97 Seiten, kartoniert
Verlag: CreateSpace Independent Publishing Platform (Amazon)
ISBN-10: 1-501-02669-0
ISBN-13: 978-1-501-02669-0
Zum Inhalt (Quelle: eigene Angabe)
Die Schwestern Chloe und Julie haben sich vor einigen Jahren zerstritten. Jetzt, nach dem Tod der Mutter, steht Chloe ganz alleine da und will Weihnachten bei Ihrer Schwester verbringen.
Über die Autorin
Manuela Inusa wurde 1981 in Hamburg geboren, wo sie mit Mann und zwei Kindern noch immer lebt. Sie ist gelernte Fremdsprachenkorrespondentin und veröffentlicht seit 2012 nur noch bei Amazon.
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Meine Meinung
Weihnachtsbücher üben einen schon fast magischen Reiz auf mich aus, da schaue ich auch schon mal über den Tellerrand und gebe (mir) unbekannten Autoren eine Chance. Dieses Buch fiel mir durch sein Cover sowie den Titel auf, und nun bin ich nicht so ganz sicher, ob Form und Inhalt einander ausreichend entsprechen.
Die Autorin scheint die Filme der gleichen Produktionsfirma zu lieben, wie ich: Hallmark (bzw. RHI Entertainment). Denn die Geschichte, die hier erzählt wird, gäbe einen der typischen Hallmark-Weihnachtsfilme ab. Dadurch habe ich mich mit dem Buch gleich wohl gefühlt und hatte recht klare Bilder vor meinem inneren Auge, ohne daß es großer Beschreibungen bedurfte. Dieses Setting und der Handlungsverlauf werden auch konsequent bis zum Ende durchgehalten, so daß die Geschichte aus dieser Perspektive wie aus einem Guß erscheint.
Wie öfters in Weihnachtsgeschichten gibt es erst einmal einen Schicksalsschlag; hier stirbt nach jahrelanger Krankheit die Mutter kurz vor Weihnachten. Über deren Pflege hatten die Geschwister sich entzweit und es besteht kein Kontakt mehr. Dieser „Schicksalsteil“ dauert für meine Begriffe relativ lange, knapp die Hälfte des Buches.
Mit dem Ankommen im titelgebenden Cinnamon Falls ändert sich dann auch der Schreibstil. Gerade in Weihnachtsgeschichten muß für meine Begriffe ein Mindestmaß an Schmalz und Kitsch enthalten sein, sonst könnte ich ja gleich einen Schicksalsroman lesen. Hier jedoch wurde es streckenweise sogar mir zu viel, und in der Hinsicht kann ich ziemlich viel vertragen. Die Entwicklung der Geschichte war klar (ergibt sich eigentlich schon aus dem Buchrückentext), aber der Zeitraum, in dem das abläuft wäre selbst für einen Hallmark-Film denn doch zu kurz.
Eben in diesem zweiten Teil kommt noch stärker zum Tragen, was sich im ersten angedeutet hat: dem Buch fehlt - leider - ein straffes Lektorat, dann hätte das ein wirklich gutes und rundes Weihnachtsbuch geben können. Das fängt bei den Auszeichnungen an, die besser kursiv denn in BLOCKBUCHSTABEN sein sollten. Auch ist mir an etlichen Stellen Umgangssprache aufgefallen. Das mag in wörtlicher Rede richtig sein, im Erzähltext jedoch finde ich Schriftsprache angemessener.
„Wer an Wunder glaubt“ ist ein Weihnachtsfilm (allerdings keine Hallmark-Produktion), der mir da unwillkürlich einfällt. Da geht es u. a. um einen Autor, der ein Buch geschrieben hat und erst davon überzeugt werden muß, daß eine Lektorin den Text mit ihm bearbeitet. Nachdem er sich hat überreden lassen, gibt das am Ende ein richtig gutes Buch (heißt es im Film jedenfalls). Ähnliches hätte hier auch stattfinden sollen. Der erste Teil erscheint wie die zweite Textversion, während der zweite die erste, vielleicht unüberarbeitete, ist. Das ist wirklich schade, denn die Geschichte, die zudem der Eröffnungsband für eine Reihe sein soll, hat für meine Begriffe eine Menge Potential, das leider verschenkt wurde.
Insgesamt bin ich also etwas unschlüssig, wie mir das Buch gefiel. Handwerklich wäre da einiges zu verbessern (und das Potential scheint mir durchaus gegeben zu sein), während die Handlung an sich so recht dem entsprach, was ich mir für ein solches Weihnachtsbuch wünsche. Also werde ich der Autorin wohl eine weitere Chance geben, denn einen Folgeband gibt es bereits (zu dem ich möglicherweise Ähnliches schreiben würde wie über dieses Büchlein). Andererseits möchte ich zu gerne wissen, wie es nach diesem Weihnachten weitergeht in Cinnamon Falls. Trotz der beschriebenen Mängel hat es die Autorin geschafft, daß mich der Fortgang der Geschichte interessiert. Und das ist doch schon mal was.
Kurzfassung:
Eine eigentlich schöne Weihnachtsgeschichte, jedoch mit erzählerischen Schwächen.
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