Kurzbeschreibung (gem. Amazon)
Sie allein kennt alle Geheimnisse der verbotenen Magie
Elaines magische Gabe ist bestenfalls durchschnittlich und reicht gerade aus, um ihr eine Stellung in der Großen Bibliothek der Goldenen Stadt zu verschaffen. Aus Versehen löst sie dort einen uralten Zauber aus, der das gesamte Wissen der Bibliothek in ihren Kopf überträgt. Obwohl Elaine die dazugehörige Magie fehlt, lenkt ihre Kenntnis der stärksten Zaubersprüche die Aufmerksamkeit der Mächtigen auf sie. Doch noch während sie darum ringt, mehr als eine Trophäe des Adels zu sein, kommt ihr ein schrecklicher Verdacht. War der Vorfall von langer Hand geplant?
über den Autor (gem. Amazon)
Christopher Nuttall wuchs in Edinburgh auf, wo er auch Geschichte studierte. Bereits während er noch an der Universität war, verdiente er sein Geld mit Schreiben. Chris lebt derzeit in Borneo mit seiner Frau, Muse und Kritikerin Aisha.
meine Meinung
Elaine ist magisch begabt, doch als Waisenkind und ohne wirkliche Abstammung kann sie gerade mal als Bibliothekarin arbeiten. Die Arbeit macht ihr großen Spaß, sind doch die Bücher neben ihrer Mitbewohnerin Daria die einzigen Freunde, die sie hat. Eines Tages kümmert sie sich um den Nachlass eines verstorbenen Adligen, der der Bibliothek seine Bücher hinterlassen hat. Bei einem Werk trifft Elaine sprichwörtlich der Schlag. Sie erwacht im Krankenhaus und muss feststellen, dass das Wissen aller Bücher der Bibliothek nun in ihrem Kopf stecken. Wie konnte das passieren?
"Die Bibliothek der schwarzen Magie – Die Wissende" ist der erste Band der Bookworm-Reihe von Christopher Nuttall. Der Fantasy-Roman konnte mich fesseln und das, obwohl der Autor gerade zu Beginn eher leise Töne anschlägt.
Die Geschichte wird zwar aus der Erzählerperspektive wiedergegeben, jedoch folgt man die gesamte Zeit über der Hauptfigur Elaine. Die junge Frau ist zwar magisch begabt, hat jedoch aufgrund ihrer unbekannten Herkunft kaum eine Chance in der Gesellschaft aufzusteigen. Als ihr dann auch noch durch einen Fluch das gesamte Wissen der Bibliothek in den Kopf gepflanzt wird, lebt sie nur noch gefährlich. Ihre Entwicklung von einer sehr zurückhaltenden Bibliothekarin, die nur schon errötet, wenn sie über Männer nachdenkt hin zu einer Frau, die um ihr Leben kämpft, hat mir sehr gut gefallen. Die Wandlung ist glaubwürdig und nachvollziehbar.
Der Roman selbst ist gerade zu Beginn geprägt von Erklärungen der Welt, in der Elaine lebt. Dabei geht Christopher Nuttall nicht zu sehr ins Detail, was ich mir an mancher Stelle allerdings gewünscht hätte. Die Welt, die der Autor erschafft, wirkte auf mich in sich logisch.
Nach dem leisen Beginn steigert sich das Werk jedoch zu einem spannenden Fantasy-Abenteuer. Wer allerdings blutige Schlachten mit Orks, Zwergen und Elfen erwartet, ist hier falsch. Die Kämpfe werden viel subtiler geführt und die Geschichte ist mehr was für Leser, die es gern sehen, wenn die Figuren mit ihren Köpfen und nicht mit Fäusten kämpfen.
Das Ende ist zwar in sich geschlossen, bietet aber genug Potenzial für eine Fortsetzung. Im Englischen gibt es bereits den 2. und 3. Teil der Bookworm-Reihe. Ich bin gespannt, wann es auf Deutsch weitergehen wird.
Der Stil von Christopher Nuttall ist sehr gut und flüssig zu lesen. Seine Erzählweise ist anmutig, an manchen Stellen ausschweifend, jedoch nie überbordend oder schwülstig. Für mich passt sein Stil perfekt zur Geschichte.
Fazit: ein toller Auftakt zu einer fantasievollen Reihe. Wer Bücher und Fantasy liebt, sollte zuschlagen.