Gebundene Ausgabe: 544 Seiten
Verlag: btb Verlag,2014
Originaltitel: Den tredje rösten
Aus dem Schwedischen von Christel Hildebrandt
Kurzbeschreibung:
Marseille: In einem Naherholungsgebiet wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Sie wurde brutal ermordet. Man weiß nicht viel über sie - nur dass sie in einem Zirkus ganz in der Nähe gearbeitet hat. Zur selben Zeit in Stockholm: In seinem Haus in Rotebro erhängt sich der Zollbeamte Bengt Sahlmann. Schnell findet die Polizei heraus, dass es sich nicht um einen Selbstmord gehandelt hat - obwohl alles darauf hindeutete.
Zwei Fälle, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben. Zwei Morde, an deren Aufklärung Polizeianwärterin Olivia Rönning und der ehemalige Kriminalkommissar Tom Stilton ein jeweils ganz privates Interesse haben ...
Über die Autoren:
Cilla und Rolf Börjlind gelten als Schwedens wichtigste und bekannteste Drehbuchschreiber für Kino und Fernsehen. Sie sind unter anderem verantwortlich für zahlreiche Martin-Beck-Folgen sowie für die viel gepriesene Arne-Dahl-Serie. Ihr Markenzeichen sind starke Charaktere und eine stringente Handlung. "Die dritte Stimme" ist der zweite Teil der Serie um um die angehende Polizistin Olivia Rönning und den ehemaligen Kriminalkommissar Tom Stilton.
Über die Übersetzerin:
Christel Hildebrandt, geboren 1952, studierte Germanistik und Soziologie und promovierte in deutscher Literaturwissenschaft. Sie machte ihr Hobby zum Beruf und übersetzt seit mehr als zwölf Jahren aus dem Norwegischen, Schwedischen und Dänischen.
Christel Hildebrandt hat schon folgende Autoren übersetzt: Hakan Nesser, Carl-Johan Vallgren, Lars Saabye Christensen, Helene Tursten uva.
Mein Eindruck:
Die Fortsetzung von Die Springflut.
Den ersten Teil habe ich leider nicht gelesen. Da wurden vermutlich die Figuren und ihr Verhältnis zueinander eingeführt. Das fehlt ein wenig, aber man kann sich dennoch schnell reinfinden.
Die Figuren an sich sind interessant: eine Polizeianwärterin, die ihr Leben ändern möchte, ein ehemaliger Polizist, der obdachlos war, eine gestresste Ermittlerin, die auf einen Infarkt zusteuert, ein Mann, der den Tod seiner früheren Geliebten aufklären will und noch andere.
Das öffnet Möglichkeiten zu einer raffinierten Plotentwicklung.
Stilistisch ist der Schwedenkrimi sicher Geschmackssache.
Ich persönlich finde es gelungen.
Die Sätze sind kurz. Es gibt eindringliche, häufig filmisch wirkende Szenen, verhaltene, aber gut gemachte Dialoge und vor allen vielschichtige Figuren.
Ich mag nicht nur Tom Stilton und Olivia sondern habe auch viel für Mette und Abbas übrig.
Es lässt sich noch sagen, dass die Ermittlung und Aufklärung der rätselhaften Morde nicht alleine im Vordergrund steht, das Privatleben der Figuren und ihre emotionalen Entscheidungen ist genauso wichtig.