


    Geübt wird da allerhöchstens wirklich das - hm, ich denke, man kann sagen - Verständnis für andere (Kultur, Sprache etc.)...im Grunde genommen eben die Tatsache, dass es auch noch andere Menschen gibt.


    Jedenfalls kam das bei mir so an - und dazu muß ich sagen, DASS es sich um einen Großstadtkindergarten handelt und Kinder verschiedener Nationalitäten dort sind.


    Soweit ich das mitbekommen habe, findet da eher ein Austausch statt in dem Sinne: "Hey, wie heißt denn eigentlich dann BALL auch auf Türkisch?"


    Da ich eventuell vorhabe, sowas auch zu machen, habe ich nicht nur oberflächlich nachgefragt :-)


    Von den Konzepten, durch die PISA-Studie plötzlich schon für Kids die Sklavenpeitsche herauszuholen, halte ich persönlich auch nichts!


    Gruß
    Baumbart